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|Text=Das einzig Bemerkenswerte an diesem fast schon peinlich überzuckerten Jubelartikel steckt im letzten Absatz.<br>
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Der Seneschall [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Zordan von Rabicum|Zordan von Rabicum]] war nach der Lektüre der vorangegangenen Ausgabe der Postille schier außer sich, als er dort einen wenig schmeichelhaften, zugleich jedoch sehr akkuraten Geheimbericht über sich zu lesen bekam, welcher offenkundig vor nicht allzu langer Zeit an die [https://wikineu.nordmarken.de/index.php?title=Kanzleiviertel Reichsverwaltung] in Elenvina gesandt worden war. Es stellte sich rasch heraus, das die Verantwortlichen der Zeitung zumindest nicht aktiv in diese Intrige verwickelt, sondern lediglich Opfer eines heimlichen Austauschs der Druckplatten geworden waren. Offenbar in der Nacht vor dem Druck war jemand in das Redaktionshaus eingebrochen und hatte unauffällig den Satz eines ähnlich langen Textes zur [[Perricum:Baronie Dürsten-Darrenfurt|Baronie Dürsten-Darrenfurt]] durch besagten Bericht ersetzt. Da der Einbrecher nicht zu ermitteln war, konnte Zordan über die Identität der Auftraggeber - einer oder gar mehrere seiner Gegner in Adel und Patriziat - nur mehr oder weniger fundierte Vermutungen anstellen.<br>  
Der Seneschall [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Zordan von Rabicum|Zordan von Rabicum]] war nach der Lektüre der vorangegangenen Ausgabe der Postille schier außer sich, als er dort einen wenig schmeichelhaften, zugleich jedoch sehr akkuraten Geheimbericht über sich zu lesen bekam, welcher offenkundig vor nicht allzu langer Zeit an die [https://wikineu.nordmarken.de/index.php?title=Kanzleiviertel Reichsverwaltung] in [https://wikineu.nordmarken.de/index.php?title=Stadt_Elenvina Elenvina] gesandt worden war. Es stellte sich rasch heraus, das die Verantwortlichen der Zeitung zumindest nicht aktiv in diese Intrige verwickelt, sondern lediglich Opfer eines heimlichen Austauschs der Druckplatten geworden waren. Offenbar in der Nacht vor dem Druck war jemand in das Redaktionshaus eingebrochen und hatte unauffällig den Satz eines ähnlich langen Textes zur [[Perricum:Baronie Dürsten-Darrenfurt|Baronie Dürsten-Darrenfurt]] durch besagten Bericht ersetzt. Da der Einbrecher nicht zu ermitteln war, konnte Zordan über die Identität der Auftraggeber - einer oder gar mehrere seiner Gegner in Adel und Patriziat - nur mehr oder weniger fundierte Vermutungen anstellen.<br>  
Um die Peinlichkeit für ihn nicht zu vergrößern und den Triumph für seine Gegner so klein wie möglich zu halten, entschloss sich der Seneschall trotz seines Zorns zu einem eher subtilen Vorgehen. Er ließ die Beschäftigten der Perricumer Postille in der Nacht nach dem Ende der Heerschau aus ihren Betten holen und in ein ungenutztes Lagerhaus im Hafen der Stadt bringen, wo er ihnen die Wahl ließ: Entweder ein öffentlicher Prozess wegen Verleumdung, der sie alle ruinieren und in der Reichsstadt zu unerwünschten Personen erklären würde. Oder aber zwei Drittel von Ihnen träten auf Jahr und Tag dem Heer bei und zögen mit diesem nach Garetien. Danach wäre ihre Schuld vergeben und vergessen (alternativ auch posthum, falls nicht alle lebend von diesem militärischen Abenteuer zurückkehren sollten, was recht wahrscheinlich sein dürfte). Wie vom Seneschall erwartet und erhofft, entschieden sich die verängstigten Versammelten für die zweite Option. So konnte diese Angelegenheit für ihn ohne weiteres Aufsehen beendet werden. Nachdem Zordan noch seinem Wunsch Ausdruck verliehen hatte, man möge fürderhin doch etwas mehr Sorgfalt bei der Erstellung der Postille walten lassen, entließ er deren Ersteller - die ihm dies sofort versprachen - mit einem freundlichen Lächeln in die Freiheit und wünschte ihnen noch eine gute Nacht.
Um die Peinlichkeit für ihn nicht zu vergrößern und den Triumph für seine Gegner so klein wie möglich zu halten, entschloss sich der Seneschall trotz seines Zorns zu einem eher subtilen Vorgehen. Er ließ die Beschäftigten der Perricumer Postille in der Nacht nach dem Ende der Heerschau aus ihren Betten holen und in ein ungenutztes Lagerhaus im Hafen der Stadt bringen, wo er ihnen die Wahl ließ: Entweder ein öffentlicher Prozess wegen Verleumdung, der sie alle ruinieren und in der Reichsstadt zu unerwünschten Personen erklären würde. Oder aber zwei Drittel von Ihnen träten auf Jahr und Tag dem Heer bei und zögen mit diesem nach Garetien. Danach wäre ihre Schuld vergeben und vergessen (alternativ auch posthum, falls nicht alle lebend von diesem militärischen Abenteuer zurückkehren sollten, was recht wahrscheinlich sein dürfte). Wie vom Seneschall erwartet und erhofft, entschieden sich die verängstigten Versammelten für die zweite Option. So konnte diese Angelegenheit für ihn ohne weiteres Aufsehen beendet werden. Nachdem Zordan noch seinem Wunsch Ausdruck verliehen hatte, man möge fürderhin doch etwas mehr Sorgfalt bei der Erstellung der Postille walten lassen, entließ er deren Ersteller - die ihm dies sofort versprachen - mit einem freundlichen Lächeln in die Freiheit und wünschte ihnen noch eine gute Nacht.
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Aktuelle Version vom 12. September 2021, 17:36 Uhr

Aus der Efferd-Ausgabe 1044 BF der "Perricumer Postille"

Auf nach Garetien!

Seit Ankündigung der Heerschau im Ingerimm des vergangenen Götterlaufes fieberte die gesamte Markgrafschaft diesem außergewöhnlichen Ereignis entgegen. Viele, Hohe wie Geringe, spekulierten mit ebensoviel Begeisterung wie Unkenntnis darüber, wohin die Truppen nach der Zusammenkunft wohl marschieren mochten. Kaum eine Region des Reiches - und auch weit darüber hinaus - die nicht als mögliches Ziel benannt wurde. Einige fabulierten gar, dass es nach Maraskan gehe, um die Insel wieder für die Zwölfe und das Reich zurückzuerobern. Die am Ende der Heerschau von Seiner Erlaucht Rondrigan Paligan höchstselbst genannte Stoßrichtung stellte jedoch für die meisten politisch wie militärisch Gebildeten letztlich keine allzu große Überraschung dar: Nach Garetien werde es gehen, um die dortigen kaiserlichen und königlichen Güter der Monarchin zu schützen. Damit leistet unsere Provinz einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der unseligen Fehde, welche mittlerweile große Teile des Königreiches erfasst und dabei leider auch vielerorts Tod und Zerstörung zur Folge hatte.
Die Heerschau wurde in Gegenwart vieler hoher Gäste von nah und fern vor den Toren der Reichsstadt abgehalten und war gar prächtig anzuschauen: Insgesamt waren dort 500 Streiter aus allen Regimentern versammelt, verstärkt um vier Banner der Perrinmarscher Landwehr. Der Heermeister, Seine hochgeborene Exzellenz Baron Zivko von Zackenberg, führte den Vorbeimarsch des stolzen Heeres persönlich an, während Seine Erlaucht diesen abnahm und sich im Nachgang höchst zufrieden über Zustand und Motivation der Streitmacht äußerte.
Dem Vernehmen nach soll der Abmarsch in das Herz des Reiches kurz bevorstehen, wobei angesichts der Größe und Schlagkraft unseres stolzen Heeres kein Zweifel daran bestehen dürfte, dass es die ihm gestellten Aufgaben mit Bravour erfüllen wird.
Die meisten Redakteure, Schriftsetzer und Drucker der Perricumer Postille haben sich aus Liebe zu unserer Heimat und Treue zu Seiner Erlaucht spontan dazu entschlossen, dem Perricumer Heer auf Jahr und Tag beizutreten und so ihren bescheidenen Beitrag zur Befriedung des Königreiches zu leisten. Dies hat leider zur Folge, dass zukünftige Ausgaben unserer Postille bis auf weiteres nur noch sehr unregelmäßig erscheinen werden.
Lang lebe Perricum! Lang lebe Seine Erlaucht Rondrigan Paligan!

Erena Mondwachter

Meisterinformationen (markieren zum Anzeigen):

Das einzig Bemerkenswerte an diesem fast schon peinlich überzuckerten Jubelartikel steckt im letzten Absatz.
Der Seneschall Zordan von Rabicum war nach der Lektüre der vorangegangenen Ausgabe der Postille schier außer sich, als er dort einen wenig schmeichelhaften, zugleich jedoch sehr akkuraten Geheimbericht über sich zu lesen bekam, welcher offenkundig vor nicht allzu langer Zeit an die Reichsverwaltung in Elenvina gesandt worden war. Es stellte sich rasch heraus, das die Verantwortlichen der Zeitung zumindest nicht aktiv in diese Intrige verwickelt, sondern lediglich Opfer eines heimlichen Austauschs der Druckplatten geworden waren. Offenbar in der Nacht vor dem Druck war jemand in das Redaktionshaus eingebrochen und hatte unauffällig den Satz eines ähnlich langen Textes zur Baronie Dürsten-Darrenfurt durch besagten Bericht ersetzt. Da der Einbrecher nicht zu ermitteln war, konnte Zordan über die Identität der Auftraggeber - einer oder gar mehrere seiner Gegner in Adel und Patriziat - nur mehr oder weniger fundierte Vermutungen anstellen.
Um die Peinlichkeit für ihn nicht zu vergrößern und den Triumph für seine Gegner so klein wie möglich zu halten, entschloss sich der Seneschall trotz seines Zorns zu einem eher subtilen Vorgehen. Er ließ die Beschäftigten der Perricumer Postille in der Nacht nach dem Ende der Heerschau aus ihren Betten holen und in ein ungenutztes Lagerhaus im Hafen der Stadt bringen, wo er ihnen die Wahl ließ: Entweder ein öffentlicher Prozess wegen Verleumdung, der sie alle ruinieren und in der Reichsstadt zu unerwünschten Personen erklären würde. Oder aber zwei Drittel von Ihnen träten auf Jahr und Tag dem Heer bei und zögen mit diesem nach Garetien. Danach wäre ihre Schuld vergeben und vergessen (alternativ auch posthum, falls nicht alle lebend von diesem militärischen Abenteuer zurückkehren sollten, was recht wahrscheinlich sein dürfte). Wie vom Seneschall erwartet und erhofft, entschieden sich die verängstigten Versammelten für die zweite Option. So konnte diese Angelegenheit für ihn ohne weiteres Aufsehen beendet werden. Nachdem Zordan noch seinem Wunsch Ausdruck verliehen hatte, man möge fürderhin doch etwas mehr Sorgfalt bei der Erstellung der Postille walten lassen, entließ er deren Ersteller - die ihm dies sofort versprachen - mit einem freundlichen Lächeln in die Freiheit und wünschte ihnen noch eine gute Nacht.