Perricum:Reichsstadt Perricum: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Mai 2017, 13:46 Uhr
Ein Rundgang durch Perricum
Reichsstadt Perricum ab 1040 BF: Die Stadt der Leuin kämpft!
Nach Haffax wird die Stadt wieder aufgebaut und man ist trotzig-kämpferisch bemüht am alten Nimbus als Bollwerk und Stadt Rondras anzuknüpfen, doch das Selbstverständnis hat Risse bekommen. Während auf der einen Seite der alte, jetzt angeknackste Ruhm als unbezwingbare und ehrbare Stadt der Sturmgöttin wieder versucht wird herzustellen, hat die Stadt auf der anderen Seite mit dem Ruf als verfemte Stadt zu kämpfen. Hat man schließlich den Schattenmarschall ohne nennenswerte Gegenwehr (durch)ziehen lassen. Auch die Gerüchte darum, daß die Kirche der Leuin nach einem neuen Hauptsitz für den Kult suche, stehen dem trotzigen Willen zum Neubeginn entgegen und tragen nicht gerade zur Besserung der Stimmung bei.
Doch es gibt auch viele sichtbare Narben, die das Antlitz der Stadt noch eine ganze Weile prägen werden. Ganze Straßenzüge und Häuserblöcke wurden während der Kämpfe zerstört oder so schwer beschädigt, das sie abgerissen werden mussten. Zahllose Einwohner und Besucher fanden über die namenlosen Tage 1039 BF den Tod. An Plänen für den Wiederaufbau des Zerstörten herrscht kein Mangel, doch wird man abwarten müssen, was wirklich realisierbar und auch politisch gewollt ist. Derzeit sehr populär in nahezu allen Bevölkerungsschichten und auch im Stadtrat ist die Errichtung einer Wehrmauer zum Darpatufer hin, um fürderhin besser gegen Angriffe von der Flussseite her gewappnet zu sein. Die Einzigen, die sich dagegen stemmen, sind die dortigen Bewohner, die durch den Bau der Mauer ihre Heime, sofern nicht ohnehin zerstört, verlören.
Durch das Überlaufen diverser markgräflicher Offiziere und Soldaten zu Haffax kurz nach dessen Ankunft in der Stadt und deren Beschuss mit den im Kriegshafen stationierten Geschützen ist das Ansehen der markgräflichen Truppen in der Metropole auf einen absoluten Tiefpunkt gefallen. Wurden diese Truppen früher schon in den Mauern des auf seiner Reichsunmittelbarkeit stolzen Perricums eher geduldet als respektiert, können einzelne Soldaten derzeit froh sein, wenn sie - sollten sie so töricht sein, sich in ihren Wappenröcken durch die Stadt zu bewegen - nur beschimpft und mit wüsten Verwünschungen belegt werden. Daher sind viele von ihnen außerhalb ihres Dienstes nur in Privatkleidung oder aber in größeren Gruppen anzutreffen. Es wird wohl noch sehr viel Wasser den Darpat hinabfließen müssen, bis das Ansehen des markgräflichen Heeres und seiner Soldaten zumindest soweit wiederhergestellt ist, das Letztere von den Bürgern der Stadt nicht mehr als Feinde derselben betrachtet werden.
Dem wieder intensiveren Perlenmeerhandel, sowie dem Rückgewinn von Ländereien in Tobrien, hat die Stadt nun einen stetigen Zufluß von zwielichtigen bis verrückten Gestalten zu verdanken. Personen aus den ehemaligen Schattenlanden zum Beispiel, die entweder den Neubeginn wollen, sich in der großen Stadt bedeckt halten möchten oder das Seelenheil bei den Noioniten und der hiesigen Magierakademie suchen. Dies führt auch dazu, dass die Kirche des Schattengottes Phex (Spielhallen, (Schwarz)märkte etc.), die der rauschhaften Rahja (Eine Kurtisanenschule nebst deren 'Villa der Freuden', Trinklokale, Rauschhöhlen etc.) wie auch die hier schon immer sehr machtvolle Efferdkirche (Seefahrer, Seehandel, maritime Handwerksbetriebe) immer mehr an Boden gewinnen. Daneben ist diese Aura der Vergnügung unter Schirmherrschaft der "leichten" Götter auch Nährboden für fragwürdigere Etablissements.
Dies fällt der immer noch in der Reichsstadt aktiven Kirche der ehrbaren Leuin zu Beginn kaum auf. Später erscheint es jener dann als zu unwichtig, da man sich lieber in mystisch-verklärten Diskussionen vertiefend in seine Mauern zurückzieht. Das bunte, sich zwar immer wieder gegenseitig befruchtende aber auch explosive Völkergemisch in der Stadt trägt alles weitere dazu bei, die Aufmerksamkeit der Obrigkeiten zu binden. Zumal der "Zweite Fall" Nebachots/Perricums für hitzigen Diskussionstoff sorgt und es zig Interpretationen dafür und Umgangsweisen damit gibt.
Dagegen bedenkt man (auswärtige) Kritiker an der Stadt meist mit nicht mehr als einem, der neuen phexisch-rahjanischen Lockerheit entsprechenden, "Pffff...", denn man weiss sehr wohl darum, dass es einem doch ganz gut geht und dass man die Stadt auch ruhig hassen soll, solange man nur dort einkauft oder sich vergnügt. Sätze wie „Ihr braucht uns, habt uns immer gebraucht, und was Euch jetzt umtreibt, das ist der Neid." sind dann die Reaktion oder aber man hält es mit dem Launischen und kann durchaus aufbrausend auf solche Kritik reagieren und mag dann doch nochmal die Stürmische heran ziehen um ein Duell (oder Rauferei) herauf zu beschwören.
Desweiteren besteht immer noch der stete Zwist zwischen Land und Stadt, der sich durch die letzten Ereignisse nur noch verschärft hat, auch wenn der Markgraf den Rat der Stadt zu einer Neuordnung gezwungen hat, die aber nicht alle Altlasten beseitigen konnte. Dennoch, oder gerade deshalb ist und bleibt Perricum mit eine der, wenn nicht sogar die wichtigste Handels- und Seefahrtsstadt des Mittelreichs am Perlenmeer und man kommt an ihr nicht vorbei, trotz des angeknacksten Rufes, welchem die Perricumer mit ihrem ganz eigenen Selbstbewusstsein gegenhalten.
Kriegshafen
"Wollen wir gemäß dem Lauf des Praiosmals unseren Weg im rahjawärts auf einer Halbinsel gelegenen Kriegshafen beginnen lassen?" So oder so ähnlich könnte das Ansinnen eines wissensdurstigen Pilgers in Perricum lauten, wenn er sich vertrauensvoll in die Hand eines der zahlreichen geschäftstüchtigen Burschen begibt, die ihren Unterhalt mit Stadtführungen und Botendiensten verdienen. Die Antwort würde lauten: "Ja, werter Herr, wohl würde ich euch gerne dieses Prunkstück mittelreichischer Verteidigungskunst zeigen, doch habt ihr einen Passierschein? Seid ihr berechtigt eure Schritte dorthin zu lenken, und einen Blick auf das Bollwerk wider die Blutige See und ihren Heptarchen zu werfen? Wenn ja, dann lasst uns dort entlang gehen, wenn nicht, dann werdet ihr wohl weiterhin euren Blick nur von aussen auf die massive Wehrmauer, werfen können, die nur an zwei - streng bewachten - Stellen gen Osten passiert werden kann. Diese Mauer trennt den Stadtteil Efferdgrund vom abgeschotteten Kriegshafen."
Efferdgrund
Ein erster Blick auf die Stadt (vor der Haffax-Inavasion 1039 BF):
Zufrieden blickte Rahja'como über die Dächer seiner Stadt. Uneinnehmbar würde sie allen Feinden trotzen. Hier lebte seine Familie schon seit Generationen, und tat wohl daran. Sie waren von den Flüchtlingsströmen weitgehend verschont geblieben. Dennoch war in den Gassen ein Völkergemisch ohnegleichen zu finden, aber sie waren freiwillig und auf Aves Schwingen hierher gekommen. Ihr Hafen war zum einzigen, freien mittelreichischen an der Ostküste geworden. Sowohl kriegerische Einsätze der hier beheimateten stolzen Perlenmeerflotte wider die Blutige See als auch Fahrten der Handelschiffe nahmen hier ihren Anfang. Die trutzigen Mauern und Burg- und Festungsanlagen der Stadt und des Kriegshafens konnten vermutlich nur durch die sagenumwobenen Posaunen Nebachots erneut zu Fall gebracht werden. Doch inzwischen residierte hier das Schwert der Schwerter, wie also sollte man den Zorn der Leuin auf sich rufen? Die Efferdkirche hielt ein wachsames Auge auf den Golf von Perricum und darüber hinaus. Des Markgrafen Stellung am Hofe der Kaiserin Rohaja garantierte Stabilität an der Spitzte der Markgrafschaft. Er erhob sich aus seiner hockenden Position, und trat aus dem Schatten eines Kamines hervor, um sich geschmeidig an der Hauswand in einen Hof fallen zu lassen. Kein Laut war zu hören gewesen. Zeit zu expandieren! Er würde Phex beweisen zu was er fähig war- in seiner Stadt, wo er alle Dächer kannte, jeden Hof und jeden Winkel. Seine Söhne und Töchter waren soweit. Es wurde Zeit, dass sie sich beim Schattengleichen bedankten für die Gunst, die er ihnen zuteil werden ließ.
Wer schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit hatte, in großen Häfen Aventuriens anzulanden, dürfte auch hier auf den ersten Blick kaum Unterschiede zu seinen bisherigen Erfahrungen ausmachen. Solange er den Blick unten hält, wohlgemerkt. Sobald er ihn nach oben schweifen läßt, auf die Mauern, Türme und das anwesende Waffenvolk, die zusammen die Stadt und die drei Häfen schützen, weiß spätestens dann Perricums besondere Stellung und Wehrhaftigkeit richtig einzuschätzen, auch wenn dieser Ruf nach der Invasion Haffax stark gelitten hat, so konnte aber wohl nur der geniale Stratege diese Stadt erobern. Allerdings wird der gewöhnliche Reisende höchstens im See- oder Flusshafen Perricums anlanden, der Kriegshafen wird ihm versperrt bleiben.
Der Seehafen, der Ost- und der Nordteil wurden durch die Invasion stark in Mitleidenschaft gezogen, Daimoide, Soldaten und die Geschütze des "eigenen" Bombardenregiments haben hier große Lücken gerissen und die teils eh schon schumrigen Gegenden Efferdgrunds zu einem Schauplatz des Elends werden lassen, der sich nur langsam erholt. Dennoch, die Stadt und vorallem der Hafen kommt nicht zur Ruhe - Schauerleute sind dabei, die Waren umzuschlagen, Kapitäne feilschen mit dem Hafenmeister und Zollinspektoren um Warenwerte. Derweil stehen nur wenige Schritte entfernt eine Reihe von Spelunken, Bordellen und anderen heruntergekommenen oder gar gänzlich zerstörten Häusern beginnt, die der unbedachte Reisende tunlichst meiden sollte. Die Schänke "Zur Glänzenden Münze" sticht goldockerstrahlend und direkt am Hafenbecken gelegen aus dem schlichten Einerlei heraus ins Auge. Gerüchteweise ist zu erfahren, dass man dort Hilfe aller Art erfährt! Lenkt man nun seine Schritte weiter über den Efferdhang geheißenen Anstieg in Richtung Stadtmitte, passiert man die angesehene Perricumer Segelmacherwerkstatt von Meisterin Wulfen, immernoch ein strahlender Punkt inmitten des sonstigen Elends des Ostteils. Oben angelangt kann man der Hafenstraße folgend die Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung finden, die ebenfalls einigen Schaden genommen hat. Eine Schmiede erfolgreicher Seefahrer, Navigatoren und Flottenbefehliger, die, wie man sagt, heute weit weniger hochnäsig sind als früher, dafür aber ungleich fähiger.
Der große Tempel dem der Stadtteil seinen Namen zu verdanken hat, liegt nicht weit davon entfernt direkt am Darpat, am Übergang zum sogenannten, ebenfalls stark mitgenommenen Darpatstieg. Die nur wenig beschädigte Halle der Gezeiten wird von vielen Gläubigen aufgesucht, was auch den Fremden den Weg leicht finden läßt. Die Korallengärten, die sich nahebei finden, mögen mit ein Grund sein, weshalb es die Menschen dorthin zieht. Der Markgraf hat die weitläufige Parkanlage wieder herrichten lassen, sodass auch der Adel gerne dort durch die gepflegte Vegetation flaniert. Des Nächtens ist der Ort jedoch verstärkt eher von zwielichtigem Volk besiedelt, das andere Vergnügen im Sinn hat.
Die Villen des zentralen und südlichen Efferdgrund haben indes kaum Schaden genommen an den Kämpfen in der Stadt, was teilweise Argwohn unter den einfachen Leuten nach sich zieht, die sich in ihren kläglichen Notbehausungen einen Teil solchen Reichtum und Glanzes herbeisehnen und dabei immer öfter zu phexischen Methoden greifen, da Efferdgrund sich nur langsam erholt und nicht alle mit Arbeit versorgen kann.
Hier sorgt die geplante Mauererweiterung ebenso wie in Darpatstieg für weitere Sorgen, da auch hier die ohnehin schon beträchtliche Wohnungsnot dadurch nur noch gesteigert werden wird.
Leuingen
Wer seine Heimstatt in Leuingen weiß, hatte in der Regel keine Sorgen, oder sagen wir lieber, jenes, was er als Sorgen ansieht, sind für andere, die täglich um ihr Überleben kämpfen, der pure Hohn! Prachtstraßen, gepflegte parkähnliche Gärten und aus erlesenen Materialien erbaute Gebäude ziehen Blicke und auch Begehrlichkeiten auf sich. Prominentestes Bauwerk und gleichsam der Grund warum der Bürger davon träumt hier zu leben ist der (Mark-)Grafenpalast. Dort residiert Rondrigan Paligan, so er in der Stadt weilt. Hier schlägt also das Herz der Macht Perricums.
Der weitaus größte Anteil der Bauten sind freilich Sitze von wichtigen Kontoren, Gilden, Familien, Ordenshäusern oder Tempel. Großzügig und von umfriededen Gärten umgeben, auch wenn der Boden innerhalb der Mauern, und speziell in diesem Stadtteil kostbar ist. Schließlich befindet man sich hier über dem gemeinen Volk, da Leuingen höher liegt, als die angrenzenden Stadtteile Efferdgrund oder Darpatstieg.
Doch all dies hat sich ein wenig verändert seit der Invasion durch Helme Haffax. Das Viertel und die Behausungen selbst ist zwar nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen worden wie etwa Darpatstieg oder Efferdgrund, doch der Einsturz des Tempeldaches des Tempels der alveranischen Leuin hat auch hier tiefe Spuren in der Seele der Menschen hinterlassen, die nun darum wissen dass, Teile ihrer ehem. Nachbarn den Erzverräter gar in die Stadt ließen und nicht alle von diesen aufgedeckt werden konnten. Ein schwerer Schlag für das Selbstbewusstsein der hiesigen Anwohner, die dem aber mit trotzigem Tatendrang entgegenhalten. Man ist schließlich immer noch das glänzende Haupt Perricums, dem Tor zur Ostküste. Und so überbieten sich die reichen Bewohner Leuingens geradezu darin Spenden für den Wiederaufbau des Rondratempels zu entrichten. Um dem alten Ruf der Stadt wieder gerecht zu werden, während die rondiranischen Bewohner des Tempels und der angrenzenden Löwenburg selbst sich immer weiter aus der Öffentlichkeit zurück ziehen um über die harten Schläge der Kirche zu disputieren.
So beginnen wir mit dem - dennoch oder gerade deswegen - für wahre Pilgerströme sorgenden Tempels des Heiligen Leomar zum Ewigen Bunde der Rondra von Nebachot. Hier handelt es sich immernoch um den allgemein wichtigsten Tempel der Gläubigen der Rondra, trotz Einsturz des Daches und Gerüchte um einen Umzug. Viele Gerüste werden derzeit um ihn aufgebaut und es beginnen die Arbeiten am Wiederaufbau.
Unweit findet sich die Harnischmacherei Rutaris, deren Ruf stark unter dem Verrat des ehemaligen Betreibers und Stadtrat leidet. Personen von Stand, aus dem Heer, sowie Angehörige der Kirche der Leuin liessen oder lassen sich hier mit den besten Rüstungen ausstatten.
Weiter am östlichen Rand des Viertels befindet sich der Tempel, der die Händler und Kaufleute der Stadt am Perlenmeer anzieht. Der offene Phex Tempel thront gleich gegenüber der Ordenshochburg der Grauen Stäbe und somit in Sichtweite des Zeughauses der Stadt und des Grafenpalastes. Spätestens an dieser Lage in der Stadt kann man erahnen welch große Bedeutung der Listige hierzuland inne hat, welche tatsächlich nach 1039 BF noch zunimmt. Handelskontore der Familien Klande, Schöllingh, Barûn-Bari sowie Stoerrebrandt nennen ebenfalls große Niederlassungen in Leuingen ihr Eigen. Ebenso ein mittelgroßer Kontor der aranischen Mada Basari.
Abgeschottet, aber von mächtigen Winden umtost, liegt die Schule der Austreibung auf einer vorgelagerten Klippe, welche nur mittels einer steinernen Brücke nahe der Ordensburg der Ardariten von Leuingen aus erreicht werden kann. Bisweilen amüsiert man sich über Novizen oder gestandene Magier, die zitternd vor Angst hinüber geführt werden mußten. Doch ein neuerlicher Anstieg von Seelenkranken Invasionsgeschädigten oder Neuankömmlingen aus den befreiten Ostlanden lässt die Schule, die eng mit der Boron-Kirche zusammenarbeitet, an ihre Grenzen stoßen.
Nur über den Tempel des heiligen Leomar gelangt man über die Langen Mauern zum Sitz des Schwertes der Schwerter - der Löwenburg. Stellt der Grafenpalast das Herz Perricums, und der Kriegshafen das Schild dar, so hat man hier gewissermaßen die Klinge der Stadt vor sich. Doch das Schwert ruht derzeit in der Scheide, so scheint es, da sich die Geweihten zurückziehen.
Mondwacht
Darpatstieg
Das Viertel am Nordufer wurde während der heftigen Kämpfe in den Namenlosen Tagen 1039 BF besonders schwer in Mitleidenschaft gezogen. Doch traurigerweise waren es weniger die Waffenknechte und Daimoniden des Helme Haffax, die Tod und Zerstörung über den Stadtteil brachten, sondern vielmehr die Geschütze der im Kriegshafen stationierten Einheiten des Bombardenregiments. Kontrolliert von Soldaten und Offizieren, die zu Haffax übergelaufen waren, schossen sie zu dessen Unterstützung wahllos in die Stadt hinein. Dabei hatte Darpatstieg das "Pech", in der Schusslinie der meisten Geschütze zu liegen. Ganze Häuserblöcke wurden damals zerstört oder irreparabel beschädigt und auch in der langen Reihe der Lagerhäuser am Ufer des Darpats klafften mehrere große Lücken.
Beherbergte das Viertel zuvor einfache Handwerker sowie einige Flüchtlinge aus dem einstigen Darpatien sowie aus Tobrien - die seit der Gründung der Markgrafschaft oftmals im Zwist miteinander lagen - welche im zur Borbaradkrise und im "Jahr des Feuers" in die Stadt geflohen waren, so gibt es jetzt kaum noch erkennbare Unterschiede zwischen den Gruppen, da sie beide durch die verheerenden Angriffe häufig ihr Heim und oftmals auch die Arbeit verloren haben. Wer von den Entwurzelten etwas Geld oder wohlhabende Verwandte in anderen Ortsteilen hatte, verließ Darpatstieg so schnell er konnte. Geblieben sind zumeist nur die Ärmsten und Verzweifeltsten, welche in mitgenommenen Häusern, Ruinen oder gar nur in Zelten hausen und sich gezwungenermaßen zumeist mit allerlei Gelegenheitsarbeiten oder höchst praiosungefälligen Aktivitäten durchs Leben schlagen - nur wenige können jetzt schon wieder ihrem Handwerk nachgehen. Manche schrecken auch nicht davor zurück, die Not ihrer einstigen Nachbarn auszunutzen, um sich auf deren Kosten selbst zu bereichern. So etwa die ehemalige Schustergesellin Katjuscha Neustetter, die mit ihren Freunden kurzerhand ein halbwegs intaktes Wohnhaus am Übergang zum Stadtviertel Efferdgrund besetzte und es in ein schmieriges Bordell samt einfacher Schänke namens "Katjuschas Busch" (P4/Q2) verwandelte. Dass die meisten "Bediensteten" dort gezwungenermaßen unter entsetzlichen Bedingungen arbeiten und auf vielerlei Arten gefügig gehalten werden, ist der eher anspruchslosen Kundschaft zumeist herzlich egal.
Als wäre die Lage im Viertel nicht schon schlimm genug, sorgte die am 21. Rondra 1040 BF getroffene Entscheidung des Rates, eine Wehrmauer zum Darpatufer hin nun zu errichten, für weiteren Unmut unter den Bewohnern, da hierfür weitere mehr oder weniger noch intakte Häuser abgerissen werden müssten, was die Wohnungsnot weiter verstärken dürfte. Das die Erklärung des Rates , schnellstmöglich für Ersatzunterkünfte zu sorgen, fast allerorten mit Skepsis oder auch offenem Unglauben zur Kenntnis genommen wurde, dürfte nicht überraschen, zumal das Gremium sich schon bisher kaum für den Stadtteil interessiert hatte.
Die Stimmung in Darpatstieg ist aufgrund der maladen Verhältnisse denkbar schlecht und nur der Umstand, dass die meisten Bewohner derzeit zu sehr mit dem eigenen Überleben beschäftigt sind, hat bisher größere Proteste oder gar Ausschreitungen verhindert.
Einiziger Trost bleibt, dass man immerhin noch besser dasteht als der Nord- und Ostteil des nachbarschaftlichen Efferdgrund.
Auch der Tempel des Ingerimm hat durch den Beschuss einiges Abbekommen, doch es wäre nicht der Tempel des Handwerkergottes, wenn die meisten Schäden nicht schon behoben wären und so soll das Haus des Alveranischen Schmieds - wie der Tempel auch geheissen wird - bald sogar in noch größerer Pracht erstrahlen als vor dem fatalen Angriff.
Ansonsten finden sich hier noch viele Lagerhäuser entlang der Anlegestellen am Darpat, von denen aber einige zerstört oder durch obdachlose Perricumer bewohnt sind. Von hier fährt auch die Fähre nach Dergelmund. Das ehemals durchschnittliche Gasthaus "Der Hartsteener", liegt in mitten dieser Szenerie und macht - gerade auch jetzt - seinem Namen alle Ehre, es gibt einfache Kost für (recht) wenig Geld. (früher P6/Q6/S20 - heute (P5/Q4/S20)).
Nur der Westen des Viertels hat kaum Schaden genommen, so dass dieser Teil um den Tempel des Boron an der Golgari-Pforte noch gut erhalten wird. Jedoch viele - durch Leid gerpüft - das Gästehaus des Noioniten-Orden, welches das vor den Toren beherbergte Kloster des Vergessens betreibt, nahbei aufsuchen.
Bedeutsame Orte in Perricum
Stadtplan
Ein Übersichtsplan über die Stadt, die Akademie, den Kriegshafen sowie die Löwenburg findet sich hier.
Stadtverwaltung
Ein Großer Rat, bestehend aus 44 Mitgliedern, berät einmal im Mond und schlägt dem Zwölferrat, dem eigentlichen Stadtrat mit dem Ratsmeister an seiner Spitze, diejenigen Themen vor, welche als besonders drängend empfunden werden und zu welchen eine Entscheidung gewünscht wird. Ein Zwölferbeirat ist dem Zwölferrat beigeordnet mit dem Recht, zu jedem Thema eine halbe Stimme in die Waagschale zu werfen, damit die Entscheidungen des Stadtrates das Gefallen der Zwölf Götter finde.
Seit 1040 BF besitzt der Beirat etwas mehr Einfluss, so kann er gemeinsam mit der Ratsmeisterin ein "aufschiebendes Veto" erreichen entgegen dem Rat erringen.
Einrichtungen der Reichsstadt
- Alcazaba Zolipantessa - Ratsgebäude, Tagungsort des Stadtrates
- Alcazaba Antica - Magistrat; Sitz der Stadtverwaltung und des Stadtmeisters
- Zeughaus - Magazin der Bürger, Sitz der Stadtgarde
Reichseinrichtungen
- Admiralität der Perlenmeerflotte - Admiralität im Oktagon
- Kriegshafen - Heimathafen der Perlenmeerflotte
- Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung
- Schinderburg - Gefängnis für Galeerensträflinge
Adelssitze
Markgräfliche Gebäude
- Schloss Perringrund - Sitz des Markgrafen
Götterhäuser
Zwei vorherrschende Glaubensrichtungen bestimmen die Stadt: Efferd, dessen Reich das Perlenmeer und der Darpat sind und der seit Anbeginn ein Gott der Perricumer ist, und Rondra, die sich das alte Nebachot als Zentrum ihres Glaubens erkoren hat. Doch auch der Praios-Glaube ist einflussreich in Perricum sowie Hesinde und Boron.
Efferd Rondra
Praios Hesinde |
Boron Rahja Ingerimm Phex |
Handel und Gewerbe
Große Handelshäuser
- Handelshaus Klande
- Handelshaus Marix (untergegangen)
- Handelshaus Schöllingh & Wintherlich (nach Marix-Untergang immer mächtiger)
- Handelshaus Stoerrebrandt
Gewerbe
- Harnischmacherei Rutaris & Töchter, Nach Verrat des Oberhaupts stark angeschlagener Ruf
- Reederei Falswegen
- Reederei Schasspitz
- Segelmacherwerkstatt der Meisterin Wulfen
- Geldverleiher Silbaran, hoch aufstrebende perricumer Mischfamilie, mit leicht zweifelhaftem Ruf
- Korwyns Kuriositäten
- Mobiliar und Teppiche Alferak
- Badehaus Alferak
- Zercis Alchemica
- Getreidegroßhändler Gorond von Gerben
- Weine Rebstock
Zünfte und Gilden
Die wichtigsten Gilden und Zünfte der Reichsstadt:
- Tuchweber/Teppichknüpfer (worunter auch die Segelmacher fallen)
- Waffen- und Rüstungsschmiede
- Seiler
- Zimmerer/Tischler
- Schmiede
- Fischer
- Bäcker
- Fleischer
- Gerber/Lederhandwerker
- Rattenfänger
- Alchemisten und Parfumeure (ab 1040 BF immer wichtiger)
- Diebe und Bettler (nicht offiziell)
Familien aus Perricum
- Familie Marix (untergegangen)
- Familie Alxertis
- Familie Vargas
- Familie Silbaran, perricumsche Mischfamilie und Geldverleiher
- Familie Zercis
Chronik der Reichsstadt Perricum
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