Garetien:Tal der Kaiser: Unterschied zwischen den Versionen
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Etwa fünf Meilen östlich der Reichsstraße II, in einem tiefen Talkessel von zwei Meilen Länge und einer halben Meile Breite, liegt die reichste Nekropole des Mittelreichs, die Ruhestätte der Kaiser. Als weißes Band durchzieht eine gepflasterte Prozessionsstraße das Tal bis zur Stadt [[Eslamsgrund | Etwa fünf Meilen östlich der Reichsstraße II, in einem tiefen Talkessel von zwei Meilen Länge und einer halben Meile Breite, liegt die reichste Nekropole des Mittelreichs, die Ruhestätte der Kaiser. Als weißes Band durchzieht eine gepflasterte Prozessionsstraße das Tal bis zur Stadt [[Reichsstadt Eslamsgrund|Eslamsgrund]]. Daneben stürzt ein kleiner Bach in mehreren Stufen die etwa sechzig Schritt hinab und windet sich zwischen den einzelnen Grabstätten hindruch, um schließlich im Westen in einer Felswand zu verschwinden. | ||
Pappeln und Boronsweiden säumen Straßen und Wege, Flockenblumen und Nachtschattensträucher blühen schwarz in Rabatten (und schon lange auch außerhalb der umfriedeten Grabanlagen), und selbst einige Ebenholzbäume gedeihen im geschützten Klima der Niederung. Die Fauna wird von Raben dominiert, deren Gekrächze einen immerwährenden Totenchor für die Potentaten vergangener Zeiten bildet - und eine Mahnung über die Endlichkeit derischen Schaffens und Waltens. | Pappeln und Boronsweiden säumen Straßen und Wege, Flockenblumen und Nachtschattensträucher blühen schwarz in Rabatten (und schon lange auch außerhalb der umfriedeten Grabanlagen), und selbst einige Ebenholzbäume gedeihen im geschützten Klima der Niederung. Die Fauna wird von Raben dominiert, deren Gekrächze einen immerwährenden Totenchor für die Potentaten vergangener Zeiten bildet - und eine Mahnung über die Endlichkeit derischen Schaffens und Waltens. |
Version vom 17. Juli 2008, 06:28 Uhr
»Sie herrschen in Gareth und liegen im Grund.« —Sprichwort aus Eslamsgrund
Etwa fünf Meilen östlich der Reichsstraße II, in einem tiefen Talkessel von zwei Meilen Länge und einer halben Meile Breite, liegt die reichste Nekropole des Mittelreichs, die Ruhestätte der Kaiser. Als weißes Band durchzieht eine gepflasterte Prozessionsstraße das Tal bis zur Stadt Eslamsgrund. Daneben stürzt ein kleiner Bach in mehreren Stufen die etwa sechzig Schritt hinab und windet sich zwischen den einzelnen Grabstätten hindruch, um schließlich im Westen in einer Felswand zu verschwinden.
Pappeln und Boronsweiden säumen Straßen und Wege, Flockenblumen und Nachtschattensträucher blühen schwarz in Rabatten (und schon lange auch außerhalb der umfriedeten Grabanlagen), und selbst einige Ebenholzbäume gedeihen im geschützten Klima der Niederung. Die Fauna wird von Raben dominiert, deren Gekrächze einen immerwährenden Totenchor für die Potentaten vergangener Zeiten bildet - und eine Mahnung über die Endlichkeit derischen Schaffens und Waltens.
Das Tal wurde von Eslam von Almada zur Grablege seines Hauses bestimmt, um ein Zeichen der ‘Neuen Zeit’ zu setzen, und um die alte Begräbinstradition dieses Ortes zu ehren. Mit Ausnahme Kaiser Alriks, der verschollen ist, Eslams IV. und Retos (die sich in Gareth im Tempel des Lichts bestatten ließen), haben seitdem alle Kaiser und nahe Verwandte in den Grüften ihre letzte Ruhe gefunden. Dabei haben die meisten Eslamiden mit der alten Raulschen Tradition gebrochen, nach der die Kaiser des Neuen Reiches im Haupttempel des Praios zu Grabe gelegt wurden. Da die Praioskirche den vom Tal der Kaiser herrührenden Gesichtsverlust noch nie hinzunehmen bereit war, werden im Tempel der Sonne übrigens weiterhin Gruften für die Herrscher eingerichtet und auch nach ihnen benannt, so als seien sie dort begraben.
Insgesamt finden sich hier die Grabstätten folgender Kaiser: Eslam I. (älteste, eslamidischer Baustil), Tolak, Eslam II. (für Alrik errichtet und dann von seinem Nachfolger übernommen), Eslam III. (in gedrungenem, altbosparanischem Stil und darüber hinaus mit vielen Gargylenfiguren versehen, ein regelrechtes Nasuleum), Bodar I. (eine größtenteils zwergische Arbeit), Bodar II. (verschachtelt und mit vielen Trophäen angefüllt), Eslam IV. (leer), Eslam V.(mit Minaretten, ornamentgeschmückten Fensterdurchbrüchen und kleinen Kuppeln bestückten Rundanlage), Valpo (in einem alten Quittenhain, das Gebäude selbst ist mit Weinreben überrankt, viele rahjagefällige Statuen), Barduron (ein schlichter und finsterer Bau), Perval (ein fast würfelförmiges Monument, dessen Vorraum mit Waffen und Rüstungen angefüllt ist), Bardo (leer, der Aufenthaltsort seiner Gebeine ist unbekannt), Cella und Reto (schmucklos, im helaischen Stil, leer).
In der komplexen, zwölfeckigen Gruft von Reichsbehüter Brin fanden auch zahlreiche Adlige und Helden der Dritten Dämonenschlacht ihre letzte Ruhe. Im Rondra 1029 BF wurde der zurückgekehrte Kaiser Hal in einer prächtigen Prozession zu Grabe getragen; seinem ewigen Widersacher Answin von Rabenmund gewährte Kaiserin Rohaja die letzte Ruhestätte neben dem Sarkophag Hals, auch wenn Answins Leib selbst als verschollen oder zerstört gilt. Gerüchtweise soll er in der Mark Greifenfurt bestattet worden sein.
Trotz unterschiedlicher Baustile ist allen Gebäuden gemein, dass sie durch ein weit geöffnetes Portal (das symbolisieren soll, dass die Kaiser sich selbst nach ihrem Tod noch eine Pforte zurück ins Leben offen halten) in eine Vorhalle führen, in der Leben und Werk des jeweiligen Kaisers bildlich oder plastisch dargestellt sind. Dahinter finden sich, durch schwere Türen gesichert, die Grabstätten von Bediensteten oder Anverwandten, während die Kaisergrüfte allesamt unterirdisch liegen. Weiterhin gibt es noch etwa zwei Dutzend kleinerer Grüfte, in denen entfernte Verwandte der Eslamiden, aber auch verdiente Kanzler und Marschälle ihre letzte Ruhe gefunden haben (so etwa Randolph von Rabenmund, der berühmte Staatsmann und Autor von Der ringende Herr).
Im Haus des Schweigens (einen kleinen, im klassischen Stil gehaltenen Borontempel) am Ende des Tals wachen ein Deuter Bishdariels und drei Diener Golgaris über die Gräber der Monarchen. Seit einiger Zeit wachen auch Soldaten des Leibregiments Kaiser Selindians über das Tal, da der Puniner Herrscher ein frommes Interesse an alten Gebeinen haben soll und regionalen Einfluss geltend machen möchte. Im Konflikt um die Kaiserkrone des Mittelreichs haben Rohaja und Selindian Hal von Gareth das Tal bislang aus Ehrfrucht vor Boron und den Ahnen ausgeklammert.
Das ehemalige Ordenshaus
Seit der Gründung des Tals der Kaiser vor über 400 Jahren fanden sich immer junge Borongläubige aus dem Adel, die an den Kaisergräbern die Ehrenwache oft auch Jahrzehnte lang vollführten. Irgendwann zur Zeit der Eslamiden müssen diese dann auch den garetischen geheimen Bund von der Kaiser Ruh gegründet haben, der bis zum Auftreten der Golgariten eine große Popularität im Land sowie Hochadel des Reiches besaß. Dieser Bund (dem wahrscheinlich auch der erste Komtur angehörte) schloss sich relativ schnell den Golgariten an und so wurde, noch vor der Einrichtung der garetischen Speiche der damalige geheime Meister des Bundes, Lüdegast von Quintian-Quandt, zum Landmeister des Tals ernannt. Wenig später schon begann die Umwandlung der Mitglieder in eine Schwinge, die in Erinnerung an den aufgelösten Bund Schwinge Kaisersruh getauft wurde.
Im Zuge der Gegebenheiten, die das Mittelreich im Jahre 1028 BF erschütterten, wurde das Ordenshaus aufgegeben. Fortan übernahm die Wacht am Tal der Kaiser die "Die letzte Garde" genannte Ehrenschwadron aus dem Leibregiment des Königs Selindian Hal v. Gareth "Eslam von Almada". Da die Schwinge Kaisersruh seitdem nur zu Teilen in die garether Schwinge Boronsfeld aufgegangen ist, ist zu vermuten, dass der Bund von der Kaiser Ruh wieder ins Leben gerufen wurde, während die restlichen Golgariten 1030 BF den Truppen der Rabenmark zugeschlagen wurden.