Geschichten:Des Vaters Sohn - Nachricht aus Bornhelm: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. Januar 2023, 18:28 Uhr

Am Abend des 3. Efferd 1036 BF, Baronie Hirschfurten: Auf Burg Trollhammer

„Hier wäre noch ein Letztes, Nachricht aus Bornhelm, nicht allzu gute fürchte ich.“, sagte Josmin von Grattelbeck während er seinem Herrn den Brief überreichte. „Ritter Hagen von Klingenhort wird sein Amt als Herr zu Bornhelm nicht weiter ausführen können, er erlag vor drei Tagen den Gebrechen eines alten Mannes.“, fügte er hinzu, „Die Beisetzung wird wohl in vier Tagen stattfinden.“

„Wahrlich, nicht allzu gute Nachricht. Der alte Hagen war stets ein loyaler Vasall und ein Ritter vom alten Schlag. Solche Männer sind Heute schwer zu finden. Sein Sohn war nicht viel älter als ich, wenn ich mich recht entsinne. Traurige Sache das. Die Linie derer von Klingenhort ist somit erloschen.“, sagte Nimmgalf mit nachdenklichem Ton in der Stimme.

„Amüsant, dass Du es erwähnst. Wie es scheint fand der alte Hagen diesen Umstand ebenso traurig wie Du und hat dahingehend etwas auf eigene Faust unternommen. Aber lies selbst.“ Die Worte Grattelbecks weckten Nimmgalf Neugier, er entfaltete das Stück Papier und begann zu lesen:

Letzter Wille des Hagen von Klingenhort:
Ich,
Hagen von Klingenhort, Ritter zu Bornhelm,
vormals letzter derer von Klingenhort,
schwöre vor den Göttern, dass der gute und treue Mann Gerrik Langmann von meinem Blute ist.
Meinen Bastard aus jüngeren Tagen erkenne ich hiermit offiziell an,
und er soll Titel und Würde erben und die Ahnenreihe derer von Klingenhort soll durch ihn und seine Kinder,
sowie Kindeskinder fortgeführt werden.
Im Namen der Zwölfe, Rondra voran, ist dies mein Wille.

Ich bedauere es sehr, euch diese letzten Worte nicht mehr persönlich überbracht zu haben, aber hier noch ein letzter
Rat vom Lehnsmann zum Lehnsherrn, so wie ich es einst in meinem Lehnseid vor den Zwölfen schwor:
Mein Sohn Gerrik ist ein gewissenhafter und treuer Mann, und wird euch ebenso treu und gewissenhaft dienen, wie er
es all die Zeit für mich tat. Ernennt ihn zum Herrn über Bornhelm. Er kennt das Land und die Menschen dort. Er hat
zwei gesunde und kräftige Kinder von denen die Jüngste im rechten alter für die Pagenschaft ist.

Ein letzter Gruß eures treuen Vasallen
Hagen Wulfbrandt von Klingenhort

„Wer ist dieser Gerrik Langmann? Er ist mir nicht bekannt“, erkundigte sich Nimmgalf.

„Er ist der Haushofmeister des alten Hagen, interessant oder?“, fragte Grattelbeck. „Würdet Du es genauso halten, würde ich euer Nachfolger als Herr über Hirschfurten werden“, fuhr er trocken fort.

„Du wärst nicht die schlechteste Wahl“, entgegnete Nimmgalf belustigt.

„Oh doch, allzu schlecht fürchte ich. Ein Mann des niederen Adels, wie ich, als Baron würde dem Ruf der Baronie wohl eher schaden. Wenn ich mir den Rat erlauben darf: Ähnlich sehe ich das auch mit der Bitte des alten Hagen. Ihr könnt keinen bürgerlichen zum Herr über Bornhelm ernennen. Für viele eurer Gefolgsleute wäre das eine starke Kränkung“, entgegnete Josmin.

„Da hast Du wohl Recht, doch wen soll ich an seiner statt ernennen? Ganz egal für wen ich mich entscheide, am Ende wird sich immer jemand in seinem Stolz beschnitten fühlen“, sagte Nimmgalf, während er sich seufzend in seinen Stuhl zurücklehnte.

„Ich bin mir sicher, das ihr eine weise und wohl durchdachte Entscheidung treffen werdet. Brauchst Du mich noch länger? Wenn nicht, würde ich nämlich...“

„Nein, nein geh nur. Ich werde nur noch meinen Wein leeren und ein wenig über unser kleines Problem nachdenken, dann gehe ich auch zu Bett“, unterbrach Nimmgalf seinen Haushofmeister.

„Habt Dank Herr, ich wünsche eine erholsame Nacht.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Josmin Grattelbeck. Nimmgalf ließ sich in seinen Sessel sinken, nippte noch einmal an seinem Wein und begann den Brief erneut zu lesen.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Reichsforst.svg   Wappen Baronie Hirschfurten.svg   Wappen Stadt Samlor.svg  
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3. Eff 1036 BF
Nachricht aus Bornhelm
Eine Aufwühlende Nachricht


Kapitel 3

Nächtlicher Besuch
Autor: Theo