Lieder:Reigen von Answin und Dexter
nach dero zwantzig Götterläufen in Reime gefaßt und jnn Type gesetzt auf Auraleth zu Wehrheym.
Nicht ohne Bewegung zu singen<lilybook2> \version "2.10.25"
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title="Reigen von Answin und Dexter" poet="Barnemund von Plitzenberg (BB)" composer="Traditional: Paggington's Pound" tagline=""
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<< \time 4/4 \tempo 4=160 \relative c' { \key c \major \set Staff.midiInstrument="Electric Piano 1" a4. b8 c4 <gis b> ~ <gis b>4 r4 a4. b8 c4 b2 c8 d e4. f8 e4 d b4 g8. r16 a4 c4 b8. r16 a2 r4 a4. b8 c4 <gis b> ~ <gis b>4 r4 a4. b8 c4 b2 c8 d e4. f8 e4 d b4 g8. r16 a4 c4 b8. r16 a2 r4 e'4 g fis8. r16 e4~ e4 r4 e4 g4 <fis g>8. r16 <e,, e>2 r4 e4 g fis8. r16 e4 g fis8. r16 e4 g <fis g>8. r16 <e,, e>2 r4 e4. f8 e8. r16 d4 b4 r4 c4. d8 c8. r16 b2~ b8. r16 e4. f8 e8. r16 d4 b4 r2 c4 r4 a2 r4 e'4. f8 e8. r16 d4 b4 r4 c4. d8 c8. r16 b2~ b8. r16 e4. f8 e8. r16 d4 b4 r2 c4 b8. r16 a2 r4
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\addlyrics { \set stanza = "1: " Nun_ra- te doch, Dex-_ter,_du Groß- ge- heym- rat, wer _ un- ter den Klu- gen dies Lied ge- macht hat. Du_hast y- ber- all_Dei-_ne Spit- zel im Landt, doch _ mich be- kommst Du nie- mals jn Dey- ne Handt! Ich_weiß näm- lich auch,_was_bei Dir ist so Brauch: Denn_lä- chelnd fetzt Du dei- nen Geg- nern den Bauch! Das_weiß_ich von da- mals jm Jah- re zehn Hal, da_kamst Du ge- ra- de_vom_Wolff von Win-_hall. Du_such-_test Er- folg und Du schau- test im Rund, da_fand’st Du noch jm-_mer_den Herrn Ra- ben-_mund.
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Nun rate doch, Dexter, du Großgeheymrat,
wer unter den Klugen dies Lied gemacht hat.
Du hast yberall Deine Spitzel im Landt,
doch mich bekommst Du niemals jn Deyne Handt!
Ich weiß nämlich auch, was bei Dir ist so Brauch:
Denn lächelnd fetzt Du deinen Gegnern den Bauch!
Das weiß ich von damals jm Jahre zehn Hal,
da kamst Du gerade vom Wolff von Winhall.
Du suchtest Erfolg und Du schautest im Rund,
da fand’st Du noch jmmer den Herrn Rabenmund.
Denn Answin der ‘Kaiser’, der erzschlaue Hund,
der harrte noch jmmer der seligen Stund’,
da er sich des Garether Welpen befreyt
vnd seiner Familie die Krone bereyt’.
Doch dem wolltest Du nicht schauen nur zu,
Du schicktest die KGIA hin jm Nu.
Sie sollte dort schnüffeln, verraten, verstehn,
was in Rommilys alles könnte geschehn.
Und Answin, der that, was Du vorher geahnt,
doch kam dann der Hochtann ins Blickfeldt gerannt.
Herr Roban von Hochtann – das weiß jedes Kyndt –
war Darpatien treu und integer gesinnt.
Er kam zwischen Dich und das Haus Rabenmund
vnd das war für keynen bisher je gesundt!
Am hellichten Tag erschlagen er lag,
weil er nämlich Answin und Dexter erschrak.
Doch das war der erste nur, der sterben mußt’,
auch Pernlind Nebeltreu hat zuviel gewußt.
Der Dritte jm Bunde lebt aber noch heut –
was hat er von damals bis heute bereut?
Der Stiman Licata verlor Frau vnd Kind,
nur wußt leider keyner, wo die Gräber sind.
Es suchte auch nymand – warum und wozu?
Den Finsterbinges schob man die Schuld jn die Schuh!
Ja, das war galant, das ginc Hand jn Hand;
die Gegner verteilten auf andre die Schandt.
Herr Answin ließ ab dann vom heymlichen Plan –
Herr Dexter hat saubere Arbeyth gethan.
Was kymmert die Großen des kleinen Manns Not?
Für jene war alles ja wieder jm Lot.
Die Schandt’ gärt auf heute nun wohl Zwantzig Jahr’
vnd kaum einer weiß noch, was weyland geschah.
Manch einen quält seitdem zu lang schon die Schuld;
Gewissen und Reue verliern die Geduld.
Drum sei hier gesagt und vor allen geklagt:
daß den Göttern die Schandthat hat nymals behagt!
Drum sei auf Dich, Dexter, von Hercen gespien,
man wird auch am End Dich zur Rechenschaft ziehn.
Verdammt sein auch Buchweyde, Licata, Rabenmund!
Hochachtungsvoll –
Euer Hofnarr Barnemund.