Benutzer:Steinfelde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Briefspielgeschichten in Vorbereitung
Briefspielgeschichten in Vorbereitung
= Krieger des Wassers =
== Hoffnung und Abschied ==
'''''[[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Nesselingen|Bei Nesselingen]], Ende Phex 1043 BF'''''
Die [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Helmbrecht von Steinfelde|beiden]] [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Anselm von Wetterwend|Ritter]] hatten sich ein Stück oberhalb des Lagers auf einer Hügelkuppe postiert und spähten schweigend über die hügelige Landschaft gen Süden, über die Feidewaldstraße oberhalb des Nattertales zum Netterwald und zu den dichtbewaldeten Kuppen von Godix’ Forst hinüber. Dahinter war sogar der Raschtulswall zu erahnen.
„Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schön es in dieser Jahreszeit jenseits des Gebirges ist?“, fragte der eine in  Stille hinein.
„Wie sollte ich? Du hast mir doch bisher gar nicht ausführlich erzählt, was du auf der Reise in die Tulamidenlande erlebt hast, Helmbrecht.“
„Es gab ja kaum eine ruhige Minute, seit ich wieder hier in Hartsteen bin.“
„Du weißt, wie schnell sich die Leute das Maul zerreißen. Da wüsste ich schon ganz gerne aus erster Hand, was tatsächlich passiert ist.“
„Wie wahr. Also, was willst du hören, Anselm?“
„Oh, für den Anfang tät mich schon interessieren, wie du zu deiner plötzlichen Hochachtung für den Herrn Efferd gekommen bist, und zu deiner – sagen wir es mal vorsichtig: sonderbaren – Begleitung.“
„Yaira?“
„Du musst doch zugeben, dass die Kleine ein sehr spezielles Temperament hat.“
„Ich bin mir dessen nur allzu bewusst. Yaira hat ihren eigenen Kopf und ich bin nicht derjenige, der daran etwas ändern könnte.“
„Und warum plagst du dich mit ihr ab? Mit ihren seltsamen Reden und Kartentricks zieht sie Ärger förmlich an. Und für mich sieht sie nicht so aus, als ob sie etwas für die Nacht wäre. Was also für besondere Qualitäten hat sie, dass du dich so um sie sorgst?“
„Sie ist Anker meiner Hoffnung.“
„Du sprichst in Rätseln, Helmbrecht. Geht das etwas deutlicher?“
„Yaira hat eine Schwester, und –  glaub mir oder nicht – die ist die schönste Frau, die ich je unter Praios’ Strahlen wandeln sah. Ich weiß leider nicht, wo sie ist. Aber sie wird Yaira suchen und... Jedenfalls kann mir mein [[Briefspieltext mit::Garetien:Praiodan von Steinfelde|Vater]] nicht mehr in dieser Frage dreinreden.“
„Ah, verstehe. Dann pass mal weiter gut auf die Kleine auf. Und hoffe ich für dich, dass dein Glück dich findet.“
„So viel zu mir. Aber du wirkst auch nicht sonderlich zufrieden.“
„Zufrieden? Nein. Weißt du, als du damals schon auf deiner großen Suche nach dem ehemaligen [[Briefspieltext mit::Garetien:Hilbert von Hartsteen|Reichsrichter]] unterwegs warst und [[Briefspieltext mit::Garetien:Odilbert Rondrasil von Hartsteen|Graf Odilbert]] zu seiner Hochzeitreise gen Grauensee aufbrach, waren wir eine vergnügte Schar junger Ritter mit wenig Geld, großen Plänen und allerhand Schabernack im Kopf. Wir dachten, dass wir noch lange an der Seite des Hartsteeners sein und Ruhm und Ehre erlangen würden. Keine zwei Götterläufe ist das her. Mit dem Weggang Feyderichs heute ist mir aufgegangen, dass ich der Letzte aus dieser Schar bin, der noch an Odilberts Seite kämpft. [[Briefspieltext mit::Garetien:Wibert von Allingen|Wibert]], [[Briefspieltext mit::Garetien:Adhumar von Windischgrütz|Adhumar]] und [[Briefspieltext mit::Garetien:Rüstebald von Wiesenbrück|Rüstebald]] sind tot; und [[Briefspieltext mit::Garetien:Feyderich von Lohfels|Feyderich]].... nunja, der ist ja nun kein Ritter mehr. Das ging alles so verflixt schnell, Helmbrecht.“
„Ich weiß. Das Schicksal spielt Würfel und es gibt kein Entrinnen, egal, wie es uns ergeht. Hast du ein schlechtes Gewissen? Das brauchst du nicht zu haben, denn das alles liegt nicht in unserer Hand.“
„Ich verstehe nicht, wieso Feyderich kurzerhand auf Titel und Ansprüche verzichtet, Waffen und Rüstung ablegt und ins Kloster geht.“
„Vielleicht will jemand, dass er weiterlebt und hat ihn die Konsequenz ziehen lassen.“
„Meinst du Graf Odilbert? Auch wenn er überzeugt ist, dass Feyderich weich oder schwach wäre, in der gegenwärtigen schwierigen Situation erscheint es mir töricht, auf einen geschulten Schwertarm zu verzichten.“
„Der Graf hat ihn ziehen lassen müssen. Feyderich hatte etwas gut bei Odilbert, seit er ihm im Kesselinger Stechen den Arsch gerettet hat.“
„Trotzdem ist es bedauerlich. Feyderich ist ein feiner Kerl.“
„Ohne Frage. Immerhin wirst Du ihn im Kloster anstatt auf dem Boronanger besuchen können.“
„Da hast du wohl Recht. Aber apropos besuchen - ich finde, wir sollten [[Briefspieltext mit::Garetien:Falk Wahnfried von Gneppeldotz|Gneppeldotz]] heute Abend noch einen Besuch abstatten. Ich habe läuten hören, Herrn Falks Leute hätten den Schlundern ein feines Tröpfchen abgeluchst: Ein ganzes Fass Premer Feuer! Da kannst du mir dann auch in aller Ausführlichkeit von deiner Begegnung mit dem Launenhaften berichten und die Schönheit und Vorzüge deiner Angebeteten preisen.“
{{Trenner Garetien}}
'''''nahe Dorf Nesselingen, zeitig am nächsten Morgen'''''
„Es hat besser geklappt als gedacht. Die Späher melden, dass sich da drüben nichts regt; Die Hartsteener haben keine Ahnung, dass wir bereits hier sind und schlafen noch tief und fest.“
„Kein Wunder bei dem Zeug, das wir außer dem Thorwaler Schnaps noch in das Fass gekippt haben, bevor wir es ihnen unterjubelten.“
„Hauptmann Ogdolf, sind Eure Leute angetreten?“
„Jawohl.“
„Gut, der Nebel hebt sich bereits. Es ist an der Zeit: Lasst zum Angriff blasen.“
== Bis das Glück uns findet ==
'''''Bei [[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Nesselingen|Nesselingen]], Ende Phex 1043 BF'''''
Bleischwer drückte eben noch das Gewicht der ganzen Welt auf [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Helmbrecht von Steinfelde|Helmbrecht]] und ließ ihm schwarz vor Augen werden. Mit rasselnder Lunge rang er gurgelnd um Atem, während ihm das Blut in Stößen aus dem Mundwinkel rann. Doch von einem Moment auf den anderen wich der Druck. Leicht, leichter als eine Feder fühlte sich Helmbrecht vom Wind gepackt und in die Luft gehoben. Verwundert sah er nun auf sich selbst herab und wie der blutige Strom aus seinem Mundwinkel versiegte, während sein bleiches Gegenüber ihn mit starren Augen zu mustern schien. Das Kampfgetümmel um ihn her war verebbt und sonderbar unbeteiligt bemerkte er, dass die Schlunder Angreifer die Oberhand behalten und das Treffen für sich entschieden hatten. Nun verfolgten sie die fliehenden Hartsteener, doch dies alles schien ihm nunmehr nichts mehr als gleichgültig.
Höher und höher zog ihn der Hauch, fort von der Walstatt, und wirbelte ihn einem Staubkorn gleich durch die sonnendurchflutete Luft, wobei alles um ihn herum immer klarer und durchscheinender zu werden schien, bis sich die Konturen der Welt mehr und mehr vor ihm auflösten und in ein schillerndes Farbenmeer überging, das sich immer weiter verdichtete und schließlich nur noch helles weißes Licht übrig ließ, in das er tauchte. Während Helmbrecht so schwebte fragte er sich, was das hier mit dem zu tun haben sollte, was die Priester gelehrt hatten und erzählten. Wo war der Seelenrabe? Die große Waage? Borons Reich? Die Zwölfgöttlichen Paradiese? Hatte der verrückte Reichsrichter am Ende tatsächlich Recht gehabt?
Jäh spannte sich eine pechschwarze Barriere vor ihm auf, die sich von Unendlichkeit zu Unendlichkeit zu ziehen schien. Doch noch immer hob ihn jener Hauch unablässig weiter, die Schwärze zog sich langsam zusammen und Helmbrecht erkannte Weiß jenseits der Dunkelheit, je weiter er stieg. Und dahinter wieder einen schwarzen Streifen, nicht gerade, sondern gebogen in einer irgendwie vertrauten markanten Form. Je weiter er driftete, desto deutlicher erkannte er weitere schwarze unregelmäßige Muster in dem weißen Meer, deren einzelne Elemente sich mehr oder weniger häufig zu wiederholen schienen. Und mit einem Mal traf ihn die Erkenntnis: Waren das vielleicht Buchstaben? Riesige Schrift auf einem riesigen Bogen Pergament? Eine ungeahnte Neugier ergriff Helmbrecht, als er jenseits der weißen See noch andere Formen und Farben erspähte.
Er sah sich in einem Raum, durch geradezu riesige Fensterscheiben mit Licht geflutet. Eine Unmenge an Büchern füllte die Regale an den Wänden und stapelte sich selbst auf den Fensterbänken. Auf einem Schreibtisch lagen noch mehr Papiere und Schreibgerät wild durcheinander.
An diesem Tisch saß ein schmächtiges bärtiges Männlein in seltsamer Kleidung auf einem abgewetzten Polsterstuhl und trommelte mit seinen Fingern unrhythmisch auf ein metallisch schimmerndes Brett, während er auf eine von innen her leuchtende Kiste vor sich starrte.
Draußen jenseits der Fenster erstreckte sich das Panorama einer Helmbrecht unbekannten Stadt. Gleich drei Brücken überspannten elegant einen breiten Strom und über den roten Ziegeldächern der steinernen Häuser erhoben sich auf einem Bergsporn die mächtigen Mauern einer prächtigen Burg, gekrönt von einem Paar gen Himmel strebender eleganter Doppeltürme.
Helmbrechts Aufmerksamkeit wurde zurück auf das Geschehen in dem Zimmer gelenkt, als dessen einzige Tür sich öffnete und ein kleines blondhaariges Mädchen in einer purpurnen Hose hereingestürmt kam.
„Papa, komm endlich, du hattest doch versprochen, mir noch etwas vorzulesen", forderte die Kleine ohne Zögern.
Der Mann drehte sich langsam um und nickte. „Stimmt.“
„Ich will die Eiskönigin!“, verkündete sie und hielt dem Mann einen farbigen dünnen Band entgegen.
„Nee du, die hab ich dir schon so oft vorgelesen“, wehrte der ab.
„Ich will aber!“
„Pass auf. Ich hab hier noch eine andere Geschichte. Sie heißt ‚Nazmeya und der Ritter des Wassers’.“
„Pff. Wer ist denn das? Kann die zaubern?“, fragte die Kleine ein wenig unsicher.
„Oh, Nazmeya ist das schönste Mädchen von ganz Thalusa. Und zaubern kann sie irgendwie schon, nur halt keine Eisblitze. Aber sie erlebt ein großes Abenteuer und das ist mindestens genauso spannend wie die Eiskönigin. Sie hat zwei Brüder und eine kleine Schwester namens Yaira...und einmal rettet sie sogar einen echten Ritter....“
Und Helmbrecht – verstand.

Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 20:54 Uhr

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