Garetien:Markt Maarblick
(675 Einwohner + 150 Flüchtlinge)
Maarblick ist der zentrale Weiler in der gleichnahmigen Domäne am efferdwärtigem Rande der Baronei Syrrenholt, nicht weit vom Syrrer Maar entfernt. Heuer zählt die gesamte Domäne annähernd 700 Einwohner, zumeist Landleute, doch auch der ein oder andere Handwerker findet hier, inmitten der beschaulichen Höfe, sein Auskommen
Wie eine über die Götterläufe hinweg gewachsene Ansammlung von vielen einzelnen Häuschen und Höfen mag einem Maarblick erscheinen, so man es zum ersten Male ansichtig wird. Kommt man von Firun über die Sankt-Emmeran-Abtei her in die Domäne Maarblick, so erblickt der werte Reisende den Ort Maarblick bereits von ferne. Von eben jener Abtei aus, die auf einer leichten Anhöhe über die umliegenden Ländereien thront, hat man einen freundlichen Anblick auf die Ortschaft und bemerkt die weit verstreut liegenden Gehöfte, Gutshöfe und Mühlen die dem Junkergeschlecht derer von Gorsingen zu Lehen gegeben wurden. Eben jenes Geschlecht residiert derweil etwas abseits des Ortes Maarblick.
Die hübschen und stets sauberen Fachwerkhäuschen gruppieren sich um einen kleinen Anger, auf dem regelmäßig die Bauern der Umgebung ihre Erzeugnisse feilbieten. Dass hier das geerntete Getreide der Bauersleut mit Knüppel und Flegel gemeinschaftlich gedroschen wurde, liegt derweil lange Zeit zurück, da die Domäne, wie die anderen Gemarkungen der Baronie auch, über ausreichend viele Mühlen verfügt. Am Rande des Dorfangers findet sich auch der kleine Wegeschrein der Travia, den manch ein Wandersmann bei all zu argem Wetter als Unterstand aufsuchen mag, sowie ein eigenes Haus der Peraine. Seine Hochwürden Lorderin Halburg, der Hüter der Saat zu Maarblick, kümmert sich aufopferungsvoll um das Seelenheil der Maarblicker, wie auch der Rohdener. Auch Magistra Nanduriane von Rothammer ist so manches Mal in Maarblick anzutreffen und lehrt denen die Zeit und Muße haben, neue Geschichten und Lieder und predigt das Wort der Weisen Göttin Hesinde. Beizeiten hilft er gar dem ein oder anderen Bauersmann, so dieser denn ein Schriftstück vorweist, dessen Schrift‚ so ganz und gar unleserlich erscheinet.
In Maarblick gibt es keine dunklen, furchteinflößenden Gassen und auch bittere Armut wird man hier nicht finden und noch weniger vermissen. Aber auch großen Reichtum sieht man hier nicht, und doch leben die Maarblicker zufrieden und bescheiden, verrichten göttergefällig ihr Tagwerk und bekommen von den Ränken und Plänen des Barons in Syrrenholt wenig mit. Ihr Junker ist ihnen doch näher als der ferne Baron.
Man könnte Maarblick für eine Stadt halten, doch wurden dem Ort die Stadtrechte trotz der großen Einwohnerzahl nicht verliehen. Nur rund 120 Personen sind freie Reichsbürger und unter anderem deshalb ist Maarblick keine Stadt. Mehr noch - Maarblick untersteht wie ein Weiler einem Junkergeschlecht und nicht einem Bürgerrat, was für einen gewissen Unmut unter eben jenen Bürgern schürt. Doch da die Junker von Ferinstein stets gerecht walteten, blieb es bei lediglich diesem Unmut.
Mittlerweile hat sich eine armselige Vorstadt im Schatten der Maarblicker Mauer gebildet: Flüchtlinge aus Gareth, die zuerst in einer Scheuer lagerten durften, haben sich im Laufe der letzten Wochen auf Geheiß der Junkerin Hütten und kleine Häschen gebaut. Nun leben sie hier noch recht armselig, doch unterstützt durch die Maarblicker und das Haus Gorsingen von Ferinstein. Sprecherin der Flüchtlinge ist die junge Traviageweihte Alrike Seeberger, die schon während des Zuges sich aufopferungsvoll um die Familien kümmerte.
Vorsteher des Boron-Tempels ist Lorderin Halburg.