Geschichten:Darians Erben - Rubens Erkenntnis: Unterschied zwischen den Versionen
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Jetzt, wo sie beide auf dem Weg nach Murmelstein waren, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hätte er doch nur eine Abschrift gefertigt oder ein besseres Gedächtnis für solche Texte. "Der Baron von Nettersquell hat..." hieß die Botschaft, dann verließ ihn sein Gedächtnis. Wie bei der Trollmauer erkannte er in den von ihm behaltenen Sätzen aber nun auch den Beginn der zweiten Botschaft, die ihn um so mehr berunruhigte. Er musste unbedingt an den Brief des Meisters kommen und den Rest entschlüsseln. Er konnte unmöglich Anaxios beichten, dass er heimlich dessen Korrespondenz las. Doch seit ihrer Reise gen Erlenstamm trug Anaxios den Brief in einer Tasche seiner Robe. | Jetzt, wo sie beide auf dem Weg nach Murmelstein waren, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hätte er doch nur eine Abschrift gefertigt oder ein besseres Gedächtnis für solche Texte. "Der Baron von Nettersquell hat..." hieß die Botschaft, dann verließ ihn sein Gedächtnis. Wie bei der Trollmauer erkannte er in den von ihm behaltenen Sätzen aber nun auch den Beginn der zweiten Botschaft, die ihn um so mehr berunruhigte. Er musste unbedingt an den Brief des Meisters kommen und den Rest entschlüsseln. Er konnte unmöglich Anaxios beichten, dass er heimlich dessen Korrespondenz las. Doch seit ihrer Reise gen Erlenstamm trug Anaxios den Brief in einer Tasche seiner Robe. | ||
Verzweifelt schaute Ruben auf einem Steine sitzend auf das Madamal, einem Stein der gut ebenfalls das Stück einer noch nicht entdeckten Trollmauer sein könnte, als ihn plötzlich das Tixen einer Amsel aus den Gedanken riss. Auf einem anderen Baum antwortete tixend eine weitere, und wieder eine. Immer mehr Amselnrufe schwollen in einem | Verzweifelt schaute Ruben auf einem Steine sitzend auf das Madamal, einem Stein der gut ebenfalls das Stück einer noch nicht entdeckten Trollmauer sein könnte, als ihn plötzlich das Tixen einer Amsel aus den Gedanken riss. Auf einem anderen Baum antwortete tixend eine weitere, und wieder eine. Immer mehr Amselnrufe schwollen in einem Crescendo an, dann stiegen die kleinen Vögel auf und verdunkelten das Madamal. Ruben wusste in diesem Moment, dass sie ihm das Geheimnis aus den leeren Augenhöhlen picken würden. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Januar 2015, 13:27 Uhr
Manchmal konnte man jahrelang an ein paar wie zufällig liegenden Felsen vorüber gehen, ohne deren eigentliche Struktur zu erkennen. Und dann - vielleicht aus einem anderen Winkel - sieht man die alte Trollmauer. Egal, wie man danach die Landschaft betrachtet, die Trollmauer fällt einem immer wieder ins Auge und man fragt sich, warum man sie die ganze Zeit vorher nicht gesehen hatte.
Genau so war es Ruben mit dem Brief des alten Magiers Leander gegangen, den Anaxios achtlos auf dem Pult hatte liegen lassen, um die Abreise zu planen. Aus Neugier auf uralte magische Erkenntnisse des alten Meisters hatte er dessen letzen Brief mit diesen verschwurbelten Sätzen mehrfach gelesen aber nicht so recht verstanden.
Jetzt, wo sie beide auf dem Weg nach Murmelstein waren, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hätte er doch nur eine Abschrift gefertigt oder ein besseres Gedächtnis für solche Texte. "Der Baron von Nettersquell hat..." hieß die Botschaft, dann verließ ihn sein Gedächtnis. Wie bei der Trollmauer erkannte er in den von ihm behaltenen Sätzen aber nun auch den Beginn der zweiten Botschaft, die ihn um so mehr berunruhigte. Er musste unbedingt an den Brief des Meisters kommen und den Rest entschlüsseln. Er konnte unmöglich Anaxios beichten, dass er heimlich dessen Korrespondenz las. Doch seit ihrer Reise gen Erlenstamm trug Anaxios den Brief in einer Tasche seiner Robe.
Verzweifelt schaute Ruben auf einem Steine sitzend auf das Madamal, einem Stein der gut ebenfalls das Stück einer noch nicht entdeckten Trollmauer sein könnte, als ihn plötzlich das Tixen einer Amsel aus den Gedanken riss. Auf einem anderen Baum antwortete tixend eine weitere, und wieder eine. Immer mehr Amselnrufe schwollen in einem Crescendo an, dann stiegen die kleinen Vögel auf und verdunkelten das Madamal. Ruben wusste in diesem Moment, dass sie ihm das Geheimnis aus den leeren Augenhöhlen picken würden.