Greifenfurt:Perval Svellter

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kaltherziger Kriegsgewinnler

Häuser/Familien

(keine)

Lehen/Ämter

(keine)

Orden/Kirchen/Bünde

(keine)

Stand und Lehen:
Stand:
Bürgerlich
Sonstiges:
Handel
Ämter und Würden:
Daten:
Alter:
62 Jahre
Tsatag:
15. Ron 985 BF
Geburtshoroskop:
Ucuri, Levthan, Kor, Schwert
Erscheinung:
Erscheinungsbild:
unauffällig
Augen:
wässrig blau
Haare:
schütter
Hintergründe:
Charakter:
Frettchen
Kurzbeschreibung:
kaltherziger Kriegsgewinnler
Beziehungen:
ansehnlich (in der Markgrafschaft), sehr groß (in der Stadt Greifenfurt)
Finanzkraft:
groß
Zitate:
"Die Leute haben mich immer unterschätzt. Sollen sie nur. Das macht es mir leichter..."
Briefspiel:
Ansprechpartner:
unbespielt

Auf den ersten Blick ist der unauffällige, wohlsituierte Perval Svellter, ein gebürtiger Lowanger, dessen Familie sich jedoch schon vor 43 Jahren in Greifenfurt niederließ, ein ganz gewöhnlicher Händler, der seinen Geschäften nachgeht. Er gehörte zu den letzten, die im Orkkrieg Greifenfurt verließen und zählte zu den ersten, die den Handel in der Markgrafschaft wieder aufnahmen. Mithin könnte man meinen, Svellter sei ein Mann, der sich um die Mark verdient gemacht habe, und will ihm gerne gönnen, daß auch er seinen Gewinn bei diesen Geschäften gemacht hat. Svellter hütet denn auch die Fassade des tadellosen Ehrenmannes nicht minder wie sein Gold.

Daß Svellter aber einer der übelsten Kriegsgewinnler ist, den die Mark je gesehen hat, davon wissen all jene zu künden, die er bis auf das letzte Hemd ausgenommen hat.

Svellter wußte die Not der Greifenfurter trefflich für sich auszunutzen. Menschen, die vor den Orken fliehen wollten, verkaufte er - hoffnungslos überteuerte - Passagen auf seinen Fuhrwerken. Als die Orken den Belagerungsring um Greifenfurt enger zogen, und die Straßen nicht länger passierbar waren, dingte er Schlepper, Flüchtlinge aus der Stadt zu schleusen, selbstredend gegen einen ordentlichen Batzen Goldes. Die wenigsten der Unglücklichen verfügten über eine ausreichende Barschaft, die Dienste des Händlers in Münze zu vergelten, doch Svellter wußte immer einen Rat: Gerne nahm er die wertvollen Besitztümer der Fluchtwilligen in Pfand: Schmuck und Pretiosen. Vornehmlich aber verlangte es ihn nach einem Gut: nach Haus- und Grundbesitz. Die Wucherzinsen, die der Pfandleiher von den Unglücklichen forderte, akzeptierten diese in ihrer Not. Die wenigsten aber waren in der Lage, ihren Besitz, nachdem sie einmal zurückgekehrt waren, wieder auszulösen, zu hoch drückte die Zinslast, nicht selten waren aus 100 Dukaten ein Vielfaches geworden, das Svellter seinen Schuldnern abverlangte. Wenn die einstigen Eigentümer denn zurückkehrten. Waren sie den Orken doch zum Opfer gefallen oder sonstwie zu Tode gekommen, fiel der Besitz an Svellter. In einigen Fällen, so munkelt man, habe der gierige Handelsherr gar nachgeholfen, daß ein Erbe nicht mehr auf den beliehenen Hof zurückkehren würde. Doch konnte ihm dies nie nachgewiesen werden.

Nicht allein mit den Flüchtlingen machte Svellter seine Geschäfte. Ein Baron brauchte Taler, seine Söldlinge zu bezahlen? Svellter gewährte großzügige Kredite. Wohl war Perval klug genug, Schulden der Landherren nicht offen einzufordern. Viel mehr war es ihm wert, bei Personen von Einfluß „einen dicken Stein im Brett zu haben“. Und in der Tat gibt es einige Barone, die bei dem gerissenen Händler in der Kreide stehen, und ihm mehr als einen Gefallen schulden. Man munkelt gar, selbst die Markgräfin stehe in seiner Schuld. Desgleichen gilt für einige der Ratsfamilien. Nicht umsonst hat Svellter das ein oder andere Familienmitglied eines Ratsmitgliedes gänzlich ohne Forderung durch den Belagerungsring schleusen lassen - eine Hand wäscht bekanntlich die andere ...

Mit seinen weniger einflußreichen Schuldnern kennt Svellter hingegen kein Pardon, denen ließ er ohne viel Federlesens Häuser und Grund pfänden. Wieviel Land Svellter mittlerweile auf diese Weise an sich gebracht hat, weiß niemand, doch würde man alles zusammennehmen, mancher Baron würde wohl vor Neid erblassen. Die Bauern sind zum Teil gar gezwungen, noch über Jahre für Svellter ihre einstigen Äcker zu bestellen, für den noch zu tilgenden Zins.

Auch nach dem Kriege wußte Svellter noch gute Geschäfte zu machen. So ein Wiederaufbau verschlingt große Summen, daß die, denen der Ork alles genommen hat, nicht haben.

Auch will das hungernde Volk genährt werden, es fehlt an allem fürs tägliche Überleben, wie auch für den Aufbau. In Zeiten aber, da kaum ein Händler den beschwerlichen Weg nach Greifenfurt wagt, da läßt sich der Sack Mehl mit Silber aufwiegen.

Svellter versteht sich allzu trefflich darauf, aus der Not anderer seinen Profit zu schlagen. Und wiewohl in seinen Methoden nicht zimperlich - so unterhält er einen Schlägertrupp, vorgeblich Söldlinge, seine Handelszüge zu beschützen, um ausstehenden Forderungen Nachdruck zu verleihen - verstößt der Handelsherr doch gegen kein weltliches Gesetz. Zudem, sein geschicktes Lavieren, sein Verhandlungstalent und die schlichte Tatsache, daß einige der Einflußreichsten in Stadt und Mark in seiner Schuld stehen, haben es vermieden, daß die dunklen Umtriebe des Händlers ans Tageslicht gezerrt werden.

Und so wird wohl Svellter, statt an den Pranger gestellt zu werden, vielmehr eines Tages in den Rat berufen werden.

(MS)