Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 19
Puleth, der Nachmittag des 15. Hesinde 1029 BF
Die aranischen Säbelschwinger trieben die Formation auseinander. Hadrumir stand immer noch auf seiner Anhöhe und musste lächeln, als er sah, dass seine Maßnahmen dem Stolzenfurter die nötige Zeit verschafft hatten. Die leichte Kavallerie stürmte nun in vollem Galopp heran, der Stolzenfurter ritt voran und traf wie erwartet die Flanke des Gegners schmerzlich. Schnell kämpften sich die Truppen bis zu Hadrumirs Standpunkt durch.
Dieser Angriff wiederum verschaffte Hadrumir die nötige Zeit seine Truppen zu sammeln und fünfzig Schritt hinter den Kampflinien eine neue Linie aufzubauen. Der Feind sammelte sich erneut.
Wollte Hadrumir gewinnen, brauchte er jetzt seine schwere Reiterei. Er packte das Banner der Infanterie und schwenkte es mehrmals. Er konnte es nicht genau sehen, aber er glaubte, gesehen zu haben, wie sich die Reiter in Bewegung setzten. In der Zwischenzeit hatte sich der Feind gesammelt und setzte erneut zum Angriff an. Mittlerweile stand allerdings die Formation der eigenen Truppen besser.
Hadrumir bemerkte unterdessen mit Unbehagen, dass der Vormarsch auf der Westflanke schneller voranschritt.
Mit einer Urgewalt stürmte in diesem Moment die schwere Kavallerie heran. Hadrumir konnte sehen, dass Hadran von Katterquell mit seiner Schwester, Linai von Katterquell in vorderster Front ritt, als urplötzlich von Osten her kommend weitere berittene Truppen des Feindes heranrückten. Mit schreckgeweiteten Augen musste Hadrumir zu sehen, wie diese Truppen in die Flanke der Reiterei fielen. Der Aufprall war gewaltig. Es war nicht zu erkennen, was vor sich ging, aber man hörte die Schmerzensschreie der Reiter. Schließlich sah Hadrumir, dass der Feind mit seiner Reiterei den Angriff der schweren Kavallerie zunichte gemacht hatte. In vorderster Front ritt ihm und seinen Truppen Kazan al’Kira entgegen, der Hauptmann der aranischen Säbelschwinger. Den Namen hatten einige wenige Späher in Erfahrung bringen können. Die eigene Reiterei war geschlagen worden.
Hadrumir erkannte sofort, dass mit diesem Angriff seine gesamte Flanke in Gefahr war: „Pikniere, neu formieren! Stolzenfurt, sorgt dafür, dass die Reiter hier wegkommen! Wir brauchen eine ununterbrochene Formation!“
„Zu Befehl!“
Innerlich fluchte Hadrumir. Woher kamen diese Reiter jetzt? Viel zu langsam lief die Neuausrichtung seiner Truppen. Bocksbert von Stolzenfurt versuchte die Reiterei zu sammeln, was ihm nur schwer gelingen wollte. Jetzt versuchte er die ungeschützte Seite der Pikeniere zu sichern. Mutig ritt er den Säbelschwingern entgegen.
Mit einem starken Aufprall trafen die Reiter aufeinander. Hadrumir konnte sehen, wie sich der Stolzenfurter gegen den Hauptmann behauptete. Aber mit mächtigen Hieben trieb dieser den Stolzenfurter zurück. Trotz dieses wackeren Streitens bemerkte Hadrumir, dass die Neuausrichtung seiner Truppen nicht schnell genug war. Plötzlich konnte man sehen, wie der Stolzenfurter vom Pferd fiel. Ein Jubelschrei war von den Säbelschwingern zu vernehmen, als sie sich daran machten in die Seite der Pikenformation zu fallen.
Autor: D. Assmann, I. Basten, J. Hegel, P. Seeger, Hartsteen