Geschichten:Gramwacht - Sandkörner: Unterschied zwischen den Versionen

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30. ING 1042 BF [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft Gramfelden|Gramfelden]]
Das Sandkörnchen bröselte langsam aus der Fuge und kullerte den grob behauenen Stein entlang bis es die Kante erreichte. Dort verblieb es einen Wimpernschlag lang um sich dann mit den anderen die etwa acht Schritt tiefe Reise in Richtung Erdboden zu machen. Es flog an dutzenden Reihen frisch behauener Steine vorbei, welche von eisernen Meißeln in mühevoller Arbeit bei Wind und Wetter in Form gehauen wurden, bis es schlussendlich auf dem feuchten Boden landete, in bester Gesellschaft hunderter andere kleiner Sandkörner.
Stetig wurden die Körner die sich auf dem Boden sammelten größer und größer.
Vom Salzkorn bis zum Leinsamen. Von der Erbse zur Haselnuss.
Mit einem leichten Knacken und langsamen Gleiten rutschte der Stein von den übrigen weg und stürzte sich in die Tiefe.
Der Morgen war feucht und kühl aber die Luft war angenehm frisch.
Eine Blaumeise saß in dem Busch vor ihm und zwitscherte eine Morgenbalade. Sie hüpfte von einem dünnen Zweig zum nächsten, auf der Suche nach ein paar Samenkörnern.
Es erfüllte ihn mit Freude, dieses kleine unbedarfte Tierchen zu beobachten. Die Leichtigkeit des Seins. Keine Verpflichtungen außer, keine Neider, keine falschen Freunde, keine Nöte außer der täglichen Suche nach ein paar Käfern und Samen.
Plötzlich schreckte der Vogel hoch. Ein paar weiterer Wimpernschlag verging.
Nur wenige Finger breit, bis die rauen Kanten des Brockens auf das glatte Leder auftreffen. Bis Nähte reißen, metallene Plättchen sich aus der Vernähung lösen, Hautschichten durch die rauen Oberflächen des Brocken weg gerieben werden. Muskeln gequetscht, beiseite geschoben werden. Blutgefäße reißen. Knochen in dutzende und aberdutzende winzige Stücke zersplittert. Das Gewicht des Steines ihn zu Boden schleudert. Ein lauter Schrei von einem dumpfen Stöhnen verfolgt wird.
"Aaaaarghh uhoooompf"
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|Titel=Sandkörner  
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Version vom 7. Oktober 2020, 19:55 Uhr

30. ING 1042 BF Gramfelden

Das Sandkörnchen bröselte langsam aus der Fuge und kullerte den grob behauenen Stein entlang bis es die Kante erreichte. Dort verblieb es einen Wimpernschlag lang um sich dann mit den anderen die etwa acht Schritt tiefe Reise in Richtung Erdboden zu machen. Es flog an dutzenden Reihen frisch behauener Steine vorbei, welche von eisernen Meißeln in mühevoller Arbeit bei Wind und Wetter in Form gehauen wurden, bis es schlussendlich auf dem feuchten Boden landete, in bester Gesellschaft hunderter andere kleiner Sandkörner. Stetig wurden die Körner die sich auf dem Boden sammelten größer und größer.

Vom Salzkorn bis zum Leinsamen. Von der Erbse zur Haselnuss.

Mit einem leichten Knacken und langsamen Gleiten rutschte der Stein von den übrigen weg und stürzte sich in die Tiefe.

Der Morgen war feucht und kühl aber die Luft war angenehm frisch. Eine Blaumeise saß in dem Busch vor ihm und zwitscherte eine Morgenbalade. Sie hüpfte von einem dünnen Zweig zum nächsten, auf der Suche nach ein paar Samenkörnern. Es erfüllte ihn mit Freude, dieses kleine unbedarfte Tierchen zu beobachten. Die Leichtigkeit des Seins. Keine Verpflichtungen außer, keine Neider, keine falschen Freunde, keine Nöte außer der täglichen Suche nach ein paar Käfern und Samen.

Plötzlich schreckte der Vogel hoch. Ein paar weiterer Wimpernschlag verging.

Nur wenige Finger breit, bis die rauen Kanten des Brockens auf das glatte Leder auftreffen. Bis Nähte reißen, metallene Plättchen sich aus der Vernähung lösen, Hautschichten durch die rauen Oberflächen des Brocken weg gerieben werden. Muskeln gequetscht, beiseite geschoben werden. Blutgefäße reißen. Knochen in dutzende und aberdutzende winzige Stücke zersplittert. Das Gewicht des Steines ihn zu Boden schleudert. Ein lauter Schrei von einem dumpfen Stöhnen verfolgt wird.

"Aaaaarghh uhoooompf"