Garetien:Reichsforster Fehde
Die Reichsforster Fehde ist eines der prägendsten Ereignisse der Grafshaft Reichsforst in den vergangenen 100 Jahren. Ohne den Streit mit dem Kaiser wären weder die Pfortenritter noch das Ansehen des Hauses Luring noch der Zusammenhalt der Reichsforster Ritterfamilien zu erklären.
Auslöser und Beginn
Graf Adhemar von Luring stand dem Kaiserhaus nahe, seine Schwester Gerlinde hatte in die kaiserliche Familie eingeheiratet und mit Kaiser Perval verband ihn häufiges Sehen und Reden auf den von beiden geschätzten Turnieren. Zu Spannungen kam es, als Kaiser Perval die Turnierregeln änderte und scharfe Waffen einführte, die nach Ansicht Graf Adhemars gegen die garetische Turniertradition sprachen. Den Bruch aber führte der Tod des Reichsforster Erbens herbei: Ungolf Raul von Luring verlor sein Leben im Lanzengang auf dem Turnier zu Gareth 943 BF, weil Kaiser Perval auf weitere Verschärfung der Turnierregeln bestanden hatte. Der siegreiche Gegner des Grafensohn war der Erbe Hartsteens, Pervalian von Quintian-Quandt. Öffentlich beschimpfte Graf Adhemar den Kaiser, kritisierte ihn in schärfster Form und forderte sogar ein Duell »nach kaiserlichem Reglement«, das Kaiser Perval ablehnte.
Die Reichsforster zogen sich in ihre Grafschaft zurück und bereiteten sich auf den bekannten Zorn des Kaisers vor. Er kam über sie mit der Macht des kaiserlichen Heeres und des kleinen Ritterbannes.
Fehdeparteien
Grafenfehde
Solange, wie Graf Adhemar seine Ritter führte, spricht man von der »Grafenfehde«, in der es zu einigen Scharmützeln zwischen den Reichsforster und den kaiserlichen Rittern kam. Bei Samlor gab es eine kleine Schlacht mit etwa achtzig beteiligten, in der der kaiserliche Corporal Bulgereith von Borstenfeld den Tod fand. Der siegreiche Reichsforster Alderan von Kesselstein hinderte dadurch Marchall Marbert von Mersingen daran, einfach so nach Reichsforst hineinzuspazieren. Auch an Burg Zankenblatt scheiterte ein schnelles Vorankommen der Kaiserlichen.
Graf Adhemar gelang es auch deshalb, seine Ritter auf sich einzuschwören und in der Fehde gegen den Kaiser hinter sich zu sammeln. An einem nebligen Borontag 943 BF versammelte er die Häupter der Reichsforster Familien auf Burg Rubreth zum Schwurbund von Rubreth, mit dem auch die Reychsforster Liga wieder belebt wurde. Nur wenige Familien der Grafschaft beteiligten sich nicht an diesem Schwurbund, allen voran das Haus Hirschfurten sowie die Familien Waldfang und Flaß auf Cresseneck.
In der Folgezeit sammelte Graf Adhemar seine Verbündeten, nahm Geldschulden auf, um seine Leute auszurüsten und zu bewaffnen und ließ seinen Vasallen Zeit, ihren Heerbann zusammenzustellen und ihre Ländereien und Burgen auf Krieg vorzubereiten. Die kaiserlichen Truppen ihrerseits richteten bei Marano ihr Heerlager ein und begannen, von der Familie Hirschfurten unbelästigt, die Region dem kaiserlichen Banner zu unterwerfen. Die gesamte Familie Brohlingen wurde ausgelöscht, als Marschall Marberts Truppen die Burg Brohlenstein bei Brohlingen in Brand steckten.
Über den Winter herrschte Ruhe. Die Kämpfe flammten erst wieder auf, als das Wetter Reisen und Kämpfen wieder zuließ. Das Grafenturnier zu Luring fiel aus und gab dem Frühlingsheerbann Platz. Anschließend zog Graf Adhemar gegen die Familie Angerwilde, die sich dem Eid widersetzt hatte, und schlug Quisira von Angerwilde und ihre Gefolgsleute in der ungelichen Schlacht im Vollen Mond bei Grünau, die im hellsten Vollmondlicht ausgefochten wurde und von den dreifach überlegenen Schwurbundrittern gewonnen wurde. Anschließend zog der Graf in Richtung der kaiserlichen Randersburg.
Marschall Marbert hingegen ließ den Frühling auch nicht untätig verstreichen: In Hirschfurten hatte er nur wenige Ritter und eine Schwadron Lanzenreiter gelassen, mit dem restlichen Heer aber unerwartet Anfang Ingerimm durchmaß seine Streitmacht innerhalb eines Tages die Kaisermark, um plötzlich in Rallerspfort aufzutauchen. Dort kam es zum ersten Scharmützel zwischen dem Grafen, der eigentlich die Randersburg belagerte, und Marschall Mersingen. Wenige Tage drauf zerstörten des Marschalls Truppen die Burg Schneitzig in Rallerspfort. Als Mersingen die adelfrei geborene Familie Schneitzig aufhängen ließ wie gemeine Verbrecher, erwarb er sich bei seinen eigenen Leuten den Beinamen »der Eiserne«. Graf Adhemar aber durfte nicht zusehen, wie des Kaisers Bluthund seine Vasallen ermordete und deren Ansehen schändete, weshalb er aufbrach, um die Kaiserlichen zur Schlacht zu stellen.
Diese Schlacht fand erst am 22. Rondra 944 BF statt, nachdem die Namenlosen Tage und ein heißer und trockener Praiosmond das Kämpfen unterbrachen. Die Schlacht auf den Rallerwiesen war ein Desaster für die Ritter des Reichsforster Schwurbundes: Graf Adhemar vpn Luring geriet in kaiserliche Gefangenschaft, der gräfliche Bannerträger Wildemur von Schwarztannen fiel, desgleichen 25 Ritterinnen und Ritter. Doch die Fehde endete keineswegs hiermit.
Wilmundes wilde Monde
Die Zeit des Zwingvogtes
Kaiserliche Gnade und Nachgeschichte
Jahrestafel
9. PRA 943 BF | Turnier von Gareth | Ungolf Raul von Luring kommt im Lanzengang mit Pervalian von Quintian-Qunadt ums Leben. Graf Adhemar beschuldigt den Kaiser öffentlich, den Tod verantwortet zu haben. Bruch mit dem Kaiser. |
20. TRA 943 BF | Stechen von Samlor | Alderan von Kesselstein besiegt den kaiserlichen Corporal Bulgereith von Borstenfeld, der zu Tode kommt. Einige kaiserliche Ritter werden gefangen genommen. |
10. BOR 943 BF | Rubrether Schwurbund | Feierlich geleisteter Gefolgschaftseid und gemeinsame Kampfansage gegen den Kaiser auf Burg Rubreth. |
30. TSA 943 BF | Schlacht im Vollen Mond | Graf Adhemar besiegt die ihm untreuen Adligen aus Waldfang bei dem Orte Grünau. |
22. RON 944 BF | Schlacht auf den Rallerwiesen | Die Ritter Reichsforst verlieren die Schlacht gegen das kaiserliche Heer. Viele fallen oder werden gefangen genommen, darunter auch Graf Adhmear |
(BB)