Perricum:Zackenlande: Unterschied zwischen den Versionen
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Vorherrschend ist hierbei der Glaube an die Götter Travia, Peraine und Efferd, deren Kirchen auch mehrere Laienklöster im Land unterhalten.<br> | Vorherrschend ist hierbei der Glaube an die Götter Travia, Peraine und Efferd, deren Kirchen auch mehrere Laienklöster im Land unterhalten.<br> | ||
Der Göttin von Heim und Herdfeuer kommt hierbei eine informelle Vorrangstellung zu. Diese ist jedoch nur bedingt ein "Überbleibsel" aus der Zeit, als die Region noch zum Fürstentum Darpatien gehörte, sondern viel tiefer im Leben der Menschen verwurzelt. In einem dünnbesiedelten und weitgehend unwirtlichen Landstrich wie den Zackenlanden ist man nur in der Gemeinschaft bzw. der Familie stark und in der Lage, | Der Göttin von Heim und Herdfeuer kommt hierbei eine informelle Vorrangstellung zu. Diese ist jedoch nur bedingt ein "Überbleibsel" aus der Zeit, als die Region noch zum Fürstentum Darpatien gehörte, sondern viel tiefer im Leben der Menschen verwurzelt. In einem dünnbesiedelten und weitgehend unwirtlichen Landstrich wie den Zackenlanden ist man nur in der Gemeinschaft bzw. der Familie stark und in der Lage, den Unbilden des Landes zu trotzen. Daher wird auch das Gastrecht gleichermaßen hochgehalten wie Verstöße dagegen konsequent geahndet. Wer etwa seinen Gastgeber grob beleidigt, der wird kurzerhand auf die Straße gesetzt und findet auch bei den umliegenden Häusern bzw. Höfen keine Unterkunft mehr, was insbesondere im Winter durchaus lebensbedrohlich werden kann.<br> | ||
Die Göttin Peraine wird vor allem von den Bauern der Region verehrt, die sie um eine gute Ernte und das Wohlergehen von Mensch und Tier bitten. In abgelegeneren Orten wird Peraine auch als Fruchtbarkeitsgöttin und Schenkerin des Lebens angebetet und ersetzt somit Tsa, deren Diener nur selten einmal für längere Zeit im Land verweilen.<br> | Die Göttin Peraine wird vor allem von den Bauern der Region verehrt, die sie um eine gute Ernte und das Wohlergehen von Mensch und Tier bitten. In abgelegeneren Orten wird Peraine auch als Fruchtbarkeitsgöttin und Schenkerin des Lebens angebetet und ersetzt somit Tsa, deren Diener nur selten einmal für längere Zeit im Land verweilen.<br> | ||
Efferdgläubige finden sich zumeist unter den Fischern und Seefahrern samt ihren Familien sowie auf den Efferdstränen unter den Matrosen der dort stationierten Schiffe. Man betet um einen reichen Fang, gute Winde und ganz allgemein darum, dass der Herr von Wind und Wogen seine Launen nicht gerade dann auslebt, wenn man selbst ihm auf hoher See quasi schutzlos ausgeliefert ist.<br> | Efferdgläubige finden sich zumeist unter den Fischern und Seefahrern samt ihren Familien sowie auf den Efferdstränen unter den Matrosen der dort stationierten Schiffe. Man betet um einen reichen Fang, gute Winde und ganz allgemein darum, dass der Herr von Wind und Wogen seine Launen nicht gerade dann auslebt, wenn man selbst ihm auf hoher See quasi schutzlos ausgeliefert ist.<br> | ||
Praios und Rondra finden nur beim Waffenvolk und den Adligen der Zackenlanden Verehrung, wobei der Glaube an die Göttin des Kampfes nach den einschneidenden Ereignissen während der Erstürmung der Reichsstadt Perricum und der Ermordung des Schwerts der Schwerter durch Haffax schwer erschüttert worden ist.<br> | Praios und Rondra finden nur beim Waffenvolk und den Adligen der Zackenlanden Verehrung, wobei der Glaube an die Göttin des Kampfes nach den einschneidenden Ereignissen während der Erstürmung der Reichsstadt Perricum und der Ermordung des Schwerts der Schwerter durch Haffax schwer erschüttert worden ist.<br> | ||
Viele Jäger gerade an den Hängen der Trollzacken fühlen sich zuvörderst Firun verbunden und in besonders strengen Wintern beten die Bewohner der Dörfer und Höfe zur milden Herrin Ifirn, auf dass sie ihren grimmen Vater erweichen und er sein weißes Leichentuch vom | Viele Jäger gerade an den Hängen der Trollzacken fühlen sich zuvörderst Firun verbunden und in besonders strengen Wintern beten die Bewohner der Dörfer und Höfe zur milden Herrin Ifirn, auf dass sie ihren grimmen Vater erweichen und er sein weißes Leichentuch vom Lande nehmen möge.<br> | ||
Ingerimm wird lediglich von den wenigen Schmieden und Arbeitern in den Hüttenwerken angebetet.<br> | Ingerimm wird lediglich von den wenigen Schmieden und Arbeitern in den Hüttenwerken angebetet.<br> | ||
In der Baronie Gluckenhang erfährt auch die junge Göttin Tsa immer größere Verehrung, was vorallem den Umständen der Zeiten während und nach dem Jahr des Feuers geschuldet ist. Dieser Glaube an die Ewigjunge strahlt teilweise in die angrenzenden zackenländischen Baronien | In der Baronie Gluckenhang erfährt auch die junge Göttin Tsa immer größere Verehrung, was vorallem den Umständen der Zeiten während und nach dem Jahr des Feuers geschuldet ist. Dieser Glaube an die Ewigjunge strahlt teilweise in die angrenzenden zackenländischen Baronien aus. <br> | ||
Die übrigen Götter des Zwölferpantheons besitzen nur wenige Anhänger und Geweihte in der Region und das geflügelte Wort "Hesinde kam nur bis Perricum" hat hier durchaus seine Berechtigung.<br> | Die übrigen Götter des Zwölferpantheons besitzen nur wenige Anhänger und Geweihte in der Region und das geflügelte Wort "Hesinde kam nur bis Perricum" hat hier durchaus seine Berechtigung.<br> | ||
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Die Geweihten der ansässigen Kirchen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: Die in der Gegend geborenen sehen sich oftmals mehr ihren Mitmenschen als starren Dogmen verpflichtet und pflegen dabei zuweilen Glaubensvorstellungen, die von höheren Stellen zumindest als fragwürdig eingestuft würden. Die aus anderen Provinzen hierhin beorderten Götterdiener fühlen sich nicht selten strafversetzt (was teilweise auch zutrifft) und haben es schwer, das Vertrauen und die Herzen der Bevölkerung zu gewinnen, die zumeist ein gutes Gespür dafür hat, wer ihre Heimat zu schätzen weiß und wer nicht.<br> | Die Geweihten der ansässigen Kirchen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: Die in der Gegend geborenen sehen sich oftmals mehr ihren Mitmenschen als starren Dogmen verpflichtet und pflegen dabei zuweilen Glaubensvorstellungen, die von höheren Stellen zumindest als fragwürdig eingestuft würden. Die aus anderen Provinzen hierhin beorderten Götterdiener fühlen sich nicht selten strafversetzt (was teilweise auch zutrifft) und haben es schwer, das Vertrauen und die Herzen der Bevölkerung zu gewinnen, die zumeist ein gutes Gespür dafür hat, wer ihre Heimat zu schätzen weiß und wer nicht.<br> | ||
Es sollen auch einige Diener des Namenlosen, versteckt hinter einer Maske der Biederkeit, im Land ansässig sein und selbst einige Adlige in ihren Reihen haben. Ob bzw. welche konkreten Ziele sie verfolgen, ist jedoch unbekannt. | Es sollen auch einige Diener des Namenlosen, versteckt hinter einer Maske der Biederkeit, im Land ansässig sein und selbst einige Adlige in ihren Reihen haben. Ob bzw. welche konkreten Ziele sie verfolgen, ist jedoch unbekannt. |
Version vom 24. April 2019, 19:36 Uhr
Markgrafschaft Perricum |
Kulturlande | Walllande | Zackenlande |
Bezeichnung | Information |
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Geografische Grenzen | Der Darpat im Westen und Süden, die Trollzacken im Norden und der Golf von Perricum im Südwesten |
Historische Zugehörigkeit | 0-794 BF Königreich Garetien, 794-1028 BF Landgrafschaft Trollzacken (Fürstentum Darpatien), seit 1028 BF Markgrafschaft Perricum |
Landschaften | Die Region wird von den Trollzacken dominiert, die weit mehr als die Hälfte der Fläche der Zackenlande bedecken. Die großen urtümlichen Wälder an den Rändern des Gebirgsmassivs sorgen dafür, dass es nur einen relativ schmalen Streifen frucht- und urbaren Lands im Süden bzw. Südwesten gibt, der für eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung oder Viehzucht geeignet ist. |
Berge | Trollfaust (2.400 S, höchster Berg der Trollzacken), Brüder (2.160 bzw. 2.120 S), Daimonenklaue (2.080 S), Ogerhaupt (1.870 S), alle in den Trollzacken gelegen |
Gewässer | Darpat, Golf von Perricum |
Bevölkerungszahl | Ca. 14.000 |
Bevölkerungsgruppen | Größtenteils raulsche, perricumer Mittelländer, zudem mehrere Sippen Trollzacker und andere wilde Bergbewohner sowie einige Trolle |
Baronien | Knoppsberg, Zackenberg, Gluckenhang, Bergthann, Vellberg, Arvepass, Trollnase, Efferdsträne, Hengefeldt, Gorbingen |
Wichtige Siedlungen | Stadt Dergelmund (1.100 EW), Markt Knoppsberg (700 EW), Stadt Traviansfurt (650 EW), Markt Vellberg (550 EW) |
Wichtige Wehranlagen | Festung Efferdsträne (50 EW), Burg Perlenblick (30 EW), Burg Angareth (160 EW), Burg Gluckenhang (80 EW), Burg Mallvenstein (40 EW) |
Wichtige Sakrale Bauten | Travias Gänsehof, Efferd-Tempel zu Praioshaven |
Wichtige Verkehrswege | Küstenstraße zwischen Dergelmund und Arvepass, Landstraße von Rommilys nach Dergelmund, der Darpat als Wasserstraße zwischen Knoppsberg und der Reichsstadt Perricum; Sankta-Reshmina-Brücke |
Wichtige Adelsgeschlechter | Familie Rabicum, Familie Zackenberg, Familie Hengefeldt, Haus Ochs |
Religion | Zumeist zwölfgöttergläubig (vorrangig Peraine, Efferd und Travia), daneben die Naturreligionen der Trollzacker |
Magie | Druiden, Hexen, Schamanen der Trollzacker, vereinzelt Gildenmagier |
Ressourcen und Handel | Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Gestein- und Erzabbau (hpts. Kupfer und Eisen) |
Lokale Helden und Heilige | Reshmina (Efferd), Travinian (Travia) |
Mysteriöse Gestalten | Strutzz (einziger trollischer Baron des Reiches), im Zentralmassiv der Trollzacken weitere Trolle und einige Drachen |
Wundersame Örtlichkeiten | Grumpings Grab, Baradshs Felsen sowie mehrere Runinen und Trollpfade in den Trollzacken. |
Wichtige Feste und Feiertage | Tag des Wassers (1. Efferd; hpts. am Golf von Perricum und am Darpat begangen), Fischerfest (30. Efferd; hpts. am Golf von Perricum und am Darpat begangen), Fest der eingebrachten Früchte (1.-3. Travia), Tag der Treue (12. Travia), Tag der Jagd (1. Firun), Tag der Ifirn (30. Firun), Saatfest (1. Peraine) |
Besonderheiten | |
Ansprechpartner | Wallbrord |
Allgemeines
Die Zackenlande sind sowohl die größte - die Hälfte der Baronien liegt dort - als auch, "dank" der Trollzacken, die dünnbesiedelste der drei Regionen der Provinz.
Nur langsam beginnt sich ein Bewusstsein bei Adel und Volk dafür zu entwickeln, dass der Darpat seit einiger Zeit kein Grenzfluss mehr ist und man nunmehr den gleichen Lehnsherrn wie die Nachbarn im Süden hat. Wirtschaftlich war man schon allein aus geographischen Gründen stets mehr auf die nahe Reichsstadt Perricum denn das ferne Rommilys ausgerichtet.
Dass insbesondere viele Adlige noch mit der 1028 BF neu gebildeten Markgrafschaft "fremdeln", ist weniger der allmählich schwindenden Verbundenheit zum ehemaligen Fürstentum Darpatien geschuldet, als dem Eindruck, im politischen Spiel nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Diese Sichtweise speist sich zum einen aus dem Umstand, den Lehen südlich des Darpats bzw. den Kultur- und Walllanden sowohl wirtschaftlich als auch von der Einwohnerzahl her deutlich unterlegen und zum anderen in der Verwaltung der Markgrafschaft bzw. am Hofe des Herrschers (vermeintlich) nicht ausreichend vertreten zu sein. Spötter aus den Kulturlanden verweisen dann gerne darauf, dass sich somit doch nichts im Vergleich zu "früher", d.h. zu Zeiten Darpatiens, geändert habe, denn damals galten die Lehen an oder in den Trollzacken auch schon als in jeder Hinsicht randständig ...
Geschichte
Die Geschichte des Landstrichs ist weniger mit der irgendwelcher Reiche oder deren Provinzen als mit den allgegenwärtigen Trollzacken verbunden, an oder gar in denen die Menschen leben.
In grauer Vorzeit sollen Zwerge und Trolle gemeinsam in den Bergen gelebt haben, bis Angroschs Kinder von den Trollen aus unbekanntem Grunde aus den Zacken vertrieben wurden.
Schon zu den Zeiten des Sultanats Nebachot soll es kleinere Außenposten und Siedlungen am Nordufer des Darpats gegeben haben, von denen jedoch kaum mehr als Geschichten und Legenden überliefert sind.
In größerer Zahl ließen sich die Menschen erst ab 875 v. BF in der Gegend nieder (zumeist an den Ufern von Darpat und Golf von Perricum), entsandt als Eroberer und Siedler von Kaiser Belen-Horas. Diese aggressive Landnahme mündete nur zwei Jahre später in dem desaströsen Trollkrieg, an dessen Ende sechzehn Jahre später fast alle menschlichen Siedlungen zerstört und ihre Bewohner tot oder vertrieben waren. Ein erneuter Besiedlungsversuch ab 719 v. BF unter Kaiser Yulag-Horas erweist sich als weitaus erfolgreicher, wobei die Landnahme der zumeist unwirtlichen Zackenlande (mit Ausnahme der fruchtbaren Baronien Knoppsberg und Gluckenhang) deutlich langsamer und in geringerem Maße erfolgt.
650 v. BF wird die Region Teil des Königreichs Rommilyser Mark, 444 v. BF des im Rahmen der "Lex Imperia" daraus hervorgegangenen Herzogtums Darpatien und 0 BF - nach der Zweiten Dämonenschlacht - des Königreichs Garetien. Die Auswirkungen dieser administrativen Veränderungen auf Land und Leute sind jedoch allenfalls minimal, hat man doch genug mit sich selbst zu tun, als das man sich noch um die "hohe Politik", welche die Region ohnehin eher stiefmütterlich behandelt, kümmern könnte. Umgekehrt sind die Mächtigen in Bosparan und Gareth allenfalls an den Erzen und Gesteinen der Trollzacken, kaum aber an dem Landstrich an sich interessiert, woran sich auch mit der Gründung des Fürstentums Darpatien 794 BF wenig ändert.
Die letzten Jahrzehnte brachten dann aber gleich mehrere tiefgreifende Veränderungen für das Land:
Blieb man vom "Zug der 1000 Oger" 1003 BF noch weitgehend verschont (ganz im Gegensatz zu den östlichen Trollzacken), sorgten das Erscheinen Borbarads und dessen Eroberungsfeldzüge dafür, dass die Zackenlande schlagartig zur umkämpften Grenzregion werden, da Truppen des Dämonenmeisters 1020 BF die Lehen östlich und nordöstlich davon besetzen. Markgräflich Arvepass bildete von da an den östlichsten Grenzposten der freien Lande. In den Folgejahren werden zahlreiche größere und kleinere Gefechte gegen die Truppen Borbarads und seiner Diadochen geschlagen, die aber die militärische Gesamtlange kaum verändern.
Die Zerstörung Wehrheims (1027 BF), der Tod Fürstin Irmegundes von Rabenmund, die Auflösung des Fürstentums Darpatien sowie die damit einhergehende Überführung der Region in die neugeschaffene Markgrafschaft Perricum (alles 1028 BF), werden von der Bevölkerung zwar mit einiger Bestürzung aufgenommen, eine nennenswerte Reaktion auf diese Ereignisse unterbleibt jedoch aufgrund fehlender Ressourcen und der immer noch angespannten militärischen Lage vor Ort.
Ein Wandel zum Besseren trat erst 1039 BF mit dem von Kaiserin Rohaja initiierten Mendena-Feldzug ein. Mit diesem wurde nicht nur die namensgebende tobrische Stadt zurückerobert, sondern auf dem Weg dorthin auch mehrere Epigonen Borbarads samt ihrer Truppen vernichtet oder zumindest stark geschwächt. Infolge dessen endete deren langanhaltende Bedrohung der Zackenlande weitestgehend.
Doch noch im gleichen Jahr erschütterten die Landung Haffax´ in der Reichsstadt Perricum und sein Zug weiter darpataufwärts das Land, das kurzzeitig mit einer großen Zahl von Flüchtlingen fertigwerden musste, die aus der Stadt samt Umland geflohen waren, um sich nördlich des Darpats in Sicherheit zu bringen.
Die Ereignisse der jüngsten Geschichte haben dazu beigetragen, dass sich die Bewohner der Zackenlande nun mehr und mehr auch als Perricumer zu sehen und zugleich selbstbewusster gegenüber ihren südlichen Nachbarn aufzutreten beginnen.
Landschaft
Mit "Urtümlich" lässt sich die Geographie der Region am besten auf den Punkt bringen. Schon allein die allgegenwärtige (und gewaltige) Präsenz der Trollzacken lässt die wenigsten Reisenden unbeeindruckt, während sich die Einheimischen des Umstandes bewusst sind, dieses wilde Land zwar besiedeln nicht aber zähmen zu können.
Fast alle Baronien grenzen an oder liegen teilweise gar in den Trollzacken (Gorbingen, Hengefeld und Trollnase sogar zur Gänze), ihren Ausläufern und den vorgelagerten dichten Wäldern. Dadurch ist das Klima auch deutlich kühler und niederschlagsreicher als in den südlich angrenzenden Kulturlanden. Im Zentralmassiv wird es dagegen selbst im Sommer selten richtig warm, wohingegen die Winter mit "bitterkalt" noch freundlich umschrieben sind. Fruchtbarer und damit zur Land- bzw. Viehwirtschaft geeigneter Boden findet sich nur in dem schmalen Streifen zwischen den bewaldeten Ausläufern des Gebirges und den Gestaden des Darpats. Hier befinden sich daher auch die meisten Siedlungen und Burgen der Zackenlande. Die begrenzte Menge urbaren Landes und das kühle bzw. regnerische Klima sind auch ursächlich dafür, dass die Erträge der meisten Baronien gerade einmal den eigenen Bedarf decken und somit kaum etwas zum Verkauf übrig bleibt. Lediglich in den Baronien Knoppsberg, Gluckenhang sowie im Südwesten Bergthanns gibt es größere Flächen offenen und damit nutzbaren Landes, die deren Herren einen gewissen Wohlstand verschaffen. Der Unwirtlichkeit großer Teile der Zackenlande ist es daher geschuldet, dass in keiner Baronie mehr als 3.400 (menschliche) Bewohner leben. In der Hälfte der Lehen (Gorbingen, Hengefeld, Arvepass, Zackenberg und Trollnase) sind es nicht einmal 1.000.
Eine Besonderheit stellt die Baronie Efferdsträne dar, inmitten des Golfs von Perricum und südlich der Baronie Trollnase gelegen. Auf den beiden Inseln (Effora und Berlenga) herrscht ein deutlich milderes Klima als auf dem Festland (auch wenn es zuweilen ganz schön stürmisch werden kann) und das karstige Land ist deutlich flacher ohne größere Erhebungen. Die wenigen dort noch vorhandenen Wälder stehen unter Schutz und Holzeinschlag ist dort verboten.
An Flüssen gibt es nur den ganzjährig befahrbaren Darpat, der intensiv als Wasserstraße und in geringerem Maße zum Fischfang genutzt wird. Die geringe Fließgeschwindigkeit erlaubt auch ein Treideln den Strom hinauf. Daneben gibt es noch eine Vielzahl an Gebirgsbächen, von denen die Jenra, der Rotbach und die Grene die bekanntesten sind. Während dies Bäche im Sommer eher kleinen Rinnsalen gleichen und im Winter oftmals sogar zufrieren, verwandeln sie sich während der Schneeschmelze in mehr als doppelt so breite reißende Gewässer, in deen schon mehr als einmal Menschen und Vieh ihr nasses Grab gefunden haben. Im nordwestlichen Teil des Golfs von Perricum sind viele Fischer in ihren kleinen Booten unterwegs, stets auf der Suche nach den besten oder neuen Fanggründen. Seefahrt wird ansonsten bis auf wenige Ausnahmen nur zwischen dem Festland, den Efferdstränen und der Reichsstadt Perricum betrieben.
Lebensweise
Die Bewohner der Zackenlande gelten bei ihren Nachbarn häufig als hinterwäldlerisch, humorlos, sitt- und arbeitsam. Die insbesondere in den Kulturlanden gepflegten Vorurteile haben zwar einen wahren Kern, verkennen aber - absichtlich oder nicht - deren Hintergründe: Wer an oder gar in den Trollzacken (über-)leben will, hat oftmals weder Zeit, Geld noch Muße, um irgendwelchen "unnützen" Vergnügungen zu frönen. Bezugspunkt des Einzelnen ist zuvörderst seine Familie und dann das Dorf oder der Hof, in denen er lebt. Fremden, insbesondere, wenn sie nicht aus der Baronie oder gar den Zackenlanden stammen, begegnet man oftmals mit einem gewissen Misstrauen und es braucht einige Zeit (und Bemühungen des Neuankömmlings), um von den Einheimischen nicht nur als Gast auf- sondern gar als Freund angenommen zu werden. Streitigkeiten werden zumeist innerhalb der Gemeinschaft beigelegt; nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, wendet man sich in solchen Fällen an den adeligen Grundherrn. Jene sind sich dieses Umstandes oftmals durchaus bewusst, lassen ihre Untertanen, solange es nicht ausartet, jedoch gewähren, um sich selbst die Arbeit, Recht zu sprechen, zu ersparen und die Leute nicht ohne Not gegen sich aufzubringen.
Gereist wird, wenn überhaupt, allenfalls in den Hauptort der jeweiligen Baronie, um dort Handel zu treiben, einen Tempel bzw. Geweihten aufzusuchen oder, seltener, beim Baron vorzusprechen. Wer dann doch einmal in die Reichsstadt Perricum kommt, ist oftmals geradezu überwältigt von der Größe der Stadt, dem Trubel und der (vermeintlichen) Dekadenz dort. Immer wieder warnen die Älteren und die Geweihten der Travia das Jungvolk vor der Sitten- und Zügellosigkeit der großen Stadt, nicht immer jedoch mit Erfolg. Als positiver Gegenentwurf zu der Metropole gilt vielerorts das sittenstrengere Dergelmund.
Dennoch ist das Leben in der Region beileibe nicht nur trist und grau: Es gibt zahlreiche regionale (s. Kurzübersicht) und lokale Feste und Feiertage (die schon in der Nachbarbaronie kaum bekannt sein mögen), zu denen die Bewohner der einzelnen Dörfer, Weiler und nahebei liegenden Gehöfte zusammenkommen. Bei diesen Gelegenheiten kann der sonst so bieder wirkende Menschenschlag geradezu ausgelassen feiern.
Musik
Vorherrschend sind einfach herzustellende und zu erlernende Instrumente wie die Fidel, die Flöte oder die Trommel. Musiziert wird zu Hochzeiten, an Feiertagen und in den langen Winternächten, wobei fast ausschließlich fröhliche - aber selten überschwängliche - Weisen gespielt und teilweise auch gesungen werden; das Leben ist schließlich schon hart genug, als dass man es auch noch mit trauriger Musik begleiten müsste. An den meisten Adelshöfen der Zackenlande sieht es, aus Sicht kulturbeflissenerer Menschen aus dem Süden, nicht viel besser aus: Die Instrumente und der Gesang mögen dort etwas besser sein, als "höfisch" oder gar "anspruchsvoll" gehen sie in den Augen dieser selbsternannten Kenner jedoch nur in Ausnahmefällen durch.
Spielleute verirren sich äußerst selten in die Zackenlande, da es dort nur wenige größere Orte und noch weniger zahlungskräftiges Publikum gibt, als dass sich die weite Reise dorthin lohnte.
Speis und Trank
Ähnlich schlicht wie die Musik gestaltet sich die Ernährung der hiesigen Bevölkerung.
Da man zumeist mit dem auskommen muss, was man selbst erwirtschaftet, sind einfache Suppen und Eintöpfe - oftmals mit einem Kanten Brot dazu - vorherrschend. An Gewürzen greift man auf selbst gezogene Kräuter und Salz zurück. Verbreitete Getränke sind Wasser, Milch (von Ziege, Schaf oder Rind) oder ein dünnes, oftmals selbstgebrautes Bier. Wein ist außerhalb der Adelshöfe hingegen kaum verbreitet bzw. nur in einer "Qualität", die dem berüchtigten Engasaler nur wenig nachsteht.
Zu besonderen Anlässen wird häufig ein Stück Vieh geschlachtet, welches dann aber auch komplett in Form von Bratenstücken, Würsten, Blut- und Marksuppe usw. verwertet wird (Fleisch ist ansonsten ein Luxus für den Adel oder einige wenige wohlhabende Großbauern und Städter). Hierzu werden dann oftmals selbst hergestellte Obst- und Getreidebrände getrunken (wobei es der "Trollberger Birnengest" sogar zu einer überregionalen Bekanntheit gebracht hat), die einen unbedarften mitfeiernden Fremden leicht für den Rest des Tages außer Gefecht setzen können.
An Darpat und Golf gesellen sich zu diesen Speisen oft noch diverse einfache Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchten. Doch gerade in letzter Zeit schaut man mehr und mehr über den Tellerrand und bedient sich entlang des Darpats zunehmend des kulinarischen Ideenreichtums der südlichen Nachbarn, so man es sich zu leisten vermag.
Religion und Glaube
Sieht man einmal vom Ahnen- und Geisterglauben der Trollzacker sowie der Trolle ab, welche Raschtul und vereinzelt den Namenlosen verehren, so ist die hiesige Bevölkerung fast durchgehend als zwölfgöttergläubig zu bezeichnen.
Vorherrschend ist hierbei der Glaube an die Götter Travia, Peraine und Efferd, deren Kirchen auch mehrere Laienklöster im Land unterhalten.
Der Göttin von Heim und Herdfeuer kommt hierbei eine informelle Vorrangstellung zu. Diese ist jedoch nur bedingt ein "Überbleibsel" aus der Zeit, als die Region noch zum Fürstentum Darpatien gehörte, sondern viel tiefer im Leben der Menschen verwurzelt. In einem dünnbesiedelten und weitgehend unwirtlichen Landstrich wie den Zackenlanden ist man nur in der Gemeinschaft bzw. der Familie stark und in der Lage, den Unbilden des Landes zu trotzen. Daher wird auch das Gastrecht gleichermaßen hochgehalten wie Verstöße dagegen konsequent geahndet. Wer etwa seinen Gastgeber grob beleidigt, der wird kurzerhand auf die Straße gesetzt und findet auch bei den umliegenden Häusern bzw. Höfen keine Unterkunft mehr, was insbesondere im Winter durchaus lebensbedrohlich werden kann.
Die Göttin Peraine wird vor allem von den Bauern der Region verehrt, die sie um eine gute Ernte und das Wohlergehen von Mensch und Tier bitten. In abgelegeneren Orten wird Peraine auch als Fruchtbarkeitsgöttin und Schenkerin des Lebens angebetet und ersetzt somit Tsa, deren Diener nur selten einmal für längere Zeit im Land verweilen.
Efferdgläubige finden sich zumeist unter den Fischern und Seefahrern samt ihren Familien sowie auf den Efferdstränen unter den Matrosen der dort stationierten Schiffe. Man betet um einen reichen Fang, gute Winde und ganz allgemein darum, dass der Herr von Wind und Wogen seine Launen nicht gerade dann auslebt, wenn man selbst ihm auf hoher See quasi schutzlos ausgeliefert ist.
Praios und Rondra finden nur beim Waffenvolk und den Adligen der Zackenlanden Verehrung, wobei der Glaube an die Göttin des Kampfes nach den einschneidenden Ereignissen während der Erstürmung der Reichsstadt Perricum und der Ermordung des Schwerts der Schwerter durch Haffax schwer erschüttert worden ist.
Viele Jäger gerade an den Hängen der Trollzacken fühlen sich zuvörderst Firun verbunden und in besonders strengen Wintern beten die Bewohner der Dörfer und Höfe zur milden Herrin Ifirn, auf dass sie ihren grimmen Vater erweichen und er sein weißes Leichentuch vom Lande nehmen möge.
Ingerimm wird lediglich von den wenigen Schmieden und Arbeitern in den Hüttenwerken angebetet.
In der Baronie Gluckenhang erfährt auch die junge Göttin Tsa immer größere Verehrung, was vorallem den Umständen der Zeiten während und nach dem Jahr des Feuers geschuldet ist. Dieser Glaube an die Ewigjunge strahlt teilweise in die angrenzenden zackenländischen Baronien aus.
Die übrigen Götter des Zwölferpantheons besitzen nur wenige Anhänger und Geweihte in der Region und das geflügelte Wort "Hesinde kam nur bis Perricum" hat hier durchaus seine Berechtigung.
Die Geweihten der ansässigen Kirchen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: Die in der Gegend geborenen sehen sich oftmals mehr ihren Mitmenschen als starren Dogmen verpflichtet und pflegen dabei zuweilen Glaubensvorstellungen, die von höheren Stellen zumindest als fragwürdig eingestuft würden. Die aus anderen Provinzen hierhin beorderten Götterdiener fühlen sich nicht selten strafversetzt (was teilweise auch zutrifft) und haben es schwer, das Vertrauen und die Herzen der Bevölkerung zu gewinnen, die zumeist ein gutes Gespür dafür hat, wer ihre Heimat zu schätzen weiß und wer nicht.
Es sollen auch einige Diener des Namenlosen, versteckt hinter einer Maske der Biederkeit, im Land ansässig sein und selbst einige Adlige in ihren Reihen haben. Ob bzw. welche konkreten Ziele sie verfolgen, ist jedoch unbekannt.
Magie
Gildenmagier sind nur selten in den Zackenlanden anzutreffen, gibt es doch keine Akademien, keine bedeutenden (und ausreichend solventen) Adelshöfe, an denen sie unterkommen könnten und mit Dergelmund auch nur einen Ort, der die Bezeichnung "Stadt" zumindest ansatzweise verdiente. Wenn sich einmal Magier in die Region "verirren", dann zumeist, weil sie die Hinterlassenschaften der Trolle (insbesondere die legendären Trollpfade) oder der ersten Siedler erforschen wollen. Oder aber sie suchen aus anderen, deutlich eigennützigeren Gründen die Abgeschiedenheit; ob zum Guten oder Schlechten ihrer (spärlichen) Nachbarn sei einmal dahingestellt ...
Ebenso zurückgezogen, aber in etwas größerer Zahl, leben die hier ansässigen Druiden, denen es weniger um das Streben nach Macht oder neuem Wissen geht, denn um das Bewahren und Verstehen des Landes und seiner Magie. Die Druiden gehören entweder zu den Hütern der Macht oder zählen zu den Haindruiden. Erstere bewachen Relikte und besondere Stätten der alten Völker (insbesondere der Trolle), während Letztgenannte bestrebt sind, die Natur vor dem Vordringen der Menschen zu beschützen, die einen schier unstillbaren Hunger nach Erzen und Holz zu haben scheinen. Zuweilen treffen sich beide Fraktionen der Druiden, um ihr Wissen miteinander zu teilen oder suchen gar die Dörfer der Umgebung auf, um Güter einzutauschen, die sie nicht selbst herstellen können (dabei sorgsam beäugt von den abergläubischen Bewohnern der Orte). Die meisten Diener Sumus bevorzugen ansonsten ein Leben in Abgeschiedenheit und meiden den Kontakt mit der Zivilisation. Dennoch existieren in den Siedlungen allerlei Geschichten über finstere und "böse" Druiden, die zuweilen von Letzteren noch gefördert werden, um ihre Ruhe vor lästigen Bittstellern zu haben.
Hexen, wenn man sie denn als solche erkennt, sind in der Gegend nur vereinzelt anzutreffen. Größere Zirkel haben sich hier nie etablieren können. Die wenigen in den Zackenlanden beheimateten Hexen gehören zumeist zu den Töchtern der Erde und leben in oder bei den Dörfern der Region als Heilerinnen oder Kräuterfrauen.
Die, relativ gesehen, größte Gruppe an Magiebegabten stellen die Schamanen der Trollzacker und der Trolle. Beide Gruppen pflegen mit den "Flachländern", wie sie die mittelländischen Bewohner der Zackenlande nennen, so gut wie keinen Kontakt, sodass nur wenig über ihre Magie bekannt ist. Sie sollen aber über ein tiefes Verständnis der magischen Ströme der Trollzacken verfügen und machtvolle Rituale beherrschen, für die so mancher wissens- und/oder machthungriger Gildenmagier beinahe seine Seele zu verkaufen bereit wäre. Eine Besonderheit unter den Schamanen sind die "Shochzul" der Trollzacker. Sie leben außerhalb ihrer Sippen, um allen ihres Blutes als Heiler, Seher und Richter helfen zu können.
Andere magische Repräsentationen (Schelme, Scharlatane etc.) sind in den Zackenlanden praktisch nicht vorhanden.
Kulturelle Eigenheiten
Diese folgen zumeist weniger künstlerischen denn funktionalen Gesichtspunkten, denn Kunst (und Kultur) muss man sich leisten können - und die meisten Bewohner der Zackenlande können dies nicht und sehen in derlei "Spielereien" auch wenig Sinn.
Architektur
Die eingeschossigen Häuser der einfachen Landbevölkerung bestehen, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, entweder aus Holz oder aus Bruchstein, wobei zumindest die Stallungen für das Kleinvieh oftmals Teil des Gebäudes sind. Dies hat zweierlei Gründe: Zum einen will man im Winter mittels der Körperwärme der Tiere der oftmals eisigen Kälte draußen besser trotzen können, zum anderen kann man so diesen kostbaren Besitz vor tierischen und zuweilen auch menschlichen Räubern effektiver schützen. Die Häuser besitzen oftmals nur ein separates Zimmer für die Eltern, wohingegen der Rest der Familie (und etwaiges Gesinde) um den Kamin herum nächtigt, der ansonsten den Bewohnern nach getanem Tagwerk als Versammlungsort dient. Viele ältere Gebäude an oder in den Trollzacken verfügen zudem über eine getarnte Falltür, die zu einem kleinen Kellerraum führt, in dem sich die Familien bei einem Angriff der Trollzacker Barbaren verstecken können. Die Dächer aus Holz oder Schieferplatten ruhen auf massiven Balken, um den großen Schneemengen im Winter besser widerstehen zu können. Aus dem gleichen Grunde sind die Dachschrägen sehr steil gehalten, damit der Schnee dort entweder gar nicht erst liegenbleiben oder zumindest leichter entfernt werden kann. Einzige äußere Zier ist oftmals der mit mehr oder weniger prächtigen Schnitzereien versehene Ortgang. An der grundsätzlichen Bauweise hat sich, da altbewährt, seit Jahrhunderten kaum etwas geändert. Mit zunehmendem Stand und Vermögen fallen die Häuser zwar größer, prächtiger und komfortabler aus, verzichten dabei jedoch nur selten auf die zuvor genannten baulichen Kernmerkmale (auch hier kommt die Praktikabilität vor der Eleganz).
Lediglich in Dergelmund als größtem Ort der Region sowie den weitgehend flachen Efferdstränen sind auch Gebäude im Wehrheimer Kasernenstil oder, seltener, Befreiungsstil zu finden. Die prächtigsten dieser Häuser sind verputzt, aus solidem Fachwerk errichtet und/oder verfügen über aufwendig verzierte Giebel.
Die Burgen der Adligen folgen zumeist ebenfalls eher praktischen denn repräsentativen Erwägungen. Zumindest die älteren Anlagen sind häufig als Fluchtburgen konzipiert worden, um bei einem Angriff durch Trollzacker oder gar Trolle die umliegende Bevölkerung aufnehmen zu können. Die Anlagen sind, abhängig von der geographischen Lage, in der Regel als Höhen- oder, seltener, Wasserburgen ausgeführt. Lustschlösser oder prachtvolle Paläste, wie sie häufig in Garetien zu finden sind, gibt es in den Zackenlanden kaum, schon allein, weil sich nur die wenigsten Barone einen solchen Luxus leisten könnten. Im Gegenteil, die meisten Adligen haben ob der geringen Erträge ihrer Lehen schon große Schwierigkeiten, die Wehranlagen einigermaßen instand zu halten. Lediglich die Herren der wohlhabenderen Lehen Knoppsberg, Gluckenhang und Bergthann verfügen über die hierfür erforderlichen Mittel.
Einheitliche Baustile haben sich ob der Vielzahl an Variablen - je nach Schatulle mehr oder weniger verfügbare Geldmittel, Baustoffe und -meister - daher kaum herausbilden können. Eine absolute Besonderheit in Bezug auf Architektur und Wehrhaftigkeit stellt die als uneinnehmbar geltende Burg Hengefels dar.
Mode
Nur der Adel und einigermaßen vermögende Bürgerliche verfügen über die Mittel, sich nach der gerade in Perricum oder Gareth vorherrschenden Mode zu kleiden. Alle anderen tragen im Prinzip das, was sie oder ihre Familie selbst herstellen können.
Die Kleidung besteht häufig aus Wolle und Leinen - Hosen zuweilen auch aus Leder - wobei gedeckte Farben bevorzugt werden. Hemden, Hosen und Kleider sind oftmals recht enganliegend geschnitten (ohne dabei frivol zu wirken), um bei der täglichen Arbeit nicht über Gebühr zu behindern. Ein Gürtel mit einer Tasche für allerlei kleinere Dinge wird oftmals dazu getragen. Auf größere Verzierungen wird zumeist verzichtet, da zu aufwendig bzw. zu teuer. Bei der Arbeit draußen bzw. auf dem Feld tragen die Frauen oftmals Kopftücher und die Männer schmal- bis breitkrempige Hüte, um sich besser vor Sonne und Regen schützen zu können. Mit Ausnahme der Ärmsten besitzt jeder zumindest einen Satz festlicher Kleidung von gehobener Qualität, der sorgsam aufbewahrt und nur zu besonderen Anlässen getragen wird. Diese Kleidungsstücke sind oft reichverziert und deutlich farbenfroher gestaltet.
Waffen und Rüstungen
Waffen
Außerhalb des heimischen Hofes oder Dorfes ist kaum ein Zackenländer ohne ein langes Messer oder Hirschfänger anzutreffen, wobei gerade letztere über Generationen weitergeben werden und somit kostbare Besitztümer darstellen. Zwar ist es eigentlich wie fast überall sonst im Reich dem einfachen Volk (Leibeigenen erst recht) untersagt, solche Waffen zu besitzen oder gar zu führen, doch werden solche Übertretungen entweder vom örtlichen Adel bis zu einem gewissen Grad ignoriert (wohlwissend, wie gefährlich das Leben an oder gar in den Trollzacken sein kann) oder von den Bauern selbst, denen die eigene Haut mehr zählt als das Wort eines oftmals fernen Herrn. Im Umgang mit diesen Waffen sind die meisten Bewohner sehr geschickt (wenn auch nur bedingt kampferfahren), weshalb man sich hüten sollte, sie zu provozieren, wenn sie eine solche Klinge tragen. Einige Verwegene gehen heimlich mit ihren selbst gefertigten Bögen (mit denen sie oftmals trefflich umzugehen verstehen) auf die Jagd, was zwar durchweg verboten und mit strengen Strafen belegt, andererseits aber nur begrenzt riskant ist: Das Land ist weit, das Jagdwild zahlreich und die Zahl der Wildhüter des örtlichen Barons gering ...
Beim Adel hingegen ist das klassische Langschwert die beliebteste Waffe, wenngleich manche von ihnen Säbel oder Streitkolben den Vorzug geben.
Rüstungen
Ziehen die Adligen in die Schlacht oder zum Turnei, so legen sie oftmals eine leichte Plattenrüstung (s.g. "Garether Platte") an, dazu Schaller und Schild. Je nach persönlichen Vorlieben (und finanzieller Mittel) sind aber auch alle anderen im Mittelreich verbreiteten Rüstungsformen anzutreffen.
Die Waffenknechte der Barone sind je nach Börse und Vorlieben ihrer Herren mit Kettenhemden, Gambesons oder Lederrüstungen ausgestattet. Traurig sieht es hingegen für diejenigen aus, die im Kriegsfall zur Landwehr eingezogen werden. Entweder stellen ihnen die Adligen gar keine Rüstungen zur Verfügung oder nur solche, die ihre besten Tage (und damit auch Schutzwirkung) bereits hinter sich haben. Viele behelfen sich dann mit selbst hergestellten Fellrüstungen, die sie auch zur Jagd oder bei längeren Reisen abseits der wenigen Straßen tragen. Diese Provisorien ähneln oftmals den Rüstungen der Trollzacker, was in einigen Fällen schon zu tragischen Verwechslungen führte.
Wichtige Familien und Persönlichkeiten
Hochadel
Charakter:
Familie Bügenhobel
Charakter:
Familie Firunslicht
Charakter:
ambitioniert, traditionsbewußt, intrigant
Familie Gorbingen
Charakter:
Familie Hardenstatt
Charakter:
loyal, aufrichtig, stolz, konservativ, ambitionslos (früher)
Familie Hengefeldt
Charakter:
standesbewusst, stolz, zäh
Familie Pandlarilsforst und vom Berg
Charakter:
kaisertreu, pflichtbewußt, diszipliniert (noch geprägt durch Baron Wallbrord)
Familie Rabicum
Charakter:
politisch versiert, gesellschaftskenner
Familie Zackenberg
Charakter:
gradlinig, militärisch-zackig
Familie Zornbrecht
Charakter:
"Wie ein hungriger Löwe". Das Streben nach (mehr) Macht und Einfluß sind die einzigen festen Größen bzw. Ziele, welche zumeist sehr direkt und wenig subtil verfolgt werden.
Haus Ochs
Charakter:
typisch schlundisch-hinterwäldlerisch mit Ambitionen in Garetien und Perricum
Niederadel
Charakter:
traditionell (darpatisch)
Familie Alxertis
Charakter:
alter Adel, machthungrig und weit vernetzt
Familie Berlenga
Charakter:
Familie Binsböckel
Charakter:
Familie Bogen
Charakter:
zu frisch um das zu sagen (der Gluckenhanger Baronin sehr hörig)
Familie Bregelsaum-Berg
Charakter:
Früher äußerst geradlinig, zielstrebig und konsequent. Das Oberhaupt Siegerain hat diesen Ruf jedoch ziemlich ramponiert, geht nun jedoch wieder in eine ähnliche Richtung.
Familie Brosenturm
Charakter:
Familie Dornhag
Charakter:
Familie Drôlenhorst-Birkenbruch
Charakter:
ambitioniert, abwartend, ehrgeizig, stolz
Familie Erlenbruch
Charakter:
pflichtbewusst
Familie Fremberger
Charakter:
sich selbst genügend, loyal, ambitionslos und politisch desinteressiert
Familie Fuchsbach
Charakter:
zurückhaltend
Familie Geißenklamm
Charakter:
Familie Großforst
Charakter:
Familie Jendrackh
Charakter:
Einfach und bodenständig, bisweilen bäuerlich
Familie Klingweiler
Charakter:
Kämpferisch, etwas launisch
Familie Kressenrück
Charakter:
kriegerisch, unhöfisch
Familie Lauenau
Charakter:
Religiös bis asketisch
Familie Oppstein
Charakter:
In Perricum: Gesetzt und ruhig, darpatisch-traditionell
Familie Simmerfelden
Charakter:
Familie Tigalien von Lapiscornu
Charakter:
Familie Tälerort
Charakter:
götterfürchtig, genügsam, treu
Bürgertum
Was halten Zackenländler von den Bewohnern der
- Kulturlande: Wenn sie nicht streiten können, sind sie nicht glücklich.
- Walllande: Die Jammerlappen wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht.
- Reichsstadt Perricum: Ein Sündenpfuhl und Verräternest sondersgleichen. Unter der seligen Fürstin Irmegunde hätte es sowas nicht gegeben!
- Rabenmark: Wir sind vom selben Stamm: Darpatien war unser beider Provinz, die Trollzacken sind unser beider Heimat. Irgendwelche am Tisch neu gezogenen Grenzen können diese Bande nicht kappen, was nicht heißt, das wir nicht auch neue über den Fluss hinweg knüpfen.
Ein Held aus den Zackenlanden
Wenn es junge, an sich sehr heimatverbundene Leute aus der Region in die Ferne zieht, dann - von simpler Abenteuerlust und Fernweh einmal abgesehen - fast immer, weil äußere Umstände sie dazu bewogen oder gar gezwungen haben:
Die nachgeborene Tochter eines Junkers, die kein Erbe zu erwarten hat und nun lieber ihre eigene Herrin statt Dienerin eines anderen sein möchte. Der Bauernsohn, der auf dem Erntefest mit einer verheirateten Frau angebandelt und deswegen von seinen traviafrommen Eltern verstoßen wurde. Die Dorfschmiedin, die "nur ganz kurz" ihre Heimat verlassen möchte, um zu schauen, wie anderswo das Schmiedehandwerk ausgeübt wird. Der Fischersohn, der seine Eltern an die See verloren hat und nun schlagartig auf sich allein gestellt ist. Die Kriegsveteranin, die zwar körperlich unbeschadet nach Hause zurückkehrte, sich dort aber nicht mehr einzugliedern vermochte. Und viele andere, die aufgrund der Launen des Schicksals nun ihr Glück fernab der Heimat suchen (müssen).
Die meisten Bewohner der Zackenlande brauchen abseits ihrer gewohnten Umgebung ein wenig Zeit, um sich Fremden bzw. neuen Bekanntschaften gegenüber zu öffnen (weshalb sie auf ihre neuen Gefährten anfangs häufig recht maulfaul wirken). Auf der heimatlichen Scholle oder im Dorf weiß ohnehin jeder (fast) alles über jeden und Auswärtige sind abseits der großen Orte und Straßen ein seltener Anblick, sodass es nur wenig Stoff und auch Muße für Schwätzereien gibt. Kurzum; soziale Talente sind zu Beginn ihrer Heldenlaufbahn oftmals eher gering ausgeprägt (von den westlichsten - und wohlhabendsten - Baronien des Landstrichs abgesehen). Dafür vermögen es die Menschen, sich in vielerlei Situationen selbst zu helfen, anstatt einfach auf die Hilfe Dritter zu vertrauen; sie sind - häufig aus schierer Notwendigkeit heraus - handwerklich begabt, wissen nahe den Bergen und ihren dichtbewaldeten Ausläufern Jagdmesser und Bogen recht geschickt zu führen und verstehen es, von und mit der unwirtlichen Natur der Zackenlande zu leben.
Die folgende Auflistung an Professionen, Vor- und Nachteilen (basierend auf dem Grundregelwerk zu DSA 5) stellt nur eine grobe Übersicht dar; je nach gewähltem Hintergrund des Charakters können auch ganz andere Kombinationsmöglichkeiten infrage kommen.
Typische Professionen
- Jäger (aus den Hängen und Wäldern der Trollzacken)
- Ritter (nachgeborene Kinder von Adligen)
- Seefahrerin (von den Gestaden des Darpat und des Golfs von Perricum)
- Söldner (entwurzelter Kriegsveteran)
- Krötenhexe (Tochter/Schülerin einer weisen "Kräuterfrau" in oder bei abgelegeneren Dörfern)
Geeignete Vor- und Nachteile
- Adel I
- Entfernungssinn
- Flink
- Hohe Zähigkeit
- Richtungssinn
- Arm I
- Schlechte Angewohnheit
- Unfrei
- Verstümmelt
Chronik