Benutzer:Orknase/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Weiße Rabe schnaubte: „Ich fürchte mich nicht vor ihnen, aber so manche von ihnen fürchten sich vor mir. Zumindest Hochwürden aus Schwarztannen. Er ist ein verbitterter Mann geworden, dabei war er früher ganz anders. Du musst wissen, er hatte eine große Laufbahn innerhalb seiner Kirche vor sich, bis er auf mich traf. Natürlich, er ist Vorsteher des Tempels geworden, aber...“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er hat immer mehr gewollt. An seinem Scheitern gibt er mir die Schuld. Irgendwie bin ich das wohl auch, aber...“ Wieder zuckte sie mit den Schultern, schien einen Moment in Gedanken versunken. „Hochwürden aus Hexenmühle fürchtet mich nicht. Ein Ereignis in der Vergangenheit hat ein seltsames Band zwischen uns geknüpft. So lange ich jedoch hier in meinem Wald bleibe, wird er in seinem Tempel bleiben.“
 
Die Weiße Rabe schnaubte: „Ich fürchte mich nicht vor ihnen, aber so manche von ihnen fürchten sich vor mir. Zumindest Hochwürden aus Schwarztannen. Er ist ein verbitterter Mann geworden, dabei war er früher ganz anders. Du musst wissen, er hatte eine große Laufbahn innerhalb seiner Kirche vor sich, bis er auf mich traf. Natürlich, er ist Vorsteher des Tempels geworden, aber...“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er hat immer mehr gewollt. An seinem Scheitern gibt er mir die Schuld. Irgendwie bin ich das wohl auch, aber...“ Wieder zuckte sie mit den Schultern, schien einen Moment in Gedanken versunken. „Hochwürden aus Hexenmühle fürchtet mich nicht. Ein Ereignis in der Vergangenheit hat ein seltsames Band zwischen uns geknüpft. So lange ich jedoch hier in meinem Wald bleibe, wird er in seinem Tempel bleiben.“
  
„Was ist... was ist damals zwischen euch passiert?“, trieb mich die Neugierde. Doch eine Antwort erhielt ich nicht, stattdessen gestand sie: „Meine größte Furcht jedoch gilt dem Sterben des Waldes.“ Einen Moment hielt sie inne. „Dem Sterben der Tiere im Wald, denn so lange die weißen Tiere hier im Wald leben, so lange wird auch der Wald leben und so lange werde auch ich leben.“ Sie wandte ihren Blick dem knisternden Feuer zu, zog die Decke enger um sich. „Doch das Sterben hat bereits begonnen...“
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„Was ist... was ist damals zwischen euch passiert?“, trieb mich die Neugierde. Doch eine Antwort erhielt ich nicht, stattdessen gestand sie: „Meine größte Furcht jedoch gilt dem Sterben des Waldes.“ Einen Moment hielt sie inne. „Dem Sterben der Tiere im Wald, denn so lange die weißen Tiere hier im Wald leben, so lange wird auch der Wald leben und so lange werde auch ich leben.“ Sie wandte ihren Blick dem knisternden Feuer zu, zog die Decke enger um sich. „Doch das leise Sterben hat bereits begonnen. Das Sterben, das keiner sieht.“
  
 
== Schülerin ==
 
== Schülerin ==

Version vom 11. Juli 2020, 18:14 Uhr

Hier entstehen meine Briefspieltexte und werden sorgsam verwahrt, bis ich weiß, wohin sie sollen.
Es ist ausdrücklich erlaubt, Rechtschreibfehler sowie Fehler der Zeichensetzung zu korrigieren, genauso wie verloren gegangene Buchstaben richtig zu ergänzen und überzählige einzusammeln - dies gilt auch für meine anderen Texte.

Drei Krähen und ein Räblein

Totgeboren

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Mitte Efferd 1042, am Morgen

Totenruhe

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042

Totenwacht

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042


Schwarz, Schwärzer, Schwarztannen

Erster Eindruck

Burg Scharfenstein (...)

Verschwörung in Schwarztannen

Wer verschwört sich hier eigentlich mit wem?

Konspiratives Treffen

Kindesraub

Verschwörung auf Rallingstein

Verschwörung auf Gerbachsroth

Pfand

Sauerei

Gefallen gegen Gefallen

(...)

Schloss Sonnentor, Rahja 1043

Alderan von Fuchsstein: "Ha Alderei, jetzt bist du ja doch unter die Haube gekommen und dann auch noch mit einer Reichsforsterin, was ist denn in dich gefahren? Hat dich deine Mutter endlich weich geprügelt?"

Alderan von Nadoret: winkt ab "Die Olle ist eigentlich ganz nett. Warum also nicht habe ich gedacht."

A.v.F.: "Als ob. Ist die Tante nicht sogar schon Witwe?"

A.v.N.: "Ja schon, aber jung ist sie trotzdem noch und hat ein nettes Lehen obendrein "

A.v.F.: "Ach daher weht der Wind. Hast du jetzt nicht auch noch einen Stiefsohn?"

A.v.N.: "Schon, aber der ist weit weg, ist schon Page."

A.v.F.: "Jetzt schau noch so bedrückt. Eine schöne Witwe mit einem fetten Lehen zu heiraten ist doch keine Schande." Hält kurz inne. "Das hat deine Familie eingefädelt, oder? Du warst doch sicher noch nie in Gerbachsroth."

A.v.N.: nickt "Ich hab's wohl meinem Bruder zu verdanken. Der hat beim neuen Baron in Schwarztannen, Drego von Altjachtern, ein Stein im Brett gehabt. Der hat das jedenfalls alles in die Wege geleitet. Ich habe Sigmunde eigentlich erst auf der Hochzeit kennengelernt. Ich hatte schon befürchtet, dass sie eine hässliche Schachtel sein würde, aber sie ist ganz nett anzuschauen."

A.v.F.: "Das sieht dir aber ähnlich. Lange hast du es im Reichsforst aber nicht ausgehalten. Schöne Witwe hin, oder her."

A.v.N.: "Ist ja auch langweilig da. Außer für einen Erben zu sorgen gibt’s da ja nichts zu tun. Aber ist auch egal immerhin ist Sigmunde jetzt schwanger und ich bekomme bald einen Erben. Damit ist es dann getan und ich kann es mir hier am Hof weiter gutgehen lassen. Mit dem zusätzlichen Einkommen lässt es sich hier auch gleich besser leben."

A.v.F.: "Hat Birnhild denn nichts dagegen, dass du euer Geld hier am Hof durchbringst?“

A.v.N.: "Achwo, die ist sicher auch froh dass sie daheim freie Hand hat.“

A.v.F.: "Na dann. Darauf erst einmal ein Bier."

Autor: Sindelsaum

(...)

Gerbachsroth, Firun 1044

Alderan stand etwas ratlos am Grab seiner Frau. Er hatte sie aus politischen Gründen geheiratet und sie eigentlich auch kaum gekannt, aber er fühlte sich dennoch für ihren Tod verantwortlich, war sie doch bei der Geburt ihrer Kinder gestorben. Er war ehrlich traurig und verfluchte sich nicht an ihrer Seite gewesen zu sein. Gut es war langweilig in Gerbachsroth, aber er hatte ihr gegenüber eine Verantwortung gehabt. Es war wohl eine äußerst schwere Geburt gewesen. Das erste Kind war gesund und munter gewesen, aber das zweite war nur noch todgeboren worden und hatte bald darauf seine Mutter mit sich auf die Reise über das Nirgendmeer genommen. Er hätte wohl nichts daran ändern können, aber er hätte wenigstens an ihrer Seite sein sollen.

Er hatte sie während ihrer Schwangerschaft nur einmal besucht, ein Umstand der ihn nicht gerade mit Stolz erfüllte. Auch wenn er dafür von seinen Freunden aufgezogen worden war hatte er sich am Hof des Markvogtes stets an die Gebote der Travia gehalten. Andere mochten ihn als lebenslustig und feierfreudig einstufen, aber er war doch immer noch aus altem Koscher Adel. Freilich hatte er bis auf Kindertage nie im Kosch gelebt, aber eine gewisse Verantwortung brachte der Name „von Nadoret“ doch mit sich.

Nun war er nach nicht einmal einen Jahr Ehe bereits Witwer und für ein Kleinkind verantwortlich, darüber hinaus auch noch für Stordan, Sigmundes Sohn aus erster Ehe. Der Bursche war auch erst sieben Jahre alt. Immerhin war Stordan bereits in Pagendiensten und damit außer Hause. Seine sonstige Familie bestand nur aus Kindern, aber er war bei seiner Pagenmutter in guten Händen. Sie würde sich schon um den Vollwaisen kümmern.

Alderan hielt es ganze acht Tage auf Gerbachsroth aus, dann nahm er seine Tochter Birnhild, genannt nach dem Zweitnamen ihrer Mutter, mit sich und ritt nach Scharfenstein um bei Baron Drego vorzusprechen. Das Gespräch währte nicht sehr lange. Weder Baron, noch die vielen Rians an seinem Hof schienen seiner Gattin eine Träne nachzuweinen und hatten ihn kurzerhand zum neuen Edlen ernannt, konnte ein Kind doch in Zeiten von schweren Fehden kein Lehen führen.

Am Rande traf er sogar kurz auf Meara ni Rían, die Gattin seines gefallenen Bruders. Er hatte sie vorher noch nie kennengelernt und war durchaus daran interessiert die zurückgezogene Frau etwas näher kennenzulernen, aber Meara schien auf seine Familie nicht gut zu sprechen zu sein und fand bald einen Grund das Gespräch abzubrechen. Die nächsten zwei Tage ging sie ihm dann aus dem Weg.

Also brach Alderan schließlich mit Klein-Birnhild auf. Er wusste nicht so recht was er mit einem Kleinkind anfangen sollte, drum entschied er sich sie zu seiner Mutter bringen. Sie würde seine Tochter sicher gerne aufziehen. Er wusste ja auch gar nicht wie man so etwas machte und außerdem war der Hof des Marktvogtes nichts für kleine Kinder. Er würde sie auch bitten ihm einen Vogt zu empfehlen, der die Amtsgeschäfte vor Ort erledigen konnte und Alderan die Rendite des Lehens direkt an den Hof schickte. Am besten ein Koscher aus altem Adel, der seiner Familie gegenüber loyal war und nicht in seine eigene Tasche wirtschaften würde.

Autor: Sindelsaum

Krähe und Leuin

Aufbruch

(...)

Versprochen ist versprochen

... und wurde doch gebrochen

Familienzuwachs

(...)

Burg Schwarzenfels, Peraine 1043

(...)

Weiß wie Schnee

Leises Sterben

Hexenwald

Als ich erwachte, war es bereits finster. Ich hörte das Knistern eines Feuers. Als ich die Augen aufschlug erkannte ich den weißen Raben unweit von mir sitzen. Mit seinen blauen Augen schaute er mich an. Dann setzte sich die Weiße Rabe zu mir auf das Bett und reichte mir einen Becher.

„Tee“, erklärte sie mit ruhiger Stimme, eine Decke um ihren zarten Körper geschlungen, „Vorsicht heiß!“ Sie bedachte mich mit einem liebevollem Blick. Aus ihrem weißen Zopf hatten sich Strähnen gelöst. In dem weichen Licht des Feuers wirkte sie noch schöner und noch unheimlicher zugleich.

Ich nahm den Becher und setzte mich auf: „Was... was geht hier vor sich? Ich... ich verstehe das alles nicht.“

Sie seufzte und trank einen Schluck Tee während sie in das knisternde Feuer starrte: „Das ihr immer meint, alles verstehen zu müssen. Was gibt es denn da schon zu verstehen?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Vor langer Zeit schon wurden diese Ereignisse vorhergesehen.“ Sie strich mit ihrer Linken mein Haar zurück und blickte mir tief in die Augen. „Es ist unsere Bestimmung.“ Ein zartes Lächeln legte sich über ihre Lippen. „Ich könnte mir weit unangenehmeres vorstellen, als das hier...“

Ich musste grinsen, nicht zuletzt weil sie mir zärtlich über die Wange strich: „Und was für dunkle Haut du hast.“ Sie sagte da mit der Unschuld eines kleinen Kindes. „So schöne, dunkle Haut. Wie flüssige Bronze...“

Mein Grinsen wurde noch ein wenig breiter: „So ist das bei uns Tulamiden.“

Nun nickte sie gedankenverloren: „Du kommst aus Fasar, nicht wahr?“

„Nun, da bin ich zur Akademie gegangen“, erklärte ich, „Aber eigentlich komme ich aus...“

„... Mherwed“, wusste die Weiße Rabe, „Ich weiß. Wo... hm... wo liegt das?“

„Das weißt du nicht?“, lachte ich und verstand nicht, dass sie zwar den Namen meiner Geburtsstadt kannte, aber nicht deren Lage, „Zwischen den Wüsten Gor und Khôm.“

„Ich habe gesehen, dass du anders bist als die anderen“, gestand sie, „Nicht nur äußerlich, sondern auch… auch innerlich. Dass du aber eine Magierin von der berüchtigten Akademie der Geistigen Kraft sein wirst, hat mich schon ein wenig verblüfft...“

Ich musste ein wenig schmunzeln: „Du... du fürchtest dich doch nicht etwa vor mir?“

Nun lachte sie. Laut und schallend, als wäre diese Vorstellung vollkommen abwegig. „Ich bin alt, Ortal“, erwiderte sie da plötzlich seltsam ernst, „Sehr alt. Ich habe viel gesehen und viel erlebt. Es gibt wenig, vor dem ich mich fürchte. Sehr wenig.“

„Aber...“, fühlte ich mich dennoch genötigt nachzuhaken, „Vor mir nicht?“

Erneut lachte sie: „Ich weiß, an welchen Stellen du kitzelig bist. Wie könnte ich mich da vor dir fürchten? Du musst mir nur eines versprechen...“ Mit ihren blauen Augen schaute sie mich durchdringend an. „... meine Gedanken und auch die meines Raben Lurigan gehören mir und nur mir allein. Du wirst niemals in meinem Kopf herumwühlen!“

„Natürlich nicht“, erwiderte ich ungewohnt kleinlaut, „Fürchtest du dich denn davor? Davor, dass jemand deine Gedanken kennt?“

Sie legte ihren Kopf von der einen auf die andere Seite: „Ich weiß so viele Dinge, Ortal ay Fasar. Ich habe so viele Dinge gesehen. Diese Dinge... sind nur für mich bestimmt und für niemanden sonst. Ich kenne die Zukunft, aber jemand anderes könnte mit diesem Wissen viel Unheil anrichten. Zu viel Unheil.“

Ich nickte, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt die Bürde, in die Zukunft zu sehen, noch nicht recht verstand: „Fürchtest du dich vor den Praioten?“

Die Weiße Rabe schnaubte: „Ich fürchte mich nicht vor ihnen, aber so manche von ihnen fürchten sich vor mir. Zumindest Hochwürden aus Schwarztannen. Er ist ein verbitterter Mann geworden, dabei war er früher ganz anders. Du musst wissen, er hatte eine große Laufbahn innerhalb seiner Kirche vor sich, bis er auf mich traf. Natürlich, er ist Vorsteher des Tempels geworden, aber...“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er hat immer mehr gewollt. An seinem Scheitern gibt er mir die Schuld. Irgendwie bin ich das wohl auch, aber...“ Wieder zuckte sie mit den Schultern, schien einen Moment in Gedanken versunken. „Hochwürden aus Hexenmühle fürchtet mich nicht. Ein Ereignis in der Vergangenheit hat ein seltsames Band zwischen uns geknüpft. So lange ich jedoch hier in meinem Wald bleibe, wird er in seinem Tempel bleiben.“

„Was ist... was ist damals zwischen euch passiert?“, trieb mich die Neugierde. Doch eine Antwort erhielt ich nicht, stattdessen gestand sie: „Meine größte Furcht jedoch gilt dem Sterben des Waldes.“ Einen Moment hielt sie inne. „Dem Sterben der Tiere im Wald, denn so lange die weißen Tiere hier im Wald leben, so lange wird auch der Wald leben und so lange werde auch ich leben.“ Sie wandte ihren Blick dem knisternden Feuer zu, zog die Decke enger um sich. „Doch das leise Sterben hat bereits begonnen. Das Sterben, das keiner sieht.“

Schülerin

Stadt Schwarztannen

(...)

Weitere Ideen

  • Drei Krähen und zwei Räblein
  • Krähen im Maul des Greifen
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