Garetien:Markt Tannwirk
Tannwirk, ehedem umgeben von dichtem Tannicht, steht heutzutage auf der Grenze zwischen dem vorrückenden Reichsforst und der gerodeten Ebene. Das Gelände ist hügelig und feucht, der Ertrag an Holz und Torf hervorragend.
Die Bewohner Tannwirks sind, obwohl auch sie streng praiosgläubig sind, noch recht weltoffen und tolerant. Zumindest am Marktag werden sogar Elfen innerhalb des Ortes gedulden, sofern sie Handelswaren mitbringen.
Das Marktviertel
Zentrum Tannwirks ist der gepflasterte Marktplatz. Dominiert wird der Platz von einem Springbrunnen, der einen Waldschrat zeigt, aus dessen Mund, Augen und Ohren Wasserstrahlen schießen. Am Platz liegen auch die schönsten Häuser Tannwirks: schmucke Fachwerkhäuser und Steinhäuser mit kunstvoll bemalten Fassaden oder düster blickenden Wasserspeiern. Ebenso liegt hier das Gasthaus zur Goldenen Gans mit Travia-Tempel und das Ratshaus mit angeschlossenem Ratskeller. Im Ratshaus befindet sich auch der kleine, aber kostbar eingerichtete Praiosschrein. Ebenso im Marktviertel liegt das Garde- und Zeughaus. Zu fast jeder Tageszeit patroulliert zuminest ein Büttel durch die gepflasterten Straßen und achtet nicht nur auf Recht und Ordnung, sondern auch auf Sitte und Anstand. Zu jedem Praiostag kommt ein Geweihter aus dem nahen Praioskloster in den Ort und predigt auf dem Marktplatz. Zu diesen Predigten versammeln sich fast alle Bewohner des Marktviertels, in ihren besten Gewändern natürlich, auf dem Platz und lauschen andächtig.
Der Palisadenwall
In einigem Abstand zum Marktplatz wurde schon vor langer Zeit eine Holzpalisade errichtet, die bis heute gut in Schuss gehalten wird. Die Bürger würden zwar gerne eine Steinmauer bauen, doch scheiterte dies bisher aus zwei Gründen: dem Mangel an Baumaterial und dem fehlendem Stadtrecht. Zwei steinerne Torhäuser ermöglichen den Einlass, das Garether Tor im Süden und das Greifenfurter Tor im Norden. Zwischen dem Marktviertel und der Palisade haben sich die einfachen Bewohner Tannwirks angesiedelt: Holzschnitzer, Schneider, Töpferer, kleinere Händler und Krämer, die Familien von wohlhabenderen Torfstechern und Holzfällern und alle, die es in der Baronie zu bescheidenem Wohlstand geschafft haben. Das Stadtbild ist hier von schlichten Fachwerkhäusern ,einfachen Holzbauten und engen Gassen geprägt. Eines der wenigen Steingebäude ist der Hesinde-Tempel.
Der Außenbezirk
Aus Platzmangel innerhalb der Palisade haben sich an der Straße Richtung Süden die Ärmsten der Armen Tannwirks angesiedelt. In einfachsten Holzhütten leben hier Flüchtlinge aus Tobrien und der Wildermark, Kriegsversehrte der letzten Schlachten, gescheiterte Existenzen und auch allerhand zwielichtiges Gesindel. Mit einfachen Handlangerarbeiten und Tagelöhneraufgaben versucht sich die eine Hälfte über Wasser zu halten, die andere verlegt sich aufs Betteln, Taschendiebstahl, Schmuggel, oder den betrügerischen Verkauf von Praios-Reliquien und angebliche Schutzamulette an Durchreisende. Nur zwei Steingebäude gibt es hier: etwas abseits einen großen Schlachthof, in dem der Fleischbedarf des Ortes befriedigt wird und eine Schmiede direkt an der Straße. Dort beschlägt der Zwerg Antrax der Einäugige Pferde neu und richtet gebrochene Achsen. In einer stinkenden Gasse, unweit des Galgenhügels, liegt die Spelunke Galgenblick.
Der Boronsanger
Der Boronsanger Tannwirks liegt außerhalb des Ortes auf einem saftig grünen Hügel. Sommers wiegen sich blaue Kornblumen, roter Klatschmohn, Scharfsgabe und Gänseblümchen im leichten Wind und eine Trauerweide spendet Schatten. Ein kleiner Boronschrein krönt den Hügel. Gräber mit schlichte Holzrädern liegen neben kunstvollen Rabenstatuen und gemauerten Grüften. Der Totengräber Tannwirks hat in letzter Zeit allerdings mehr damit zu tun, den immer näher an den Totenacker heranwuchernden Wald zurückzudrängen, als mit sonst irgendwas.