Heroldartikel:Ruhe im Zwist wegen der Geschehnisse zu Waldfang

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Die Streitsache Dergelquell
Ruhe im Zwist Wegen der Geschehnisse zu Waldfang?

Uslenried/Dergelquell/Gareth. Ruhe ist vorerst eingekehret im Streit der Barone Wulf von Streitzig zur Greifenklaue und Grotjan von Ebelried-Streitzig um die Baronie Dergelquell im Heldentrutzschen. Die Barone hüllen sich selbstens gleich der Kanzleien zu Gareth in beharrliches Schweigen, und auch von den anderen Adelsleuten Garetiens sind kaum der Worte welche zu Vernehmen. Von Jungfer Derya von Erpelsberg, Baronin Maline von Hohentann zu Schwanenbruch und Baron Orlan von Windenstein-Zweifelfels zu Osenbrück wisset man immerhin, daß sich eben jene bereits intensivst mit der Angelegenheit befassen. Zudem heißt aus der Grafschaft Hartsteen, daß die Baronin Maline von Natzungen in Kürze mit Baron Brander von Bärenau zusammenzutreffen gedenkt, um über den Streit der Barone und eine etwaige Vermittlung in eben jenem zu beraten. Lediglich seine Hochwohlgeboren Graf Albrax, Sohn des Agam, seines Zeichens Graf von Waldstein, hat bislang eindeutig Stellung bezogen. Seiner Meinung nach gehe ihn die Sache Dergelquell nicht im geringsten etwas an, denn schließlich liege selbige ja nicht in seiner Grafschaft; warum solle er zur Bereinigung einer Angelegenheit beitragen, die andere verbockt hätten? »Wenn es jedoch dero Hochgeboren nach einem Streite gelustet, so mögen sie sich dieser Kurtzweyl hingehen und nicht andere Adelsleut mit diesen Dingen belästigen. Sollen sich doch die Kanzleien zu Gareth mit diesen Sturköpfen befassenl« waren die letzten Worte, welche seiner Hochwohlgeboren zu eben dieser Thematik in den Sinn kamen.

Überhaupt scheinet sich derzeit eine jede Adelsperson in Garetien mehr mit den unheimlichen Geschehnissen zu Waldfang zu beschäftigen, und dieses wohl nicht zu unrecht. Von der Natzungerin und dem Bärenauer ist die Kunde bereits durchs ganze Land gedrungen, daß eben jene gedenken, gemeinsam eine Wehrübung abzuhalten, und zu Gareth sollen gar schon Aufmarschpläne erarbeitet werden, um die Lande Waldfang von den schwarzen Horden zu befreien, Ebenso haben Baron Wulf von Streitzig zur Greifenklaue und Baron Radulf von Hirschfurten unabhängig voneinander verlauten lassen, daß angesichts der dräuenden Gefahr aus Waldfang alsbald gehandelt werden müsse. Was hier jedoch getan werden soll, darüber hüllen sich beide Herrschaften bislang in Schweigen.

Letzte Gerüchte aus der Kaiserstadt besagen zudem, daß sich der geheime Inquisitionsrat von Garetien, Yacuban von Creutz-Hebenstreyt, mit den schwarzmagischen Umtrieben zu Waldfang befasset, so daß wohl in Kürze auch mit einer Entscheidung aus Gareth gerechnet werden kann.

Einige kleine, bislang kaum beachtete Ereignisse am Rande der derzeitigen Geschehnisse sorgen aber in Gelehrtenkreisen seit wenigen Tagen für Aufruhr, denn sowohl zu Dergelquell als auch zu Uslenried wurde von einem Spielmanne berichtet. welchselbiger, so hat es den Anschein, eine Prophezeiung zu verbreiten sucht. Selbiger Spielmann. welcher die Flöte wie kaum ein anderer zu spielen versteht, soll mehrfach verlauten lassen haben, daß »Getrennt werden müsse, was derzeit verbunden, bevor das Böse die Kraft gefunden« denn »wer im Lichte steht, kann nicht das Dunkel schlagen.« Bislang jedoch sind sich die Gelehrten uneins, ob es sich bei den Worten um mehr denn dummes Geschwätz handelt. wenngleich es doch auffällt, daß eben um beide Lande, in welchen der Musikant gesehen ward, ein Streit um eben jene bestehet. Allenthalben wird aus den Gräflichen Landen Silz ebenfalls von einem die Flöte spielenden Barden berichtet, welcher dorten ähnliches gesprochen haben soll. So die Götter wollen, werden wir jedoch schon in der nächsten Ausgabe des HEROLD genaueres darüber berichten können.



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Per 1020 BF
Ruhe im Zwist wegen der Geschehnisse zu Waldfang
Barone streiten um Dergelquell


Kapitel 2

Autor: CD