Geschichten:Neue Allianzen - In Rashia'Hal: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Dezember 2021, 12:37 Uhr

Im angenehm milden und herbstlichen Rashia’Hal, Travia/Boron 1044 BF

Im splitternackten Rahjasgewand oder nur mit einem leichten Schurz oder Seidentüchern bekleidet tummelte sich eine illustre Gesellschaft in einem der vielen Separees der weitläufigen Klosteranlage. Jenes war zwar üppig, dennoch rieben sich die schwitzenden Körper nicht selten aneinander, sich den mannigfaltigen Annehmlichkeiten dieses Ortes hingebend. Nicht alle Angereisten fanden hier Platz, so dass sich die Gefolgschaften in den nahen Bädern und Wandelgärten vergnügte und nur die wichtigsten in diesem Separee eingekehrt waren. Fatime von Pfiffenstock, deren eigentümliche Hautzeichnung ihren ganzen Körper zierte, hatte soeben eine alte Sage rezitiert, zur Erheiterung und Begrüßung der Anwesenden. Ihr hier als Held gefeierter und angeheirateter Vetter Astaran fläzte zu ihrer Linken und applaudierte lässig als sie geendet hatte. Sein Blick wanderte dann zu den anderen Gästen und blieb hängen an der bescheiden-unscheinbar wirkenden Elissa vom Berg mit ihrem naßen, dunklen Pagenschnitt, die eben genau deshalb auffiel weil sie so geerdet-unaufdringlich war in dieser Runde äußerst lebevoller Menschen, beinahe etwas Fehl am Platz wirkte sie. War sie doch auch in erster Linie auf Bitten ihres ebenfalls angereisten Gatten Sequim von Alxertis hier erschienen und vom Leben in den Zacken geprägt – weshalb sie wohl noch unentschieden war ob sie sich hier wohlfühlen wollte. Allerdings schien sie alles sehr genau zu beobachten und sich nur wenig von den vielen Leibern und Genüssen ablenken zu lassen. Während sie an einem „Pfiffi“, dem Haselhainer Pfferminzlikör, nippte fuhr ihr Blick langsam hinüber zur heimlichen Gastgeberin dieses kurzweyligen Treffens der Geselligkeit und des Abtastens. ;-) Ginaya von Alxertis lag - nicht unweit ihrer Gnitzenkuhler Vertreterin Rondrara - jovial, aber elegant auf einem der divanartigen Möbel, die auf einer „Insel“ im seichten Wasserbassin standen. Ihr mit leichten, röttlichen und goldenen Stoffen überworfener Körper schälte sich aus dem Licht- und Schattenspiel der nahen Fackeln, Kerzen und Laternen. Sie gefiel sich hier Oben und auch die heitere Zusammenkunft zauberte ihr ein süffisantes Lächeln auf das Gesicht, welches von der feuchten Wärme und dem leichten Wein vornehm gerötet war. Auch sie applaudierte der Haselhainer Baronin und Geschichtenerzählerin, die als offizielle Gastgeberin fungierte. Diese hatten mit dem letzten Satz zu Ginaya übergeleitet, welche die feinfühlige Haselhainerin jetzt schon als kompetente Verbündete kannte, die genau um ihren Standpunkt und Bedürfnisse wusste. Zudem war sie eine der wenigen Eingeweihten hier, worum es bei dem Treffen hintergründig ging und sollte bei den nächsten Treffen das vordergründige Gesicht zusammen mit Rondrara werden. Dementsprechend nahm sie bescheidend dankend die Worte von Fatime von Pfiffenstock auf, nicht ohne die beobachtenden Blicke der Vellbergin zu bemerken. Um deren schüchterne Unentschlossenheit nicht über Gebühr zu reizen, streifte sie sie immer nur kurz aber bestimmt mit ihren Blicken, während sie auch ein paar Worte sprach. Diese hingegen waren noch recht unbestimmt, hier ging es noch nicht um konkrete Gespräche. Es ging um das Kennenlernen, das Ausloten und Abtasten, um erste Gespräche, feinsinniges Abklopfen von Gemeinsamkeiten, sensibles Glätten von einfachen Unstimmigkeiten und nicht zu guter Letzt einen beschwinglichen Abend in erweitert-familiärer Runde. Daraufhin, wenn sich alles gut verhielt, würde man aus diesem Kreis heraus weitere Kontakte knüpfen - und sie selbst könnte aus dem Hintergrund agieren, mit den Pfiffenstockern, Ihrer Tochter und im besten Falle dem unschuldigen Ding aus den Zacken als vordergründige Verbündete. Sie ahnte bzw. wusste bereits um ganz ähnliche Aktivitäten in anderen Lagern, in Perricum kam Bewegung auf und es war an der Zeit die seinen zu sammeln, auch wenn ein konkretes Ziel derzeit noch mehrströmig verlief. Doch als erfahrene Rätin der Reichsstadt wusste, sie wann man in viele Richtungen dachte und wann es Zeit war, die losen Ende zu verknoten. Und sie hatte auch schon einen Plan dazu, wenn es ersteinmal soweit war - Tsalaya.