Geschichten:Reaktion aus Osenbrück: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Juli 2009, 06:39 Uhr
Rasant preschte ein Reiter im Ordensgewand über die Brücke, welche die erste Terpe der Wasserburg Osenbrück mit dem Land verband. Der Reiter hieß Rondrian Aldinger und war Oberst des diplomatischen Korps im Orden der Schwerter zu Gareth. Vor der einsamen Torwache, einem jungen Mann namens Dero, kam er zum Halt und stieg ab. Noch außer Atem von dem scharfen Ritt ließ das schwere Kettenhemd seine Lungen rasseln. Dennoch grüßte Rondrian seinen Ordensbruder mit angemessener Haltung.
"Der Weg durch den Reichsforst erscheint mir auch jedes Mal einen Tag länger. Besondere Vorkommnisse?" schnaufte er. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Nichts Besonderes, Bruder Oberst. Heute noch keine Feen und Kobolde gesichtet."
"Und Nymphen?"
Dero warf mit verträumtem Schmunzeln einen Seitenblick auf den unbesetzten Posten neben ihm. Rondrian nickte 'mitfühlend'.
R: "Und sonst?"
D: "Das Unkraut wächst wie verrückt. Ist dieses Jahr besonders schlimm."
R: "Na, solche Probleme hat man ja wenigstens in Gareth nicht."
D: "Ihr spielt auf den Aufstand der Meilersgrunder an?"
R: "Oh, hör' mir auf damit. Ich komme gerade aus Perricum. Einige Leute dort sind ganz schön in Aufruhr wegen der Sache."
D: "Und Ayla? Ich meine ...die Erhabene?"
R: "Ist natürlich an der Front. Da wären wir auch besser."
D: "Mir hat die Herrin diesen Platz zugewiesen." Er deutete dabei in ausladender Geste vor seine Füße.
R (amüsiert): "Wie unserem Gast. Was hat denn seine Exzellenz der Zorniter gesagt, als er die Nachrichten aus Mühlingen hörte?"
D: "Begeistert war er nicht, ist doch ein folgsamer Schüler von Hauptmann Tiro Aarwulfingen. Aber ihm sitzt halt der Gallsteiner im Kreuz."
R (das Gesicht verziehend): "Üble Sache. Was macht eigentlich unser guter Marschall von Cadenburg?"
D: "Ist immer noch mit seinen Leuten im Reichsforst unterwegs."
R: "Dann ist er ja jetzt schon fast zwei Monde abgängig."
D (schulterzuckend): "Das kommt vor. Aber meistens tauchen sie doch irgendwann wieder auf."
R: "Wie in Tobrien."
D: "Na ja, doch anders. Sie sind noch lebendig - größtenteils zumindest."
R: "Also führt Hauptmann Tiro jetzt Befehl."
D: "Richtig. Und darf sich mit Briefen garetischer Adeliger herumschlagen."
R: "Was schreiben sie denn?"
D: "Och, so über Hausbesetzer und ihre Ansichten von Gastrecht."
R: "Doch nicht etwa wegen unserer kleinen Meinungsverschiedenheit mit Gräfin Naheniel Quellentanz?"
D: "Ich fürchte."
R (kopfschüttelnd): "Wie schon unser früherer Abtmarschall Clotho von Beraniaburg sagte, die Wogen legen sich wieder, die Grafen und Gräfinnen von Waldstein kommen und gehen. Drei Götterläufe waren es jetzt bei Naheniel?"
D (nickend): "Der Zwerg war länger - ich glaube, fast 18 Jahre."
R: "Schauen wir erst mal, ob ihrer Base überhaupt genug Zeit bleibt, sich einzuarbeiten. Von wem kam eigentlich dieser Brief?"
D: "Von einem gewissen Baron Eslam von Brendiltal zu Brendiltal."
R: "Brendiltal? Das ist doch einer von diesen Nebachotern?"
D: "Kann schon sein. Wieso?"
R: "Ach, nichts. Gemessen an den Überlieferungen der alten Schriften zu Baburin ist die Wortwahl in dieser Kultur doch sehr eintönig geworden. Aber das soll unsere Sorge nicht sein."
D: "Stimmt. Zum Glück liegt Osenbrück nicht im Schlund, sondern an der Grenze zum Greifenfurt'schen."
R: "Ja. Die sind im Umgang mit ihren Untertanen auch nicht so gnadenlos."
D: "Tja, dafür haben die Orks vom alten Adel auch nicht viel übriggelassen. Was da jetzt noch unterwegs ist, ist sowieso mehr oder minder alles miteinander verwandt."
R (schmunzelnd): "Dero, Du bist respektlos. Schönen Tag noch."
Rondrian klopfte dem Ritter auf die Schulter und führte sein Pferd, einen rondrianischen Marsch pfeifend, in den Vorhof der Burg.