Geschichten:Bei den Hörnern: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Elgor der Bucklige, Tempeldiener im Praiostempel''' | |||
„Es war alles bereitet für diesen besonderen Tag, dem 15. Horether Sommerfest. Der Tempel war aufs Feinste herausgeputzt und überall in der Stadt hingen Kränze und Girlanden von Praiosblumenschmuck. Auf dem Markt tummelten sich zwischen den Ständen und Buden das Volk aus Stadt und Land im besten Festtagskleid; alle waren in glänzender Hochstimmung. Wer konnte denn ahnen, dass es so endet?“ | |||
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'''Kunz vom Attelhof, Bauer''' | |||
„Schon vor zwee Wochn war dr Herr Bürschermeester da und hats’sch erkundscht, ob’sch ni een guddes Dier für’n ham tät. ‚Nuja’, hab’sch gesacht, ‚da kenn se sich ja aus’ un hab’m mei Rindsviecher uffer Weide gezeischt. Een Blick hatter druff geworfn un wollte glei dn Ortlieb ham, was wirklich mei bester Bulle is, den’sch eschentlich noch ä bissl hätt behaltn wolln, obwohl’r manchma nen Rappl kricht. Trotzdem hab’sch gesacht ‚Jawoll, wie se wünschn, Herr Bürschermeester’. Denn Bürschermeester [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Barnulf Elsmärker|Elsmärker]], dem schlägt mer besser ni so schnell was ab. Bezahlt hatter ja och glei un ooch gude Daler. Und so is das gekomm, dass’sch also mitm Ortlieb wie abgemacht zum Sommerfest uffn Horether Markt kumme bin.“ | |||
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'''Ortlieb, Darpatbulle''' | |||
„Da dachd isch bei uff eemal mir: Wolle die mich absteche un en Festtagsbrade us mir mache? Nee, da mach isch ne mit. Also e günstische Gelescheheit abgepasst un kräftsch geruggt. Mei Bauer war vellisch von de Sogge un hatn Schtrigg losgelasse.“ | |||
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'''Olorande Ehrwald, Wirtin des Hotels „Zur Krone“''' | |||
„Ich lasse gerade den Portier noch einmal die Dekoration richten, als der Herr Elsmärker, der hier in der Krone nach längerem trautem Gespräch mit Domna ya Sibellino sein Frühstück eingenommen hatte, etwas nach ihr das Haus verlässt. Schließlich wollte er wie jedes Jahr gleich die große Festrede vor dem Rathaus halten. Kurz darauf höre ich einen Schreckensschrei direkt vor unserer Tür.“ | |||
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'''Travine Elsmärker, Witwe''' | |||
„Schuld an dem Unglück kann nur jenes unschicklich weit ausgeschnittene rote Kleid gewesen sein, das diese Hochstablerin Sibellino aufgetragen hat, um meinem Gemahl mit ihrem frivolen Saumgewedel den Kopf zu verdrehen. Und er war so schwach, dass er nur Augen für diese Metze hatte und nicht auf die andere Gefahr achtete, die so plötzlich über ihn kam. Auf die rote Wedelei reagierend – wie jeder weiß – ist das Rindvieh schnurstracks wie ein walwütiger Thorwaler an den Leuten vorbei und auf Barnulf zu. Als er das bemerkte, war es schon zu spät und das Untier hatte den Armen auf den Hörnern.“ | |||
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'''[[Nebendarsteller ist::Garetien:Thala von Quandt|Thala von Quandt]], Handelsagentin''' | |||
„Zuerst dachte ich ja, seit wann wird der Stierflug auch im Hartsteenschen gepflegt? Ist das nicht eine darpatische Tradition? Und warum macht der Springer so eine schlechte Figur? Dem fehlt völlig die Körperspannung! Und überhaupt, wen will der in seinem Alter noch beeindrucken? Doch schnell erkannte meinen Irrtum.“ | |||
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'''Ugdalf, Stadtwache''' | |||
„Wir, das heißt, die Hardane und ich, hatten gar keine Gelegenheit zu reagieren, als es passierte. Wir standen ja wie befohlen schon an den Rathausstufen in Erwartung der Rede. Ich schwöre, als der Herr Bürgermeister aufs Pflaster aufschlug, war das Knacken seines Genicks trotz des losbrechenden Tumults auf dem ganzen Marktplatz zu hören!“ | |||
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'''Jasmina ya Sibellino, Mätresse''' | |||
„Hat Barni doch tatsächlich bei unserem letzten Stelldichein noch gesagt, er würde für mich sterben. Ich hätte nicht gedacht, dass er das wörtlich meint. Leider war’s das dann wohl erst einmal mit dem schönen Leben für mich hier in Horeth. Jetzt muss ich vor allem zusehen, dass ich seine Geschenke und Aufmerksamkeiten in Sicherheit bringe, bevor seine missgünstige Henne Travine auf die Idee kommt, sie mir wegschnappen zu wollen.“ | |||
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'''Klemming Bottersott, Geweihter im Tsatempel''' | |||
„Fast zwanzig Götterläufe hat Barnulf Elsmärker als Bürgermeister die Geschicke unserer Stadt maßgeblich mitbestimmt, bevor er so unverhofft vor Rethon gerufen wurde. Wir betrauern den Verlust und müssen Abschied nehmen von einem in diesen unruhigen Zeiten hoch respektierten Menschen, dessen Fehlen eine Lücke hinterlässt. Trösten mag uns dabei aber vielleicht der Gedanke, dass der Herr Boron nur dem Ruf seiner lieblichen Schwester Tsa gefolgt ist. Denn in jedem auch noch so schweren Abschied steckt bereits der Keim für einen tsagefälligen Neuanfang.“ | |||
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'''[[Nebendarsteller ist::Garetien:Feyderike Bugenbühl|Feyderike Bugenbühl]], Horether Kaufherrin''' | |||
„Wir müssen schnell sein, hast du mich verstanden? Wenn du diesen Brief ins Reine geschrieben hast bringe ihn unverzüglich zur Botenstation! Es gilt unbedingt zu verhindern, dass [[Briefspieltext mit::Garetien:Bernhelm von Wetterfels|Wetterfels]] mit seinem Personalvorschlag für Elsmärkers Nachfolge vor uns in [[Akteursnennung ist::Garetien:Garetiens Großfürstenhof|Auenwacht]] beim [[Briefspieltext mit::Garetien:Alderan von Gareth|Großfürsten]] ist, sonst können wir unsere Unabhängigkeit als Königsstadt vollständig in den Wind schreiben. Denn lange genug ist die Krone untätig geblieben und hat zugelassen, dass der Pfalzgraf immer weiter unsere Rechte beschneidet.“ | |||
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|Titel=Bei den Hörnern | |Titel=Bei den Hörnern | ||
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Version vom 12. Januar 2024, 21:36 Uhr
Königsstadt Horeth, Ende Praios 1047 BF
Elgor der Bucklige, Tempeldiener im Praiostempel
„Es war alles bereitet für diesen besonderen Tag, dem 15. Horether Sommerfest. Der Tempel war aufs Feinste herausgeputzt und überall in der Stadt hingen Kränze und Girlanden von Praiosblumenschmuck. Auf dem Markt tummelten sich zwischen den Ständen und Buden das Volk aus Stadt und Land im besten Festtagskleid; alle waren in glänzender Hochstimmung. Wer konnte denn ahnen, dass es so endet?“
Kunz vom Attelhof, Bauer
„Schon vor zwee Wochn war dr Herr Bürschermeester da und hats’sch erkundscht, ob’sch ni een guddes Dier für’n ham tät. ‚Nuja’, hab’sch gesacht, ‚da kenn se sich ja aus’ un hab’m mei Rindsviecher uffer Weide gezeischt. Een Blick hatter druff geworfn un wollte glei dn Ortlieb ham, was wirklich mei bester Bulle is, den’sch eschentlich noch ä bissl hätt behaltn wolln, obwohl’r manchma nen Rappl kricht. Trotzdem hab’sch gesacht ‚Jawoll, wie se wünschn, Herr Bürschermeester’. Denn Bürschermeester Elsmärker, dem schlägt mer besser ni so schnell was ab. Bezahlt hatter ja och glei un ooch gude Daler. Und so is das gekomm, dass’sch also mitm Ortlieb wie abgemacht zum Sommerfest uffn Horether Markt kumme bin.“
Ortlieb, Darpatbulle
„Da dachd isch bei uff eemal mir: Wolle die mich absteche un en Festtagsbrade us mir mache? Nee, da mach isch ne mit. Also e günstische Gelescheheit abgepasst un kräftsch geruggt. Mei Bauer war vellisch von de Sogge un hatn Schtrigg losgelasse.“
Olorande Ehrwald, Wirtin des Hotels „Zur Krone“
„Ich lasse gerade den Portier noch einmal die Dekoration richten, als der Herr Elsmärker, der hier in der Krone nach längerem trautem Gespräch mit Domna ya Sibellino sein Frühstück eingenommen hatte, etwas nach ihr das Haus verlässt. Schließlich wollte er wie jedes Jahr gleich die große Festrede vor dem Rathaus halten. Kurz darauf höre ich einen Schreckensschrei direkt vor unserer Tür.“
Travine Elsmärker, Witwe
„Schuld an dem Unglück kann nur jenes unschicklich weit ausgeschnittene rote Kleid gewesen sein, das diese Hochstablerin Sibellino aufgetragen hat, um meinem Gemahl mit ihrem frivolen Saumgewedel den Kopf zu verdrehen. Und er war so schwach, dass er nur Augen für diese Metze hatte und nicht auf die andere Gefahr achtete, die so plötzlich über ihn kam. Auf die rote Wedelei reagierend – wie jeder weiß – ist das Rindvieh schnurstracks wie ein walwütiger Thorwaler an den Leuten vorbei und auf Barnulf zu. Als er das bemerkte, war es schon zu spät und das Untier hatte den Armen auf den Hörnern.“
Thala von Quandt, Handelsagentin
„Zuerst dachte ich ja, seit wann wird der Stierflug auch im Hartsteenschen gepflegt? Ist das nicht eine darpatische Tradition? Und warum macht der Springer so eine schlechte Figur? Dem fehlt völlig die Körperspannung! Und überhaupt, wen will der in seinem Alter noch beeindrucken? Doch schnell erkannte meinen Irrtum.“
Ugdalf, Stadtwache
„Wir, das heißt, die Hardane und ich, hatten gar keine Gelegenheit zu reagieren, als es passierte. Wir standen ja wie befohlen schon an den Rathausstufen in Erwartung der Rede. Ich schwöre, als der Herr Bürgermeister aufs Pflaster aufschlug, war das Knacken seines Genicks trotz des losbrechenden Tumults auf dem ganzen Marktplatz zu hören!“
Jasmina ya Sibellino, Mätresse
„Hat Barni doch tatsächlich bei unserem letzten Stelldichein noch gesagt, er würde für mich sterben. Ich hätte nicht gedacht, dass er das wörtlich meint. Leider war’s das dann wohl erst einmal mit dem schönen Leben für mich hier in Horeth. Jetzt muss ich vor allem zusehen, dass ich seine Geschenke und Aufmerksamkeiten in Sicherheit bringe, bevor seine missgünstige Henne Travine auf die Idee kommt, sie mir wegschnappen zu wollen.“
Klemming Bottersott, Geweihter im Tsatempel
„Fast zwanzig Götterläufe hat Barnulf Elsmärker als Bürgermeister die Geschicke unserer Stadt maßgeblich mitbestimmt, bevor er so unverhofft vor Rethon gerufen wurde. Wir betrauern den Verlust und müssen Abschied nehmen von einem in diesen unruhigen Zeiten hoch respektierten Menschen, dessen Fehlen eine Lücke hinterlässt. Trösten mag uns dabei aber vielleicht der Gedanke, dass der Herr Boron nur dem Ruf seiner lieblichen Schwester Tsa gefolgt ist. Denn in jedem auch noch so schweren Abschied steckt bereits der Keim für einen tsagefälligen Neuanfang.“
Feyderike Bugenbühl, Horether Kaufherrin
„Wir müssen schnell sein, hast du mich verstanden? Wenn du diesen Brief ins Reine geschrieben hast bringe ihn unverzüglich zur Botenstation! Es gilt unbedingt zu verhindern, dass Wetterfels mit seinem Personalvorschlag für Elsmärkers Nachfolge vor uns in Auenwacht beim Großfürsten ist, sonst können wir unsere Unabhängigkeit als Königsstadt vollständig in den Wind schreiben. Denn lange genug ist die Krone untätig geblieben und hat zugelassen, dass der Pfalzgraf immer weiter unsere Rechte beschneidet.“
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