Geschichten:Rollende Steine - Kashgars Helm den Pulethanern
In einer lauen Sommernacht im obersten Geschoß der Helburg
Sinnierend betrachte der Baron von Höllenwall den vergoldeten Helm vor sich. Er hatte ihn gegen alle Begehrlichkeiten anderer an sich genommen, zumindest vorläufig.
Seine Gedanken schweiften zurück an die Höhlen unter Gaftarions Schwurplatz, zu jener großen Höhle wo sie die Grabräuber gestellt und besiegt hatten. Es waren die scharfen Augen seines Freundes des Gallsteiners, der das leuchten des Goldes am Grund des Grottensees entdeckt hatte, und ein unbestimmtes Gefühl hatte Malepartus entgegen seiner sonstigen Art veranlasst, selbst hinab zu tauchen. Er hatte den Helm ohne große Schwierigkeiten geborgen, und auch beim Auftauchen nicht mehr aus der Hand gegeben. Triumphierend hielt er den Helm dem Gallsteiner entgegen, dem es gelang die alten Inschriften und Symbole zu entziffern. Tatsächlich, es war Kashgars Helm, dessen letzter berühmter Träger Tedessco war. Wahrhafte Helden vergangener Zeiten.
Und beide waren sich in diesem Augenblick einig, ein Fund der Pulethaner in Andenken an ihren verstorbenen Bundesbruder Simold von Pfiffenstock.
Später dann zu Perricum wurde der Helm beim Rondradienst den versammelten Adeligen gezeigt, und er erweckte wie erhofft das Interesse der Nebachoten, von denen viele Kashgar als ihren Ahnherrn verehrten.
Und so gab es eine kleine Diskussion über den Verbleib des Helmes, den die Rondrakirche nur zu gerne in ihren Besitz gewusst hätte. Doch der Baron von Gallstein bestimmte schließlich sein Schicksal, und alle die bei der Auffindung zugegen waren stimmten zu.
Der Helm würde im Besitz der Pulethaner bleiben, sein Träger aber sollte ein Bundesbruder aus den Reihen der Nebachoten sein, niemand geringeres als Eslam von Brendiltal, Bannerherr aller Nebachoten.
Ja, das war ein guter Entschluss. Malepartus wiederum jedoch bestand darauf nicht einfach formlos den Helm zu übergeben, sondern bei einer entsprechenden Feierlichkeit im Rondramond des nächsten Jahres.
Das gab ihm auch die Zeit den Helm ein wenig auf Hochglanz zu bringen, insbesondere der Schweif hatte den langen Aufenthalt unter Wasser nicht gut vertragen, und stank barbarisch.
Er war ersetzt worden, durch einen neuen in den Farben des Bundes zur Wahrung der praiosgefälligen Ordnung zu Puleth.
Den alten Schweif hingegen würde er behalten, als Erinnerung an seinen Sieg über Wasser und Stein.
Anmerkung
Mitte des Rahjamondes 1037BF versendeten die Barone von Gallstein und Höllenwall Botschaften über die Auffindung und den bestimmten Verbleib an alle Pulethaner im Königreich Garetien und der Mark Greifenfurt, derselben übernehm Selo von Pfiffenstock in der Edelgrafschaft Perricum.
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