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Aktuelle Version vom 10. März 2019, 11:40 Uhr

Gut Eibenheim, Junkertum Eibenhain, Boron 1042 BF:

Die Wissen suchende Gruppe folgte dem Lauf des Eibenbaches. Bald schon ließen sie den dichten Wald hinter sich und eine dichte Dornen bewehrte Hecke versperrte ihren Weg. Hinter der Hecke konnten die Reisenden einzelne Rauchschwaden ausmachen.

„Wir haben Eibenheim erreicht“, stellte Hesindian trocken fest.

„Nun ja, wir haben es fast erreicht“, verbesserte ihn Madalena.

„Diese Art von Wehrhecke dient scheinbar dem Schutz des Dorfes vor den Kreaturen des Waldes.“ Iseria schaute sich die ineinander verschlungenen Pflanzen genau an.

„Wir werden dem Verlauf des alwa weiter folgen“, Mandrion deutete auf den Eibenbach.

„Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“ Die kleine Lechmin schaute belustigt zu den anderen, denn die Gruppe musste durch den Bach waten um das Dorf zu erreichen.

Auf der anderen Seite liefen sie zwischen Feldern, Wiesen und einer Handvoll Bauernhäuser vorbei, bis sie die Dorfmitte erreichten. Hier, an einem kleinen Teich unweit einer in einem hölzernen Pavillon stehenden, steinernen Statue, wartete bereits ein praktisch, aber tadellos gekleideter Mann um die 40, sowie ein in Leder gekleidetes Mädchen. Iseria nahm ihn erst gar nicht richtig wahr und blickte wie gebannt zu der Statue, die das Abbild eines Mannes zeigte, der eine geschwungene und verästelte Krone trug und in der Hand einen faustgroßen Feueropal hielt. Im Sockel waren Töpferscheibe und Webstuhl sowie einige Schwalben eingemeißelt. „Ha“, murmelte Iseria vor sich hin, „eine Simia-Statue … König Simia … der Elfenkönig … wie interessant.“

„Verehrte Gäste, willkommen in Eibenheim“, der Mann erhob seine Arme zu Gruße, „Ich bin Hartudan von Hartwalden-Hartsteen, Vogt dieser Lande und das ist meine Knappin Jurga. Meine Herrin, die Dame Elaya von Feenwasser erwartet euch bereits. Bitte folgt mir.“

Die Reisenden begleiteten den Vogt. Linker Hand konnten sie einen kleinen See und an dessen Ufer eine große, uralte Blutulme ausmachen. Rechter Hand war ebenfalls ein See zu sehen, in dessen Mitte die rußgeschwärzten Ruinen einer Burg klagend ihre Mauern erhoben. Zwischen den Seen führte sie der Weg zum Gut der Junker von Eibenhain.

Iseria, sonst nicht an den Verstrickungen des Adels interessiert, sprach den Vogt auf seinen Familiennamen an und tatsächlich, Hartudan war der Bruder von Raulbrin, dem Prior von St. Ancilla, Iserias Heimatkloster. Dere war doch klein.

Als sie den Innenhof des Gutes erreichten, führte sie der Vogt eine hölzerne Treppe hinauf zum Haupthaus. In der Eingangshalle wartet bereits eine ältere Frau. An ihrer Seite standen ein Junge und ein Mädchen, ungefähr so alt wie Lechmin und allen Anschein nach Zwillinge.

„Ich habe euch bereits erwartet, Reisende der vergessenen Pfade“, sprach die alte Dame freundlich aber bestimmt. „Kommt herein, das Mahl ist gerichtet.“


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Nachdem sich die Reisenden im Speisesaal ordentlich gestärkt hatten – der Vogt und seine Knappin hatten sich empfohlen - erzählten sie der Hausherrin von ihrer Reise durch den Feenpfad. Elaya schien nicht überrascht. Ihr Blut unterhielt schon seit vielen Jahrhunderten gute Beziehungen zu den Elfen von Aydindril. Dies führte soweit, dass die Familie ihre Magiebegabten der Elfensippe überließ, damit diese die Sitten und Bräuche der Elfen erlernten und so als Mittler dienen konnten. Das junge Mädchen an der Seite Avalarions war Elayas Urenkelin Mayana.

Die Hausherrin bot der Reisegruppe an, hier zu nächtigen, was alle auch dankbar annahmen.


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Am nächsten Morgen versammelten sich alle Abreise bereit im Innenhof des Gutes. Es lag eine schwer fassbare Harmonie über diesen Ort. Das Summen der Bienen im nahen Bienenstock; die junge Falknerin, die ihren gefiederten Jagdgefährten auf die bevorstehende Jagd vorbereitete; das Hämmern des Schmiedes– alles wirkte so … richtig. Der Reichsforst war ein seltsamer, ein besonderer Ort. Wer hier überleben wollte, lebte MIT dem Wald.

Als der Aufbruch nahte, wandte sich Iseria an ihre Gefährten. „Meine Freunde, viele Monde haben wir zusammen Fantastisches erlebt, Wissen gesammelt und unsere eigenen Horizonte erweitert. Auch wenn ich anfangs skeptisch war“, der Blich der Geweihte ruhte dabei kurz liebevoll auf Lechmin, „habe ich euch alle liebgewonnen. Doch unsere Wege werden sich nun trennen.“ Überraschung, zuweilen auch Entsetzen grub sich in die Gesichter der Angesprochenen. „Avalarion wird mir das Tor zum Feenpfad wieder öffnen, so dass mich mein Weg, wenn es die Allwissende will, wieder in den Kroandal-Wald führt. Ich habe meine Aufgabe dort noch nicht beendet, es gibt noch so viel zu erkunden, noch so viel Wissen zu erlangen. Bitte überreicht diesen Brief an meinen Abt.“ Mit diesen Worten gab sie Hesindian einen gesiegelten Brief.