Geschichten:Tsas Tränen - Dräuende Wolken im Norden: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Söldner reckte sich gemächlich in der Wärme des Kaminfeuers, welches die Wirtstube gemütlich beschien. Sein Kamerad, ein von unzähligen Narben übersäter Schrank von einem Mensch, trottete gemächlich zur prall gefüllten Theke.
Der Söldner reckte sich gemächlich in der Wärme des Kaminfeuers, welches die Wirtstube gemütlich beschien. Sein Kamerad, ein von unzähligen Narben übersäter Schrank von einem Mensch, trottete gemächlich zur prall gefüllten Theke.


»Los, Alrik, nochmal die Geschichte von den [[dar:Gänseritter|Gänsefußrittern]]!« rief ihm ein bereits stark angetrunkener Junge mit aufgedunsenen Gesicht zu.
»Los, Alrik, nochmal die Geschichte von den [[Kategorie:Darpatien-Link ersetzen]][[dar:Gänseritter|Gänsefußrittern]]!« rief ihm ein bereits stark angetrunkener Junge mit aufgedunsenen Gesicht zu.


Alrik lachte schallend. »Ja, das sind mir rechte Hasenfüße. Mit vier Männern habe ich doch vor [[dar:Stadt Rankaraliretana|Rankara-Liretana]] glatt ein Dutzend von denen in die Flucht geschlagen! Was mischen die sich auch in die Geschäfte meiner Klienten ein! Jedenfalls ist dort oben, im Norden, derzeit einiges an Dukaten zu holen! Die suchen dort händeringend jedes freie Schwert. Musst nicht mal einen Wisch aus Wehrheim oder so haben.«
Alrik lachte schallend. »Ja, das sind mir rechte Hasenfüße. Mit vier Männern habe ich doch vor [[Kategorie:Darpatien-Link ersetzen]][[dar:Stadt Rankaraliretana|Rankara-Liretana]] glatt ein Dutzend von denen in die Flucht geschlagen! Was mischen die sich auch in die Geschäfte meiner Klienten ein! Jedenfalls ist dort oben, im Norden, derzeit einiges an Dukaten zu holen! Die suchen dort händeringend jedes freie Schwert. Musst nicht mal einen Wisch aus Wehrheim oder so haben.«


Unbemerkt spitzte der Reisende am Nachbartisch seine Ohren. Neuigkeiten aus der Wildermark und den nördlichen Baronien Hartsteens waren selten geworden in diesen Tagen.
Unbemerkt spitzte der Reisende am Nachbartisch seine Ohren. Neuigkeiten aus der Wildermark und den nördlichen Baronien Hartsteens waren selten geworden in diesen Tagen.

Version vom 4. Juni 2019, 08:06 Uhr

Reichsstadt Hartsteen, Ende Efferd 1030 BF.


»Komm, Ugdalf, geh uns noch einen Humpen Bier holen!« 

Der Söldner reckte sich gemächlich in der Wärme des Kaminfeuers, welches die Wirtstube gemütlich beschien. Sein Kamerad, ein von unzähligen Narben übersäter Schrank von einem Mensch, trottete gemächlich zur prall gefüllten Theke.

»Los, Alrik, nochmal die Geschichte von denGänsefußrittern!« rief ihm ein bereits stark angetrunkener Junge mit aufgedunsenen Gesicht zu.

Alrik lachte schallend. »Ja, das sind mir rechte Hasenfüße. Mit vier Männern habe ich doch vorRankara-Liretana glatt ein Dutzend von denen in die Flucht geschlagen! Was mischen die sich auch in die Geschäfte meiner Klienten ein! Jedenfalls ist dort oben, im Norden, derzeit einiges an Dukaten zu holen! Die suchen dort händeringend jedes freie Schwert. Musst nicht mal einen Wisch aus Wehrheim oder so haben.«

Unbemerkt spitzte der Reisende am Nachbartisch seine Ohren. Neuigkeiten aus der Wildermark und den nördlichen Baronien Hartsteens waren selten geworden in diesen Tagen.

»Da ist für jeden Geschmack etwas bei«, setzte der klobige Schwertgeselle seine Erzählung fort. »Die Bauern zahlen zwar nicht so viel, aber sie sind voller Dankbarkeit, wenn man einen dieser verfluchten Raubritter, der ihnen das Leben schwer macht, von ihren Schollen vertreibt. Hat schon so manche Nacht mit einer süßen Bauerstochter eingebracht, wenn Du mich verstehst«, lachte er meckernd.

Die Runde prostete ihm aufmunternd zu und tauschte nicht wenige schlüpfrige Bemerkungen über die jungen Hartsteenerinnen aus. Ugdalf kehrte mit einer großen Runde gefüllter Humpen zurück und wurde herzlich empfangen am fleckigen Eichentisch.

Alrik nahm einen großen Schluck. »Aber auch die Raubritter zahlen nicht schlecht«, sagte er und wischte sich mit seinem dreckstarrenden Ärmel den Schaum aus dem dichten Bart.

»Am besten aber zahlt wohl der Alte vom Appelhof. Ich hab’ da so einen Jüngling begleitet. Barnhold von Eschenbrück hat er sich genannt. Götter, hat der sich ausgeschwiegen, was er in dem ollen Kaff im Feidewald wollte. Und als wir kurz vor den Toren der Palisade angekommen waren, hielten uns diese echt finsteren Ritter an. Die lassen keinen in die Stadt oder von da raus. Haben uns angeraunzt, was wir hier wollten. Wäre wegen Blauer Keuche zu, die Stadt. ›Zu Tharleon‹, hat Barnhold denen nur geantwortet. Darauf sind die Söldner ruhiger geworden. Jedenfalls lotsten die mich und meinen Jüngling in eine Hütte im Wald unweit der Stadt und ließen uns warten. In der Abenddämmerung dann kam dieser finstere Magier mit seinen Kettenhunden zurück. Schwarze Kutte, mit silbernen Zeichen bestickt. Mit dem würde ich mich nicht anlegen wollen. Hat dem Jüngelchen mit knappen Worten zu verstehen gegeben, dass er nur unter vier Augen verhandeln würde. Mich schickten sie deshalb vor die Tür, aber meine gute alte Mutter Hagwilda hat mir exzellente Lauscherchen mit auf die Welt gegeben. Viel habe ich zwar nicht verstanden draußen, aber es ging um irgendeinen Goldring, den mein Jüngling ihm verkauft hat. Nen ordentlich Batzen Gold muss der bekommen haben, und mir hat er ordentlich was davon abgegeben. Bestimmt zehn Goldstücke hab ich bekommen. Davon kann ich hier in Hartsteen erstmal mühelos über den Winter kommen. Der Rückweg war dann ein wenig unglücklich für Barnhold, denn diese Orkbrut, die uns in der Nacht überfiel, hat ihm den Garaus gemacht. Sicherlich ein Dutzend Hauerträger waren das. Zum Glück bin ich noch rechtzeitig wach geworden. Orks rieche ich seit Greifenfurt zehn Meilen gegen den Wind. Bin selber dann nur knapp entkommen. Aber die waren wohl mit ihrem Fund zufrieden gewesen und sind nicht weiter hinter mir her gewesen.«

Der Nachbartisch hatte genug gehört. Eilig stürzte die dunkelbraune Reisekutte ihren Wein hinunter und verließ die Kaschemme. Für die Gerüchte würden sich gewiss der eine oder andere Edelmann stark interessieren.