Geschichten:Läuterung - Ein seltsamer Fluch: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 18. August 2024, 07:34 Uhr
Die gleiche andere Bucht in Körnstein im Rondra 1047 BF
Der Reichsvogt beugte sich über eine der verkohlten Leichen. Um ihren Hals lag ein verrußtes Amulett mit einem Schwert und zwei Hörnern.
„Das hier ist sie, ich habe diese Kette gestern an ihr gesehen,“ Leobrecht kniete sich nieder. Er hatte die Hörner im Wappen der Lapiscornu immer für tierischen Ursprungs gehalten, in diesem Kontext erinnerten sie ihn aber an solche von Dämonen. Müsste er das ganze Haus entlehnen? Auf jeden Fall würden die Kirchen alle hochnotpeinlich befragen!
Er griff nach dem Amulett und riss es der Junkerin vom Hals. Gerade als er aufstehen wollte, griff eine verkohlte Hand nach der seinen.
„Das sollte… mein Weg… in die Freiheit… sein!“, die grünen Augen und der blutrote Mund in dem ansonsten vollkommen schwarzen Gesicht hielten Leobrecht gefangen, „ich… verfluche Dich!“
Er spürte, wie ihn jemand zurückriss. Scheuerlintz! Dann schlugen Gardisten auf den Körper ein.
Weiter wie in Trance schaute Leobrecht auf seine rechte Hand. Der verkohlte Arm, abgerissen oder abgeschlagen, hielt noch immer seine Faust fest umklammert. Scheuerlintz brach die schwarzen Finger auseinander und warf die Reste fort.
„Hochgeboren! Leobrecht! Seid ihr in Ordnung?“
Scheuerlintz atmete tief durch, der nächste Schritt würde ihn Überwindung kosten, dann ohrfeigte er seinen Herrn.
Leobrecht schüttelte sich, langsam wurde er klarer und öffnete vorsichtig seine Faust. Die stilisierten Dämonenhörner des Amuletts hatten seine Haut durchbohrt.
Er band schnell ein Taschentuch um die blutige Handfläche, den es stellten sich ihm zwei Fragen, die er nur ungerne mit jemand anderem als seinem Neffen diskutieren wollte:
Wie sehr hatte sich die Alte ans Leben geklammert, um selbst dem Verbrennungstot so lange zu widerstehen?
Und: War das Blut auf seiner Hand und dem Amulett Zufall oder Resultat einer Verfluchung?