Geschichten:Wolfspfade – Im Reichsforst: Unterschied zwischen den Versionen
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Frohen Mutes war [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Brin von Eulenstein|Brin von Eulenstein]] mit einer Handvoll Waldläufern aufgebrochen, um im Sertiser Forst nach dem Rechten zu sehen – erstmalig, seitdem er zum Landvogt der Domäne ernannt wurde. Ziel war es herauszufinden, warum die Wolfsrudel sich so aggressiv gegen Mensch und Tier verhielten. Auch erhoffte sich der Landvogt in Kontakt mit der hiesigen Elfensippe der [[Akteursnennung ist::Garetien:Madasänger-Sippe|Madasänger]] zu treten. Doch machte er sich keine Illusionen, eine Begegnung mit den Elfen würde nur stattfinden, wenn diese das auch wollten. | |||
Brin hatte sich auf dieses Abenteuer gut vorbereitet, seine Kleidung war den Witterungsbedingungen angepasst und er hatte versucht sie funktionell zu halten, ohne viel dekorativen Kleinklein. Seine Gefährten, drei Männer und zwei Frauen mittleren Alters, schienen ihm alle durchaus fähige Waldkundige zu sein, die auch entsprechend ausgerüstet waren, beziehungsweise von Brin nach deren Wünschen ausgerüstet wurden. | |||
Der Forst war noch fest in Firuns grimmen Griff, erst zaghaft sorgte die milde Ifirn dafür, dass sich hier und dort schon das Leben durchbrach. Durch den Schnee hatten Brins Gefährten es leichter, verschiedene Fährten zu identifizieren. | |||
„Spuren von Wild gibt es hier zuhauf“, brummte einer der Waldläufer, „die Wölfe haben also eigentlich keinen Grund, sich an den Seytnachter Schafen zu weiden.“ | |||
„Es sei denn, sie wurden geschickt!“, erwiderte eine andere. | |||
„Geschickt? Ach, wie das denn?“ Brin schüttelte energisch seinen Kopf. Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Als ob jemand den Willen der Rudel beeinflussen konnte. | |||
„Na die Elfen!“, gab der Erste trocken zurück. „Die hassen uns!“ | |||
Das gab Brin etwas zu denken. Waren es tatsächlich die Elfen, die die Wölfe auf die Menschen hetzten? | |||
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Auch oder gerade im Winter war das Vorankommen im Reichsforst nicht gerade einfach. Je tiefer sie in den Forst hineintragen, desto langsamer kamen sie voran. Besonders am Anfang könnte die Gruppe immer wieder Baumstümpfe von nicht vor zu langer Zeit gefällter Bäume entdecken. Wie es schien, hatten sich die [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Seytnacht|Seytnachter]] entgegen der alten Vereinbarung zu weit in den Wald gewagt, um dort Holz zu schlagen. Dass dem kein Einhalt geboten wurde, wobei, das wäre wohl Brins Aufgabe gewesen. | |||
Die Waldläufer trieben Brin immer tiefer in den Wald, einer Wolfsspur folgend. Laut Aussage der Kundigen ein eher kleines Rudel, mit dem würden sie es aufnehmen können. Doch das verschwindende Praiosmal machte einen vorläufigen Strich durch die Rechnung. Morgen würden sie die Fährte wieder aufnehmen. Das volle Madamal war durch das fehlende Blätterdach deutlich zu erkennen, während sich die Waldläufer daran machten, ein Nachtlager zu errichten und ein Lagerfeuer zu entzünden. Ein während des Tages erlegter Hasen sollte für die Gruppe als Abendessen dienen. Sonderlich gesprächig waren die um das Feuer Versammelten nicht sonderlich. Jeder hing seinen Gedanken nach. Manch einer mochte den Sinn ihres Unterfangens infrage stellen, doch das gute Gold hatte sie in den Forst getrieben. | |||
Unvermittelt hielt einer der Waldläufer inne. | |||
„Wir sind nicht allein“, zischte er. | |||
Es sollte alles sehr schnell gehen. Von einem Augenblick auf den nächsten sahen sich die Männer und Frauen um Brin einem Rudel Wölfe gegenüber – und entgegen vorigen Einschätzungen waren es sehr viel mehr als erwartet. Ein jeder griff nach seinen Waffen und stellte sich der Gefahr – auch Brin. Der Eulensteiner, der als ganz passabler Schwertkämpfer bekannt war, griff nach seinem Schwert und warf sich einem der Untiere entgegen. Ha, das wäre doch gelacht, selbstverständlich streckte er die Bestie nieder und wollte sich gerade dem Wolf zuwenden, als vor ihm ein riesenhaftes Ungetüm mit silbergrauem Fell auftauchte. So einen riesigen Wolf hatte er noch nicht gesehen. Doch, auch dieser Herausforderung wollte Brin sich tapfer stellen. Jedoch war das Untier schneller und seine gefletschten Zähne gruben sich tief in den linken Oberschenkel des Ritters. Schmerzerfüllt schrie er auf. Humpelnd versuchte er dem Tier nachzusetzen, doch er taumelte und fiel zu Boden. Langsam legte sich ein Schleier über seine Augen. | |||
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Aktuelle Version vom 28. Mai 2023, 15:19 Uhr
Im Reichsforst, Gräflich Sertiser Forst, Anfang Tsa 1041 BF:
Frohen Mutes war Brin von Eulenstein mit einer Handvoll Waldläufern aufgebrochen, um im Sertiser Forst nach dem Rechten zu sehen – erstmalig, seitdem er zum Landvogt der Domäne ernannt wurde. Ziel war es herauszufinden, warum die Wolfsrudel sich so aggressiv gegen Mensch und Tier verhielten. Auch erhoffte sich der Landvogt in Kontakt mit der hiesigen Elfensippe der Madasänger zu treten. Doch machte er sich keine Illusionen, eine Begegnung mit den Elfen würde nur stattfinden, wenn diese das auch wollten.
Brin hatte sich auf dieses Abenteuer gut vorbereitet, seine Kleidung war den Witterungsbedingungen angepasst und er hatte versucht sie funktionell zu halten, ohne viel dekorativen Kleinklein. Seine Gefährten, drei Männer und zwei Frauen mittleren Alters, schienen ihm alle durchaus fähige Waldkundige zu sein, die auch entsprechend ausgerüstet waren, beziehungsweise von Brin nach deren Wünschen ausgerüstet wurden.
Der Forst war noch fest in Firuns grimmen Griff, erst zaghaft sorgte die milde Ifirn dafür, dass sich hier und dort schon das Leben durchbrach. Durch den Schnee hatten Brins Gefährten es leichter, verschiedene Fährten zu identifizieren.
„Spuren von Wild gibt es hier zuhauf“, brummte einer der Waldläufer, „die Wölfe haben also eigentlich keinen Grund, sich an den Seytnachter Schafen zu weiden.“
„Es sei denn, sie wurden geschickt!“, erwiderte eine andere.
„Geschickt? Ach, wie das denn?“ Brin schüttelte energisch seinen Kopf. Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Als ob jemand den Willen der Rudel beeinflussen konnte.
„Na die Elfen!“, gab der Erste trocken zurück. „Die hassen uns!“
Das gab Brin etwas zu denken. Waren es tatsächlich die Elfen, die die Wölfe auf die Menschen hetzten?
Auch oder gerade im Winter war das Vorankommen im Reichsforst nicht gerade einfach. Je tiefer sie in den Forst hineintragen, desto langsamer kamen sie voran. Besonders am Anfang könnte die Gruppe immer wieder Baumstümpfe von nicht vor zu langer Zeit gefällter Bäume entdecken. Wie es schien, hatten sich die Seytnachter entgegen der alten Vereinbarung zu weit in den Wald gewagt, um dort Holz zu schlagen. Dass dem kein Einhalt geboten wurde, wobei, das wäre wohl Brins Aufgabe gewesen.
Die Waldläufer trieben Brin immer tiefer in den Wald, einer Wolfsspur folgend. Laut Aussage der Kundigen ein eher kleines Rudel, mit dem würden sie es aufnehmen können. Doch das verschwindende Praiosmal machte einen vorläufigen Strich durch die Rechnung. Morgen würden sie die Fährte wieder aufnehmen. Das volle Madamal war durch das fehlende Blätterdach deutlich zu erkennen, während sich die Waldläufer daran machten, ein Nachtlager zu errichten und ein Lagerfeuer zu entzünden. Ein während des Tages erlegter Hasen sollte für die Gruppe als Abendessen dienen. Sonderlich gesprächig waren die um das Feuer Versammelten nicht sonderlich. Jeder hing seinen Gedanken nach. Manch einer mochte den Sinn ihres Unterfangens infrage stellen, doch das gute Gold hatte sie in den Forst getrieben.
Unvermittelt hielt einer der Waldläufer inne.
„Wir sind nicht allein“, zischte er.
Es sollte alles sehr schnell gehen. Von einem Augenblick auf den nächsten sahen sich die Männer und Frauen um Brin einem Rudel Wölfe gegenüber – und entgegen vorigen Einschätzungen waren es sehr viel mehr als erwartet. Ein jeder griff nach seinen Waffen und stellte sich der Gefahr – auch Brin. Der Eulensteiner, der als ganz passabler Schwertkämpfer bekannt war, griff nach seinem Schwert und warf sich einem der Untiere entgegen. Ha, das wäre doch gelacht, selbstverständlich streckte er die Bestie nieder und wollte sich gerade dem Wolf zuwenden, als vor ihm ein riesenhaftes Ungetüm mit silbergrauem Fell auftauchte. So einen riesigen Wolf hatte er noch nicht gesehen. Doch, auch dieser Herausforderung wollte Brin sich tapfer stellen. Jedoch war das Untier schneller und seine gefletschten Zähne gruben sich tief in den linken Oberschenkel des Ritters. Schmerzerfüllt schrie er auf. Humpelnd versuchte er dem Tier nachzusetzen, doch er taumelte und fiel zu Boden. Langsam legte sich ein Schleier über seine Augen.