Geschichten:Brendiltal in Rage
"MARBÄN! MARBÄN!"
Rashid, der Schreiberling des Barons rannte aufgeregt durch den Garten. Fünf Schritt bevor er den kleinen pavillonähnlichen Bau in dem sich sein der Marben gerade von zwei jungen Schönheiten den Rücken massieren ließ erreichte warf er sich auf die Knie in den Staub und wartete auf eine Reaktion Eslams.
Der Baron öffnete langsam und halb dösend sein linkes Auge und funkelte den Störenfried mürrisch an, bevor er ihm mit einem kurzen Wink die Erlaubnis zu sprechen gab.
"Marbän! Marbän, da sain neuä Bottschaft gekommän, von Marbäna von Darben-Dürsten, von Gnaden Aarwulfingen und vo...."
"Äh? Wass sein dass Aarwulfngen?" unterbracht ihn der Baron.
"Was?? Äh, ja Seine Gnadän Aarwulfingen sein där Gewaithä welchär haben Euch und anderen Marbäns auf Burgän verbottän. Abär da sain noch weitäre..."
"Ahhhh Aarrwulfngen sein jener Spaßvogäl, jenär luschtigä Mann welchär hat verkundet lustigä Botschaft. Jäne Nachrischt häben wir uns für spätär auf, können wir wieder rufen alle zusammen und könnän wir wieder gudd und laut lachän. Läß also ärst von Marbäna vor!"
"Abär Marben" stammelte Rashid "da sain noch.."
"Räde isch orkisch öder waruum fängst Du nädd an zu läsän?"
Der Baron schien nun langsam seine Geduld zu verlieren, so dass Rashid es vorzog die Botschaft des Marbens von Haselhain auf später zu verschieben. So las er denn die Botschaft Ihrer Hochgeboren Ruffina von Darben-Dürsten vor und die Miene des Baron verfinsterte sich immer mehr.
Als Rashid schließlich geendet hatte sprang der Marben gewand auf, schnappte sich seinen Schreiberling am Kragen und zog ihn hoch, nicht ohne ihn dabei kräftig zu schütteln.
"Was habän isch Diär gesagt sollst Du schreibän??"
"Das, dass sain Marbena altä Schachtäl?"
Rashid schwollen mittlerwele die Wangen von den einzelnen Hieben Eslams rot an.
"Ja, dass auch, abär was noch, was am Endä von Nachrischt? HÄ?"
"Dass, dass Ihr nitt mähr zu sagän hahahahahabt?"
Eslam hörte mit dem Schütteln nun gar nicht mehr auf.
"Ja, ja gänau. Wieso hast Du dass nitt geschriebän??"
"Hahahahab isch dohohohohoch Mahaharbän!"
"Lüg misch nädd an!"
"Abär Mar..."
"Schwaig! Wieso schraibt Marbäna mir dann wiedär?? Hä?"
Mit einem lauten ,Plumps' ließ der Baron Rashid auf den Hosenboden fallen und begabsich zu seiner Liege zurück.
"Gudd Rashid, dann Du läsen nun lustigä Botschaft von Kapathan von Osnabrück vor!"
"Osenbrück Härr!"
"Wie?"
"Äh nichts Marbän!"
"Dann fang ändlisch an, oder soll isch Dir aufhälfen?"
"Nein, nein Marbän, es gähd schon."
Während Eslam sich wieder auf seine Liege legte, so dass die Massage seines Rückens fortgesetzt wurde, kramte Rashid die Botschaft Tiros hervor. Doch trotz der Nähe zu Mutter Sumu hatte der Schreiberling ob des Durchrüttelns Probleme mit dem Gleichgewicht, so dass er es vorzog die Botschaft des Hauptmannes lieber aus dieser Position vorzulesen ...
Die Reaktion Eslams von Brendiltal verlief diesmal jedoch anders als so mancher, vor allem anders als Rashid erwartet hätte ... Sein schallendes Gelächter war bis in die weit entfernten Ställe zu hören.
"Har, har, har ... Diesär Mann, wie war Name?"
"Tiro Aarwulfingen von där Sääfäste."
"Ah ja ... Diesär Mann is wirklisch ein Mann nach meinäm Gäschmack. Har, har ... Soll misch Leutän gähän ..."
"Marbän han Gallstein fand däm nett so lustig Marbän, hat ganze Orden nun seines Landäs verwiesän..."
"So, hat er das?? Brauch isch gar nett, odär hast Du je einän von dänen hier gesähän??"
"Vielleicht is dänen zu gefährlisch, Marbän?"
"Vielleicht hast Du mal recht Rashid ... Nun gäh und laß misch in Ruhe!"
Völlig entspannt gab sich Eslam der Massage hin, nicht ohne ab und an einen kurzen Lacher von sich zu geben.
"ha, ha.. Leutän gähn ... Ha.ha.."
Rashid wartete aber immer noch auf dem Hosenboden sitzend.
"Äh Marbän?" Rashid würde am liebsten irgendwo verstecken, als seinen Baron nochmals zu belästigen, aber da war ja immer noch die Nachricht aus Haselhain.
"Äh Marbääään??"
"Wass is noch los? Wass sitzt Dud a noch auf Bodän von Hosä?? Soll ich Dir Beinä machen, oder hast Du nischts zu tun?"
Rashid danke den Göttern, dass Eslam immer noch gut gelaunt war, denn ansonsten würde er schon mit Hilfe des Barons quer durch den Garten purzeln....
"Da sain noch Nachrischt von Marben Simold. Er lässt Euch..."
"WASS?" Voller Zorn fuhr Eslam erneut hoch, sprang auf und griff sich wieder seinen Schreiberling.
"Wieso sagt Du davon nischts, hä?? Willst Du misch hintergähän Burschä? Räde also, was wollen Simold?"
"Mahaharbän, bittä, mir wird schlächt ..."
"Dann räde Burschä!"
"Marbän Simold, wollen Euch träffän. Heuheutä, bei Rashia'hal!"
Fast beiläufig flog Rashid nun quer über die Liege, auf der der Baron kurz vorher noch entspannt ruhte, während dieser schnellen Schrittes zu dem Hauptgebäude lief.
"Rashid, laß sattäln, isch reitä heutä noch aus!"
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