Heroldartikel:Die Zusammenkunft zu Mersingen: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein erschrockenes Raunen ging durch die versammelte Menge, denn nur die wenigsten hatten die Schreck en miterlebt, die eingangs in dieser Ausgabe geschildert wurden. So hüllte sich denn auch ein jeder in tiefes und borongefälliges Schweigen, als der Leichnam des Reichsbehüters durch die Reihen seiner Untertanen in die Gewölbe der Burg getragen ward, wo alsbald ein jeder in Stille von seiner Majestät Abschied nehmen konnte. | Ein erschrockenes Raunen ging durch die versammelte Menge, denn nur die wenigsten hatten die Schreck en miterlebt, die eingangs in dieser Ausgabe geschildert wurden. So hüllte sich denn auch ein jeder in tiefes und borongefälliges Schweigen, als der Leichnam des Reichsbehüters durch die Reihen seiner Untertanen in die Gewölbe der Burg getragen ward, wo alsbald ein jeder in Stille von seiner Majestät Abschied nehmen konnte. |
Aktuelle Version vom 20. Dezember 2019, 07:50 Uhr
Nach der Schlacht
Burg Mersingen/Baronie Pulverberg/Darpatien. Die Schlacht war geschlagen. Nach und nach trafen die Scharen der Streiter,. die das Grauen der Schlacht an der Trollpforte überlebt hatten, einer nach dem anderen auf Burg Mersingen, dem Hauptquartier des Kaiserlichen Heeres nahe der Front, ein. Als in eisigem Hauch, den der Dämonenmeister noch vor der Schlacht hatte heranwehen lassen, des Abends im Fackelschein und mit Trommelschlag ein Zug herankam und die Wachen auf den Türmen des Reiches Herzöge als dessen Führer ausgemacht hatten, ließen des Reiches Erzkanzler Hartuwal und Truchsess Fingorn die Anwesenden im Hof der Burg zusammentreten.
Nach wenigen schier endlos scheinenden Augenblicken schließlich ward das Tor geöffnet, und allen voran trat Walpurga von Löwenhaupt, die Herzogin der Weidener, in den Burghof.
»Frau Walpurga, was bringt Ihr?«, rief da der Kanzler von der Empore des Haupthauses hinaus in den Hof, und das Gesicht der Herzogin verfinsterte sich.
»Den König«, so antwortete sie, und bitter klang ihre Stimme.
Ein erschrockenes Raunen ging durch die versammelte Menge, denn nur die wenigsten hatten die Schreck en miterlebt, die eingangs in dieser Ausgabe geschildert wurden. So hüllte sich denn auch ein jeder in tiefes und borongefälliges Schweigen, als der Leichnam des Reichsbehüters durch die Reihen seiner Untertanen in die Gewölbe der Burg getragen ward, wo alsbald ein jeder in Stille von seiner Majestät Abschied nehmen konnte.
Am nächsten Morgen schließlich versammelte man sich in der Hohen Halle der Burg, um sich zu beratschlagen, als schließlich die Kunde eintraf, dass die Reichsbehüterin am Leben und auf dem Wege zur Burg sei. Da jubelten die versammelten Adeligen, und die düstere Stimmung erhellte sich ein wenig, wenngleich die Trauer um den Reichsbehüter nach wie vor die Herzen bewegte. Mehr noch als dieses sorgte jedoch eine weitere Nachricht für Aufruhr, die so brisant schien, dass erst Herzog Jast Gorsam vom Großen Flusse als des Reiches Seneschall für Ruhe im Saale sorgte und alsdann die Nordmärker Ritter eine Gasse zum Eingange der Halle bilden ließ, zugleich erklärend, dass jener, der sogleich den Saal betreten werde, unter seinem persönlichen Schutz gestellt sei.
Als jener, dem diese Vorkehrungen galten, schließlich in den Raum trat, war das Geschrei groß, insbesondere unter den Tobriern, denn kein geringerer ais Gero von Hartheide, der Reichsverräter, welcher unlängst zu Aschenfeld im Namen des Dämonenmeisters noch Gräueltaten verübt hatte, trat ein. Doch die Nordmärker hielten die heranstürmenden Tobrier auf Geheiß ihres Herrn zurück und auch das Verlangen Herzog Bernfrieds von Tobrien und seines Kanzlers Delo von Gernotsborn vermochte den Entschluss des Seneschalls nicht zu ändern.
So hob Hartheide an zu sprechen und erklärte, dass er gekommen sei, um Reue zu zeigen und seinem dunklen Herrn abzuschwören und um hier um Wiederkehr in die Zwölfgöttliche Gemeinschaft für sich und seine Getreuen zu bitten. Aus diesem Grunde habe er eine Liste angefertigt, in welcher jegliche Diener des Dämonenmeisters verzeichnet seien, die unerkannt in den Reihen der Kaiserlichen weilten.
Die Liste ward sogleich zur Prüfung unter Verschluss genommen und das gab sogleich Anlass zu den wildesten Spekulationen, deren Auswüchse wir hier jedoch nicht wiedergehen wollen. Hartheide selbst ward von Seiner Eminenz Pagol Greifax von Gratenfels vernommen und seine Reue für ehrlich befunden. Dennoch, und daran tat der Truchsess recht, ward Hartheide alsbald in den Kerker geworfen, denn die Gnade der Praios-Kirche ist nicht die Gnade des Reiches. So harret der Verräter denn nun seiner Verurteilung, die ihm wohl den Tod durch das Schwert bringen wird.
Nach Ankunft der Frau Emer ward sodann das Testament Brins von Gareth verlesen. Als dann der Truchsess Frau Emer nach ihrer Bereitschaft fragte, der Raulskrone als Reichsregentin zu dienen, bis dass Rohaja alt genug wäre, da sprach sie mit fester Stimme: »Das will ich!«, und alles rief: »Hoch Emer! Ein Hoch auf die Reichsregentin!«
◅ | Im Lärm der Schlacht |
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