Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 9

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Burg Orbetreu, im Boron 1029 BF


„Er will, dass ich was mache?“ Hadrumir schaute Ludorand entgeistert an.

„Der Graf kann es auf keinem Fall erlauben, dass Luidor in irgendeiner Weise diesen Heerzug als seinen Erfolg verbuchen kann.“

„Soll ich etwas absichtlich verlieren?“ fragte Hadrumir entgeistert.

Ludorand schaute seinen aufgebrachten Vetter an. „Wenn es die Lage erfordert schon. Dieser Heerzug darf nicht erfolgreich für den Hartsteener verlaufen. Er darf sich nicht mit einem Erfolg brüsten, der ihm nicht zusteht. Wie du das anstellst, ist mir ziemlich egal.“

Hadrumir konnte nur den Kopf schütteln. Erst sollte er alles daran setzen, den Hartsteener für das Unternehmen zu gewinnen und jetzt sollte er dafür sorgen, dass der Heerzug keinen Erfolg hatte? Langsam schaute Hadrumir seinem Vetter in die Augen und sprach leise: „Raus hier! Und trete mir nie wieder mit einem solchen Befehl unter die Augen!“

Ludorand schaute verdutzt: „Wie bitte?“

„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich werde keine Schlacht absichtlich verlieren. Ich werde Puleth einnehmen. Mit der Reichsforster Liga und mit den Truppen des Hartsteeners. Es ist mir egal, was Graf Geismar davon hält und wer den größeren Nutzen daraus zieht. Ich habe mein Versprechen gegeben. Und das Wort eines Schwingenfelser zählt noch etwas in der Grafschaft. Schließlich bin ich es doch am Ende, der sowohl gegenüber den Reichsfortern sowie den Hartsteenern als Verräter an der Sache dasteht, nicht der Graf oder du.“

„Bist du noch bei Sinnen? Du spielst dem Feind in die Hände!“ Ludorand schaute seinen Vetter verdutzt an, doch dieser schien fest entschlossen.

Hadrumir hatte sich bedrohlich aufgebaut: „Richte dem Grafen aus, dass dieser Heerzug erfolgreich nach Hause zurückkehren wird und jetzt verschwinde. Ich habe eine Armee aufzustellen. Zumindest laut diesem Befehl, den du mir überreicht hast.“

„Doch denke auch an meine mündlich überbrachten Befehle!“ Mit diesen Worten verlies Ludorand das Arbeitszimmer seines Vetters. Bei sich dachte er: Ich hoffe, du machst keine Dummheiten! Und ich hoffe, dass ich nach diesem Heerzug noch dem Grafen unter die Augen treten kann.

Hadrumir blieb nachdenklich zurück. Er stand zwischen den Fronten und wusste nicht, wie er von dort fort kommen sollte. Nach einiger verlies auch er sein Arbeitszimmer, wies einen Knecht an, alles für eine Abreise in drei Tagen bereit zu machen und suchte dann seine Kusine Eleona auf, um sie über die neue Situation aufzuklären.