Geschichten:Ein neuer Herr - Zerrbilder
Burg Zweifelfels, Baronie Zweiflingen, Efferd 1042 BF:
Die Strahlen von Praios Antlitz durchfluteten bereist sein Schlafgemach als er erwachte und seine Augen langsam öffnete. Der Tag musste schon weit fortgeschritten sein. Total ausgelaugt hielt er sich seine rechte Hand an den Kopf. Sein Schädel brummte immer noch. Erst jetzt bemerkte er, da Iseria und Iserion an seinem Bett saßen.
„Na du Schlafmütze“, die Stimme seiner Verlobten klang liebevoll, „gehts dir wieder gut?“
Er reckte sich und kniff dabei die Augen zusammen. „Was ist passiert? Meine Erinnerungen sind … eher bruchstückhaft“
„Du hast zu viel gesoffen mein Lieber.“ Iserion wirkte äußerst amüsiert.
„Kannst du dich denn an gar nichts mehr erinnern?“, fragte Iseria besorgt.
„Doch, wir haben uns oben im Turm mit Haldan von Rallersgrund, Tybald, Yendara und Verinya getroffen … .“, erwiderte Gisborn mit leiser Stimme.
„Und ordentlich gesoffen!“, beendete Iserion den Satz seines Freundes.
„Auf dem Weg zur Latrine hast du dich dann wohl verlaufen.“ Iseria streichelte dabei liebevoll Gisborns Hand.
„Wir haben dich dann im Hundezwinger gefunden“; prustete der junge Magier lachend heraus.
„Im Hundezwinger?“, Gisborn wirkte irritiert, „aber ich war doch … oder war ich nicht …. hm, keine Ahnung.“
„Sei froh, dass dich sonst niemand so gesehen hat“, Iseria flüstere verschwörerisch, „Stell dir nur vor, der Schallenberg oder der Hirschfurten hätten dich so aufgefunden … du bist doch jetzt Baron!“
„Nartara wäre wohl schlimmer gewesen.“ Nun wurde sogar der sonst immer fröhliche Iserion ernst.
„Ach, es ist ja noch mal alles gut gegangen, ich weiß gar nicht was ihr habt.“ Gisborn krabbelte aus dem Bett und ging ans geöffnete Fenster. „Was liegt heute an?“
„Also, erst ein Treffen mit dem Leihenbutter Vogt, dann mit dem Streitzig … .“
„Welchem Streitzig?“, unterbrach der Baron seine Verlobte.
„Den gerbaldsmärker Streitzig. Giselbert.“
„Und dann noch das Apfelkernpflanzen mit dem Schallenberger“, grinste Iserion, „ach ja und dann das Treffen mit dem perricumer Nebachoten aus Greifenfurt.“
Gisborn schüttelte den Kopf. Das waren Momente, da wünschte er sich in den Reichsforst zurück.