Heroldartikel:Wettbewerb der Künste in Kressenburg

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Rauschendes Fest findet blutiges Ende

Kressenburg. In der Baronie am Rande der Markgrafschafi Greifenfurt zum benachbarten Garetien fand am siebenten Tage des Monates RAHja ein großes Fest statt. Grund war ein Aufruf der Baronin Faralda von Hasenfeld-Kressenburg zu einem Wettbewerb der schönen Künste. Alsbald fanden sich Künstler aus ganz Greifenfurt und Garetien, aber auch aus anderen, entlegenen Ländern ein, um ihre Künste zum Besten zu geben. Der Burghof der Kressenburg war überfüllt mit Gauklern, Jongleuren und Artisten. Auf mehreren kleinen Bühnen trugen Poeten ihre Gedichte vor und sangen Barden ihre Lieder. Besondere Stimmung kam auf, als der berühmte Skalde Shakes Pearson seine Gassenhauer gröhlte. Aber auch die junge und bis dato unbekannte Amber Zahrajhan begeisterte die zahlreichen Besucher mit ihrem Epos über die glorreiche Thalionmel. Selbst zwei Tänzerinnen aus den Südlanden waren gekommen, zarte Gestalten mit dunkler Haut und großen braunen Rehaugen. Sie hatten sich grazil zu der fremdartig klingenden Musik bewegt, die Gäste mit ihren anmutigen Schleiertänzen gefesselt und Stürme der Begeisterung ausgelöst, die die Mädchen mit gesenktem Blick und verlegenem Lächeln zu Kenntnis genommen hatten.

Unter den zahlreichen Gästen waren zwei hochgestellte Persönlichkeiten aus Dapartien angereist, nämlich die Damen Mendine und Dariah von Waldmark, welche die facettenreichen Darbietungen sichtlich genossen. Auch Baron Otwin von Greifenhorst-Schwarzberg war mit einer kleinen Gesandtschaft gekommen. Er überraschte die Anwesenden, als er selbst eine kleine Silberflöte hervorzog und eine alte Greifenfurter Melodie anstimmte. Die klaren Töne der Flöte verzauberten die Anwesenden und fast schien es, als sähe man die Bilder, die das bekannte Lied beschrieb. als der Baron jedoch „wir zogen gen Nordmark“ anstimmte, schlug die besinnliche Stimmung schnell um und nicht wenige fingen an, das Tanzbein zu schwingen.

Als der Abend dämmerte, begannen die Geschichtenerzähler im Fackelschein mit ihren spannenden Erzählungen und Heldensagen die Zuhörer in ihren Bann zu schlagen, bis diese gebannt alles um sich herum zu vergessen Höhepunkt und gleichzeitig spektakuläres Ende des Festes waren die grandiosen Darbietungen eines Magiers, der feuerspeiende Drachen, kriegerische Helden und bezaubernde Maiden am Nachthimmel erscheinen ließ. Seine Darbietung beendete er mit einem weißglühenden Feuerball, der in schwindeierregender Höhe explodierte und die Menge zum Toben brachte.

Faralda von Hasenfeld-Kressenburg ergriff zum Schluß selbst das Wort und bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen an diesem Tage, der unvergessen in der Geschichte ihrer Baronie bleiben werde. Sodann überreichte sie unter stürmischen Applaus der Gäste den Künstlern Präsente und ließ es sich nicht nehmen, auch dem Baron Otwin von Greifenhorst-Schwarzenberg eine silberne Gürtelschnalle in Form einer gewundenen Schlange zu verehren. Worauf dieser mit charmanten Lächeln eine große silberne Feder, die auf einem kleinen Marmorstein aus Kyndoch befestigt war, hervorzog und sie der Baronin zu deren Entzücken mit einer eleganten Verbeugung übergab. Abschließend verkündete diese unter dem Beifall der Anwesenden, daß eine solche Veranstaltung künftig in jedem Götterlaufe stattfinden solle und man sich im nächsten RAHja, so die Götter es wollen wieder hier versammeln werde.

Und doch fielen über den Glanz jenen Tages Schatten, die zu vertreiben nicht gelingen will. Denn als viele der Gäste bereits die Heimreise angetreten Hatten, andere wiederum sich in die Burg zum Schlafen begaben, gellten Schreie durch die Nacht, die fürchterlich in ihrer Verzweiflung waren. In die Richtung eilend, aus der jene Laute kam, fanden die entsetzten Anwesenden den toten Körper der jungen Schleiertänzerin Miramah. Ein grauenvolles Bild, das sich da bot, der zarte Körper zerfetzt und blutverschmiert, die Augen angstvoll aufgerissen im Angesicht des Todes. Der Thorwaler Pearson kniete nieder und weinte wie ein Kind, als er den geschundenen Körper der kleinen Tänzerin aufhob und in die Burg verbrachte. Mit bleichem Gesicht und zorngellender Stimme beschwor die Baronin den Mörder zu finden, um ihn für diese grausame und blutrünstige Tat sühnen zu lassen. Und setzte eine Belohnung von 100 Dukaten aus für denjenigen, der es ermöglicht den Täter der göttlichen Inquisition zuzuführen.



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7. Rah 1020 BF
Wettbewerb der Künste in Kressenburg
Spielerportrait Sarina Egglund


Kapitel 32

Endlich Ruhe in Kressenburg
Autor: Martina N.