Geschichten:Ein Fest der Pulethaner: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. September 2024, 14:09 Uhr
Das Königsturnier zu Puleth: Ein Fest der Pulethaner!
Für den Garether und Märker Herold berichtet unsere Korrespondentin Idra Schultheiß
Inmitten der majestätischen Pfalz Puleth versammelten sich Ritter, Adlige und Schaulustige aus ganz Garetien und den umliegenden Gebieten, um das größte Turnier Hartsteens zu erleben. Traditionell von der Kaiserin und Garetischen Königin Rohaja von Gareth ausgerichtet, sollte das Königsturnier zu einem unvergesslichen Spektakel werden. Doch dieses Jahr fehlte die Königin persönlich – eine Tatsache, die der Spannung keinen Abbruch tat.
Die Kronvögtin Treumunde von Eychgras, eine stolze Pulethanerin und Mitglied des Ritterbunds, übernahm die ehrenvolle Aufgabe der Ausrichterin. Seit ihrer Ernennung im Jahr 1041 BF hatte sie das Turnier kontinuierlich mit ausgerichtet, und immer mehr Pulethaner strömten zu diesem Ereignis, um ihre Fähigkeiten im Kampf zu beweisen.
Doch auch die Pfortenritter, ein ebenso stolzer und ehrgeiziger Turnierbund, waren vertreten. Im Jahr 1046 BF hatten ihre Ritter Nimmgalf von Hirschfurten und Korhilda von Sturmfels für Aufsehen gesorgt, indem sie das großfürstliche Turnier im Travia und das Eslamsgrunder Turnier nur wenige Wochen zuvor gewonnen hatten. Die Pulethaner, deren Hauptwirkungsgebiet mittlerweile eben jenes Eslamsgrund ist, konnten diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen und beschlossen, den “eingebildeten Pfauen”, wie sie die Pfortenritter nannten, die Stirn zu bieten. Und so erschienen sie zahlreich und hochmotiviert.
Namhafte weitere Teilnehmer rekrutierten sich aus dem, Kreis der Gemmenritter, wobei Rudemir "Feengrüßer" von Esch vor allem mit seiner Ballade auf die Ritterin Greifenfurts" am großfürstlichen Hof, die schneidige Mirande von Mersingen, auffiel, wohingegen sein Bundesbruder und des Bundes Ältester Wolfhard "Bärfang" von Lettich vor allem im Bogenschießen von sich reden machte, das er am Ende sogar gewann.
Die Verletzung der jungen und ungestümen Ritterin Selinde von Kravetz, die sich im Tjost dem Favoriten Sigman von Karrenstein geschlagen geben musste, war lautes Tavernengespräch: Die Ritterin hatte die Lanze ihres Gegners abgebrochen, die ihr in die Seite gefahren war, war anschließend so spektakulär gestürzt, dass man die Knochen noch in den letzten Rängen hatte brechen hören, wurde aber von der bereitstehenden Heilmagierin Lysindra von Greifstein wieder soweit hergestellt, dass sie ihre Geschichte am Abend selbst am lautesten erzählen konnte.
Im Finale standen sich dann zwei gleichwertige Ritter gegenüber: Praioslob Udilhelm von Eychgras, ein hochgewachsener Pulethaner aus Eslamsgrund, und Korhilda von Sturmfels, eine Perricumerin mit Schlunder Wurzeln und stolze Pfortenritterin. Ihre Tjostgänge endeten in einem Unentschieden, und so musste der abschließende Schwertkampf den Sieger ermitteln.
Mit Schwert und Schild bewaffnet, traten sie auf dem staubigen Turnierplatz an. Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die Rüstungen der beiden Ritter in hellem Glanz erstrahlen. Der Kampf auf dem Platz war geprägt von gegenseitigem Respekt, großer Rivalität und einer bitteren Entschlossenheit, die ihresgleichen suchte. Während auf den Rängen die Stimmung zwischen Pulethanern und Pfortenrittern sich immer weiter hochkochte und ein Schämruf den nächsten jagte. Beide Kämpfer waren gleichwertig in ihrer Kunst, doch es war die längere Armlänge des großgewachsenen Praioslob, die ihm einen entscheidenden Vorteil verschaffte. Mit einem geschickten Manöver gelang es ihm, die Verteidigung der Ritterin zu durchbrechen und den Kampf für sich zu entscheiden.
Der Jubel der Pulethaner hallte durch die Pfalz, als Praioslob von Eychgras zum Sieger des Turniers gekrönt wurde. Die Pfortenritter, die sich wacker bei dem Turnier geschlagen hatten, mussten nun das ertragen, was die Pulethaner fast das ganze Jahr über ertragen mussten – die Siegesfeier des verfeindeten Bundes und nicht enden wollende Schmähungen.
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