Geschichten:Zacken in Garetien: Unterschied zwischen den Versionen

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|Zusammenfassung=Salix von Hardenstatt schafft es Orwin von Zackenberg bei Leonore von Vairningen in die Ausbildung zu geben.
|Zusammenfassung=Salix von Hardenstatt versucht Orwin von Zackenberg eine Ausbildungsstelle zu verschaffen
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Version vom 25. Oktober 2020, 09:28 Uhr

Mitte Rahja 1043 BF, Pfalz Halhof, Königlich Halhof

Salix stand in dem großen Saal und ließ seinen Blick schweifen. Einige Personen erkannte er, waren sie doch illustre Zeitgenossen, die man auch über Provinzgrenzen kannte. Die meisten waren für ihn jedoch eher Unbekannte, zumeist Angehöriger kleiner lokaler Adelsgeschlechter, über die er nur flüchtig informiert war und die er bei seinen Recherchen sehr früh für unbeachtlich aussortierte und sich nicht näher mit ihnen auseinandergesetzt hatte.

Salix schlenderte durch den Raum auf die Fensterfront zu.

Über die restlichen, der hier vertretenen, Familien hatte er sich im Vorfeld näher erkundigt. Wie standen sie zueinander, wie hatten sie sich in der Fehde verhalten? Aber auch die allgemeine Ausrichtung der Familienpolitik, soweit es etwas darüber einzuholen gab, hatte ihn interessiert. Er war nicht zum Vergnügen hergekommen, die Familie Zackenberg hatte ihm zwei Aufgaben gegeben. Die Erledigung der Ersten hatte er in die Wege geleitet und nun wollte er die Zweiten abschließen. Eine ungleich schwierigere Aufgabe, sollte er doch dem jüngsten Spross des Zackenbergs eine Ausbildungsstelle finden. Soweit er das beurteilen konnte, würde das einiges an Fingerspitzengefühl verlangen, war Orwin doch eher an den vergnüglichen Dingen des Lebens interessiert denn an wirklicher Arbeit.

Wie dem auch sei… Dachte sich der Meister der Schreibstube und umrundete gerade eine kleine Gruppe von Edlen die sich über die Vorgänge im benachbarten Höllenwall unterhielten. Er hatte lange abgewogen, bis er sich für eine mögliche Familie entschieden hatte.

Salix blieb vor zwei Frauen, die im Gespräch vertieft waren, in gebührendem Abstand stehen und wartete darauf, dass sie zu Ende gesprochen hatten.

Er musste nicht lange warten, da blickten beide Damen zu ihm herüber.

„Den Zwölfen zum Gruße verehrte Wohlgeboren von Vairningen! Wenn ich mich vorstellen dürfte, ich bin Salix von Hardenstatt“, begrüßte der junge Mann die Frauen mit einem freundlichen Lächeln. „Entschuldigt, ich bitte vielmals um Verzeihung, falls ich störe, jedoch musste ich die Möglichkeit ergreifen und Euch“, damit blickte er zu Leonore von Vairningen, „um ein Gespräch bitten!“

Interessiert musterte Leonore den Neuankömmling, ebenso wie es die jüngere Frau an ihrer Seite tat. Keinerlei Ähnlichkeit verband die beiden und dennoch schien es so als würde sie ein familiäres Band verbinden. Ein Band das durch die Worte Rondrianes von Vairningen nur bestätigt wurde. “Ich werde mich darum kümmern, Mutter.” Sagte sie, knickste kurz in Richtung der Junkerin und verabschiedete den Hardenstatter mit einem freundlichen Lächeln. Keine der beiden Frauen war eine gebürtige von Vairningen und dennoch waren sie hier auf Halhof, um die Interessen ihrer Familie zu vertreten.

“Die Zwölfe zum Gruße, Herr von Hardenstatt.” Erwiderte den von Salix entrichteten Gruß. “Das könnt Ihr und wenn wir eine Sitzgelegenheit finden, wäre ich Euch sehr verbunden.” Gab sie der Bitte, in der Manier einer erfahrenen Hofdame bereitwillig statt.

Salix steuerte mit Leonore auf eine kleine Sitzgelegenheit zu und setzte sich dann gemeinsam mit ihr hin. Auf dem Weg hierher hatte er sich zwei Weingläser sowie eine Karaffe geschnappt und goss nun sowohl sich als auch der Junkerin ein.

„Verehrte Wohlgeboren, ich möchte Euch nicht allzu lange auf die Folter spannen“, bemerkte Salix mit einem freundlichen Lächeln, „ich suche im Namen der Familie von Zackenberg eine geeignete Stelle für den jüngsten Baronsspross, Orwin von Zackenberg“. Der junge Mann zog das Glas zu sich hin und nahm einen kleinen Schluck, nachdem er seiner Gegenüber zugeprostet hatte und von Leonore höflich erwidert worden war. Dann fuhr er fort, „nachdem ich mich grundlegend mit den Familien des Königreichs auseinandergesetzt hatte, habe ich gehofft Euch auf diesem Ereignis antreffen zu können“. Salix ließ seine Worte sacken, dies nutzte Leonore ihrerseits, um selbst das Wort zu ergreifen, „Phex scheint Euch dabei hold gewesen zu sein. Ihr habt mich, als Vertreterin meiner Familie, hier tatsächlich getroffen. Doch erlaubt mir die Frage, weshalb ich?“, wollte die Rechtsgelehrte wissen, während sie selbst nun an ihrem Glas nippte.

Ein Lächeln umspielte abermals die Mundwinkel von Salix, „die Zackenbergs haben eine gewisse Vorstellung und mir damit auch einige Vorgaben gegeben, welche die potenzielle Ausbildungsstelle beziehungsweise Person erfüllen soll. Als zentrale Wichtigkeit sehen sie eine Nähe zum Korgond-Mythos an, eine solche will ich meinen über Eure Familie herausgefunden zu haben. Die Familie selbst halten nämlich ihrerseits sehr viel von diesem Mythos und wünschen, dass Orwin während seiner Ausbildung mit ihm in Berührung kommt“, stellte der Blondschopf fest, ehe er fortfuhr, „des Weiteren braucht Orwin eine starke und strenge Hand, die ihn leitet und führt. Eigenschaften, die ich in Euch vereinigt sehe“. Schloss Salix seine Ausführung ab und genehmigte sich einen weiteren Schluck Wein.

An ihrem Wein nippend, hatte Leonore der sehr direkt vorgetragenen Anfrage gelauscht. “Auch wenn ich es nicht Mythos nenne würde, sondern vielmehr Ideal. Haben Euch Eure Quellen nicht getäuscht. Doch sagt Herr von Hardenstatt, über welche Befähigungen und Talente verfügt Euer Schützling und welche Art von Ausbildung soll ihm angediehen werden?” Derweil war in den etwas streng wirkenden Zügen der Vairningen durchaus Interesse zu erkennen.

Salix lächelte erfreut, über das scheinbar geweckte Interesse seiner Gesprächspartnerin. “Ah, eine sehr gute Frage! Orwin von Zackenberg ist ein junger Mann mit vielen Talenten! Leider, das muss ich zugeben, kommt es manches Mal vor, dass er sich von einem Interesse abrupt in ein anderes stürzt”, der Blondschopf nahm kurz einen Schluck aus seinem Weinglas, “und genau hier kommt die starke und strenge Hand in’s Spiel. Er braucht jemand der ihn daran erinnert dass es oft sinnvoller und vor allem zielführender ist, wenn man sich auf eine Sache konzentriert”. Er ließ kurz seinen Blick schweifen, ganz so als ob er nachdenken musste. “Ich würde es demnach Eurem Gutdünken überlassen in welcher Disziplin ihr den Ausbildungsschwerpunkt setzt. Ihr werdet am besten erkennen, welches seiner vielen Talente gefördert werden sollte, sei es nun die Hofhaltung, die hohe Kunst der Diplomatie oder der Waffengang, gleich ob mit der Waffe oder dem Gesetzbuch. Wichtig für die Familie Zackenberg ist vor allem dass der junge eine gute Ausbildung erhält”, mit einem freundlichen Lächeln setzte er nach, “ich denke aber über den letzten Punkt müssen wir uns bei Euch keine Gedanken machen”.

Wie Leonore unumwunden eingestand, hatte der Hardenstatt sehr wohlfeile Worte gewählt, die ausgesprochen Vorteilhaft umschrieben, dass dieser Sproß des Hochadels zeitlebens keine entsprechende Führung erfahren hatte. Was wiederum zwei neue Fragen aufwarf. “Nun …” Begann die Junkerin und ließ anschließend eine Pause. “... ich denke, dass wir uns einig werden können und Eure Schützling eine standesgemäße Ausbildung erhalten kann. Doch sagt, gibt es Vorstellungen wie lang die Ausbildung andauern soll und in welchem Alter befindet sich der junge Mann?”

Tatsächlich hatte die Junkerin großes Interesse und das aus mehreren Gründen. Zum Einen, war es ihr Pflicht und Freude dem jungen Adel das nötige Rüstzeug mitzugeben. Zumal dabei Verbindungen aufgebaut wurde, die über Götterläufe hinweg bestand haben konnte, in einigen Fällen ein Leben lang hielten oder gar in die nächste Generation getragen wurden. Zum Anderen, hatte es die Familie Vairningen während des Blutigen Jahres endlich auch im Königreich geschafft ihr politisches Kapital nutzbringend einzusetzen. Kapital, dass sie mit Gelegenheit wie diesen, weiter mehren konnte und wollte.

Salix nippe an seinem Wein bevor er langsam mit dem Kopf zu nicken begann, “wunderbar, ich dachte mir schon dass Ihr die richtige Person, für die Ausbildung Orwins, sein werdet.” Es lief besser als er es sich hätte vorstellen können. Das bestätigte ihn nur in seiner Annahme, dass man lediglich einen wohlklingenden Namen brauchte um zeit seines Lebens alle Türen offen vorzufinden. “Nun, ich denke eine fundierte Ausbildung braucht vor allem Zeit, damit sie Früchte tragen kann. Ich gehe davon aus, dass es schon gute sechs Götterläufe brauchen wird, man sollte sich Zeit nehmen und sicher gehen dass alles Wichtige verstanden wird und man… Keine Möglichkeiten auslässt”, setzte Salix zwinkernd hinzu. “Was das Alter seiner Hochgeboren angeht, er ist im formbaren Alter von 20 Götterläufen angekommen und steht in der Blüte seines Lebens. Alt genug, damit Ihr ihm keine Tischmanieren oder das Lesen beibringen müsstet, jung genug um noch entscheidenden Einfluss auf seine Entwicklung ausüben zu können.” Salix verdrehte innerlich seine Augen bei diesen Formulierungen, 20 Götterläufe und der Junge hatte nichts vorzuweisen außer einigen Kneipenschlägereien in Markt Zackenberg und die Versetzung nach Burg Perlenblick wo sein Vater scheinbar ebenfalls an ihm verzweifelte.

Ein verstehendes Lächeln umspielte die Lippen der Junkerin. Salix war keine leichte Aufgabe zugefallen, schließlich deutete das Alter des Baronetts darauf hin, dass es die Familie lang versuchte hatte ihn endlich in eine angemessene Bahn zu lenken und nun doch verzagt war. Sofern ihre Mühen angemessen entlohnt worden, war Leonore gern bereit diese schwierige Aufgabe zu übernehmen. Dabei war es ihr egal ob der Sproß nun aus dem alten oder gar Hochadel stammte, auch wenn es sich in diesem Fall als das Zuckergebäck oben auf darstellte. Mit seinen 20 Lenzen war Orwin noch in einem guten Alter, auch wenn die meisten in diesem Alter eigentlich in die Mündigkeit entlassen wurden.

"Ich denke das dies ein guter Rahmen ist und ausreichend Zeit um Begabungen zu erkennen und zu fördern."