Geschichten:Mit letzter Kraft: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Raulfried Haltreu von Schwarztannen|Raulfried]] betrachtete die Gestalt am Bogen einen Augenblick lang und im Lichtschein war er sich sicher, eine Elfe vor sich auf dem Boden hocken zu sehen. Sie beugte sich immer wieder über den Baumstamm, doch war es ihm überhaupt nicht klar, was sie dort machte. | [[Garetien:Raulfried Haltreu von Schwarztannen|Raulfried]] betrachtete die Gestalt am Bogen einen Augenblick lang und im Lichtschein war er sich sicher, eine Elfe vor sich auf dem Boden hocken zu sehen. Sie beugte sich immer wieder über den Baumstamm, doch war es ihm überhaupt nicht klar, was sie dort machte. | ||
Vorsichtig näherte er sich ihr von der Seite. Irgendwie schien sie, versunken im Gesang, ihn nicht wahrzunehmen. | Vorsichtig näherte er sich ihr von der Seite. Irgendwie schien sie, versunken im Gesang, ihn nicht wahrzunehmen. | ||
Als er nun direkt neben ihr stand, konnte er sehen, was sie dort eigentlich machte. Unter dem Baum lag eine zweite Elfe. Eine viel kleinere Elfe. Augenscheinlich ein Elfenkind. Der Baum schien auf sie gefallen zu sein. Schwer verletzt und bewusstlos lag sie unter dem schweren Baum und die andere Elfe streichelte sie immer wieder am gesamten Körper. Ein warmes pulsierendes Licht wanderte dabei von ihren Händen in den Körper des Mädchens. | Als er nun direkt neben ihr stand, konnte er sehen, was sie dort eigentlich machte. Unter dem Baum lag eine zweite Elfe. Eine viel kleinere Elfe. Augenscheinlich ein Elfenkind. Der Baum schien auf sie gefallen zu sein. Schwer verletzt und bewusstlos lag sie unter dem schweren Baum und die andere Elfe streichelte sie immer wieder am gesamten Körper. Ein warmes pulsierendes Licht wanderte dabei von ihren Händen in den Körper des Mädchens. |
Version vom 23. Juli 2008, 15:38 Uhr
Baronie Schwarztannen, 17. Rahja 1029 BF, mitten in der Nacht
Raulfried betrachtete die Gestalt am Bogen einen Augenblick lang und im Lichtschein war er sich sicher, eine Elfe vor sich auf dem Boden hocken zu sehen. Sie beugte sich immer wieder über den Baumstamm, doch war es ihm überhaupt nicht klar, was sie dort machte. Vorsichtig näherte er sich ihr von der Seite. Irgendwie schien sie, versunken im Gesang, ihn nicht wahrzunehmen. Als er nun direkt neben ihr stand, konnte er sehen, was sie dort eigentlich machte. Unter dem Baum lag eine zweite Elfe. Eine viel kleinere Elfe. Augenscheinlich ein Elfenkind. Der Baum schien auf sie gefallen zu sein. Schwer verletzt und bewusstlos lag sie unter dem schweren Baum und die andere Elfe streichelte sie immer wieder am gesamten Körper. Ein warmes pulsierendes Licht wanderte dabei von ihren Händen in den Körper des Mädchens.
"Wir müssen gemeinsam versuchen den Baum von Ihr zu ziehen." rief Raulfried über den tosenden Sturm hinweg der singende Elfe zu. Erschreckt öffnete die Elfe die Augen, sprang auf und wich ein paar Schritte zurück. Raulfried machte sofort ein paar beschwichtigende Bewegungen und deutete auf das Elfenkind unter dem Baum. "Ich will Dir doch nur helfen! Du brauchst keine Angst vor mir zu haben!" Doch starr vor Schreck blickte die Elfe ihn nur an.
Raulfried beugte sich nieder zu dem Elfenmädchen und untersuchte, ob sie noch lebte. Ganz schwach schien das Kind noch zu atmen. Er wusste, dass keine Zeit zu verlieren war. Der Baum musste schnellstens von ihr herunter. Doch diese Aufgabe war zu schwer für ihn alleine. Geistesgegenwärtig lief der junge Baron zu seinem Pferd und durchsuchte die Satteltaschen. Nach einer scheinbaren Ewigkeit fand er endlich einen Strick. Schnell schwang er den Strick um den Baum und knotete ihn am Sattelknauf fest. In der näheren Umgebung suchte er nach einem starken Ast, den er als Hebel benutzen wollte. Während dessen schien die Elfe ihren Schock überwunden zu haben. Sie kniete sich wieder neben das Elfenkind und begann von neuem mit ihrem sorgenvollen Gesang.
Nachdem Raulfried alles vorbereitet hatte, ging zu seinem Pferd. "Komm alter Junge. Ich benötige heute Deine ganze Kraft. Ich weiß, dass Du genauso erschöpft bist wie ich. Aber ich brauche Dich jetzt! Das Mädchen braucht Dich!" flüsterte er seinem Pferd ins Ohr. Raulfried setzte den Hebel unter den Baum an und spornte mit einem Schnalzen seiner Zunge sein Pferd an. Dieses zog an, doch der Baum bewegte sich einfach nicht. Mit seiner gesamten ihm verbliebenen Kraft stemmt sich der Baron gegen den Hebel. Da bewegte sich endlich der Baum leicht.
"Ich schaff es nicht alleine! Du musst mir helfen!" rief er der Elfe durch den Sturm zu. Doch diese schaute ihn nur verständnislos an. "Bitte! Du musst mir helfen! Wieso sprichst Du nur nicht meine Sprache? Alleine schaffe ich es nicht!" rief er weiter verzweifelt. Die Elfe schien ihn nun doch verstanden zu haben. Sie lief zu seinem Pferd und sang diesem leise ins Ohr. Darauf wieherte und nickte das Pferd. Sie ergriff seine Zügel und begann das Pferd zu ziehen. Das Pferd bäumte sich ein wenig auf und der Baum begann ein Stück zu rutschen.
"Weiter! So schaffen wir es!" brüllte Raulfried. Und wieder rutschte der Baum ein wenig. Mit einer unmenschlichen Kraftanstrengung gelang es ihnen endlich den Baum von dem Kind zu ziehen. Erschöpft sank Raulfried auf seine Knie. Die Elfe lief sofort zu dem Mädchen zurück und begann ihren Gesang von neuem, allerdings leuchtete das Licht aus ihren Händen nun wesentlich schwächer. Nach einem kurzen Augenblick des Verschnaufens stand Raulfried wieder auf. "Wir müssen das Kind sofort zu einem Medicus bringen! Sonst wird es nicht überleben!"
Das Licht der Elfe wurde immer schwächer und der Gesang schien immer flehender zu werden. Verzweifelt brach sie in Tränen aus. Raulfried spürte, dass sie gerade ihre letzte Kraft einsetzte. Sanft berührte er sie an der Schulter. "Wir müssen sie hier fortschaffen. Wir müssen sie zu jemand bringen, der ihr helfen kann!" sprach er zu ihr, deutete dabei auf das Mädchen und auf sein Pferd. Ohne eine Antwort abzuwarten nahm er den Sattel vom Pferd. Ihm war klar, dass sein Pferd genauso erschöpft war, wie er selbst.
Vorsichtig hob er das Mädchen auf und setzte sich mit ihr im Arm auf sein Pferd. Mit dem einem Arm hielt er es fest, den anderen Arm streckte er der weinenden Elfe entgegen. Diese ergriff seinen Arm wie in Trance und Raulfried zog sie hinter sich auf sein Pferd. "Alter Freund, ich weiss, ich verlange viel von Dir. Aber es muss sein. Bitte lauf so schnell Du kannst! Wir müssen Hilfe suchen! Wir müssen aus diesem Wald raus!" beugte er sich zum Kopf seines Pferdes vor. Als hätte dieses ihn verstanden, galoppierte es kraftvoll los. Instinktiv schien es zu ahnen, was sein Herr von ihm verlangte.