Geschichten:Von Luring nach Baringen: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 29. Hesinde brach [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano]] dann wieder auf. Es ging über einen kleinen Weg nach Nordwesten entlang des Flüsschens Kaster. Beim verschneiten Dörfchen [[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Kastergras|Kastergras]] zweigte der Weg dann nach Norden ab in Richtung Schwarztannen. Der Erzgeweihte beschloss, hier erstmal seine Mittagsrast einzunehmen. Er erhielt Gastung im kleinen Wehrgehöft der Ritterin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Elvena Rondrare von Leuenmoos|Elvena Rondrare von Leuenmoos]], der Ritterin zu Kastergras. Nach dem Mahl brach er auch wieder auf. Bei Einbruch der Dämmerung erreichte er dann noch gerade rechtzeitig einen verschneiten Wehrhof, welcher sich als [[Handlungsort ist::Garetien:Wehrhof Gerbachsroth|Wehrhof Gerbachsroth]] in den Luringer Höhen entpuppte, und aus dessen Kamin Rauch emporstieg. Er hatte also bereits die Grenze nach [[Garetien:Baronie Schwarztannen|Schwarztannen]] überschritten.
Der Herr des Gutshofes war [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Treubold vom Grauen Schild|Treubold vom Grauen Schild]], ein Ritter aus dem Kosch. Er war der Vogt für [[Briefspieltext mit::Garetien:Alderan von Nadoret|Alderan von Nadoret]], ebenfalls ein Koscher, der vor einiger Zeit die deutlich ältere kinderlose Waldsteiner Junkerin [[Briefspieltext mit::Garetien:Derya von Erpelsberg|Derya von Erpelsberg]] geehelicht hatte, was für einen gehörigen Skandal in ihrer [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Erpelsberg|Familie]] gesorgt hatte. Der Vogt berichtete ihm alle Details frei von der Leber weg. "Ihr müsst Euch das mal vorstellen, Ehrwürden: ihm wurde gleich von seinem [[Briefspieltext mit::Garetien:Manegold von Erpelsberg|Schwager]] unterstellt, dass er es nur auf das Erbe abgesehen hätte. Dass er sich das [[Ortsnennung ist::Garetien:Junkertum Erpelsberg|Junkertum Erpelsberg]] in [[Garetien:Baronie Uslenried|Uslenried]] unter den Nagel reissen wolle. Ja, hat man da noch Töne? Solche Spielchen mögen die feingeistigen Damen und Herren in [[Garetien:Kaisermark Gareth|der Kaisermark]] wohl spielen, doch wir Koscher sind ein sehr geradliniger Menschenschlag, und unser Wort ist noch was wert!" Er machte eine kurze Pause und trank einen tiefen Schluck aus seinem Bierhumpen. "Na, dann prost!" Silvano prostete ihm zu und schloss sich dem gerne an, denn sicher war er kein Kostverächter.
"Und zuletzt kamen schlimme Nachrichten aus [[Ortsnennung ist::Garetien:Gut Erpelsberg|Erpelsberg]]: angeblich sei die Junkerin schon zu Boron gefahren, oder kurz davor. Und das mit gerade mal 57 Götterläufen! Ihr könnt Euch sicher vorstellen, Ehrwürden, dass dort momentan sehr viel im Argen liegt!"
"Nun ja", entgegnete Silvano, "wenn die Junkerin ohne Erben verstorben ist, dann würde man nach üblicher Rechtslage davon ausgehen, dass nun ihr Bruder an ihrer statt der neue Junker würde, und nicht der Gemahl."
"Aber sie hatte ja einen Erben: nämlich die kleine Tochter [[Briefspieltext mit::Garetien:Brinhild von Nadoret|Brinhild]] aus Alderans erster Ehe. Angeblich hat sie sie geliebt, wie ihr eigenes Kind. Und bis sie die Volljährigkeit erreicht, wäre Alderan dann ihr Vogt."
Silvano hätte sich fast an seinem Bier verschluckt und musste husten. "Ach, so ist das!" stellte er fest. "Ohne Euch zu nahe treten zu wollen, aber das schreit gerade zu nach Erbschleicherei!"
"Auch wenn es den Anschein haben mag, ich bin mir sicher, dass das alles von meinem Herrn Alderan so nicht beabsichtigt war!" entgegnete Treubold leicht gekränkt.
Silvano lächelte: "Und das wiederum glaube ich Euch aufs Wort. Dennoch bin ich sehr froh, dass sich diese Dinge ausserhalb meines Zuständigkeitsbereiches Reichsforst ereignet haben. Da werden sich wohl die Waldsteiner Glaubensbrüder mit befassen dürfen", stellte er mit einem kleinen süffisanten Lächeln fest.
Die beiden wechselten dann aber rasch das Thema und verbrachten noch einen gemütlichen Abend mit reichlich Bier.
Am nächsten Tag beabsichtigte Silvano den Rest der Strecke zu bewältigen, daher brach er zeitig auf. Die Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle und am frühen Nachmittag erreichte er dann endlich den kleinen Ort [[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Baringen|Baringen]]. An einigen Stellen waren immer noch beschädigte Häuser zu sehen. So weit Silvano es sagen konnte, war auch der kleine Ort vor ein paar Götterläufen zum Ziel von Plünderungen durch die Waldsteiner geworden. Ein Dorfbewohner wies ihm den Weg zum Domizil des örtlichen [[Briefspieltext mit::Garetien:Xerber von Cronenfurt|Junkers]], es war ein halbwegs solider Wehrhof, jedoch kein Vergelich zu einer echten Junkersburg, wie sie vielerorts in Reichsforst üblich war. Daher hatte das Dorf einer Plünderung wohl kaum was entgegen zu setzen.
Da keine Wache zu sehen war, stieg er vom Pferd, band es an und klopfte anschließend ans Tor.
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|Titel=Von Luring nach Baringen
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Aktuelle Version vom 31. Oktober 2024, 06:39 Uhr

Am 29. Hesinde brach Silvano dann wieder auf. Es ging über einen kleinen Weg nach Nordwesten entlang des Flüsschens Kaster. Beim verschneiten Dörfchen Kastergras zweigte der Weg dann nach Norden ab in Richtung Schwarztannen. Der Erzgeweihte beschloss, hier erstmal seine Mittagsrast einzunehmen. Er erhielt Gastung im kleinen Wehrgehöft der Ritterin Elvena Rondrare von Leuenmoos, der Ritterin zu Kastergras. Nach dem Mahl brach er auch wieder auf. Bei Einbruch der Dämmerung erreichte er dann noch gerade rechtzeitig einen verschneiten Wehrhof, welcher sich als Wehrhof Gerbachsroth in den Luringer Höhen entpuppte, und aus dessen Kamin Rauch emporstieg. Er hatte also bereits die Grenze nach Schwarztannen überschritten.

Der Herr des Gutshofes war Treubold vom Grauen Schild, ein Ritter aus dem Kosch. Er war der Vogt für Alderan von Nadoret, ebenfalls ein Koscher, der vor einiger Zeit die deutlich ältere kinderlose Waldsteiner Junkerin Derya von Erpelsberg geehelicht hatte, was für einen gehörigen Skandal in ihrer Familie gesorgt hatte. Der Vogt berichtete ihm alle Details frei von der Leber weg. "Ihr müsst Euch das mal vorstellen, Ehrwürden: ihm wurde gleich von seinem Schwager unterstellt, dass er es nur auf das Erbe abgesehen hätte. Dass er sich das Junkertum Erpelsberg in Uslenried unter den Nagel reissen wolle. Ja, hat man da noch Töne? Solche Spielchen mögen die feingeistigen Damen und Herren in der Kaisermark wohl spielen, doch wir Koscher sind ein sehr geradliniger Menschenschlag, und unser Wort ist noch was wert!" Er machte eine kurze Pause und trank einen tiefen Schluck aus seinem Bierhumpen. "Na, dann prost!" Silvano prostete ihm zu und schloss sich dem gerne an, denn sicher war er kein Kostverächter.

"Und zuletzt kamen schlimme Nachrichten aus Erpelsberg: angeblich sei die Junkerin schon zu Boron gefahren, oder kurz davor. Und das mit gerade mal 57 Götterläufen! Ihr könnt Euch sicher vorstellen, Ehrwürden, dass dort momentan sehr viel im Argen liegt!"

"Nun ja", entgegnete Silvano, "wenn die Junkerin ohne Erben verstorben ist, dann würde man nach üblicher Rechtslage davon ausgehen, dass nun ihr Bruder an ihrer statt der neue Junker würde, und nicht der Gemahl."

"Aber sie hatte ja einen Erben: nämlich die kleine Tochter Brinhild aus Alderans erster Ehe. Angeblich hat sie sie geliebt, wie ihr eigenes Kind. Und bis sie die Volljährigkeit erreicht, wäre Alderan dann ihr Vogt."

Silvano hätte sich fast an seinem Bier verschluckt und musste husten. "Ach, so ist das!" stellte er fest. "Ohne Euch zu nahe treten zu wollen, aber das schreit gerade zu nach Erbschleicherei!"

"Auch wenn es den Anschein haben mag, ich bin mir sicher, dass das alles von meinem Herrn Alderan so nicht beabsichtigt war!" entgegnete Treubold leicht gekränkt.

Silvano lächelte: "Und das wiederum glaube ich Euch aufs Wort. Dennoch bin ich sehr froh, dass sich diese Dinge ausserhalb meines Zuständigkeitsbereiches Reichsforst ereignet haben. Da werden sich wohl die Waldsteiner Glaubensbrüder mit befassen dürfen", stellte er mit einem kleinen süffisanten Lächeln fest.

Die beiden wechselten dann aber rasch das Thema und verbrachten noch einen gemütlichen Abend mit reichlich Bier.

Am nächsten Tag beabsichtigte Silvano den Rest der Strecke zu bewältigen, daher brach er zeitig auf. Die Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle und am frühen Nachmittag erreichte er dann endlich den kleinen Ort Baringen. An einigen Stellen waren immer noch beschädigte Häuser zu sehen. So weit Silvano es sagen konnte, war auch der kleine Ort vor ein paar Götterläufen zum Ziel von Plünderungen durch die Waldsteiner geworden. Ein Dorfbewohner wies ihm den Weg zum Domizil des örtlichen Junkers, es war ein halbwegs solider Wehrhof, jedoch kein Vergelich zu einer echten Junkersburg, wie sie vielerorts in Reichsforst üblich war. Daher hatte das Dorf einer Plünderung wohl kaum was entgegen zu setzen.

Da keine Wache zu sehen war, stieg er vom Pferd, band es an und klopfte anschließend ans Tor.