Greifenfurt:Unswin von Keilholtz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. August 2017, 19:25 Uhr
Unswin ist auf der Stammburg seiner Familie in Greifenfurt, der Burg Keilholtz im Finsterkamm, geboren und aufgewachsen. Zur Zeit seiner Geburt besaß die Familie nicht mehr als ihr Stammlehen, nachdem sie ein Jahrzehnt zuvor unter dem Verdacht des Anwinismus der restlichen Lehen enthoben worden war. Das dieser Verdacht nicht völlig aus der Luft gegriffen war, zeigte sich bei der ersten Schlacht auf den Silkwiesen, wo Unswins Großvater Ugdalf und sein Onkel Ugo für Answin ritten und in einem Hinterhalt einen unrühmlichen den Tod fanden.
Die Loyalität zum Heiligen Answin von Rabenmund ließ auch Unswins Vater Ungolf nicht los. Nachdem Answin Greifenfurt vor einer erneuten Besatzung durch die Schwarzpelze bewahrt hatte, zog Unswin als Knappe seines Vaters mit Answins Truppen in die Schlacht der drei Kaiser. In den Wirren der Kämpfe wurde er von seinem Vater getrennt und erst viel später erfuhr er von dessen Tod. Unswin selbst wurde im Verlauf der Schlacht von einer Flammenlanze im Gesicht getroffen. Schwer verwundet schleppte er sich vom Schlachtfeld, immer auf der Flucht vor den Häschern Rohajas, bis er auf eine Gruppe Söldner traf. In diesem wilden Haufen fand er Aufnahme. Sie stellten keine Fragen nach seiner Herkunft, sondern interessierten sich lediglich für sein Geschick mit Schwert und Bogen. Mit viel Glück überlebte er seine Brandwunden, blieb jedoch für die Zukunft gezeichnet.
Mochte es ihm zu Anfang eine willkommene Zuflucht gewesen sein, so wurden er der rohen Söldner doch recht schnell überdrüssig. Sobald er von seinem Anteil genügend zurückgelegt hatte um eine Weile für sich zu überleben, verließ er die Truppe in einer stürmischen Nacht. In seine Heimat Greifenfurt wollte er nicht zurückkehren, fürchtete er doch als Verräter gesucht zu werden und damit seine Mutter und seine Schwester in Gefahr zu bringen. Also zog er einige Wochen nach Südwesten, bis er eines Tages auf zwei Ordensritter des Zornesordens traf. Er folgte ihnen zu ihrer Burg und fand nach einem Gespräch mit den Ordenswächtern Aufnahme in den Orden.
Unswin war zu diesem Zeitpunkt bereits in dem Alter, in dem er eigentlich seinen Ritterschlag hätte erhalten sollen. Er wurde jedoch dem Ordensritter Alfred Beradje als Novize zugeteilt, um unter seiner Anleitung zu lernen was der Orden von ihm forderte. Sein erster Auftrag führte ihn an der Seite seines Herrn, auf die Burg des Barons Erlan von Zankenblatt, wo sie für den Schutz des Barons Nimmgalf von Hirschfurten verantwortlich zeichneten. Nur wenige Monde später zeigte sich, dass diese Vorsichtsmaßnahme durchaus gerechtfertigt war, offenbarte sich die ehemalige Gattin Nimmgalfs doch als Dienerin des Namenlosen. In den nachfolgenden Gefechten um die Baronie Leihenbutt schlug er sich wacker. Gemeinsam mit der versammelten Waldsteiner Ritterschar und der Unterstützung der Bannstrahler gelang es das Lehen den unheiligen Klauen zu entreißen in die es geraten war und die zwölfgöttliche Ordnung wiederherzustellen.
Im Frühjahr 1032 BF begleiteten Unswin und Alfred ihren Ordensbruder Alexis Colon Darios in Richtung Perricum, wo sie den Löwentempel aufzusuchen gedachten. In der Baronie Gnitzenkuhl erreichten sie Gerüchte über ein Untier, welches sich den Darpat hinaufbewegen solle und die halbe Markgrafschaft in Atem hielt. Kurzentschlossen boten die Ordensritter ihre Hilfe an und beteiligten sich an der Jagd auf die ominöse Kreatur. Nach einigen Tagen erhärtete sich der Verdacht, dass man es eher mit einer Bande gewiefter Schmuggler als mit einer widernatürlichen Bedrohung zu tun hatte. Aus Zeitmangel mussten die Ordensritter ihre Suche abbrechen, denn das Schwert der Schwerter höchstselbst erwartete ihre Ankunft in Perricum.
Für Unswin gab es hier jedoch zwei weitere einschneidende Erlebnisse. Zum einen war dies sein erstes Zusammentreffen mit dem Volk der Nebachoten. Nur mit Mühe konnte er sich in dieser Gesellschaft beherrschen, nicht alle paar Schritt nach der heiligen Inquisition zu rufen. Sie unterschieden sich so vollkommen von seinem Verständnis wie ein göttergefälliges Leben zu führen sei, dass es der Intervention des Geweihten Alexis bedurfte um sein Gemüt zu beruhigen. Auf dessen Bestreben hin, begann Unswin sich näher mit der Kultur dieses Volkes zu beschäftigen, das für ihn aber noch immer einen Haufen Wilder darstellt.
Weitaus erfreulicher war für Unswin das Zusammentreffen mit Leomara von Isenbrunn. Die junge Ritterin beeindruckte ihn durch ihr offenes Wesen und vor allem durch ihre Bereitschaft, selber anzupacken wo starke Hände benötigt wurden. Eine Tugend die sowohl in seiner Heimat als auch im Orden hoch geschätzt wurde. Zu seiner großen Überraschung störte sich Leomara auch nicht an seinen hässlichen Narben oder seiner bewegten Vergangenheit wodurch er zum ersten Mal seit seiner Jugend ein freundschaftliches Verhältnis zu einem Menschen aufbauen konnte. In langen Gesprächen kamen sich die beiden näher, bis schließlich unter dem schützenden Mantel der Freundschaft das zarte Pflänzchen der Liebe zu sprießen begann. Als Unswin schließlich mit seinen Ordensbrüdern weiterziehen musste, erhielt er von der Ritterin einen Pfand ihrer Liebe und schwor ihr so bald es ging zu ihr zurückzukehren.
Damit hatte er sich viel vorgenommen, war doch die noch immer von schwarzen Horden besetzte Stadt Warunk das nächste Ziel der Zornesritter. In Perricum schlossen sich Unswin und seine Brüder dem Schwertzug Aylas an und fochten tapfer an der Seite hunderter Geweihter und Laienbrüder, um die Stadt für das Reich zurückzugewinnen. Als die Schlacht geschlagen war musste Unswin lange Wochen das Bett hüten um sich von seinen Verletzungen zu erholen. Zurück auf Schwertwacht erhielt Unswin endlich den Ritterschlag und wurde als vollwertiger Ritter in die Reihen des Zornesordens aufgenommen. Zugleich bekam er die junge Novizin Chaantrea von Zackenberg als Knappin zugeteilt.
Im Praios 1033 BF kehrte Unswin an der Seite seiner Ordensbrüder zurück nach Perricum, wollten sie doch das Rätsel um die Vorfälle im Frühjahr entgültig lüften. Auf einer Adelshochzeit zwischen dem Baronett von Brendiltal und einer Darpatischen Edlen, traf er auch Leomara wieder. Sie feierten ein heimliches Wiedersehen und beschlossen nach der bestandenen Prüfung durch die Götter den zukünftigen Lebensweg gemeinsam zu beschreiten. Unswin nahm an der Tjost teil, die zu Ehren des Brautpaares ausgetragen wurde und nachdem er sich die Finalteilnahme erstritten hatte, hielt er öffentlich bei Leomaras Vater um ihre Hand an. Dieser versagte ihm seine sofortige Zustimmung und stellte ihm stattdessen eine Bedingung, die Unswin nur schwerlich würde erfüllen können. Innerhalb eines Götterlaufes sollte er ein eigenes Auskommen vorweisen können damit Leomara später versorgt wäre, denn sie hatte kein elterliches Erbe zu erwarten. Natürlich hatte Leomara längst ihr eigenes Auskommen als Ritterin der Baronin, doch Roderick von Isenbrunn schien nicht gewillt zu sein seinen Plan aufzugeben, nach dem seine Tochter einen reichen Gatten ehelichen sollte der eine ordentliche Mitgift zahlen konnte.
Als sich der Adel der Region im Peraine 1033 BF in der Baronie Sturmfels versammelte um den neuen Herrn dieser Lande zu küren, war auch Unswin dabei. Mit seinen Ordensbrüdern folgte er dem Wunsch des Schwertes der Schwerter einen Kandidaten der Rondra-Kirche zu unterstützen. Am Sturmfels traf er erstmals mit seinem Vetter dem Kressenburger Baron Ardo zusammen. Dieser überbrachte dem Ordensritter nicht nur Nachricht von seiner Familie, sondern gab ihm sogleich das Rittergut Friedheim zum Lehen, nachdem er von Unswins Notlage erfahren hatte.
Das nächste Aufeinandertreffen mit Leomara kam wenige Wochen nach dem Adelstreffen unter sehr mysteriösen Vorzeichen zustande. Auf einem Rundritt am Fuße der Trollzacken zurückkehrend ereilte Unswin bei Wasserburg eine Vision, die ihm seine Geliebte an einer Klippe stehend im Kampf mit von Nebel verhüllten dunklen Gestalten zeigte. Mit seiner Knappin eilte er nach Gnitzenkuhl wo er erfuhr, dass Leomara im Auftrag der Baronin in den Rashtulswall aufgebrochen war, um eine Bergbauexpedition zu begleiten. Die Ordensritter folgten den Spuren bis tief ins Gebirge nach Kelsenburg. Hier mussten sie sich mit Drachen, Harpyen, gierigen Zwergen und nicht zuletzt den verbohrten Bergbewohnern um Junker Marnion von Kelsenstein stellen, bis sie die gefährlichen Lande wieder verlassen konnten.
Zurück in Gnitzenkuhl wollte Unswin dann endlich bei seinem zukünftigen Schwiegervater vorsprechen, hatte er doch inzwischen alle Bedingungen erfüllt. Leomara bat sich jedoch zuvor ein Gespräch allein mit ihrer Familie aus, welches im Streit um ihrem missratenen Bruder Quanion endete und zum Bruch Leomaras mit ihrer Familie führte. Noch am selben Abend brachen Unswin und Leomara nur begleitet von Ordensbruder Alfred Beradje und ihren beiden Knappen auf nach Rashia'Hal, wo sie am 15. Tag im Mond der schönen Göttin unter dem Segen Rahjas den Bund eingingen. Leomara nahm den Namen von Unswins Familie an und trennte sich damit freiwillig und endgültig von den Zwängen die ihr Vater und Bruder ihr Leben lang hatten auferlegen wollen.
Leider war Unswin und seiner Frau nur wenig Ruhe vergönnt in der sie ihr junges Glück genießen konnten. Zum Jahreswechsel häuften sich von Waserburg bis Dergelmund erneut mysteriöse Todesfälle und Sichtungen eines Ungeheuers sowie unheimlicher Totenzüge. Sofort fiel der Verdacht auf die gefährlichen Schmuggler denen man vor Jahresfrist nicht habhaft geworden war. Erneut fand sich eine Gruppe Adliger der angrenzenden Baronien ein, um zusammen mit den Ordensrittern und dem Perricumer Waffenbund dem Unwesen auf die Spur zu kommen. Nach tagelanger erfolgloser Suche überraschte man die Schmuggler in einer Unwetternacht knapp nördlich von Wasserburg beim Verladen ihrer Fracht. Nach hartem Kampf und nur dank des rechtzeitigen Eingreifens der Reshminianer sowie der Admiral Dozman auf der Flussseite, konnten die Verbrecher überwältigt werden.