Geschichten:Der Ritt in den Reichsgau Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. September 2006, 11:44 Uhr
Teil II
Die beiden Reiter preschten durch das geöffnete Tor, zügelten ihre Rösser vor dem Palais des Anwesens des Herrn von Brendiltal, sprangen aus den Sätteln, überließen die Zügel der edlen Tiere den heran eilenden Knechten, um dann selbst das Gebäude zu betreten.
Mit festen Schritten liefen die beiden Krieger zügig durch die Gänge des Anwesens. Ihre Gesichtszüge schienen aus Granit gemeißelt zu sein, als sie an den ausweichenden – fast möchte man sagen flüchtenden – Bediensteten vorbei in die Halle des Marbens, des Barons traten.
Eslam von Brendiltal erwartete bereits in Gesellschaft seiner Tochter Ankara seine beiden ältesten Söhne und kam ihnen ein paar Schritte entgegen, während die rothaarige Amazone am Fenster angespannt stehen blieb.
“Nun?” war das einzige Wort mit dem der Marben die beiden Halbbrüder begrüßte.
“Marascha Vatär,” grüßte Ra’oul, der Ältere zurück, “äs is wuar, der Auftragsgäber däs Anschlagäs städt fäst. Där Raischsgauär Marbän stäckt dahintär.”
“Wär?” fragte Eslam nach, “Wär ist das, där Raischsbauär?”
“Där Pfalzgraf zu Raischgau, wie äs in Garäti haißt, Vatär. Bärnhälm von Wättärfäls, är hat sain Athin (Sitz) im Landä Hartstään.....” erläuterte der Halbbruder Ra’ouls.
“Und,” griff Ankara vom Fenster aus auf, “das liegt in der Nähe Puleths.” Wie gewohnt bediente sich die Amazone bei ihren Worten einem einwandfreiem Garethi.
“Wuos?” platzte es aus Eslam heraus. “Und diesär Radschak (Dummkopf/Schweinehirte) hattä... Uoooh....” Wütend schlug der Baron seine rechte Faust in die linke Handfläche, während seine drei Ältesten um ihn herum abwarteten und auf neue Anweisungen harrten, auch wenn sie schon ahnten was kommen würde.
“Lass sofordt allä Dainä Ammayin anträtän.” Wandte Eslam sich wieder an seinen ältesten Bastard. “Wir brächän noch heutä auf.”
“Ja Vatär!” damit schlug der Glatzkopf nochmals die rechte Faust auf seine Brust über dem Herzen und eilte hinaus. Alle wussten, dass Eslam seine Leibwache vollständig mitreiten lassen wollte, um Stärke zu beweisen. Ankara drehte sich währenddessen wieder zum Fenster um und beobachtet durch das Glas einige junge Fohlen wie sie miteinander herumtollten.
“Ra’oul, die Ammayin a Korosan Dainäs Brudärs sind nach där Schlacht am Arvepaß nischt mehr in vollär Zahl. Far’ey und Hassan kennän immär noch nischt wiedär raitän und Cassim, Jussuar, Ishok und Dubar sindt zusätzlisch in Waiden wiedär diesän schwarzän Gäzüschts gefallän.” Damit sprach Eslam lediglich Tatsachen aus und Ra’oul wartete die weiteren Ausführungen seines Vaters ab. “Ra’oul, Du sagtäst gestärn, dass neuä Ammayin aus däm Landä Näbachots eingetroffän sind, um bai dän Korosan aufgenommen wärdän zu wollän.”
“Ja Vatär. Drai stammän aus dem Emirat Baburin und haben dort beraits mehräre Jahrä gediendt. Vier waitäre Ammayin stammän aus den umliegändän Landän.”
“Gut, isch möschtä, dass sie mitkommän. Da kennän wir glaisch sähän, ob sie es wärdt sind aufgenommän zu wärden. Sorgä dafür, dass auch sie abraiseberaidt sindt.”
“Jawohl Vater!” Damit grüßte auch Ra’oul seinen Vater gleich seinem Halbbruder mit der Faust auf der Brust, drehte sich um und wollte den Raum verlassen. Eslam rief ihm jedoch noch ein paar Worte nach.
“Und sendä ainän Botän nach Hassal’han Ammayin (Haselhain) där Simold informiert. Isch wärdä ihn heutä noch abholän. Wir wärdän gemainsam raitän und das Bannär Näbachots und der Pul’eye’shar hoch haltän und dän faigän Raischbauär aus sainäm Athin hier nach Näbachot schlaifen.”
Immer noch jähzornig, brüllte Eslam daraufhin nach seinem Pagen Rashid, damit dieser ihm seine Rüstung bringen und anlegen sollte.
“Du kommst nischt mit Ankara?”
“Nein Vater, das werdet ihr schon alleine schaffen. Nur??”
“Nur?”
“Seit wann möchtest Du ihn einer solchen Angelegenheit Simold dabei haben, Vater?”
“Wail är auch ain Näbachote und Pul’eye’shar ist, darum!” erwiderte Eslam immer noch gereizt.
“Ach gib es doch zu,” spottete die Amazone, “Du weist nicht genau, wo der Pfalzgraf residiert.”
Die Miene Eslams verfinsterte sich ob dieser Worte noch mehr. Verärgert zog er sich seinen prächtigen Helm auf und folgte seinen Söhnen hinaus auf den Hof, wo bereits seine Krieger auf ihn warteten....
weiter mit Teil 3
(T. Baroli, M. Gundlach, J. Suberg, S. Trautmann, A. Zdralek)