Geschichten:Hart auf hart - Ein Sicherheitsrisiko: Unterschied zwischen den Versionen
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Begleitet vom Rasseln des Gegengewichtes an der Kette, schloss sich hoch über [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Retodan von Hartwalden-Hartsteen|Retodan von Hartwalden-Hartsteen]] nach viel zu kurzer Zeit die Luke zum Turmverlies und ließ ihn wieder in der vollkommenen Dunkelheit seines Kerkers zurück. Der allgegenwärtige durchdringende Ruch von Moder und Pisse hier unten stieg ihm sofort wieder in die Nase und ließ ihn würgen. Allein, es gab schlicht nichts, was sein Magen hätte hervorbringen können. Den Kanten harten Brotes vom gestrigen Abend hatte Retodan nicht angerührt, so dass sich nur die Ratten darum gebalgt hatten. Zumindest entnahm er das dem raschelnden Fußgetrappel im fauligen Stroh und dem leisen Quieken, das mitunter erklang, wenn die kleinen pelzigen Tiere über seine Füße huschten. Wahrscheinlich würden sie auch an ihm selbst zu nagen versuchen, und diese Furcht hatte ihn schon in der letzten Nacht kein Auge zutun lassen; das – und das Kreisen der Gedanken um das Vorgefallene, das dazu geführt hatte, dass er sich nun in dieser schlimmen Lage befand. | |||
Überdeutlich stand ihm nun vor Augen, dass er von niemandem Hilfe erwarten konnte. Niemand aus der [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Hartwalden|Familie]] hatte ihn vorgewarnt, dass sie zusammen mit den anderen Schlunder Adelsfamilien dem [[Briefspieltext mit::Garetien:Luidor von Hartsteen|Grafen von Hartsteen]] die Fehde ansagen würde, und das, wo er doch als Truchsess dem Hartsteener diente – gedient hatte. Die Erkenntnis, was diese Fehdeerklärung für ihn persönlich bedeutete, war in einen ebenso überhasteten wie vergeblichen Fluchtversuch vom Oberhartberg gemündet und hatte dazu geführt, dass er nun in diesem finsteren Loch saß und jeden Augenblick mit Schlimmerem rechnen musste. Seine Schwester [[Briefspieltext mit::Garetien:Helmine von Hartwalden-Hartsteen|Helmine]] – oder war es doch [[Briefspieltext mit::Garetien:Raulbrin von Hartwalden-Hartsteen|Raulbrin]], der viele Fäden im Hintergrund zog? – hatte ihn offenbar bewusst geopfert. Dergleichen hatte er zwar von den Hartsteens, nicht aber von der eigenen Sippe erwartet, und das erschütterte den ehemaligen Truchsess schwer. Sie hatten ihm keine Chance gegeben, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Denn wie Graf Luidor auf die Fehdeansage reagieren würde, war so klar gewesen wie Rallerspforter Quellwasser. Nur die Rücksicht des Grafen auf die Hartwaldens als Vasallen hatte Retodan damals seinen Posten am Hof beschert, doch Rücksicht brauchte der Hartsteener in dieser Situation ja nun nicht mehr nehmen. Der ehemalige Truchsess merkte, wie die Furcht ihm die Kehle zuschnürte. Ein verzweifelter Schluchzer entrang sich seiner Brust und er sank mit zitternden Händen auf den Boden des Verlieses nieder. Er, Retodan, war in diesem Moment nurmehr ein Sicherheitsrisiko, das beseitigt werden musste.... | |||
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Version vom 11. März 2021, 18:01 Uhr
Burg Oberhartsteen, Efferd 1043 BF
Begleitet vom Rasseln des Gegengewichtes an der Kette, schloss sich hoch über Retodan von Hartwalden-Hartsteen nach viel zu kurzer Zeit die Luke zum Turmverlies und ließ ihn wieder in der vollkommenen Dunkelheit seines Kerkers zurück. Der allgegenwärtige durchdringende Ruch von Moder und Pisse hier unten stieg ihm sofort wieder in die Nase und ließ ihn würgen. Allein, es gab schlicht nichts, was sein Magen hätte hervorbringen können. Den Kanten harten Brotes vom gestrigen Abend hatte Retodan nicht angerührt, so dass sich nur die Ratten darum gebalgt hatten. Zumindest entnahm er das dem raschelnden Fußgetrappel im fauligen Stroh und dem leisen Quieken, das mitunter erklang, wenn die kleinen pelzigen Tiere über seine Füße huschten. Wahrscheinlich würden sie auch an ihm selbst zu nagen versuchen, und diese Furcht hatte ihn schon in der letzten Nacht kein Auge zutun lassen; das – und das Kreisen der Gedanken um das Vorgefallene, das dazu geführt hatte, dass er sich nun in dieser schlimmen Lage befand.
Überdeutlich stand ihm nun vor Augen, dass er von niemandem Hilfe erwarten konnte. Niemand aus der Familie hatte ihn vorgewarnt, dass sie zusammen mit den anderen Schlunder Adelsfamilien dem Grafen von Hartsteen die Fehde ansagen würde, und das, wo er doch als Truchsess dem Hartsteener diente – gedient hatte. Die Erkenntnis, was diese Fehdeerklärung für ihn persönlich bedeutete, war in einen ebenso überhasteten wie vergeblichen Fluchtversuch vom Oberhartberg gemündet und hatte dazu geführt, dass er nun in diesem finsteren Loch saß und jeden Augenblick mit Schlimmerem rechnen musste. Seine Schwester Helmine – oder war es doch Raulbrin, der viele Fäden im Hintergrund zog? – hatte ihn offenbar bewusst geopfert. Dergleichen hatte er zwar von den Hartsteens, nicht aber von der eigenen Sippe erwartet, und das erschütterte den ehemaligen Truchsess schwer. Sie hatten ihm keine Chance gegeben, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Denn wie Graf Luidor auf die Fehdeansage reagieren würde, war so klar gewesen wie Rallerspforter Quellwasser. Nur die Rücksicht des Grafen auf die Hartwaldens als Vasallen hatte Retodan damals seinen Posten am Hof beschert, doch Rücksicht brauchte der Hartsteener in dieser Situation ja nun nicht mehr nehmen. Der ehemalige Truchsess merkte, wie die Furcht ihm die Kehle zuschnürte. Ein verzweifelter Schluchzer entrang sich seiner Brust und er sank mit zitternden Händen auf den Boden des Verlieses nieder. Er, Retodan, war in diesem Moment nurmehr ein Sicherheitsrisiko, das beseitigt werden musste....
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