Geschichten:Spottdrosseln - Teil 2: Wolf im Schafspelz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. November 2016, 16:12 Uhr
Dramatis Personae:
Aus der Truppe der Spottdrosseln; Auftrittsort: Reichsstadt Perricum
HORASIER als ERZÄHLER - eitler Geck mit Fächer (grell geschminktes Gesicht)
GARETIER - aufrechter Recke mit Kurzschwert (angeklebter Schnauzer, dick geschminkte Augenbrauen)
TOBRIER - in Schaffell und zerrschlissene Kleidung gehüllter dürrer Mann (ausgezehrter Mann mit aufgemalten Stoppeln)
DIE MAID - blonde Schönheit mit Korb
DER WOLF - Mann mit viel Eigenbehaarung, Wolfpelz, irrem Blick und vernarbtem nacktem Oberkörper(Augen betont geschminkt/ rot und schwarz)
ERZÄHLER:(charismatische, mitreißende Stimme)
„So höret wertes Publikum was ich schauen durfte dieser Tage auf der Reichsstraße unweit der Güldenen Au!"
(klettert auf den Baum und genießt mit einem Skizzenblock die Aussicht, als sich die Akteuere nähern)
GARETIER: (Verbeugung)
„Ob es wohl gestattet ist in Traviens Name? Garadan von Goldenau“
TOBRIER: „Wenn das nicht heißt, dass ihr auch noch meine karge Mahlzeit teilen wollt, tut was ihr nicht lassen könnt! Tobimor vom Yslisee“
WOLF: (Schaut verschlagen hinter dem Rücken des Mannes hervor)
"Gut so, man kann denen nicht trauen! NIEMANDEM!"
GARETIER: (Unbeirrt)
„Habt dank für die freundlichen Worte. Sagt, was treibt euch her, fern der Heimat?"
(derweil er reichlich Proviant mittig zwischen ihnen aufbaut und mit einer Geste zum zugreifen einlädt)
MAID (lächelt den Wolf an und bietet ihm ein Stück Kuchen aus dem Korb an)
"Ja, nimm dich seiner an, er ist sicher hungrig!"
WOLF (knurrt die Maid an und zeigt die Zähne)
"Der glaubt wir sind schwach und fliehen!"
TOBRIER: (Aufbrausend)
„Wollt ihr mir unterstellen, dass ich fliehe wie all die feigen Hunde, die ihr Land schändlich verlassen haben zu tausenden und statt ihre Scholle zu hüten lieber ihr Heil in der Flucht suchten?“
MAID: (mitleidiger Blick)
"...oh, er ist verwirrt, hat eine üble Zeit durch gemacht!"
GARETIER: (Gelassen und versöhnlich)
„Nein, sicher ist das eine Sicht der Dinge, doch glaubt ihr dass die große Zahl derer, die vor ungefähr 20 Götterläufen geflohenen wirklich fähig gewesen wären sich dem Feind zu stellen? Der Großteil von Ihnen waren doch Bauern, Alte oder Frauen mit ihren Kindern!“
WOLF "Der glaubt wir Tobrier sind verweichlicht!"
TOBRIER: (sein Blick bleibt an den Köstlichkeiten hängen, derweil er gezwungen ruhig bleibend spricht)
„Wir in Tobrien sind aus anderem Holz geschnitzt. Wir sind hart. Hart wie das Land und der Winter. Uns kriegt so leicht nichts unter und Euer Essen brauch ich nicht!“
MAID "Sei sanft, Ihnen blieb nur der Stolz."
GARETIER: (Verwundert aber dennoch um Höflichkeit bemüht)
„Nun…dann Wohl bekommen für Euer Mahl!"
(nach kurzer Pause in der er von einem leckeren Stück Schinken ein Stück abbeißt)
„Dann seid ihr hier her gekommen um Handel zu treiben?“
WOLF: zeigt der Maid wieder die Zähne
"Er verhöhnt uns, lacht über uns und spottet. Zeig ihm die Zähne!"
TOBRIER: „Pah, Handel! Wollt ihr mich verspotten? Womit? Oder braucht ihr ein paar derjenigen, die sich gemein gemacht haben mit dem Feind aus Angst vorm Tod? Solche wollen wir nämlich nicht mehr. ICH bin hier um die nichtsnutzigen Leibeigenen wieder auf ihre Scholle zu holen. Lange genug haben die es sich hier gut gehen lassen.“
MAID: (verzagt und ins Publikum fragend)
...wie meint er das?
GARETIER: (Irritiert nachdenkend)
„Das ist…interessant! Wie stellt ihr das nun an? Ich meine…woher wollt ihr wissen wo und wie sie nun leben.“
(Nachdenklich)
„und OB sie noch leben. Wenn ich ein Rechenbeispiel vorrechnen darf: ein durchschnittlicher Flüchtling, der vielleicht kam, weil er seine Tochter und Enkel retten wollte ist vermutlich schon zu Boron gegangen, derweil die Tochter einen neuen Bund einging und weitere Kinder bekam!“
TOBRIER: (Kalt blickend) „Genau- die und ihre Kinder, die nehm ich mit.“
WOLF (zustimmendes Aufjaulen und Hecheln sowie Stellung zum Sprung bereit)
GARETIER: (Leicht gereizt)
„Aber, sie ist doch einen neuen Bund eingegangen und die Kinder, die sind doch nun dort wo sie lebten geboren, oder zumindest groß geworden. Sie nennen das hier ihre Heimat. Soweit ich weiß sind sie von Geburt damit dann auch Garetier.“
MAID (nickt und greift wieder in ihren Korb mit traurigem Blick)
TOBRIER: „Alles hohles Geschwätz. Dann nehm ich eben nur sie weg und die, die noch in Tobrien geboren waren!“
MAID (holt großes Taschentuch raus und fängt theatralisch an zu weinen)
GARETIER: (Fassungsloser Blick aber weiter um Fassung bemüht)
„Ihr raubt der Familie die Mutter und trennt auch die Geschwister und nehmt dem Mann die Frau? Aber wozu? Ich meine…sie ist doch dann auch schon um die mindestens 40 Götterläufe alt, wenn wir bei meinem Beispiel bleiben!“
TOBRIER: (Berechnender Blick)
„Ihr wollt Tobrien also den Todesstoß geben, indem ihr uns unsere Leute vorenthaltet die es braucht um das Land wieder zu bestellen?! Sie kann vielleicht noch Kinder bekommen, und wenn nicht…“
MAID (macht große Augen und kramt weiter zusehends nervös im Korb nach etwas, denn der Wolf beginnt sie zu umkreisen und läßt sie nicht aus denm Blick)
GARETIER: (kritisch strenger Blick)
„Ist das Land denn schon soweit um neue Saat einzubringen? Ich hörte ganze Landstriche seien dämonisch verseucht!“
MAID (zieht ein langes Messer aus bemaltem Holz aus dem Korb und zeigt damit drohend auf den reißerischen Wolf)
TOBRIER: (merklich unsicherer auftretend)
„Naja, was heißt schon soweit? Es gibt nicht mehr so viele schlagende Bäume und Dämonen wie vor einigen Monden...und was uns nicht tötet härtet ab.“
WOLF (heult wütend auf und trollt sich mit federndem Schritt wieder hinter den Tobrier; blickt aber nach wie vor zu seiner Beute)
GARETIER: (fassungslose Miene jetzt das Publikum ansprechend)
„Moment, jetzt muss ich nachfragen- die Leute, die die ganze Zeit im Land blieben und loyal waren so gut es ging, die werden ausgesondert und schlimmsten Falls getötet für den Mut zu bleiben, derweil ihr Familien hier in der neuen Heimat zerreißt und sie in Landstriche setzt, die weder für Feldarbeit bereit sind, noch ausreichend Schutz vorhanden ist?“
WOLF (angriffslustig schauend)
MAID (die Waffe hinter dem Rücken Garadans gewappnet und verteidigunsbereit)
TOBRIER: (von sich und seiner Meinung überzeugt ebenfalls das Publikum anredend)
„Irgendjemand muss doch anfangen. Warum nicht die, die es sich haben gut gehen lassen? Die sind wenigstens nicht so dürr wie die daheim!“
GARETIER: (sammelt sich und macht den Eindruck sich konzentrieren zu müssen)
„Guter Mann, bei Hesinde und den anderen Elfen, was wäre, wenn man nun eher Geld annimmt von den Lehnsherren denen sie all die Jahre gedient haben, um erst einmal die Lande zu befrieden mit Söldnern, bevor man nun beginnt sich an Traviens Geboten zu versündigen mit diesem groben Vorgehen? Immerhin haben die Baronien damals auch viel auf sich nehmen müssen die vielen Münder mit einem Mal zu füttern und unter zu bringen. All die Hände wollten ein Dach überm Kopf, einen vollen Bauch und Arbeit um zufrieden zu sein.“
MAID: (Begeisterter Blick und vor Freude in die Hände klatschend)
WOLF: "Achtung, das ist eine Falle!"
TOBRIER: (erbost)
„Ihr wollt unsere Leute nicht heraus geben, so sieht es doch aus. Bereichert euch am Volk das ohnehin schon genug geblutet hat. Rechnen, rechnen, eitler Geck! Fühlt Euch wohl sehr klug wenn ihr mir was vor rechnet. Ihr seid im Unrecht, egal was ihr sagt! So…!“
GARETIER: (nun ebenfalls ungehalten)
„Euch geht es also nicht um eine einvernehmlich gute und sinnvolle Lösung für alle, sondern euch geht es ums Prinzip!“
(packt seine Essenssachen wieder zusammen mit der Maid und blickt dann versonnen den abgerissen aussehenden Mann an)
„Hochmut muss man sich leisten können! Vielleicht solltet ihr Euch das einmal überlegen!“
(MAID und GARETIER verlassen die Bühne derweil der TOBRIER mit dem WOLF zurück bleibt und ihnen gestenreich nach schimpft)
ERZÄHLER: (Kommt vom Baum runter und wendet sich zum Publikum während der Tobrier alleine mit dem Wolf zurück bleibt und schweigt)
„Was weiß der schon. Seit Bär und Wolf geeint schreiten haben jene immer Recht und die Füchsin ist blind genug um die eigenen Jagdreviere und Welpen aus dem Blick zu verlieren. Wenn das nicht einer jener Gründe ist, warum Verrat und Mißgunst Einzug hielten in das neue Reich? Hört auf die Worte eines Freundes. Möge die Schlange darüber wachen, dass Vernunft Einzug hält!
Doch was sinniere ausgerechnet ICH darüber? Das alte Reich wird neben dem Eurem erstrahlen und unsere Sonne wird hell genug Leuchten im Zeichen des Horas, dass Ihr ohnehin in seinem Schatten stehen werdet, sobald er erst vermählt ist. Dann werde ich Euch berichten von drachischen Kindern und unendlicher Macht!“
(Gestenreiches Hutziehen und schlendender Schritt um rückwärts dabei die Bühne zu verlassen)
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