Geschichten:Beilunk oder nicht Beilunk - Teil II: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Wie Messerstiche treffen die Worte Lyn. Wo war nur ihr Vertrauter und Freund Selo hin verschwunden? Den Mann vor sich kennt sie kaum noch und es kostet sie Überwindung, in ihm noch weiter nach dem Freund zu suchen. Müde schüttelt sie den Kopf “Nein, nicht schön, aber notwendig. Um Bündnisse zu erneuern und neue zu schließen.” Sie merkt wie sie sich wiederholt und der Satz genauso so ernst gemeint ist wie der nur wenige Augenblicke zuvor, als sie fast dieselben Worte schon einmal nutze. Immer mehr erinnert Selo sie an [[Briefspieltext mit::Perricum:Aurel von Brendiltal|Au’rel]], auch wenn Selo es schafft, sich ihr ohne Alkohol zu entfremden und zynisch zu sein. | Wie Messerstiche treffen die Worte Lyn. Wo war nur ihr Vertrauter und Freund Selo hin verschwunden? Den Mann vor sich kennt sie kaum noch und es kostet sie Überwindung, in ihm noch weiter nach dem Freund zu suchen. Müde schüttelt sie den Kopf “Nein, nicht schön, aber notwendig. Um Bündnisse zu erneuern und neue zu schließen.” Sie merkt wie sie sich wiederholt und der Satz genauso so ernst gemeint ist wie der nur wenige Augenblicke zuvor, als sie fast dieselben Worte schon einmal nutze. Immer mehr erinnert Selo sie an [[Briefspieltext mit::Perricum:Aurel von Brendiltal|Au’rel]], auch wenn Selo es schafft, sich ihr ohne Alkohol zu entfremden und zynisch zu sein. | ||
(...) | |||
{{Briefspielindex | {{Briefspielindex |
Aktuelle Version vom 1. November 2016, 16:36 Uhr
“Ich… “ ihre Stimme ist fest und bestimmt. “Und nicht nur ich. Andere ebenso. Glaube mir, ich weiß wie hohl die Floskeln alle klingen, und ja, manchmal wirken sie sinnlos. Aber sie sind Ausdruck des gescheiterten Versuchs bessere Worte zu finden. “ Lyn versucht bei den letzten Worten nicht genervt zu klingen, doch hat sie diese in den letzten Wochen schon so oft gesprochen.
Zu oft - immer zwischen besorgt, verständnisvoll und genervt. Ihre Worte prallen allerdings ein jedes mal an mir ab. Ich bin viel interessierter an dem Mann im Spiegel. “Gebt Ihr dann endlich Frieden? Immer diese Reisen. Man könnte meinen es hält Euch kaum mal irgendwo.”, dies kommt mir so beiläufig und gleichgültig über die Lippen, dass ich selber garnicht bemerke wie ich sie sprachlich in weite Distanz rücke.
Die letzten Worte treffen Lyn bis ins Mark, ist ihr doch durchaus bewusst, dass sie in den letzten Götterläufen nicht immer nur zum Nutzen der Baronie unterwegs gewesen war. Doch hatte Selo sie bisher immer bestärkt und sie teilweise bewusst auf Adelstreffen geschickt, bei denen sie Freunde aus der Heimat treffen konnte. Und so kann sie nicht verhindern dass ihre Worte lauter und mit mehr Schärfe als beabsichtigt aus ihr heraussprudeln “Ob mich nichts hier hält??? Wäre dies der Fall wäre ich ja wohl kaum hier, sondern bei meinen Kindern. Doch bin ich hier. In deiner Baronie und an deiner Seite. Nicht weil es meine Pflicht ist, sondern weil ich es so will. Aber auf diese Reise bist du eingeladen und es ist wichtig, dass du gehst. Und ich habe vor, dich zu begleiten, außer du willst, dass ich hier bleibe!” Zornig blickten ihre Augen ihn herausfordernd an.
Das die Vögtin aufbraust und die Form vergisst überrascht mich nicht, kenne ich sie doch kaum anders, auch wenn wir daran gearbeitet haben. Wieder so ein gescheitertes Unterfangen. Aber ich halte es ihr nicht vor, es ist mir nun sogar gleichgültig. Mein Blick ist entsprechend als er sich ihr wieder zuwendet, ich meine sogar kurz einen Schrecken darüber bei ihr zu erkennen, der sie in ihrer aufkeimenden Wut innehalten lässt. Mein Blick scheint nicht zu ihr zu sprechen und das scheint sie zu verstören. “Wenn es denn so wichtig ist.”, sage ich xeledonisch. Und überlege mir erneut wie ich diesen neuen Wesenszug an mir auch als Kommentar zum Adelstreffen tragen könnte. Denn einen solchen wünsche ich mir, vielleicht das einzige Verlangen welches ich gerade hege. Mehr sage ich nicht, sondern hänge “amüsiert” einigen Gedanken nach.
“Ja, ist es!” entgegnet Lyn noch einmal etwas energischer, ehe sie dann in gemäßigteren Ton fortfährt. “Und deshalb sollten wir darüber reden, wann wir aufbrechen. Der einfachste und schnellste Weg dürfte ja der Seeweg sein.”
“Das sollte man gemeinhin denken, ja.”, ich sehe im Spiegel, wie sich der Mann darin ein spöttischen Gesichtszug gönnt. ”Und dann mit bester, aber natürlich auch bedrückt-respektabler Feierlaune große Dankes- wie Lobeshymnen floskeln. Ein schöner Ausflug.” Der Stimmklang ist trocken wie die Wüste Khom, das Gesicht des Mannes im Spiegel ist wieder Stein.
Wie Messerstiche treffen die Worte Lyn. Wo war nur ihr Vertrauter und Freund Selo hin verschwunden? Den Mann vor sich kennt sie kaum noch und es kostet sie Überwindung, in ihm noch weiter nach dem Freund zu suchen. Müde schüttelt sie den Kopf “Nein, nicht schön, aber notwendig. Um Bündnisse zu erneuern und neue zu schließen.” Sie merkt wie sie sich wiederholt und der Satz genauso so ernst gemeint ist wie der nur wenige Augenblicke zuvor, als sie fast dieselben Worte schon einmal nutze. Immer mehr erinnert Selo sie an Au’rel, auch wenn Selo es schafft, sich ihr ohne Alkohol zu entfremden und zynisch zu sein.
(...)