Geschichten:Lisande und Leomar - Literaturkrititk: Unterschied zwischen den Versionen

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"Nun, in der Minne solltest du deine Worte so geschliffen verwenden wie im Kampfe das Schwert."
"Nun, in der Minne solltest du deine Worte so geschliffen verwenden wie im Kampfe das Schwert."


"Hoho, das sind ja ganz neue Töne!" Überrascht sah der Kaisermärker sie an. "Hast du Unterricht bei Myralde genommen?"
"Hoho, das sind ja ganz neue Töne!" Überrascht sah der Kaisermärker sie an. "Hast du Unterricht bei [[Briefspieltext mit::Garetien:Myralde Lautenschläger|Myralde]] genommen?"


"Das nicht, aber dir täte es wohl ganz gut." Schelmisch grinste die Greifenfurterin. "Aber nein, ich habe nur ein wenig gelesen. Das soll bilden, habe ich gehört. Zumindest, wenn man das Richtige liest. Für deinen Fall habe ich da sogar etwas, das helfen könnte." Mit diesen Worten kramte sie in ihrer Tasche und holte ein zweites kleines Büchlein heraus, ganz ähnlich dem, welches sie selbst in der Hand hielt, und reichte es Leomar. "Ich habe es von meiner Schwägerin geschickt bekommen. Das ist in Greifenfurt gerade sehr beliebt unter den Damen."
"Das nicht, aber dir täte es wohl ganz gut." Schelmisch grinste die Greifenfurterin. "Aber nein, ich habe nur ein wenig gelesen. Das soll bilden, habe ich gehört. Zumindest, wenn man das Richtige liest. Für deinen Fall habe ich da sogar etwas, das helfen könnte." Mit diesen Worten kramte sie in ihrer Tasche und holte ein zweites kleines Büchlein heraus, ganz ähnlich dem, welches sie selbst in der Hand hielt, und reichte es Leomar. "Ich habe es von meiner Schwägerin geschickt bekommen. Das ist in Greifenfurt gerade sehr beliebt unter den Damen."

Aktuelle Version vom 1. September 2022, 20:51 Uhr

Lisande und Leomar - Literaturkrititk
Rahja 1044 BF, In der Nähe von Eslamsgrund, zur Mittagsstunde

Lisande hatte es sich unter einer alten Eiche auf dem kleinen Hügel über dem Feldlager des Fuchsrudels gemütlich gemacht. Den Rücken an den breiten Stamm gelehnt, spendete ihr der Schatten des mächtigen Baumes willkommene Kühle in der Hitze der Mittagssonne. Aus dem Augenwinkel nahm sie das Kommen und Gehen zwischen den Zelten wahr, während sie durch ein kleines Büchlein blätterte. So entdeckte sie auch die Person recht schnell, die eilig in das Lager geritten kam, ihr Pferd zur Koppel brachte und zielstrebig zu ihr auf den Hügel geschritten kam. An Statur, Gang und Wappenrock erkannte sie bald ihren Freund Leomar. Als er näher kam, sah sie an seinem mürrischen Gesichtsausdruck auch schnell, dass sein Ausflug nicht wie erhofft verlaufen war.

"Na mein Guter. So früh zurück?", stichelte sie grinsend noch bevor er sie ganz erreicht hatte. "Ist die holde Jungfer Yolande deiner Minne nicht erlegen?"

Missmutig ließ der junge Ritter sich neben Lisande an den Baumstamm sinken. Er schenkte ihr nur einen verärgerten Seitenblick und starrte dann zu den Zelten hinunter. "Mach dich ruhig über mich lustig. Verdient habe ich es allemal." Wütend griff er einen Kiesel und schleuderte ihn über die Wiese. "Allein, sie war meiner ritterlichen Minne wenig Wert, wenn sie diese nicht zu schätzen weiß", setzte er in bewusst gestelztem Ton hinzu.

"Da mag fürwahr ein Funken Wahrheit dahinterstecken." Versöhnlich knuffte sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. "Vielleicht fehlte es dir aber auch bloß an der rechten Inspiration."

"Was meinst du?"

"Nun, in der Minne solltest du deine Worte so geschliffen verwenden wie im Kampfe das Schwert."

"Hoho, das sind ja ganz neue Töne!" Überrascht sah der Kaisermärker sie an. "Hast du Unterricht bei Myralde genommen?"

"Das nicht, aber dir täte es wohl ganz gut." Schelmisch grinste die Greifenfurterin. "Aber nein, ich habe nur ein wenig gelesen. Das soll bilden, habe ich gehört. Zumindest, wenn man das Richtige liest. Für deinen Fall habe ich da sogar etwas, das helfen könnte." Mit diesen Worten kramte sie in ihrer Tasche und holte ein zweites kleines Büchlein heraus, ganz ähnlich dem, welches sie selbst in der Hand hielt, und reichte es Leomar. "Ich habe es von meiner Schwägerin geschickt bekommen. Das ist in Greifenfurt gerade sehr beliebt unter den Damen."

"Was ist das?", fragte er und noch bevor Lisande antworten konnte, las er den Buchtitel halblaut vor. "'Die Abenteuer der Wildhüterin Alrike, Band Eins, Die Gespielin des Barons' von Alrik Sterneneisen." Etwas pikiert verzog er das Gesicht. "Ähm... danke?"

"Oh, glaube mir, du wirst mir danken bevor der Sommer ganz rum ist. Der Autor kennt sich aus mit den Frauen und weiß was sie gerne hören... und lesen", ergänzte sie in schwärmerischen Ton. "Da kannst du auf jeden Fall noch jede Menge lernen." Wieder schenkte sie ihm ein freches Grinsen, während sie das Büchlein in ihrer anderen Hand hochhielt. "Und wenn du damit fertig bist, habe ich hier Band Zwei."


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6. Rah 1044 BF 13:00:00 Uhr
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Kapitel 3

Schicksalstag