Benutzer:Treumunde/Briefspiel

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Briefspiel Ina

Im Wald von Kroandal

Kleine Quasselstrippe

Kleine Quasselstrippe

Meinungsaustausch in der Madaburg

Meinungsaustausch in der Madaburg

Im Blick der Eule

Im Blick der Eule

Ein mystischer Forst

Ein mystischer Forst

Das Erbe der ersten Lilie

Das Erbe der ersten Lilie

Hoch in den Baumwipfeln

Hoch in den Baumwipfeln

Verborgener Schlangentempel

Schlangentempel

Das weiße Auge

Das weiße Auge

Eins mit der Natur

Eins mit der Natur

Dunkle Pforten

Dunkle Pforten

In Ornavals Reich

In Ornavals Reich

Auf Elfenpfaden

Auf Elfenpfaden

(K)ein zurück

Gut Eibenheim, Junkertum Eibenhain, Boron 1042 BF:

Die Wissen suchende Gruppe folgte dem Lauf des Eibenbaches. Bald schon ließen sie den dichten Wald hinter sich und eine dichte Dornen bewehrte Hecke versperrte ihren Weg. Hinter der Hecke konnten die Reisenden einzelne Rauchschwaden ausmachen.

„Wir haben Eibenheim erreicht“, stellte Hesindian trocken fest.

„Nun ja, wir haben es fast erreicht“, verbesserte ihn Madalena.

„Diese Art von Wehrhecke dient scheinbar dem Schutz des Dorfes vor den Kreaturen des Waldes.“ Iseria schaute sich die ineinander verschlungenen Pflanzen genau an.

„Wir werden dem Verlauf des alwa weiter folgen“, Marnion deutete auf den Eibenbach.

„Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“ Die kleine Lechmin schaute belustigt zu den anderen, denn die Gruppe musste durch den Bach waten um das Dorf zu erreichen.

Auf der anderen Seite liefen sie zwischen Feldern, Wiesen und einer Handvoll Bauernhäuser vorbei, bis sie die Dorfmitte erreichten. Hier, an einem kleinen Teich unweit einer in einem hölzernen Pavillon stehenden, steinernen Statue, wartete bereits ein praktisch, aber tadellos gekleideter Mann um die 40, sowie ein in Leder gekleidetes Mädchen. Iseria nahm ihn erst gar nicht richtig wahr und blickte wie gebannt zu der Statue, die das Abbild eines Mannes zeigte, der eine geschwungene und verästelte Krone trug und in der Hand einen faustgroßen Feueropal hielt. Im Sockel waren Töpferscheibe und Webstuhl sowie einige Schwalben eingemeißelt. „Ha“, murmelte Iseria vor sich hin, „eine Simia-Statue … König Simia … der Elfenkönig … wie interessant.“

„Verehrte Gäste, willkommen in Eibenheim“, der Mann erhob seine Arme zu Gruße, „Ich bin Hartudan von Hartwalden-Hartsteen, Vogt dieser Lande und das ist meine Knappin Jurga. Meine Herrin, die Dame Elaya von Feenwasser erwartet euch bereits. Bitte folgt mir.“

Die Reisenden begleiteten den Vogt. Linker Hand konnten sie einen kleinen See und an dessen Ufer eine große, uralte Blutulme ausmachen. Rechter Hand war ebenfalls ein See zu sehen, in dessen Mitte die rußgeschwärzten Ruinen einer Burg klagend ihre Mauern erhoben. Zwischen den Seen führte sie der Weg zum Gut der Junker von Eibenhain.

Iseria, sonst nicht an den Verstrickungen des Adels interessiert, sprach den Vogt auf seinen Familiennamen an und tatsächlich, Hartudan war der Bruder von Raulbrin, dem Prior von St. Ancilla, Iserias Heimatkloster. Dere war doch klein.

Als sie den Innenhof des Gutes erreichten, führte sie der Vogt eine hölzerne Treppe hinauf zum Haupthaus. In der Eingangshalle wartet bereits eine ältere Frau. An ihrer Seite standen ein Junge und ein Mädchen, ungefähr so alt wie Lechmin und allen Anschein nach Zwillinge.

„Ich habe euch bereits erwartet, Reisende der vergessenen Pfade“, sprach die alte Dame freundlich aber bestimmt. „Kommt herein, das Mahl ist gerichtet.“


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Nachdem sich die Reisenden im Speisesaal ordentlich gestärkt hatten – der Vogt und seine Knappin hatten sich empfohlen - erzählten sie der Hausherrin von ihrer Reise durch den Feenpfad. Elaya schien nicht überrascht. Ihr Blut unterhielt schon seit vielen Jahrhunderten gute Beziehungen zu den Elfen von Aydindril. Dies führte soweit, dass die Familie ihre Magiebegabten der Elfensippe überließ, damit diese die Sitten und Bräuche der Elfen erlernten und so als Mittler dienen konnten. Das junge Mädchen an der Seite Avalarions war Elayas Urenkelin Mayana.

Die Hausherrin bot der Reisegruppe an, hier zu nächtigen, was alle auch dankbar annahmen.


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Am nächsten Morgen versammelten sich alle Abreise bereit im Innenhof des Gutes. Es lag eine schwer fassbare Harmonie über diesen Ort. Das Summen der Bienen im nahen Bienenstock; die junge Falknerin, die ihren gefiederten Jagdgefährten auf die bevorstehende Jagd vorbereitete; das Hämmern des Schmiedes– alles wirkte so … richtig. Der Reichsforst war ein seltsamer, ein besonderer Ort. Wer hier überleben wollte, lebte MIT dem Wald.

Als der Aufbruch nahte, wandte sich Iseria an ihre Gefährten. „Meine Freunde, viele Monde haben wir zusammen Fantastisches erlebt, Wissen gesammelt und unsere eigenen Horizonte erweitert. Auch wenn ich anfangs skeptisch war“, der Blich der Geweihte ruhte dabei kurz liebevoll auf Lechmin, „habe ich euch alle liebgewonnen. Doch unsere Wege werden sich nun trennen.“ Überraschung, zuweilen auch Entsetzen grub sich in die Gesichter der Angesprochenen. „Avalarion wird mir das Tor zum Feenpfad wieder öffnen, so dass mich mein Weg, wenn es die Allwissende will, wieder in den Kroandal-Wald führt. Ich habe meine Aufgabe dort noch nicht beendet, es gibt noch so viel zu erkunden, noch so viel Wissen zu erlangen. Bitte überreicht diesen Brief an meinen Abt.“ Mit diesen Worten gab sie Hesindian einen gesiegelten Brief.

[Bega]

Bund von Kroandal

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Dorf Eibenheim, Junkertum Eibenhain, Boron 1042 BF:

Da standen sie nun im Innenhof, schweigend und starrten entgeistert Iseria an. Hesindian, Madalena, Marnion und auch die kleine Lechmin, sie alle waren von der Entscheidung der Hesinde-Geweihten mehr als überrascht.

„Dies ist eine große Bürde, die du dir auferlegst, doch ich bin mir sicher du weißt was du tust.“ Güte und Verständnis lag in den Augen Hesindians. „Ein wenig beneide ich dich auch und wäre ich nicht so in stark in unserer hiesigen Welt gebunden, so würde ich es dir wohl gleichtun.“

„Hesindes Geist wird mit dir wieder in den Kroanwald einziehen und die Erkenntnisse der vergangenen Jahrhunderte werden gesichert werden. Welch ein erhabeneren Dienst an der Allweisen kann es geben?“ Madalena legte sanft ihre rechte Hand auf die Schulter Iserias.

„Ich werde dich besuchen kommen, ganz bestimmt!“ Die Augen der kleinen Lechmin füllten sich mit Wasser und sie stürzte auf Iseria zu. Auch wenn die beiden einen schwierigen Anfang gehabt hatten, waren sie sich doch nun sehr zugetan.

Elaya blickte zu Marnion und sprach dann zur Gruppe. „Ihr müsst aufbrechen. Iseria und ich werden euch noch bis zum Dorfplatz begleiten. Hartudan, Jurga, ihr bleibt hier.“


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So schritt die Gruppe schweigend den Weg zum Dorfplatz. Für Lechmin schien es ewig zu dauern. Am Dorfplatz angekommen, versammelte Elaya die anderen um die Simia-Statue im Pavillon. Die geschwungene und verästelte Krone wirkte majestätisch, der Feueropal in den steinernen Händen schimmerte Dunkelrot.

„Meine Kinder, fasst euch an den Händen“, durchbrach Elaya das Schweigen. „Es gilt zu schmieden einen Bund, der nur im Verborgenen existieren kann. Was ihr gesehen, was ihr aufgeschrieben habt, ist nicht für Unwissende gedacht, denn verborgen für die Unwissenden sollen die Geheimnisse des Kroandalwaldes bleiben. So geloben wir, uns einmal jährlich an diesem Tage hier vor dem Herren des Waldes zu versammeln um Rat zu schlagen und die gewonnen Erkenntnisse auszutauschen. Der Bund von Kroandal sei aus unserer Mitte heraus ausgerufen, möge er die weisen Herrschaften Adran von Feenwasser und Canyzeth von der Lohe mit einschließen.“

Elaya zeichnete mit ihrem Stock drei ineinander verschlungene Schlangen in den erdigen Boden.

„Möge dies unser Zeichen sein!“

Nun war es an den Geweihten den Eidsegen zu sprechen und der Bund von Kroandal ward geschlossen.


[Bega]

In den Zimmern der Villa OX

Wie bei den Rotpüscheln

Im Kaminzimmer auf, Villa Ox, Hesinde 1042 BF

Es war schon spät der in der Nacht. Der nächste Tag schon angebrochen. Wolfaran schritt aufgekratzt durch das Kaminzimmer, während seine Frau in den Wehen lag. Neben ihm saß sein Vater Leobrecht, der bei einem guten Schlucke Wein, den neuesten Garether und Märker Herold bestimmt schon zum dritten Mal in aller Ausführlichkeit las.

„Setz Dich Junge.“ Der Reichsvogt füllte einen weiteren Becher Rotwein und reichte diesen an seinen Sohn weiter. Aus dem Nachbarzimmer hörten sie die Schreie Iraldas, die bereits seit Stunden darum kämpfte dem kleinen Ochs‘ das Licht der Welt zu zeigen. Wolfaran nahm daraufhin einen großen Schluck und leerte den Pokal in einem Rutsch. „Bitte noch einen, jetzt ist schon nach Mitternacht. Herzlichen Tsatag. Du wirst Dir Deinen Geburtstag ab jetzt mit Deinen Enkeln teilen müssen."

Beim nächsten Rebensaft ließ er sich ein wenig mehr Zeit und setzte sich neben seinen Vater. „Bei Deiner Geburt habe ich fast einen ganzen Tag vor dem Zimmer Deiner Mutter verbracht. Du hattest damals keine Eile auf die Welt zu kommen. Ohja, sie war damals noch so blutjung. Gerade siebzehn Lenzen alt.“ Resümierte der alte Ochse und schwelgte dabei in Erinnerungen.

„Ich war ja schon ein paar Mal dabei, als unser Nachwuchs geboren wurde, doch ist es immer wieder aufregend und anstrengend. Aber ich will mich nicht beklagen. Iraldas Aufgabe wiegt hier schwerer als meine.“

„Ja sicher, die Strapazen für die Frau sind schlimmer. Doch wer seine Frau liebt, der leidet mit. Wenn auch nicht mit körperlichen Schmerzen“

„Apropos Frau. Warum sehen wir Ochsen nur tatenlos bei der Fehde zu? Wann gedenkst Du Dich an Mutters Seite zu stellen?“ Wolfarans Blick hielt inne und er wartete auf eine Antwort seines Vaters. „Oh Wolfaran, wenn es nach mir ginge hätte ich Karoscha und ihre Schlägelschwinger schon längst in Wasserburg einfallen lassen. Ich respektiere jedoch den Wunsch Deiner Mutter, in der Fehde passiv zu bleiben. Glaub mir, das fällt mir äußerst schwer.“

„Und ich dachte schon, du wolltest nicht, sie ist doch Deine Frau und meine Mutter…“ Wolfaran wurde jäh unterbrochen, als ein lautes Babygeschrei seine Ohren erreichte. „Gratulation, Vater.“ Hob Leobrecht sein Glas beglückwünschend in die Richtung seines Sohnes, der mit seinem gehobenen Glas die besten Wünsche annahm. „Mädchen oder Junge, jetzt bin ich gespannt.“ Der Kanzleirat war durchaus aufgeregt.

„Hauptsache gesund und munter, die Hebamme wird uns das Neugeborene bestimmt gleich zeigen. Ich bin gespannt, ob ihre Erwartungen richtig waren und wir noch weiteres Geschrei zu hören bekommen.“

Während die beiden auf glühenden Kohlen auf den Neuankömmling warteten, hörten sie erneut die Schmerzensschreie Iraldas. „Aha, also Zwillinge.“ Wolfaran wollte auf der Stelle aufstehen und in Richtung des Schlafgemachs seiner Frau gehen, als ein erneuter Schrei eines Säuglings ertönte.

Leobrecht schüttelte sehr gut gelaunt sein Haupt. „Glückwunsch zum Zweiten. Das ist ja wie bei den Rotpüscheln.“ Darauf nahm auch der Reichsvogt erst mal einen ganz, ganz tiefen Schluck aus seinem Rotweinglas.

Die Tür öffnete sich und die Amme schritt durch den Türrahmen. Auf dem Arm zwei kleine Bündel, zwei propere Mädchen. „Beide Kinder sind wohlauf und putzmunter.“ Wolfaran nahm sie freudig entgegen und schritt zu seinem Vater, um ihm seine Enkel zu zeigen.

„Na dann muss ich morgen Anaxios schon mal darauf vorbereiten, dass er beginnt das Geld abzuzählen. Deine Frau ist wahrlich ausgefuchst, wie der Rest ihrer Stippwitzer Vorfahren. Hat das Kleingedruckte im Vertrag wirklich genau gelesen.“ Der Reichsvogt wusste, dass dem Haus Ochs jetzt eine horrende Zahlung an das Haus Stippwitz drohte. Zu ihrem ersten Geburtstag erwartete der alte Krämer aus dem Kosch jetzt seinen Anteil.

„Damit hat Tante Giselda sicher nicht gerechnet, als sie diesen Vertrag abgeschlossen hat.“ Feixte Wolfaran, noch überschwänglich und voll von Glücksgefühlen. „Gerechnet vielleicht nicht, aber sicher gehofft, Deiner Frau einen Anreiz geschaffen zu haben, das Haus Ochs vor dem Aussterben zu retten und sich selber vom Schuldenberg zu befreien – und du weißt, ohne Euch wären wir nicht so vielzählig. Es ist schon spät, oder sollte ich besser früh sagen. Du solltest jetzt zu Deiner Frau gehen, sie erwartet Dich sicher. Ich werde noch versuchen ein wenig zu schlafen.“

Das Oberhaupt des Hauses war sichtlich erfreut, die Zukunft der Ochsen war gesichert. Wie unwirklich es ihm vorkam, vor knapp über zehn Götterläufen, als Tabur starb, bestand der garetische Zweig noch auch Giselda, Anaxios und ihm…. Und jetzt: anerkannte Kinder, neugeborene Enkelkinder, Nichten und Neffen. Unglaublich, wie schnell sich das Blatt zum Guten wenden kann.  

Eine Großpackung Levthanstreu

In der Kemenate von Iralda von Ochs, Villa Ox, 1042 BF

Iralda noch erschöpft von der anstrengenden Zwillingsgeburt, ruhte dennoch glücklich und zufrieden im Wochenbett. Auf ihrer Brust lag ihre vor einigen Stunden erstgeborene Tochter.

Neben ihr lag Wolfaran, kuschelnd mit seiner süßen Tochter und seufzte. „Ich muss euch schon bald wieder verlassen, meine Tätigkeit in der Reichskanzlei erfordert meine Anwesenheit. Ich möchte…“ „Du musst und ich verstehe es. Wir müssen uns den Gegebenheiten stellen, die das Haus Ochs von uns verlangt.“

„Es ist eine Krux, ich habe mir immer diesen Nachnamen gewünscht und war verzweifelt ein Bastard zu sein. Doch erst seit dem ich legitimiert bin, weiß ich was für eine Verantwortung das mit sich bringt. Mein Leben wird fremdbestimmt. Als Wolfaran von Mardrabrück oder Wolfaran von Bärenau hätte ich tun und lassen können, was ich wollte. Mein Vater würde nicht immer meiner habhaft werden. Und jetzt…“

„Als Iralda und Wolfaran von Bärenau wären wir mittellos. Vielleicht wäre ich gar keine Baronin geworden. Es ist gut so, wie es ist. Auch wenn ich dich sehr vermisse und Du die meiste Zeit des Jahres in Elenvina weilst.“

„Ich liebe Dich Iralda, ich liebe dich so sehr und vermisse dich jetzt schon. Vater hat mich gestern zu einer Unterredung bestellt. Er versucht mich wieder zurück nach Garetien zu holen. Ich solle ihm vertrauen und mich in Geduld üben.“

„Das ist ja ganz Deine Stärke.“ Beide mussten lachen. „Vertraue ihm, er will nur Dein Bestes.“

„Ja, ich weiß. Wie wollen wir eigentlich unseren Nachwuchs nennen? Hast Du besondere Wünsche?“

„Aldare und Hardane, das würde ich präferieren. Welche zwei Namen hast Du im Sinn?“

„Keine konkreten. So langsam gehen mir die möglichen Vornamen auch aus.“ Sinnierte Wolfaran

„Wo immer Du jetzt dran denkst, verwirf es gleich wieder. Ich bin fertig mit Kinder gebären. Mein Körper gehört jetzt mir.“

„Heißt das, ich darf nicht mehr ran?“

„Nein, es heißt bevor Du kommst um mich zu besuchen, geh in Elenvina auf den Markt und kauf eine Großpackung Levthanstreu. Ohne Rahjalieb strandest Du auf dem Trockenen und ich meine es ernst.“  

Ein Hoch auf die Tradition

In der Kemenate von Iralda von Ochs, Villa Ox, 1042 BF

„Du hast um ein Gespräch mit mir gebeten?“ Leobrecht von Ochs trat in das Zimmer seiner Schwiegertochter ein. Iralda saß an einer kleinen Sitzgruppe am Fenster und las in staatstheoretischen Büchern und Schriften. Trotz der Geburt, ihr Studium nicht aus den Augen verlierend.

Neben ihr lagen im Stubenwagen ihre beiden Säuglinge Aldare und Hardane. Beide seelenruhig schlummernd.

„Setz Euch doch bitte“ Sie goss ihm einen Tee ein und schob lecker duftendes Gebäck in seine Richtung. Der Reichsvogt strich erst gutmütig seinen Enkeln über den Kopf und küsste Iralda begrüßend auf die Wange, bevor er Platz nahm. Galt er als Reichsvogt auf dem politischen Parkett als harter Hund, so war er privat ein liebevoller Familienmensch.

„Du siehst gut aus. Es freut mich, Dich und die Kinder wohlauf zu sehen.“ Der Reichsvogt platzte innerlich fast vor Stolz, als er auf seine Nachkommen blickte.

„Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Danke, dass ihr meinem Wunsch auf ein Gespräch nachgekommen seid.“

„Was brennt Dir unter den Nägeln? Was kann ich für Dich tun?“

„Ich habe von Eurem Gespräch mit Anaxios gehört? Ist es wahr, er wird die Baronswürde an seinen Sohn weitergeben?“

„Was Du alles hörst. Ich habe ihn darum gebeten, darüber nachzudenken. Wegen seines magischen Erbes, kann er die Position des Barons zu Viehwiesen nur begrenzt wahrnehmen und wir sind schließlich ein praiosgefälliges Haus.“ Leobrecht erfreute es immer wieder, dass Iralda durchaus gesteigertes Interesse an Politik entwickeln konnte.

„Ich hatte auch den Funken Madas in mir….“

„Ja, Du hattest, nicht hast. Du hast vom Grafen von Hartsteen Deine Baronswürde erhalten und dürftest im vollen Umfang die Amtsgeschäfte selber leiten. Anaxios kann das nicht.“

„Wie stellt Ihr es Euch vor, wenn Ruben Baron von Viehwiesen wird?“

„Er bekommt einen Vogt, bis er den Ritterschlag erhalten hat. Sofern Anaxios diesem Vorgehen zustimmt.“

„Wenn ich die Traditionen des Hauses richtig verstanden habe, ist der Baron von Viehwiesen das Oberhaupt des Hauses Ochs?“

„Ja, so sind die Traditionen…..“ Leobrechts Aussagen hörten sich wie einstudiert an, denn er ahnte was jetzt kommen würde.

„Leobrecht, hier muss ich protestieren. Ein Knabe im Pagenalter kann nicht das Oberhaupt unserer Familie sein. Das wäre politischer Selbstmord. Ihr gedenkt doch wohl nicht auf Eure Stellung zu verzichten?“

„Ich denke, dass solange er den Ritterschlag nicht erhalten hat, wird er nicht in der Lage sein diese Position auszufüllen. Bis zu diesem Tage werde ich dem Hause weiterhin zu Diensten sein und es führen.“ Leobrecht haderte innerlich selber mit sich. Wahrscheinlich würde Boron das Problem in fünfzehn Jahren schon gelöst haben, er war ja selber nicht mehr der Jüngste.

„Gut, so habe ich es erwartet. Dann kommen wir zu meinem eigentlichen Problem. Ihr erwartet von mir, dass ich dann einem zwanzigjährigen Jüngling folge, der wahrscheinlich am Schlunder Grafenhof ausgebildet, nur im geringfügigen Maße die garetische Politik beherrscht?“ Iralda war durchaus bewusst, dass sie hier offen gegen jegliche Traditionen rebellierte.

Leobrecht sammelte seine Worte, wie gut dass die kleine Aldare gerade quengelte. Er nutzte die Gelegenheit, um seine Enkelin auf den Arm zu nehmen, und ein paar Runden durch das Zimmer zu drehen.

„Iralda, Liebes, Du weißt so ist die Tradition. Wir sind ein altes Haus, Traditionen sind wichtig.“

„Traditionen ändern sich. Ihr seid zurzeit unser Oberhaupt und auch nicht Baron auf der Viehwiesen. Warum habt ihr Anaxios bloß in Richtung Heirat und Nachwuchs getrieben? Ihr hättet Eure Linie erstarken lassen können.“

„Anaxios ist ein Magier, er kann keinem Haus vorstehen. Wir sind doch hier nicht im Horasreich oder den Tulamidenlanden, wir sind ehrbare Garetier! Und zu Deinem zweiten Punkt: ich bin zwar gleichfalls Familienvater und möchte nur das Beste für meine Nachkommen, doch ich muss zu allererst auf das Wohlergehen des ganzen Hauses schauen. Weitsichtig und nicht engstirnig sein.“

„…Und dennoch Ihr wart mal Darpaten. Der Stammsitz war nicht immer Burg Ox. Ochsenstein, so hieß doch das erste Lehen des Hauses nicht wahr?“ Iralda bohrte weiter. „Ochsenstein war ein Junkergut. Erst auf Burg Ox wurden wir in den Hochadel erhoben.“ So langsam entwickelte sich eine hitzige Diskussion zwischen der Baronin und dem Reichsvogt.

„Wenn der kleine Ruben seinen Ritterschlag erhält, werde ich über zwanzig Jahre meine Amtsgeschäfte geleitet haben. Und wir wissen Beide, ich sitze in Bärenau nahe der Kornkammer des Reiches, direkt an der Kaisermark. Ich stamme aus einem Adelsgeschlecht, das weiter älter ist, als das Haus Ochs… „

Leobrecht unterbrach Iralda. Gebetsmühlenartig wiederholte der Reichsvogt seinen Standpunkt. „Das Oberhaupt des Hauses Ochs ist der Baron von Viehwiesen.“

„Außer er ist Magier“ moserte Iralda. „Was soll erst Wolfaran sagen, er folgt Euren politischen Fußstapfen und wird sicher mit Sicherheit einen guten Namen und eine gute Position erringen. Soll er sich hinten anstellen? Soll ein Jungspund unsere Geschicke leiten und all das einreißen, was ihr seid Taburs Tod aufgebaut habt? Ruben wird, und das wisst Ihr so gut wie ich, ein Schlunder Hinterwäldler, der nicht ausziehen wird um sich weiterzubilden, denn seine alleinige Aufgabe ist Baron von Viehwiesen zu sein.“

„Iralda, genug ist genug. Der Junge ist noch zu jung, um soweit in die Zukunft zu blicken. Ich verstehe Deinen Unmut und es ehrt mich, dass Du so große Stücke auf mich hältst. Dennoch, wie ich mehrmals schon sagte, Tradition ist wichtig.“ Leobrecht befand sich in einer Zwickmühle. Iralda hatte mit allem Recht, was sie sagte, doch das war gegen die Tradition. Und Tradition war für den Reichsvogt von besonderer Bedeutung.

Iralda nahm seine Hand und schaute ihm beharrlich in die Augen. „Tradition ist wichtig, solange sie nicht Stillstand oder gar Rückschritt bedeutet. Ein starkes Haus ist wichtig und dazu braucht es einen starken Anführer. Mögen die Götter uns hold sein und Ruben zu einem solchen werden lassen. Ansonsten…“

Leobrecht löste seine Hand und legte seinen Finger auf ihre Lippen. „Schhhhhh, es ist meine Aufgabe, das Haus so stabil auszurichten, damit es sich weiter entwickeln kann. Ruben ist ein kluger Junge und er hat Potential, dass man nur in die richtige Richtung stoßen muss. Er ist klug wie sein Vater und charmant wie seine Mutter. Er kann meinen Fußstapfen folgen, wenn wir ihn genug drauf vorbereiten und unterstützen. Wolfaran wird gewiss meinem Wunsch folgen und ich hoffe Du wirst mein Antlitz in Ehren halten, an dem Tag an dem ich sterbe. Das wichtigste ist, dass die Herde zusammenbleibt und sich nicht abspaltet.“ Innerlich haderte er mit seinen ausgesprochenen Worten, würde Wolfaran wirklich seinen Wünschen folgen?

„Ihr seid wie ein Vater für mich und ich kann Euch versprechen, dass ich nichts tun werde, was dem Haus Ochs schadet.“ Wohlwollend lagen die Blicke Iraldas auf denen ihres Schiegervaters.

Leobrecht legte die, nun abermals schlafende Aldare, wieder zurück in die Wiege. Küsste Iralda zum Abschied auf die andere Wange. „Vertrau mir, und bitte dieses Gespräch sollte unter uns bleiben.“

Der Reichsvogt verließ das Zimmer seiner Schwiegertochter. Er konnte ihr nicht böse sein, eigentlich sprach sie nur aus, was er bereits dachte. Doch von klein auf wurde ihm von seiner Schwester Giselda eingeimpft, Tradition ist wichtig. Was für eine Krux.

Zirkel der heulenden Finsternis

Aus eins mach' zwei

gegeben Ingerimm 1042 BF, Villa Ox, Kaiserstadt Gareth

Meine geliebter Bruder,
 
 
 
 
wie ich Robans Berichten entnahm, blieb Deine Suche nach der Rahjageweihten Rahjalina von Fuchswalden erfolglos. Somit muss ich davon ausgehen, dass ihre Knochen aus dem Beschwörungsfeld geborgen wurden und sie nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Was das Junkertum Fuchswalden betrifft, habe ich nun eine Entscheidung getroffen. Da Fuchswalden das größte Junkertum in der Baronie Bärenau ist, habe ich mich entschlossen das Junkertum in zwei Lehen zu unterteilen.

Das erste Lehen behält den Namen Fuchswalden und umfasst die Herrschaften Nebelauen und Clarentia, sowie den Marktflecken Fuchswalden. Stammsitz wird die Turmhügelburg Fuchsbau.

Das zweite Lehen erhält den Namen Bronstein und ihm zugewiesen werden die Herrschaften Wulfenhag und Eslamsberge, sowie die Dörfer Haselbusch und Bronstein. Stammsitz wird der Gutshof Bronnen.

Beide Lehen werde ich als Junkertum belehnen. Rohaja wird mir als Erbin folgen, so ich einst in ferner Zukunft als Baronin abtreten sollte. Klein-Leobrecht wird in die Familie Ruchin heiraten und Trisdhan ist nach der Belehnung seiner Großmutter mit der Baronie Wasserburg, hinter seinem Vater, in der Erbfolge angesiedelt.

Daher bestimme ich folgendes:

Hiermit verfüge ich, dass Ophelia Korhilda von Ochs Junkerin von Fuchswalden wird und ihre jüngere Schwester Lechmin Elea von Ochs belehne ich mit dem Junkertum Bronstein.

Die Erstgenannte gehört dem Klerus der Perainekirche an, daher werde ich dem Junkersgut einen Vogt zuteilen. Ich bestalle Edala von Hartwalden-Sturmfels mit dieser Aufgabe.

Und auch für das Junkertum Bronstein ernenne ich einen Vogt, da Lechmin ein magisches Erbe in sich trägt. Diese Aufgabe wird Rondril von Bärenau-Pandlaril übernehmen.

Um den Bund mit dem Bärenauer Niederadel zu stärken, werde ich im Zuge der Belehnungen meiner Töchter, deren Verlobungen bekannt geben. Ophelia wird mit dem Edlen Thiolan von Ibelstein verlobt und Lechmin mit dem Edlen Welf von Krolock.

So geschehe es, in Praios Namen!
 
 
 
 
Iralda von Ochs

Baronin von Bärenau

Abschied von Prunk und Protz

Trisdhan und Alion

Trisdhan und Alion -Stalljunge

Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg

Alles um ihn herum war neu und ganz anders als in der Kaiserstadt Gareth, wo er die letzten Monde lebte. Nachdem seine Großmutter überraschend als Baronin von Wasserburg belehnt wurde, war sein Leben von ein auf den anderen Tag ein anderes.

Trisdhan Du wirst beizeiten ein Baron, hatte seine Mutter gesagt. Ein Baron wie irrwitzig das klang. Gerade war er noch ein viertgeborenes Kind, jetzt sollte er ein Erbe sein – nach seinem Vater Wolfaran. Seine Schwester Rohaja würde in ferner Zukunft Bärenau erben und seiner Mutter folgen. Sein Bruder Leobrecht war versprochen in die Familie Ruchin und Ophelia gehörte dem Klerus der Perainekirche an.

Es erschien dem siebenjähren Jungen mehr als unwirklich was gerade mit ihm geschah. Seine Großmutter hatte ihre Vögtin geschickt, um ihn aus der Kaiserstadt abzuholen und aufs Perricumer Land zubringen. Hier duftete alles nach Wasser, Feldern und Bergen. Nicht so dreckig wie der Moloch der Kaiserstadt. Das gefiel ihm sehr gut, obwohl er seine Geschwister vermisste.

Auf dem Hinweg reiste er am Fluss vorbei zu dem schönen Schlösschen in dem seine Großmutter wohnte. Großmutter ging es leider noch nicht so gut, so erkundete der Junge alleine die Umgebung. Wer immer dieses Gemäuer errichtet hatte, da war sich Trisdhan sicher, hatte einen ganz schlechten Geschmack und Hang zum Kitsch.

Das Schloss sah aus, wie die Schlösser die in Märchen beschrieben wurden. Keine Frage irgendwie war es auch schön, schön kitschig, schön protzig – keine wehrhafte Burg eines Ritters. Nicht wie die Praiosburg in Bärenau. Die anliegende Gartenanlage war fein säuberlich angelegt, hier ließe sich sicher gut Imman spielen. Er musste daran denken, seine Großmutter nach Schlägern zu fragen. Seine Ausrüstung musste er bei seinen Geschwistern in Gareth zurücklassen.

Vorbei an einem großen Rote und Weiße Kamele Spiel, welches aus Stein im Garten aufgebaut war, schlenderte er bei strahlendem Sonnenschein vom Schloss hin zum Gut Rossgarten. Hier gab es mehrere Pferdekoppeln und Ställe. Seine Großmutter erzählte die Barone von Wasserburg hätten eine eigene Pferdezucht von Tulamiden Pferden. Das fand er unübertrefflich gut.

Trisdhan ging zu den Ställen, wo ein junger Bursche die Boxen ausmistete. „Bist Du der neue Stalljunge?“, rief der schwarzhaarige Nebachote zu ihm herüber. Trisdhan grinste innerlich und nahm sich eine Mistgabel. „Ich bin neu hier. Meine Freunde nennen mich Tris.“

„Na dann herzlich willkommen, Tris. Ich bin Alion. Kommst Du gerade aus der Praiostagsschule? Du solltest Dich das nächste Mal besser umziehen, bevor Du zur Arbeit kommst.“ Gemeinsam schaufelten sie den Dreck aus den Pferdeboxen und verteilten neues Heu.

Die Stunden vergingen und die beiden Jungen freundeten sich an. Die Arbeit war getan, als Trisdhan sich verabschiedete. „Ich muss jetzt gehen, sicher vermisst meine Oma mich schon. Sehen wir uns morgen wieder?“

Alion runzelte ein wenig die Stirn. „Ja, oder denkst Du ein Stalljunge arbeitet nur einen Tag in der Woche. Bei Morgengrauen wieder hier.“

Trisdhan und Alion -Sitten und Gebräuche

Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg

„Du kommst nicht von hier, oder?“ Trisdhan kam Alion so fremd vor.

„Nein, ich komme aus Gareth. Ich bin erst vor ein paar Tagen nach Wasserburg gekommen.“

„Echt, aus Gareth, toll. Ist bestimmt eine atemberaubende große Stadt.“ Alion war begeistert und lauschte den Erzählungen seines neugewonnen Freundes von der riesigen Metropole, während sie erneut die Ställe ausmisteten.

„Müssen wir jeden Tag die Ställe reinigen, oder dürfen wir auch mal zu den Pferden. Sie striegeln und reiten?“ Trisdhans Anfrage führte bei Alion zu einem ungläubigen Kopfschütteln. „Auf welchem Hof warst Du denn? In ein paar Jahren dürfen wir vielleicht zu den Pferden, wenn mein Vater Armadeon, der leitende Pferdezüchter, uns gut gewogen ist.“

„Ach, weißt Du, der Hof an dem ich vorher war, der war nicht so schön. Der Herr des Hofes starb, seine Kinder auch und seine Ehefrau ging fort. Da war es total gruselig. Überall Leid und tote Menschen und viele skurille Gestalten. Ich war froh, wieder zu meiner Mutter zurückzugehen.“ Hof war Hof, auch wenn Trisdhan von einem Adelshof und Alion von einem Bauernhof redete.

„Arbeiten Deine Eltern garnicht hier?“ fragte der nebachotische Stalljunge.

Trisdhan schüttelte, ein wenig traurig, den Kopf. „Nein, mein Vater arbeitet ganz weit weg in einer Kanzlei und meine Mutter studiert in Gareth. Meine Oma nahm mich mit nach Wasserburg, sie ist neu hier am Schloss.“

„Meine Mutter wohnt auch nicht hier. Sie ist Magierin und lebt in Perricum. Hin und wieder, wenn sie zu Forschungsreisen in den Wall zieht, kommt sich mich und Vater besuchen. Von Vater hatte ich Dir ja schon erzählt, er leitet hier das Gestüt Aquamarin. Ich soll ihm mal folgen und auch Pferdezüchter werden. Er ist nur der Meinung, dass man unten anfangen soll. Erst nach und nach wird er mir zeigen, wie eine Pferdezucht betrieben wird. Reiten kann ich schon, bin schließlich ein Nebachote. Aber nicht auf den Rassepferden, die durfte ich bisher nicht reiten.“

„Ein Nebachote, dann kommst Du nicht ursprünglich von hier oder?“

„Meine Familie kommt mehr aus dem Süden, aus Weißbarûn“ Alion sah Trisdhan fragenden Blick. „Das ist an der Grenze zu Aranien.“

Trisdhan lauschte dieses mal Alion, wie er ihm über Nebachoten und ihre Kultur berichtete. Der junge Ochs fand die Fremdländer total faszinierend. So ganz anders als die Hartsteener und Kaisermärker Rittern, mit denen er bisher zu tun hatte.

„Abu’l kachlaq, habe ich es richtig ausgesprochen? Was hieß es nochmal … “ fragte der blonde Bursche.

„Vater des Ungeziefers oder Dreckschwein, je nachdem, wie Du es übersetzen willst. Ich habe noch eines für Dich… Schaddai heißt so viel wie Feigling.“ Sie schäkerten und lachten. Trisdhans Wortschatz war nach dem Tag um einige nebachotische Schimpfwörter reicher.

„Okay, Du bist ein Nebachote und kommst von der Grenze Perricum Aranien. Sonst leben hier aber nicht so viele von euch in Wasserburg oder?“

„In der Baronie eher weniger. Du hast hier die kruden Bergbewohner. Die sind echt schon ein eigenes Völkchen. Wahrscheinlich wird man da oben zwischen Steinen und Felsen ein anderer Mensch. Und dann hast Du hier die Bewohner um die Darpatauen. Viele Bauern und Fischer. Dazu noch die Stadt. Keine Metropole wie Gareth, ich freue mich dennoch immer wieder, wenn Vater mich dahin mitnimmt.“

Sie hatten ihre meiste Arbeit erledigt, und schaufelten nur noch Mist aus der letzten Pferdebox, als Armadeon näher trat und ungläubig guckte. „Vater, das ist Tris, er ist der neue Stallbusche, von dem ich Dir erzählt habe.“

Trisdhan legte seinen Finger auf seine Lippen, schüttelte den Kopf und grinste schelmisch über das ganze Gesicht. Armadeon schmunzelte, ein Lachen konnte er gerade noch verkneifen. „Dann herzlich willkommen, Bursche. Macht den Stall noch fertig, dann gebe ich euch heute eher frei. Genießt die Zeit und geht spielen.“ Armadeon wollte sich nicht gleich Ärger einfangen, wenn herauskommen sollte, dass er den jungen Trisdhan zum Stalldienst aufgefordert hatte.

Trisdhan und Alion – Ausbildung in Rossgarten

Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg

Trisdhan hatte sich gut eingelebt am Hofe seiner Großmutter. Mit Alion hatte er einen Freund gefunden, der ihm verzieh, dass der junge Ochse ihm am Anfang nicht sein wahres Ich verrat.

Die beiden Jungen genossen die Sommermonate und nachdem Trisdhan sich offenbart hatte, kein Stalljunge zu sein, musste er auch weniger die Pferdeboxen säubern. Die Monde vergingen und Korhildas Enkel verbrachte die Tage auf dem Pferderücken und mit Tagträumereien.

Iralda, Wolfaran, Leobrecht und Korhilda unterhielten in der Zwischenzeit einen regen Schriftverkehr, was denn nun aus dem Jungen geschehen sollte. Nach dem verkorksten Ausbildungsversuch auf Burg Zweifelfels, wollten dieses mal alle das Richtige für den Jungen finden.

Vor allem Iralda wollte die zweite Entscheidung besser treffen, als die Erste. Ihr lag immer noch schwer im Magen, wie verängstigt ihr Sohn aus Zweiflingen zurück gekehrt war. Korhilda konnte sie zwar beruhigen, da er in Wasserburg vollends aufzublühen schien.

Nach einigem Hin und Herr beschlossen die vier, dass Trisdhan die Pagenzeit bei seiner Großmutter absolvieren sollte. Das Thema Knappenvater vertagte man somit um ein paar Jahre nach hinten.

Es war wieder ein sonniger, warmer Sommertag, an dem Trisdhan mit Alion bei den Pferden war. Sie aufsuchend kamen Armadeon und Korhilda zu den beiden Jungen, die sich mit Stroh bewarfen und freudig dabei lachten.

„Trisdhan, Alion“, rief die Baronin von Wasserburg die Jungen zu sich. „Wie ich sehe, habt ihr viel Spaß.“ Beide Burschen nickten eifrig mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. „Dann wird es euch erfreuen, dass ihr nun ein wenig länger zusammen bleiben könnt.“

Beide fielen sich freudestrahlend um den Hals. „Das heißt aber nicht, dass ihr euch weiter in Tagträumereien verlauft. Wir, Armadeon und ich haben entschieden, dass ihr beide in die Pagenausbildung geht. Wir werden sie nur ein wenig anders gestalten, als Du Trisdhan es aus Hartsteen kennst. Ihr werdet beide von Damina von Drosselpfort die ritterlichen Tugenden lehren und Armadeon kümmert sich um die Reitausbildung und den dazugehörenden Pferdeverstand. Die Ausbildung umfasst zuerst einmal die nächsten Götterläufe. In wieweit die Knappschaft daran anschließt müssen wir sehen und ist noch nicht entschieden. Ich gebe Euch noch eine Woche, in der ihr machen könnt was ihr wollt, bevor der Ernst des Lebens anfängt und ihr wieder in einen geregelten Tagesablauf kommt.“

Es fühlte sich so gut an, jemandem Freude bereitet zu haben. Zufrieden verließen die beiden Erwachsenen die Jungen, die voll Abenteuerlust Gut und Schloss unsicher machten.  

Trisdhan und Alion –Im Umland von Rossgarten

Ausritte in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion –Die Mauern der Ruine Grimmberg

Übernachtung im Freien, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion -Was die Stadt zu bieten hat

Besuch in der Stadt Wasserburg, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion -Auf in den Wall

Auflug in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft (Wall)

Zacken und Wall

Auszüge aus den ständigen Briefwechseln zwischen den befreundeten Herrschern von Sturmfels und Weißbarûn (namentlich Korhilda von Sturmfels und Gidiane von Waltern)


Aventurische Monate

  1. Praios - Juli (Jahresanfang)
  2. Rondra - August
  3. Efferd - September
  4. Travia - Oktober
  5. Boron - November
  6. Hesinde - Dezember
  7. Firun - Januar
  8. Tsa - Februar
  9. Phex - März
  10. Peraine - April
  11. Ingerimm - Mai
  12. Rahja - Juni
  13. Namenlose Tage

Ochsenherde

Bärenauer Kinderplanung....

Iralda und Wolfaran

  • 30.01.1034 BF Rohaja Leonora
  • 01.02.1034 BF Leobrecht Brander
  • 01.02.1034 BF Ophelia Korhilda
  • 30.06.1035 BF Trisdhan Tybalt
  • 05.04.1036 BF Lechmin Elea
  • 12.2.1037 BF Idamil Baduar
  • 29.07.1038 BF Thion Wolfaran
  • 17. Bor 1040 BF Yandelind Madalieb - verstorben
  • 08.08.1041 BF Storko Alrik
  • 13.6.1042 BF Hardane Irmhelde
  • 13.6.1042 BF Aldare Selinde

Bastarde Ardor

  • 1042 Rhianna von Hordenberg
  • 1044 NN
  • 1046 NN