Geschichten:Arnbold von Ibelstein: Unterschied zwischen den Versionen
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An diesem Abend war Arnbold allein unterwegs. Er hatte sich heimlich aus dem Turm geschlichen, neugierig auf das nahegelegene Wäldchen, das er bisher nur aus Schauergeschichten kannte. Dort, so hieß es, wohnten Geister und andere düstere Gestalten – Geschichten, die seine Neugier beflügelten. | |||
„Nur kurz schauen“, murmelte er, während er durch das hüfthohe Gras stapfte, „und morgen kann ich [[Briefspieltext mit::Garetien:Tankred von Gauternburg|Tankred]] erzählen, wie mutig ich war.“ | |||
Doch als er die Baumgrenze erreichte, fiel ihm die unheimliche Stille auf. Kein Rascheln der Blätter, kein Zirpen der Grillen – nur das gelegentliche Krächzen einer Krähe durchbrach die Lautlosigkeit. | |||
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Arnbold spürte ein leichtes Unbehagen, schob es jedoch beiseite. Er trat tiefer in den Wald, bis er eine kleine Lichtung erreichte. Auf einem umgestürzten Baum saßen mehrere große Krähen. Ihre schwarzen Augen schienen ihn zu mustern, ihre Köpfe ruckten synchron in seine Richtung. | |||
„Haut ab!“, rief Arnbold und warf einen kleinen Stein in ihre Richtung. Doch die Vögel blieben ungerührt. | |||
Ein plötzlicher Windstoß ließ die Bäume erzittern, und die Krähen erhoben sich mit lautem Flügelschlag. Es wurden immer mehr, als würden sie aus dem Nichts herbeiströmen. Bald war der Himmel von schwarzen Schwingen bedeckt. | |||
„Was... was ist das?“, stammelte Arnbold, während er rückwärts stolperte. | |||
Plötzlich stürzten die Krähen auf ihn herab. | |||
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Die Vögel hackten und kratzten, ihre Krallen rissen durch Arnbolds Kleidung, ihre Schnäbel fanden die weiche Haut seines Gesichts. Der Junge schrie vor Schmerz und schlug um sich, doch es waren zu viele. | |||
Eine besonders große Krähe, deren Augen in einem unnatürlichen Grün leuchteten, landete direkt auf seinem Kopf. Mit einem grausamen Kreischen stieß sie ihren Schnabel in sein rechtes Auge, dann in das linke. Arnbold brach schreiend zusammen, seine Hände vergeblich schützend vor sein Gesicht haltend. | |||
Der Angriff dauerte an, bis er schließlich verstummte. Als die Krähen sich erhoben, lag Arnbolds lebloser Körper reglos am Boden, sein junges Gesicht für immer entstellt. | |||
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Als Arnbolds Eltern [[Nebendarsteller ist::Garetien:Uldreich von Ibelstein|Uldreich von Ibelstein]] und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Bärtha von Erpelsberg|Bärtha von Erpelsberg]] am nächsten Morgen nach Arnbold suchten, fanden sie ihn auf der Lichtung. Sein entstelltes Gesicht war ein grausamer Anblick, den niemand so schnell vergessen würde. Weinend brachen sie über den leblosen Körper ihres Sohnes zusammen. Die Bewohner von Gerons Wacht tuschelten von einem Fluch, von einem Zorn einer finsteren Macht, der über die Lande hereingebrochen war. | |||
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Version vom 8. Dezember 2024, 09:55 Uhr
Im Reichsforst, Baronie Tannwirk, Grafschaft Waldstein; Ingerimm 1046 BF:
Die Abendsonne tauchte das Land in ein sanftes Gold. Der Wehrturm Gerons Wacht, ein einfacher, aber wehrhafter Bau aus grauem Stein, erhob sich über die Landschaft. Heimat der Edlen von Gerons Wacht. Der junge Arnbold von Ibelstein lebte hier, dessen Leben bisher von unbeschwerter Neugier und jugendlicher Abenteuerlust geprägt war.
An diesem Abend war Arnbold allein unterwegs. Er hatte sich heimlich aus dem Turm geschlichen, neugierig auf das nahegelegene Wäldchen, das er bisher nur aus Schauergeschichten kannte. Dort, so hieß es, wohnten Geister und andere düstere Gestalten – Geschichten, die seine Neugier beflügelten.
„Nur kurz schauen“, murmelte er, während er durch das hüfthohe Gras stapfte, „und morgen kann ich Tankred erzählen, wie mutig ich war.“
Doch als er die Baumgrenze erreichte, fiel ihm die unheimliche Stille auf. Kein Rascheln der Blätter, kein Zirpen der Grillen – nur das gelegentliche Krächzen einer Krähe durchbrach die Lautlosigkeit.
Arnbold spürte ein leichtes Unbehagen, schob es jedoch beiseite. Er trat tiefer in den Wald, bis er eine kleine Lichtung erreichte. Auf einem umgestürzten Baum saßen mehrere große Krähen. Ihre schwarzen Augen schienen ihn zu mustern, ihre Köpfe ruckten synchron in seine Richtung.
„Haut ab!“, rief Arnbold und warf einen kleinen Stein in ihre Richtung. Doch die Vögel blieben ungerührt.
Ein plötzlicher Windstoß ließ die Bäume erzittern, und die Krähen erhoben sich mit lautem Flügelschlag. Es wurden immer mehr, als würden sie aus dem Nichts herbeiströmen. Bald war der Himmel von schwarzen Schwingen bedeckt.
„Was... was ist das?“, stammelte Arnbold, während er rückwärts stolperte.
Plötzlich stürzten die Krähen auf ihn herab.
Die Vögel hackten und kratzten, ihre Krallen rissen durch Arnbolds Kleidung, ihre Schnäbel fanden die weiche Haut seines Gesichts. Der Junge schrie vor Schmerz und schlug um sich, doch es waren zu viele.
Eine besonders große Krähe, deren Augen in einem unnatürlichen Grün leuchteten, landete direkt auf seinem Kopf. Mit einem grausamen Kreischen stieß sie ihren Schnabel in sein rechtes Auge, dann in das linke. Arnbold brach schreiend zusammen, seine Hände vergeblich schützend vor sein Gesicht haltend.
Der Angriff dauerte an, bis er schließlich verstummte. Als die Krähen sich erhoben, lag Arnbolds lebloser Körper reglos am Boden, sein junges Gesicht für immer entstellt.
Als Arnbolds Eltern Uldreich von Ibelstein und Bärtha von Erpelsberg am nächsten Morgen nach Arnbold suchten, fanden sie ihn auf der Lichtung. Sein entstelltes Gesicht war ein grausamer Anblick, den niemand so schnell vergessen würde. Weinend brachen sie über den leblosen Körper ihres Sohnes zusammen. Die Bewohner von Gerons Wacht tuschelten von einem Fluch, von einem Zorn einer finsteren Macht, der über die Lande hereingebrochen war.
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