Benutzer:Robert O./Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 53: | Zeile 53: | ||
'''Gespräche am Rande der Hochzeitsfeierlichkeiten auf Burg Rubreth''' | '''Gespräche am Rande der Hochzeitsfeierlichkeiten auf Burg Rubreth''' | ||
''Rondradan von Pfortenstein und Harbolf von Pfortenstein'' | ''[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Rondradan Helmar von Pfortenstein|Rondradan von Pfortenstein]] und [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Harbolf von Pfortenstein|Harbolf von Pfortenstein]]'' | ||
„Helmar, darf ich dich einen Moment den Armen deiner schönen Braut entreißen?“ | „Helmar, darf ich dich einen Moment den Armen deiner schönen [[Briefspieltext mit::Garetien:Duridanya von Luring|Braut]] entreißen?“ | ||
„Harbolf! Gerne doch. Aber nur, weil wir noch den öffentlichen Teil des Traviafestes feiern!“ | „Harbolf! Gerne doch. Aber nur, weil wir noch den öffentlichen Teil des Traviafestes feiern!“ | ||
| Zeile 65: | Zeile 65: | ||
„Sehr gut Helmar. Was ich also fragen wollte…“ | „Sehr gut Helmar. Was ich also fragen wollte…“ | ||
„Warte, warte. Bitte nenn mich Rondradan. Roban ist nun schon so lange tot, niemand nennt mich mehr Helmar, um uns zu unterscheiden. Ich war es ehrlicherweise auch Leid und nahm es immer aus Rücksicht zu ihm hin.“ | „Warte, warte. Bitte nenn mich Rondradan. [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondradan von Pfortenstein|Roban]] ist nun schon so lange tot, niemand nennt mich mehr Helmar, um uns zu unterscheiden. Ich war es ehrlicherweise auch Leid und nahm es immer aus Rücksicht zu ihm hin.“ | ||
„Ich verstehe. Lange bin ich fort gewesen. Hach, aber was soll das Klagen. Ich bin auch hier, um etwas zu berichtigen, was ich lange schon hätte tun sollen.“ | „Ich verstehe. Lange bin ich fort gewesen. Hach, aber was soll das Klagen. Ich bin auch hier, um etwas zu berichtigen, was ich lange schon hätte tun sollen.“ | ||
| Zeile 89: | Zeile 89: | ||
„Vielen Dank, Rondradan. Ich wünschte, ich könnte ausdrücken, was mir das bedeutet.“ | „Vielen Dank, Rondradan. Ich wünschte, ich könnte ausdrücken, was mir das bedeutet.“ | ||
„Ich denke ich verstehe es Harbolf. Immerhin hatte ich auch mal einen Erstgeborenen. Zwei wenn man es genau nimmt.“ | „Ich denke ich verstehe es Harbolf. Immerhin hatte ich auch mal einen [[Briefspieltext mit::Garetien:Hal II. von Ehrenstein|Erstgeborenen]]. [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Ehrenstein|Zwei]] wenn man es genau nimmt.“ | ||
„Du solltest weniger von diesem Kressenburger Starkbier nehmen. Es bringt dich zum Philosophieren, großer Bruder.“ | „Du solltest weniger von diesem Kressenburger Starkbier nehmen. Es bringt dich zum Philosophieren, großer Bruder.“ | ||
| Zeile 97: | Zeile 97: | ||
„Dann hat deine junge Braut heute Abend aber nicht mehr viel von dir. Das ist der Rausch nicht wert.“ | „Dann hat deine junge Braut heute Abend aber nicht mehr viel von dir. Das ist der Rausch nicht wert.“ | ||
„Wohl gesprochen! Also dann. Geleite mich noch zurück zu ihr wie du es versrochen hast und ich schicke dir zu späterer Stunde Ludolf in den Garten.“ | „Wohl gesprochen! Also dann. Geleite mich noch zurück zu ihr wie du es versrochen hast und ich schicke dir zu späterer Stunde [[Briefspieltext mit::Garetien:Ludolf von Pfortenstein|Ludolf]] in den Garten.“ | ||
{{Trenner Garetien}} | {{Trenner Garetien}} | ||
''Kalmira von Plöch und Halgor von Schack'' | ''[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Kalmira von Plöch|Kalmira von Plöch]] und [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Halgor Arnwulf von Schack|Halgor von Schack]]'' | ||
„Halgor, ich habe das Gefühl du versteckst dich vor mir. Du hast noch nicht einmal mit deiner Mutter getanzt. Dafür schon zweimal mit der Dame Argande. Gibt es da etwas, das du mir sagen möchtest?“ | „Halgor, ich habe das Gefühl du versteckst dich vor mir. Du hast noch nicht einmal mit deiner Mutter getanzt. Dafür schon zweimal mit der Dame [[Briefspieltext mit::Garetien:Argande von Scheupelburg|Argande]]. Gibt es da etwas, das du mir sagen möchtest?“ | ||
„Mitnichten, werte Frau Mutter. Sie war es die mich zum Tanz aufforderte. Verzeiht meine Unhöflichkeit.“ | „Mitnichten, werte Frau Mutter. Sie war es die mich zum Tanz aufforderte. Verzeiht meine Unhöflichkeit.“ | ||
| Zeile 115: | Zeile 115: | ||
„Nun ja, Sie sieht sehr hübsch aus, aber letztlich ist sie nur eine einfache Ritterin. Für jemanden, der zum Hohen Adel des Reiches zählt, ist das sicherlich kein Schritt nach oben. Ganz zu schweigen von dem Skandal unter den Pfortenrittern!“ | „Nun ja, Sie sieht sehr hübsch aus, aber letztlich ist sie nur eine einfache Ritterin. Für jemanden, der zum Hohen Adel des Reiches zählt, ist das sicherlich kein Schritt nach oben. Ganz zu schweigen von dem Skandal unter den Pfortenrittern!“ | ||
„Allzu groß scheint der Schaden gar nicht zu sei. Immerhin befinden sich mit dem Zankenblatt und der Waldfang zwei weitere Pfortenritter unter den Gästen. Dass der Hirschfurten den Anstand | „Allzu groß scheint der Schaden gar nicht zu sei. Immerhin befinden sich mit dem [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Zankenblatt]] und der [[Briefspieltext mit::Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Waldfang]] zwei weitere Pfortenritter unter den Gästen. Dass der [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Hirschfurten]] den Anstand hatte nicht zu erscheinen, ist wohl selbstverständlich. Aber er hat seine [[Briefspieltext mit::Garetien:Ederlinde von Luring|Frau]] und seine [[Briefspieltext mit::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Tochter]] geschickt. Ein gutes Zeichen, dass das Tischtuch hier nicht zerschnitten ist.“ | ||
„Mag sein. Gehörnt hat ihn die Ehrensteinerin trotzdem. Diesen Fleck auf der Ehre kann er nicht so einfach wegwischen meine ich.“ | „Mag sein. Gehörnt hat ihn die [[Briefspieltext mit::Garetien:Melina von Ehrenstein|Ehrensteinerin]] trotzdem. Diesen Fleck auf der Ehre kann er nicht so einfach wegwischen meine ich.“ | ||
„Viel mehr als seine eigene Ehre hat sicherlich die von Melina gelitten. Immerhin ist nicht nur ihre Liebschaft mit Nimmgalf aufgeflogen, sondern die voreheliche Unzucht mit dem Ochsen gleich mit. Rondradan wird den Skandal verschmerzen können. Denn wer auch immer den Ehevertrag öffentlich gemacht hat, hat ihm damit insgesamt einen großen Gefallen getan.“ | „Viel mehr als seine eigene Ehre hat sicherlich die von Melina gelitten. Immerhin ist nicht nur ihre Liebschaft mit Nimmgalf aufgeflogen, sondern die voreheliche Unzucht mit dem [[Briefspieltext mit::Perricum:Wolfaran von Ochs|Ochsen]] gleich mit. Rondradan wird den Skandal verschmerzen können. Denn wer auch immer den Ehevertrag öffentlich gemacht hat, hat ihm damit insgesamt einen großen Gefallen getan.“ | ||
„Einen Gefallen wie das? Der Vertrag lässt ihn, mit Verlaub, wie einen Bettler und Trottel dastehen!“ | „Einen Gefallen wie das? Der Vertrag lässt ihn, mit Verlaub, wie einen Bettler und Trottel dastehen!“ | ||
| Zeile 127: | Zeile 127: | ||
„Wie meinst du das, Mutter?“ | „Wie meinst du das, Mutter?“ | ||
„Also wirklich! Sie mögen dich auf Luring zu einem guten Ritter erzogen haben, aber dein gesellschaftliches Gespür ist grauenvoll | „Also wirklich! Sie mögen dich auf Luring zu einem guten Ritter erzogen haben, aber dein gesellschaftliches Gespür ist grauenvoll! Rondradan hat beim Traviabund mit Melina als Kompensation das Junkertum Olbershag bekommen, das mit seinem Tode an den vermeintlichen Erstgeborenen und somit an das [[Akteursnennung ist::GAretien:Haus Ehrenstein|Haus Ehrenstein]] gegangen wäre. Davon ist nun keine Rede mehr, es wird also bei der [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Pfortenstein|Familie Pfortenstein]] verbleiben. Er ist nach den Fehdejahren zum Landvogt von Gräflich Rubreth ernannt und damit in den hohen Adel erhoben worden. Er hat eine junge wunderschöne Braut aus [[Akteursnennung ist::Garetien:Haus Luring|allerbestem Hause]]. Mag sie auch nur eine einfache Ritterin sein, so wiegt ihr Name doch schwer genug, dass ihm [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Luring|der Graf]] persönlich ihre Hand vor dem Travia-Geweihten übergab. Und ihre Jugend verspricht die Aussicht auf viele gesunde Erben. Er hat durch die Episode mit Melina vielleicht einige Götterläufe verloren, aber letztlich ist er noch jung genug, um seine Kinder aufwachsen zu sehen und ihre Zukunft zu regeln. Wer auch immer also dem Herold den geheimen Ehevertrag zugespielt hat, hat Rondradan einen großen Dienst erwiesen. Wenn er oder sie nicht sogar schon in seinen Diensten steht.“ | ||
In diesem Moment endete die Musik und die Tanzpaare verneigten sich höflich voreinander. Halgor aber stand völlig verdattert vor seiner Mutter, nickte dann knapp und drehte sich abrupt um. Mit langen wütenden Schritten rannte er fast aus dem Festsaal und ließ Kalmira verständnislos zurück. | In diesem Moment endete die Musik und die Tanzpaare verneigten sich höflich voreinander. Halgor aber stand völlig verdattert vor seiner Mutter, nickte dann knapp und drehte sich abrupt um. Mit langen wütenden Schritten rannte er fast aus dem Festsaal und ließ Kalmira verständnislos zurück. | ||
Version vom 31. August 2025, 10:07 Uhr
Das Erbe der Pfortensteiner
Kapitel 13 - Erschreckende Erkenntnis
15. Praios 1048 BF, Schloss Auenwacht
Melina von Ehrenstein konnte es kaum noch erwarten. Vor fünf Tagen hatte ein Botenreiter aus Rubreth ihr ein kleines Kästchen von ihrer ehemaligen Zofe Argande von Scheupelburg überbracht, in welchem sie einen kurzen Brief und einen ihr wohlbekannten Schlüssel vorgefunden hatte. Der Brief besagte, dass ihr ehemaliger Gemahl Rondradan Helmar von Pfortenstein ihr endlich ihr privates Eigentum aus Burg Rubreth übersenden würde. Fast ihr gesamter Schmuck und all ihre Kleider und Schuhe, welche sie bei ihrer überstürzten Abreise aus dem Reichsforst, ja man konnte es schon eine Flucht nennen, hatte zurücklassen müssen. Am wichtigsten aber war jene kleine Schatulle am Boden einer Kleidertruhe, welche ihre intimsten Geheimnisse enthielt. Nun wuchsen mit jedem Tag ihre Anspannung und Ungeduld. Sie mochte Rondradan zutrauen, dass er den langsamsten Ochsenkarren Reichsforsts für diese Lieferung verwenden würde.
Doch schließlich um die Mittagsstunde fuhr eine Kutsche mit den Rubrether Wappen auf den Schlosshof. Melina war von einer Pagin eilig informiert worden und hastig hinzugeeilt, als die für sie so wertvolle Fracht bereits abgeladen wurde. Wie sie auf Nachfrage beim Kutscher erfuhr, hatte sich die geplante Abfahrt einfach um ein paar Tage verzögert, weil wegen der Hochzeitsvorbereitungen auf Burg Rubreth andere Dinge wichtiger gewesen waren als ihre Kisten. Melina nahm diese Information äußerlich ungerührt zur Kenntnis, doch innerlich kochte sie. Natürlich hatte sie davon gehört. Nicht nur, dass ihr Ex-Gatte ihr Amt als Landvogt von gräflich Rubreth bekommen hatte. Nein, er hatte sich kaum drei Monde nach ihrer Scheidung mit dieser blutjungen Ritterin aus dem Hause Luring verlobt. Sie selbst war dagegen zu einer Buße von Jahr und Tag der Enthaltsamkeit und Keuschheit verdonnert worden. Zumindest, damit tröstete sie sich nun, würde die neue Gattin an der Seite Rondradans, nicht Melinas gute teure Kleider tragen.
In weniger als einem halben Stundenglas hatten die Pagen des Hofes sämtliche Truhen und den großen Standspiegel Luringer Machart in Melinas Quartier getragen. Es stand alles noch etwas unsortiert herum, doch sobald es ging, schickte sie sämtliche Diener hinaus und verriegelte die Tür. Die Ungeduld brannte ihr unter den Fingernägeln. Natürlich hatte sie die wichtigste Kiste sofort wiedererkannt. Ohne größere Sorgfalt nahm sie die Blusen und Hemden heraus, bis sie am Boden der Truhe auf das wertvolle kleine Kästchen stieß. Glücklich presste sie es einen Moment an sich, bevor sie den Schlüssel aus der kleinen Seidentasche nahm, in welcher ihre Zofe diesen für sie ausbewahrt hatte. Er passte wie eh und je, drehte sich leicht im Schloss und mit einem leisen Klicken sprang der Deckel auf.
Dann wurde Melina leichenblass. Das Kästchen war leer. Vollkommen leer. Mit Erschrecken wurde der Ehrensteinerin klar, dass es ihre Abschrift des Ehevertrags gewesen sein musste, welcher dem Garether und Märker Herold in Luring zugespielt worden war. Doch wie? Rondradan hatte vor dem Praios-Geweihten in Syrrenholt geschworen, dass er mit der Enthüllungsgeschichte nichts zu tun hatte. Das Kästchen war verschlossen gewesen und Argande hatte den einzigen Schlüssel dafür gehabt. Melina wusste, dass die junge Zofe ihr treu ergeben gewesen war. Niemals hätte sie sie verraten. Hatte sich das schlichte Kind vielleicht zu etwas überreden lassen? Doch auch das hätte sie in ihrem Brief erwähnt, einfach weil sie in ihrer Gutmütigkeit ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Wie Melina es auch drehte und wendete, sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Ihre Abschrift des Ehevertrags blieb verschwunden.
Das konnte böse für sie ausgehen, dachte sie plötzlich, wenn das Haus Ochs doch noch darauf bestehen sollte, die für das vereinbarte Stillschweigen gezahlten Gelder zurückzuerhalten. Sie musste sofort ihren Vater informieren. Königlich Halhof war sicherlich wohlhabend, aber eine solche Summe wie sie damals geflossen war, würde auch er als Kronvogt nicht so ohne Weiteres aus dem Säckel zaubern können. Melina überlegte kurz und beschloss, dass sie diese Information keinem Pergament und keine Boten anvertrauen konnte. Das kleine Kästchen wanderte sorgfältig verschlossen wieder unter die Blusen in die große Wäschetruhe und kurze Zeit später stand das Pferd der Ehrensteinerin gesattelt im Schlosshof. Der Großfürstenhof würde ein paar Tage ohne sie auskommen müssen.
Kapitel 14 - Die Hochzeit zu Rubreth
05. Rondra 1048 BF, Burg Rubreth
Einem recht ungewöhnlichem Traviabund konnten die geladenen Gäste dieser Tage auf Burg Rubreth beiwohnen. Der Bräutigam war Rondradan von Pfortenstein, Landvogt zu gräflich Rubreth, ein gestandener Rittersman von fast fünfzig Götterläufen. Nach einem Skandal innerhalb des Bundes der Pfortenritter, wurde er erst kürzlich von seiner, der notorischen Untreue überführten, ersten Gemahlin Melina von Ehrenstein geschieden (der Herold berichtete). Die Braut hingegen war eine Knappin von gerade neunzehn Lenzen. Die junge Frau hört auf den hochedlen Namen Duridanya von Luring und ist mütterlicherseits eine Nachfahrin des Grafen Griffo von Luring. So überraschte es am Ende nicht, dass sich unter den Gästen Graf Drego selbst befand, gingen hier doch nicht nur sein direkter Lehnsmann, sondern auch eine Dame aus seinem Hause vor Travia den Bund ein.
Bevor mit der eigentlichen Travia-Zeremonie begonnen werden konnte, sollte die junge Braut noch ihren Ritterschlag erhalten. Bis dies geschehen war, stand sie noch unter Schirm und Schutz ihres Schwertvaters, dem erfahrenen Recken Gunnolf Flaß von Cresseneck, dem Vogt der Burg Rubreth, der sich bei der Abwehr der Kaisermärker Belagerung Rubreths im Blutigen Jahr als meisterlicher Schütze einen Namen gemacht hatte. So kam es, dass Duridanya von Luring nicht im einfach Knappengewand, sondern in ihrem Brautkleid vor die Rondra-Geweihte Alwene von Grenstade trat. Obschon selbst im klassischen Kettenhemd angetan, schien Ihro Gnaden den ungewöhnlichen Aufzug der Knappin nicht im Mindesten zu missbilligen. In einer feierlichen, wenn auch recht uninspirierten, Zeremonie, wurde die junge Luringerin mit Schwert und Sporen gegürtet. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, Ihro Gnaden hätte schlecht geschlafen. Alles hielt den Atem an, als schließlich der Punkt kam, an dem Ritter Gunnolf seiner Knappin den letzten Schlag verpassen sollte, den sie im Leben unerwidert lassen musste. Zur allgemeinen Erleichterung beließ er es bei einem symbolischen Klaps auf die Wange, bevor er sie herzlich in die Arme schloss, um der Erste zu sein, der sie in ihrem neuen Stand als Ritterin willkommen hieß.
Sodann war Rondras Werk getan, der Braut wurden Schwert und Sporen eilig wieder abgenommen und stattdessen ein weißer Schleier aus feinster Luringer Spitze angetan. Graf Drego ließ sich die Ehre nicht nehmen, seine entfernte Base als Oberhaupt seines Hauses vor Ihro Gnaden Travian Gansbach zu führen, welcher in einer Seitenkapelle bereits mit dem Bräutigam wartete. Der Rubrether Travia-Geweihte wirkte deutlich aufgeweckter als Ihro Gnaden Grenstade, wenn die kriegerische Symbolik in der Rondra-Kapelle auch nicht so recht zu seinen nun folgenden sanften Worten passen wollte. Laut und wortreich pries er die Jugend und Tugend der Luringerin, welche sittsam den Kopf gesenkt hielt. Seiner Hochgeboren von Pfortenstein soll gerade Letzteres bei der Wahl seiner Braut sehr wichtig gewesen sein. Als schließlich das heilige Tuch über die verschränkten Hände der Brautleute gelegt wurde und Vater Travian den Segen sprach, da war es die Hohe Dame Ailinde von Luring, die Großmutter der Braut, welche man am lautesten vor Freude schluchzen hörte. Der junge Knappe, welcher zu ihren Diensten hinter ihrem mit großen hölzernen Rädern versehenen Lehnstuhl bereitstand, musste ihr gleich mehrfach ein Tüchlein reichen.
Landvogt Rondradan führte seine nun endlich angetraute junge Frau schließlich durch das Spalier der Hochzeitsgäste, welche sich ehrerbietig erhoben hatten, hinaus auf den Burghof. Eine Ehrenwache bestehend aus den beiden Jungrittern Halgor von Schack und Gebhard von Roßsprunk empfing die Prozession vor der Kapelle und führte Brautleute und Gäste über das säuberlich gefegte Pflaster feierlich zum Palas. Neben den übrigen Hausrittern Rubreths hatte sich eine weitere illustre Gästeschar eingefunden. Der hohe Adel Reichsforsts gab sich fast vollzählig die Ehre. So war neben dem Grafen selbst auch seine Schwester Ederlinde von Luring, die Baronsgemahlin zu Hirschfurten angereist. Baron Nimmgalf von Hirschfurten hatte es vermutlich aus wohlbekannten Gründen vermieden persönlich zu erscheinen. Ein Überraschnung war sicherlich die Anwesenheit von Irnfrede von Luring-Hirschfurten und ihrem horasischer Gemahl, dem Comto Barjed Phecadio Torrem, die gemeinsam mit Ederlinde von Luring von Burg Trollhammer angereist waren. Eine ähnlich kurze Anreise hatten Baron Erlan von Zankenblatt nebst seiner jungen Gattin, Baron Drego von Altjachtern und Baronin Tsaiana von Waldfang-Angerwilde aus den übrigen Reichsforster Nachbarbaronien Rubreths gehabt. Aus kaiserlich Randersburg ließ Pfalzgraf Udilbert von Hardt Glückwünsche durch seine Gattin und seine Tochter überbringen. Auffallend dabei war bei all den Gästen jedoch, dass abgesehen von Ihro Hochgeboren von Zankenblatt und Ihrer Hochgeboren von Waldfang-Angerwilde keine weiteren Vertreter des Ritterbundes der Trollpfortensieger den Weg nach Rubreth angetreten hatten. Der Eingangs erwähnte Zwist zwischen den Mitgliedern des Turnierordens, scheint also beileibe noch nicht beigelegt zu sein.
Doch abgesehen davon, waren natürlich auch Gäste von außerhalb der Grafschaft erschienen. Zu nennen sei hier insbesondere Ihro Gnaden Aurentian von Luring, ein Onkel der Braut und angesehener Richter in der Kaiserstadt Gareth. Eine echte Überraschung war die Anwesenheit von Ihro Gnaden Harbolf von Pfortenstein, dem jüngsten Bruder des Bräutigams, welcher nach seinem Eintritt in die Rondra-Kirche vor über zehn Götterläufen nicht mehr in Reichsforst gesehen worden war. Fast noch exotischer mutete daneben noch die Anwesenheit des Greifenfurter Barons Ardo von Keilholtz ä.H. an. Doch hörte man, dass ihn mit Landvogt Rondradan nicht nur die besondere Vorliebe für die Tjost verband, sondern die Familie Keilholtz auch einen bedeutenden Beitrag auf Seiten der Familie Pfortenstein in ihrer vor wenigen Götterläufen ausgetragenen Fehde wider die Familie Erlenfall geleistet hatte. Selbiges galt auch für den Junker von Berstenbein, welcher die Familie Radewitz vertrat und nebst seiner aus der Familie Pfortenstein stammenden Gattin aus Rallerspfort angereist war.
Im Festsaal hatte man derweil seit Tagen alles für die kommende Feier vorbereitet. Die Tafel mit den Brautleuten und den höchstrangigen Gästen stand kopfseitig, während man die übrigen Tische darauf zulaufend angeordnet hatte. So war niemand gezwungen dem Brautpaar den Rücken zuzukehren und ein jeder hatte einen guten Blick auf das frisch getraute Glück. Der Truchsess der Burg, Algon von Roßsprunk, übernahm es persönlich, den hohen Gästen ihre Ehrenplätze anzuweisen. Als endlich alles saß, erhob sich Hochgeboren Rondradan und dankte mit einigen wohlgesetzten Worten den Anwesenden für ihr Erscheinen, bevor er mit einem Wink an die Dienerschaft das Bankett eröffnete. Wer befürchtet hatte, dass der für seine klammen Kassen berüchtigte Pfortensteiner zu geizig mit dem Essen sein mochte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Braten von Schwein und Rind, ganze Spanferkel, Platten mit Hühnern und Enten, aber auch Karpfen aus den herrschaftlichen Teichen, sowie gedünstete Forellen und Plötzen aus der Rakula wurden aufgetan. Dazu gab es Wein aus Almada und Bier aus dem Kosch, wobei man nach Belieben zwischen Ferdoker und Angbarer Bräu wählen konnte. Die Krönung aber war ein großes Stück Rotwild, ein kapitaler Zwölfender, den der herrschaftliche Jagdmeister Gebhard Tannhus persönlich im Forst nahe der Grollenburg erlegt hatte. Man hatte den Hirsch ausgeweidet und aus der Decke geschlagen, um ihn als Ganzes am Spieß zu braten und ihn dann beinahe unterwürfig liegend auf einer großen Holzplatte direkt vor dem Landvogt und seiner Gattin aufzutischen.
Gerade rechtzeitig, als der große Teil der Gästeschar gesättigt war, begann ein junger Barde aufzuspielen. Mancher erkannte ihn von der gerade vergangenen Turney zu Luring wieder, wo er mit seiner klaren hellen Stimme viel Aufmerksamkeit erregt hatte. Offenkundig war er auch dem Pfortensteiner aufgefallen, welcher ihn kurzentschlossen für die Travia-Feierlichkeiten engagiert hatte. Am Ende der Tafeln hatte man einen größeren Bereich freigelassen, welcher nun vom Brautpaar als Tanzfläche eröffnet wurde. Binnen kurzer Zeit war wohl die Hälfte der Anwesenden dabei das Tanzbein zu schwingen, während andere es dabei beließen, vergnügt zur Musik zu wippen. Das aufmerksame Auge konnte auch einiger interessanter Gespächsgruppen ansichtig werden. So unterhielt sich Landvogt Rondradan auffallend lange mit Ederlinde von Luring, während sie jeder noch ein weiteres Stück vom überaus zarten Hirschbraten verzehrten. Der weißhaarige Jungritter Halgor von Schack führte eine nicht zu überhörenden Diskussion mit seiner Mutter, der Hausritterin Kalmira von Plöch, welche ihren Sohn offenkundig auch sehr gerne zeitnah verheiratet hätte. Am ausgelassensten aber feierte wohl Graf Drego, der sehr ausdauernd mit der jungen Zofe Argande von Scheupelburg tanzte, und mancher der ihn besser kannte meinte hernach, dass man ihn schon lange nicht mehr so frei und unbefangen hatte lachen hören.
Als später am Abend das Licht der Praiosscheibe schwand und die Kerzen der Kronleuchter entzündet wurden, verabschiedete sich das frisch getraute Paar von seinen Gästen. Die Hochrufe der Gäste und die eine oder andere zotige Bemerkung, welche der jungen Braut die Röte ins Gesicht trieben, begleiteten die beiden auf ihrem Weg. Schnell wandte sich die Gesellschaft dann jedoch wieder der Musik, dem Tanz und vor allem dem Wein zu. Das Madamal ging auf und schwand wieder, während im Osten die ersten Strahlen der Praiosscheibe die wenigen hoch am Himmel treibenden Wolken in ein zartes Rosa tauchten, bevor die letzten ausdauernden Gäste von den Dienern zu ihren Gemächern eskortiert wurden.
Kapitel 15 - Mord mit Aussicht
05. Rondra 1048 BF, Burg Rubreth, mitten in der Nacht
Harbolf stand am äußersten Ende des Burggartens und genoss die Stille. Weit im Rahja, ungefähr dort wo Perricum liegen musste, erhob sich das Madamal langsam über den Horizont. Es war eine wunderbar warme und klare Nacht und der Blick konnte unter Phexens Sternenzelt ebenso weit schweifen wie die Gedanken des Geweihten. Mehr als zehn Götterläufe war es nun her. Nachdem er als einer von Graf Danos‘ ritterlichen Wallfahrern zwei Jahre lang die Wildermark durchstreift hatte, hatte er dort in der Löwenburg endlich die Antworten und den Frieden gefunden, nach denen er sein Leben lang gesucht hatte. Rondra hatte ihm seinen wahren Platz auf Dere gezeigt und mit Freuden hatte er alles Weltliche hinter sich gelassen. Er hatte gewusst, dass er einen Sohn und Erben hatte, geboren, als er mit Graf Danos im tiefsten Winter durch die teils weglose Ödnis der Wildermark zog, um so etwas wie Ordnung in diese verlorenen Lande zu bringen. Damit hatte er seine Pflicht der Familie gegenüber als erfüllt betrachtet und fühlte sich frei seinem Herzen zu folgen, welches ihn mehr und mehr zur Herrin Rondra hingezogen hatte.
Jetzt war er wieder hier, in der alten Heimat, in Reichsforst. Zum ersten Mal, seit er im Spätsommer 1035 BF in Graf Danos Gefolge die Grenzen der Grafschaft gen Rahja überschritten hatte. Die Einladung zum Traviabund seines Bruders war durchaus überraschend für Harbolf gewesen. Er wusste noch zu gut, wie sehr Rondradan mit der Entscheidung gehadert hatte, als er ihm diese damals mitgeteilt hatte. Sicherlich war es für die Situation der Familie nicht ideal gewesen, aber gegen den Ruf der Leuin hatte auch sein älterer Bruder letztlich nichts einwenden können. Sie hatten sich im Streit getrennt. Umso mehr freute es Harbolf, dass Rondradan inzwischen so sehr in der Gunst Rondras und des neuen Grafen stand. Der Sieg im Duell auf das dritte Blut gegen den Junker von Erlenfall, war ein deutliches Zeichen gewesen, welches auch Graf Drego nicht hatte übersehen können. Aber auch die hohe Meinung den seine Glaubensschwester Alwene von Grenstade über seinen zum Landvogt von Rubreth aufgestiegenen Bruder hatte, hatte Harbolf davon überzeugt, dass er damals den richtigen Schritt nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Ansehen seiner Familie getan hatte.
Wenn es eine Sache gab, die Harbolf im Leben bedauerte, dann war es die, dass er seinen Sohn in all den Götterläufen nie hatte sehen und sprechen können. Ersteres hatte er nun bereits getan, hatte Ludolf doch als Knappe Rondradans seinem Schwertvater während der Hochzeit und des Festmahls als Edelpage aufgewartet. Harbolf hatte seinen Bruder dann in einer ruhigen Minute unter Brüdern gebeten, ein Treffen zu arrangieren, und Rondradan hatte zugesichert Ludolf zu ihm zu schicken, sobald er seine Dienste an diesem Abend nicht mehr benötigen würde. Tatsächlich war der Rondra-Geweihte etwas aufgeregt, fast so wie damals, als er vor den Toren Mendenas seine Schlachtfeldweihe erhalten hatte.
Das leise Knirschen von Ledersohlen auf dem kiesigen Grund der Gartenwege ließ Harbolf aus seinen Gedanken hochschrecken. Er wollte sich umwenden, um seinen Sohn, den er erwartete, freudig zu begrüßen. Doch hatte er kaum eine halbe Drehung vollzogen, als ein niederhöllischer Schmerz ihm in die rechte Seite fuhr. Blanker Stahl hatte sein Kettenhemd mit Leichtigkeit durchbohrt und war ihm tief in den Leib gedrungen. Sofort blieb ihm die Luft weg und beim Versuch zu schreien, spuckte er Blut. Harbolf spürte, wie die Kraft ihn schnell verließ. Die Beine knickten ihm ein und er sank schwer auf seine Knie. Mühevoll hob er den Kopf und blickte ihm Schein des aufgehenden Madamals in das Gesicht seines Mörders. Erschrocken erkannte er den jungen Ritter aus dem Gefolge seines Bruders und begriff schlagartig, in welcher Gefahr sich Rondradan, aber auch Ludolf befanden. Mit letzter Kraft, jeden Schmerz in seinem Körper ignorierend, zog er sein Schwert aus der Scheide. Doch bevor er nur den Versuch eines Schlages ausführen konnte, drehte der Angreifer das Schwert einmal halb in der Wunde, stützte sich mit einem kräftigen Tritt gegen Halgors Seite mit einem Bein ab und zog die Klinge brutal wieder heraus. Ein großer Blutschwall ergoss sich auf den weißen Kies und während der Rondra-Geweihte kraftlos zur Seite kippte. Er rechnete mit dem Todesstoß, doch hielt der Mörder plötzlich inne und wandte sich dann schnell zur Flucht.
Kaum war der Angreifer im Dunkel der nächsten Hecke verschwunden, hörte der Pfortensteiner wieder das verräterische Knirschen näherkommender Schritte. Es gelang ihm sich auf den linken Ellenbogen zu stützen und sich mit dem Rücken an die Burgmauer zu lehnen. Schmerz durchzuckte ihn erneut, als er sich schwer gegen die kalten Steine fallen ließ. Als er die Augen wieder öffnete sah er Ludolf vor sich. Sein Sohn war tatsächlich gekommen. Ein Lächeln schlich sich auf die blutverschmierten Lippen. Harbolf wollte gerne etwas sagen, doch ein Husten war alles, was er herausbekam und noch mehr Blut quoll aus seinem Mund. Mit zwei schnellen Schritten war der junge Knappe an seiner Seite, kniete sich nieder und nahm die große Hand des Vaters, welche noch immer die Rondra geweihte Klinge hielt, in die seinen. Entsetzen und Unglauben standen in seinem Blick, doch konnte Harbolf keine Spur von Furcht entdecken. Der Geweihte löste den Griff um das Heft seines Schwertes. Er drückte es dem Knaben sanft in die Hände, sah ihm tief in die Augen und hob mit letzter Kraft seine Rechte, um sie seinem Sohn segnend auf das Haupt zu legen. Ein langer Moment verging, dann rutschte die Hand kraftlos herab und der Arm fiel neben dem Geweihten auf den Kies.
Halgor hatte im Schatten kurz innegehalten. Als er erkannte, wer sich dort näherte und ihn bei seiner Tat gestört hatte, war er sehr versucht, sein Werk fortzusetzen. Doch der Rondra-Geweihte war noch nicht tot und das Überraschungsmoment verflogen. Der Pfortensteiner war tödlich verwundet und kaum ein Heiler auf dem Dererund hätte ihm jetzt noch helfen können. Sein Ziel für heute war erreicht. Da wollte er nicht riskieren, wegen einer Unachtsamkeit aufzufliegen. Der Knappe mochte ihm heute davonkommen, aber auch seine Zeit würde kommen. Nun galt es die Spuren an seinem Schwert und seiner Kleidung zu beseitigen, damit kein Verdacht auf ihn fallen würde. So schnell und lautlos, wie er gekommen war, wandte sich der junge Ritter dem Ausgang des Kräutergartens zu, fand ihn wie zuvor unbewacht und entschwand ungesehen ins Wohngebäude der Burg.
Kapitel 16 - Gespräche auf und neben der Tanzfläche
Gespräche am Rande der Hochzeitsfeierlichkeiten auf Burg Rubreth
Rondradan von Pfortenstein und Harbolf von Pfortenstein
„Helmar, darf ich dich einen Moment den Armen deiner schönen Braut entreißen?“
„Harbolf! Gerne doch. Aber nur, weil wir noch den öffentlichen Teil des Traviafestes feiern!“
„Verzeiht, hohe Dame. Ich wollte Euch nicht in Verlegenheit bringen. Aber diese feine Röte im Gesicht steht euch wohl. Ich bringe Euch Euren Gatten alsbald zurück. Mein Wort auf Rondra!“
„Dann komm kleiner Bruder. Dort neben dem halben Hirsch wird uns niemand belauschen.“
„Sehr gut Helmar. Was ich also fragen wollte…“
„Warte, warte. Bitte nenn mich Rondradan. Roban ist nun schon so lange tot, niemand nennt mich mehr Helmar, um uns zu unterscheiden. Ich war es ehrlicherweise auch Leid und nahm es immer aus Rücksicht zu ihm hin.“
„Ich verstehe. Lange bin ich fort gewesen. Hach, aber was soll das Klagen. Ich bin auch hier, um etwas zu berichtigen, was ich lange schon hätte tun sollen.“
„Soll ich raten? Du willst deinen Sohn sprechen.“
„Ins Schwarze getroffen, wie eh und je. Ich war doch immer ein offenes Buch für dich.“
„Nun immer wäre übertrieben. Deinen Abgang damals in Perricum habe ich auf jeden Fall nicht vorhergesehen.“
„Du weißt, ich würde lügen, wenn ich sagte es täte mir leid.“
„Das ist mir bewusst. Du bist deinen Weg gegangen und das habe ich gelernt zu akzeptieren. Wenn es auch eine ganze Weile gebraucht hat. Die Wege der Götter sind nun einmal unergründlich.“
„Sieh an, ein Anflug von Altersweisheit.“
„Spotte nicht, sonst hast du gleich eine Duellforderung am Hals! Bruder und Rondra-Geweihter hin oder her.“
„Friede Bruder! Ich bin nicht den weiten Weg gekommen, um deine junge Gattin vor der Zeit zur Witwe zu machen. Aber zurück zu meiner Frage. Wann kann ich Ludolf sprechen?“
„Ich nehme an du willst in Ruhe mit ihm reden? Dann begib dich in den Kräutergarten der Burg, sobald Duridanya und ich den offiziellen Teil des Abends verlassen. Lass dir von einem Diener oder einem meiner Dienstritter den Weg zeigen. Ich schicke den Jungen dann zu dir.“
„Vielen Dank, Rondradan. Ich wünschte, ich könnte ausdrücken, was mir das bedeutet.“
„Ich denke ich verstehe es Harbolf. Immerhin hatte ich auch mal einen Erstgeborenen. Zwei wenn man es genau nimmt.“
„Du solltest weniger von diesem Kressenburger Starkbier nehmen. Es bringt dich zum Philosophieren, großer Bruder.“
„Nun ja, vielleicht brauche ich auch eher mehr davon.“
„Dann hat deine junge Braut heute Abend aber nicht mehr viel von dir. Das ist der Rausch nicht wert.“
„Wohl gesprochen! Also dann. Geleite mich noch zurück zu ihr wie du es versrochen hast und ich schicke dir zu späterer Stunde Ludolf in den Garten.“
Kalmira von Plöch und Halgor von Schack
„Halgor, ich habe das Gefühl du versteckst dich vor mir. Du hast noch nicht einmal mit deiner Mutter getanzt. Dafür schon zweimal mit der Dame Argande. Gibt es da etwas, das du mir sagen möchtest?“
„Mitnichten, werte Frau Mutter. Sie war es die mich zum Tanz aufforderte. Verzeiht meine Unhöflichkeit.“
„Ein schönes Paar, nicht wahr?“
„Was? Argande und ich?“
„Unsinn! Unser Landvogt und seine Braut!“
„Nun ja, Sie sieht sehr hübsch aus, aber letztlich ist sie nur eine einfache Ritterin. Für jemanden, der zum Hohen Adel des Reiches zählt, ist das sicherlich kein Schritt nach oben. Ganz zu schweigen von dem Skandal unter den Pfortenrittern!“
„Allzu groß scheint der Schaden gar nicht zu sei. Immerhin befinden sich mit dem Zankenblatt und der Waldfang zwei weitere Pfortenritter unter den Gästen. Dass der Hirschfurten den Anstand hatte nicht zu erscheinen, ist wohl selbstverständlich. Aber er hat seine Frau und seine Tochter geschickt. Ein gutes Zeichen, dass das Tischtuch hier nicht zerschnitten ist.“
„Mag sein. Gehörnt hat ihn die Ehrensteinerin trotzdem. Diesen Fleck auf der Ehre kann er nicht so einfach wegwischen meine ich.“
„Viel mehr als seine eigene Ehre hat sicherlich die von Melina gelitten. Immerhin ist nicht nur ihre Liebschaft mit Nimmgalf aufgeflogen, sondern die voreheliche Unzucht mit dem Ochsen gleich mit. Rondradan wird den Skandal verschmerzen können. Denn wer auch immer den Ehevertrag öffentlich gemacht hat, hat ihm damit insgesamt einen großen Gefallen getan.“
„Einen Gefallen wie das? Der Vertrag lässt ihn, mit Verlaub, wie einen Bettler und Trottel dastehen!“
„Mitnichten. Geldsorgen hat auch im hohen Adel so mancher und keinem ist der Nutzen eines vorteilhaften Traviabundes fremd. Es mag sein, dass Rondradan den Vertrag sehenden Auges unterschrieb und das Kuckuckskind akzeptierte. Umso tragischer, dass sein Zweitgeborener früh verstarb. Auch wenn man sich in Anbetracht der Umstände wohl nicht mehr so sicher sein kann, dass zumindest dieser Knabe von ihm war. Nun aber hat er dank der Umstände fast alles bekommen, was er sich im Leben wohl erhoffen konnte.“
„Wie meinst du das, Mutter?“
„Also wirklich! Sie mögen dich auf Luring zu einem guten Ritter erzogen haben, aber dein gesellschaftliches Gespür ist grauenvoll! Rondradan hat beim Traviabund mit Melina als Kompensation das Junkertum Olbershag bekommen, das mit seinem Tode an den vermeintlichen Erstgeborenen und somit an das Haus Ehrenstein gegangen wäre. Davon ist nun keine Rede mehr, es wird also bei der Familie Pfortenstein verbleiben. Er ist nach den Fehdejahren zum Landvogt von Gräflich Rubreth ernannt und damit in den hohen Adel erhoben worden. Er hat eine junge wunderschöne Braut aus allerbestem Hause. Mag sie auch nur eine einfache Ritterin sein, so wiegt ihr Name doch schwer genug, dass ihm der Graf persönlich ihre Hand vor dem Travia-Geweihten übergab. Und ihre Jugend verspricht die Aussicht auf viele gesunde Erben. Er hat durch die Episode mit Melina vielleicht einige Götterläufe verloren, aber letztlich ist er noch jung genug, um seine Kinder aufwachsen zu sehen und ihre Zukunft zu regeln. Wer auch immer also dem Herold den geheimen Ehevertrag zugespielt hat, hat Rondradan einen großen Dienst erwiesen. Wenn er oder sie nicht sogar schon in seinen Diensten steht.“
In diesem Moment endete die Musik und die Tanzpaare verneigten sich höflich voreinander. Halgor aber stand völlig verdattert vor seiner Mutter, nickte dann knapp und drehte sich abrupt um. Mit langen wütenden Schritten rannte er fast aus dem Festsaal und ließ Kalmira verständnislos zurück.
Die Vertrauten der Krone
Kein Ordensland in Greifenhorst
Phex 1046 BF, Greifenhorst
„Ardo, welch Freude dich wieder einmal in Greifenhorst begrüßen zu können.“
„Die Freude ist ganz meinerseits, Otwin. Es ist immer wieder schön, dein gastliches Heim zu betreten.“
„Zu viel der Ehre. Rustikal trifft es eher, und das weißt du ganz genau. Schließlich bist du oft genug im Garetischen, um das zu erkennen.“
„Ach weißt du, der ganze Prunk und die Annehmlichkeiten der garetischen Lustschlösser mag recht angenehm sein. Aber nur hier am Finsterkamm erkennen wir wirklich, wo unser von Praios gegebener Platz auf Dere ist und welche wichtige Aufgabe uns als Herren über das Land zufällt.“
„Wohl gesprochen. Komm doch herein und setzt dich erstmal. Das Bier steht schon bereit.“
„Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.“
„Was verschlägt dich also nach Greifenhorst, kaum dass der Schnee die Wege freigegeben hat?“
„Zweierlei. Zum Ersten möchte ich Dich und die Deinen für Anfang Praios nach Kressenburg einladen. Der Praios-Tempel ist nach zwölf Götterläufen Bauzeit endlich fertiggestellt und zur Tempelweihe seid ihr alle herzlich willkommen.“
„Diesem freudigen Anlass werden wir natürlich nicht fernbleiben. Karina und ich werden auf jeden Fall anreisen.“
„Wunderbar! Die restlichen Garafanisten werde ich dieser Tage auch noch aufsuchen und persönlich einladen. Immerhin ist der Tempel dem Heiligen Garafan gewidmet und soll die spirituelle Heimstätte der Ritterschaft Greifenfurts werden.“
„Ich kann es kaum erwarten ihn in seiner Vollendung zu sehen. Das letzte Mal als ich dich besuchte, war man gerade erst dabei die Kuppel zu schließen.“
„Ja, die Zeit vergeht manchmal wie im Flug. Doch lass mich zu meinem anderen Anliegen kommen. Wie du weißt, stehe ich seit seiner Gründung dem Orden von Korgond vor und bin zuletzt in dieser Position auch bestätigt worden.“
„Das ist mir bekannt, auch wenn ich selbst nicht Teil dieser Gemeinschaft bin. Ich war bisher mit dem Finsterkamm und den Schwarzpelzen genug beschäftigt, als dass ich mich mit dieser Groß-Garetischen Geschichte hätte befassen können.“
„Das verstehe ich nur zu gut. Trotzdem sind jene Mysterien, mit denen sich der Orden befasst nicht unwichtig, basiert auf ihnen doch das Verständnis für eine gute Herrschaft über das Land. Ich bin mir bewusst, dass gerade in Greifenfurt viele Edle der Idee Groß-Garetiens skeptisch gegenüberstehen, weil sie es als politische Idee verstehen. Auch ich habe kein Verlangen danach ein Vasall des neuen Großfürsten zu werden und das ist auch nicht der Kerngedanke Korgonds. Das Land vom Kamm bis zu den Zacken mag durch Sumu mythisch verbunden sein, doch werden wir sicherlich nicht an den von Praios gegebenen Grenzen und Gesetzen rütteln.“
„So weit, so gut, doch wie kann ich dir nun behilflich sein?“
„Auf dem letzten Kapiteltreffen des Ordens, wurde beschlossen nach einer Heimstatt für die Korgonder zu suchen. Ein spirituelles Zentrum wie der Praios-Tempel in Kressenburg es für die Garafanisten sein wird.“
„Und das suchst du ausgerechnet bei mir in Greifenhorst, am Rande der Zivilisation?“
„Entsinnst du dich, dass ich im letzten Herbst mit einer Gruppe Edler im Kamm an den Grenzen deiner Lande unterwegs war, um den Gerüchten um eine Drachensichtung nachzugehen? Dabei stießen wir auf ein abgelegenes Tal in den Bergen, unweit eines Hirtendorfes.“
„Ja, ich habe deinen Brief erhalten. Es waren ja letztlich nur ein Meckerdrache und eine entlaufene Bauerntochter, die die Leute dort zum Narren gehalten haben.“
„So ist es. Doch in dem Tal, wo wir sie aufspürten, gab es auch uralte Trollruinen. Zudem liegt es auf einer jener mystischen Kraftlinien, welche der Orden zu ergründen versucht. Wir wissen ja nicht viel über die Trolle und ihr untergegangenes Reich, aber sie scheinen ihre Städte ganz bewusst auf diesen Linien errichtet zu haben.“
„Tatsächlich sind mir diese Trollsteine nicht unbekannt gewesen. So wie du sagst, sind sie dort seit Menschengedenken und meine Bauern halten sich vernünftigerweise fern davon.“
„Nun, eben jene Ruinen und ihre Lage machen das Hochtal für den Orden von Korgond aber interessant. Sie bieten eben jene mythische Verbindung zum Land, welche wir zu ergründen suchen. Deswegen hat mich das Kapitel bei unserem letzten Treffen damit betraut in dieser Sache bei dir vorzusprechen. Könntest du dir vorstellen das Tal und die umliegenden Ländereien mit dem Hirtendorf dem Orden zu übergeben? Denn natürlich würde es auch einige Arbeitskräfte und Erträge brauchen, um den Ordensstützpunkt aufzubauen und zu unterhalten.“
„Leider muss ich deine Bitte abschlagen und ich denke du weißt warum. Für jene in eurem Orden welche aus Garetien und Perricum stammen mag das keine große Sache sein. Doch du kannst sicherlich einschätzen, welchen Verlust die vergleichsweise mageren Einnahmen eines so kleinen Hirtendorfes in meine Kassen reißen würde.“
„Dessen bin ich mir wohl bewusst und meine Hoffnung war gering eine andere Antwort zu erhalten. Ich verstehe und akzeptiere deine Absage, doch bitte verstehe, dass ich fragen musste.“
„Du hast gefragt, ich habe dir geantwortet. Damit soll es gut sein. Ich habe da aber auch noch eine Sache, bei der ich stattdessen dich um einen Gefallen bitten möchte.“
„Nur zu, ich helfe gern, wenn es in meiner Macht steht.“
„Oh, ich bin mir sicher, dass es das tut. Meine Schwiegertochter erwartet ihr erstes Kind. So TSA will wird es irgendwann nach dem Jahreswechsel das Licht Deres erblicken.“
„Alle guten Wünsche für Mutter und Kind sind dir gewiss. Was genau brauchst du von mir?“
„Gerion und vor allem Adaque haben den Wunsch geäußert, dass du die Patenschaft über das Kind übernehmen mögest. Offenbar habt ihr seit den Traviafeierlichkeiten einen guten Draht zueinander. Auch ich würde mich geehrt fühlen, wenn du dem zukünftigen Erben von Greifenhorst als Oheim, und wenn die Zeit reif ist als Schwertvater, anleiten würdest.“
„Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite Otwin. Mit Freuden akzeptiere ich diese Bitte und Aufgabe.“
„Wundervoll, sie werden glücklich sein das zu hören! Aber sieh, da kommen sie gerade. Du kannst es ihnen gerade selbst sagen.“
Auf dem Holzweg
Gebotene Eile
Mitte Praios 1041 BF, Kressenburg
Die kleine Keilholtzer Reisegruppe war schnell vorangekommen. Neben Baron Ardo, seinem Vater Wulfhart und dem entfernten Vetter Unswin, bestand sie noch aus den diversen Knappen und Pagen der hohen Herren. Sie hatten von Gareth aus den Weg durch Waldstein, den Elfenpfad, gewählt. Ardo war vor allem neugierig, wie weit die bauliche Instandsetzung dieses Handelsweges auf der garetischen Seite fortgeschritten war. Die elfische Gräfin hatte sich damals sehr entschieden gegen den weiteren Ausbau ausgesprochen, was den hochfliegenden Plänen des Waldsteiner Adels und den angrenzenden Greifenfurter Baronen etwas den Wind aus den Segeln genommen hatte. So stimmte es Ardo sehr froh zu sehen, dass die Waldsteiner Edlen sich unter dem Einfluss Leomars von Zweifelsfels doch mehrheitlich gegen den Wunsch ihrer Gräfin zu stellen schienen und das einzig Richtige taten, was den Handel in dieser Region voranzubringen vermochte. Der Karrenweg Richtung Greifenfurt war an vielen Orten verbreitert und bis zur Stadt Osenbrück sogar vollständig mit Feldsteinen befestigt worden. Auch zwei neue Gasthäuser waren dem Kressenburger aufgefallen, die bei seiner letzten Durchreise noch nicht fertig gestellt gewesen waren. Auch das letzte Teilstück durch das Gebiet der Junker von Hagenbronn war trotz der schwelenden Feindschaft friedlich verlaufen. Drei gut gerüstete Ritter samt ihrem Gefolge schüchterten die Büttel genug ein, dass sie sich diesmal kaum mehr als ein paar unfreundliche Blicke und ein mürrischen Knurren gewagt hatten. So war die Heimreise vom Kaiserturnier in Gareth deutlich angenehmer gewesen, als Baron Ardo es erwartet hatte.
Im heimatlichen Kressenburg öffneten sich schnell alle Tore vor ihnen. Ardo merkte vor allem am Baufortschritt des Praios-Tempels, dass er schon wieder für mehrere Monde fern seines Lehens gewesen war. Die üblichen Schuldgefühle überkamen ihn und zum wiederholten Male nahm er sich vor, in Zukunft deutlich mehr Zeit bei seiner Gemahlin und den Kindern zu verbringen. Sie waren auch kaum auf den Burghof geritten und von den Pferden gestiegen, als eine kleine lärmende Kleinkinderschar aus den Stallungen stürmte und sie umringte. Kurz danach traten zwei jungen Edeldamen dazu. Die eine zierlich von Gestalt und von fast elfenhafter Anmut. Die andere nicht minder schön, doch von eher muskulöser Statur, der man die Kriegerin auf eine halbe Meile Entfernung ansah, die zudem einen etwa fünf Monde alten Säugling auf dem Arm hielt.
Noch bevor Wulfhart und Ardo ihre Gemahlinnen begrüßen konnten, trat eine dritte, noch etwas jüngere Frau dazu, gewappnet und in den Farben der Mark gewandet. Das eher gezwungene Lächeln, das sie zur Schau stellte als sie Ardo sah, sagte dem Baron, dass seine Tante nicht auf einen Freundschaftsbesuch vorbeigekommen war. Nachdem sich der größte Trubel des Willkommens gelegt hatte, nahm die Ritterin der Mark den Baron dann auch kurz zur Seite, um ihre Botschaft los zu werden.
„Die Greifin wünscht dich umgehend zu sehen, Neffe! Ich weiß, du bist gerade erst heimgekehrt, aber es wird das Beste sein, du lässt dein Pferd sofort wieder satteln und begleitest mich jetzt sofort, damit wir noch vor Sonnenuntergang in der Residenz sein können.“
Keilholtzer Neuordnung
Geordnete Verhältnisse
1. Als Erbe der Baronswürde bestimme ich meinen Vater Wulfhelm von Keilholtz.
2. Ihm nachfolgen soll mein Erstgeborener Answin Shazar. Sollte dieser sein Erbe nach dem Willen der Zwölfen nicht antreten können, so bestimme ich an seiner Statt eines meiner nachgeborenen Kinder in der Reihenfolge ihrer Geburt.
3. Sollte nach der Götter Willen keines meiner Kinder das Erbe antreten können, so bestimme ich meine Geschwister aus der ersten Ehe meines Vaters in der Reihenfolge ihrer Geburt, mir nachzufolgen. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
4. Sollte nach der Götter Willen keines meiner genannten Geschwister das Erbe antreten können, so bestimme ich die Geschwister meines Vaters und ihre Nachkommen in der Reihenfolge ihrer Geburt. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
5. Sollte es dem Herrn Boron gefallen mich und meinen Vater zu sich rufen, bevor mein rechtmäßiger Erbe die Mündigkeit erreicht, so bestimme ich meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz zur Verweserin der Baronie Kressenburg, bis mein Erbe dieses antreten kann.
6. Meiner Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz sei das Edlengut Greifenwehr bis zu ihrem Tode als Wittibengut zugesprochen, auf das es ihr im Leben an nichts mangele.
7. Meine derischen Besitztümer vermache ich meinem rechtmäßigen Erben, ausgenommen der nachfolgend genannten.
8. Aus meiner Privatschatulle erhält die Praioskirche Zwölf mal Zwölf Dukaten um den Bau des neuen Kressenburger Tempels voranzutreiben.
9. Meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz erhält mein Gebetsbüchlein, auf das es ihr in dunklen Stunden Trost spende.
10. Mein Bruder Firnward von Keilholtz erhält mein Schwert Orkentod.
11. Meine Knappin Mechthild von Kieselholm erhält mein Streitross Boromil. Sollte das treue Tier mit mir verstorben sein, so erhält sie ein Streitross aus der Zucht des Märkischen Marstalls.
12. Es ist mein Wunsch und Wille in der Krypta des Praios-Tempels Sankt Garafan vor dem Tore zu Kressenburg meine letzte Ruhestatt zu finden. Dieselbe soll sein die Grablege meiner Familie auf immerdar.
Gegeben am 1. Tag des Herrn Phex im Jahre 1037 nach Bosparans Fall
Gesiegelt und bezeugt
Badilak von Praiostann
Ardo von Keilholtz ä.H.
DEUS VULT
Bauarbeiten
- Bauholz: aus Kressenburg
- Stein: ggf. eigener Steinbruch (Neuerschließung mit Folgenutzung, mit Volker abklären) oder aus dem Finsterkamm (Spieler?)
- Versorgung der Arbeiter: zusätzliche Getreidelieferungen aus Eslamsroden und Hexenhain
- Gold: aus Gareth?
- Marmor: Eslamsgrund? oder andere Quelle?
- Arbeiter: Tagelöhner aus der Region (Mark und Waldstein), ggf.dauerhafte Erhöhung der Einwohnerzahlen durch Zuzug? (mit Volker abklären)
Gästeliste zur Einweihung
Geladene Gäste:
- Kaiserin Rohaja von Gareth mit Prinzgemahl Rondrigan Paligan
- Markgräfin Irmenella von Wertlingen mit Prinz Edelbrecht von Eberstamm-Wertlingen
- Illuminatus Praiomon Caitmar von Dergelstein
- Markvogt Barnhelm von Rabenmund (als letzter (?) Answinspross)
- Burggräfin Irmhelde von Luring-Rabenmund (als Answins Urenkelin)
- Praios-Novizin/-Geweihte Fredegard von Rabenmund (Irmheldes Schwester)
- ???