Geschichten:Drei Krähen und ein Räblein – Fronschweine: Unterschied zwischen den Versionen
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|Zusammenfassung=Ailsa soll reich heiraten. Die Reichsritterin das aber überhaupt nicht ein. | |Zusammenfassung=Ailsa soll reich heiraten. Die Reichsritterin sieht das aber überhaupt nicht ein. | ||
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Aktuelle Version vom 25. April 2019, 11:45 Uhr
Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Boron 1042
„Moment“, warf Scanlail ein, „War Nale nicht im Travia noch auf dieser Hochzeit?“
„Welcher rechte Koscher würde bei einem Bankett schon fehlen?“, witzelte Nurinai.
Und Ailsa fügte verschmitzt nickend hinzu: „Unsere Eltern waren schließlich auch dabei.“
„Und dann reist sie nach Hause und bekommt einfach so...“, die Skaldin zuckte ziemlich hilflos mit den Schultern, „... mal eben... Zwillinge?“
„Nicht einfach so!“, korrigierte Ailsa heftig nickend, „Nein, nein. Also es war so: Nale ritt auf ihrem Pferd – schließlich ist sie Ritterin – nach Grauensee. Dort tanzte sie die ganze Nacht durch und wenn ich sage, die ganze Nacht, dann meine ich das auch so. Sie war die letzte die zu Bett ging und die erste, die am Morgen wieder auf den Beinen war – schließlich musste sie ihre Gebete verrichten. Anschließend, also nach der Hochzeit, ritt sie aber nicht etwa zurück auf den Greifenpass, nein, nein. Sie machte noch einen Abstecher zu ihrem Vetter nach Rohalssteg, schließlich würden ihre Kinder ja erst im Boron kommen und bis dahin war ja noch...“ Ailsa winkte ab. „... viel Zeit!“ Sie hielt einen Moment inne. „Schließlich brach sie dann doch in Richtung Greifenpass auf, vermutlich weil ihr Vetter sie dazu gedrängt hatte. Ihr war zwar danach einen Oger zu erschlagen, bedauerlicherweise konnte sie aber nur einen Drachen...“ Die Schwestern lachten herzlich. „... finden. Also erschlug sie halt den Drachen. Dann – kaum im Schloss angekommen – hat sie kurz mal eben, vor dem gemeinsamen Abendmahl versteht sich, ihre beiden Zwillinge geboren.“
Alle drei lachten. Lachten lang und herzlich. So war sie, die Baronin vom Greifenpass, immer für eine Überraschung gut und deswegen mochte man sie, weil sie eben nicht so war, wie man es von ihr erwartete.
„Manchmal beneide ich sie“, hob Ailsa merkwürdig nachdenklich an, „Sie und ihren Gatten.“
„Liebe, wahre Liebe ist immer beneidenswert“, fügte Scanlail hinzu, „Immer.“
„Er hat mir vorgeschlagen, ich solle einen reichen Mann ehelichen...“, platzte es da aus Ailsa heraus.
„Der Síofra?“, wollte Nurinai wissen.
„Ich wusste, ich hätte ihm die Augen auskratzen sollen! Ich wusste es ganz genau! Dieser…“, tobte Scanlail, „Dieser Bastard! Dieser Halunke! Dieser… dieser… Wie er mich anwidert! Wie er... Aber... aber Du hast doch nicht...?“
Ailsa lachte kehlig: „Was bringt mir das Geld eines Gatten, wenn der seine Hose nicht anbehalten kann?“
„Und das hast Du ihm so gesagt?“, fragte nun Nurinai.
„So ähnlich“, gestand die Ritterin.
Da nickte die Geweihte verständnisvoll: „Und wie geht es jetzt weiter? Würde er Dir trotzdem helfen? Auch ohne Gatten?“
„Würde er“, antwortete Ailsa knapp.
„Und was will er dafür?
„Uns als seine Fronschweine.“
Fragend schaute der Golgarit, der den Brief der Baronin überbracht hatte, sie alle an.
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