Geschichten:Mittel der Markgrafschaft - Eine stürmische Konfrontation

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Version vom 25. Februar 2020, 10:58 Uhr von DreiHund (D | B)
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Meine Kameradin und Freundin Miria hatte ich bereits vor die einzige Tür im Gechäftszimmer der Sonderflottillenleitung gestellt und ihre Hand am Säbelschaft. Wenn sie sich so aufbaute bot sie wirklich eine eindrucksvolle Gestalt.
Ihr Kurzhaarschnitt verlieh ihr trotz der offiziellen Uniform sogar noch etwas Verwegenes.
Und ich war froh, dass sie dabei war. Mit jeder anderen Kapitänin hätte ich dieses zwielichtige Treffen nie durchführen können ohne Gefahr zu laufen, dass ich im Nachgang oder noch währendessen verraten werde. Aber ich kannte Miria seitdem sie als junge Frau Leutnant zur See aus der Flottanakademie kam.

Leise tropfte das Wasser vom schweren Ledermantel des Efferdgeweihten, den er fein säuberlich auf meinen Manteltänder aufgehängt hatte. Das leiste tropfen konkurrierte mit dem Sutrm, der die Regentropfen gegen das winzige bunte Butzenglasfenster unter der Decke petischte.
Ich überlegte schon seit Tagen wie ich dieses Gespräch wohl anfangen sollte. Aber egal welche Ideen mir kamen, alle wirkten zu plump, zu aggressiv, zu herausfordernd oder zu naiv.
Also entschied ich mich in borongefälligem Schweigen zu üben und deutete auf die drei vor mir auf dem Schreibtisch ausgebreiteten Briefe.

Der Inhalt war bei allen in den groben Zügen identisch, nur die Adressaten änderten sich.
Ritter Bärfried von Hardentatt
Junker Can von Rabentock
Baronet Orwin von Zackenberg
In den Briefen ging es darum, dass der Schmuggleranführer aus der Nähe von Wasserburg nun endlich gefunden war. Da er mittlerweile am Hof des Grafen als Berater für See- und Gewässer residierte, wurde gebeten diesen gemeinsam zu identifizieren und dies mit einer eidesstattlichen Aussage zu beschwören.

Während er las, traten ihm die gleichen Schweißtropen auf die Stirn, die mir schon den ganzen Tag den Rücken hinunterliefen.
Ein lautes Knarzen durchbrach die angespannte Stille, als er sich auf den Audienzsessel vor meinem Schreibtich niederließ.

"Euch ist bewusst, was passieren wird, wenn Ihr diese Briefe versendet?", mit dieser Frage hatte der Zopfträger seine Fassung augenscheinlich wieder gewonnen.
"Ja ich erde überführt, aus der Markgrafschaft verbannt und verliere meine Ämter, muaa einen Bußgang machen...', er verzog schmerzerfüllt das Gesicht, bevor er fortfuhr "enn ich das alles so aufzähle hört es sich wirklich ganz und gar nicht erstrebenswert an...
Aber darum geht es auch überhaupt nicht.
Was ich eigentlich sagen wollte: Ihr könnt die ganze Sache nur mir anlasten. Und noch während ich meine Sachen auf Schloss Perringrund packe, kommt hier in dieses Gechäftszimmer auch schon ein weiterer Brief mit dem Markgräflichen Wappen hereingeflattert auf dem Eure Entlassung steht."

"Ach ja, wieso sollte das passieren?", schnaubte Miria, als er den letzten Satz mit einem süffianten Grinsen aussprach.

"Nein das könnt Ihr mir schon glauben. Ich habe fast das Gefühl, dass der Senechall in den letzten Monden noch schlechter auf die Wächterin vom Darpat zu sprechen war als vorher.
Und irgendeinen Sündenbock wird er brauchen. Er muss jemanden hochrangige Entlassen, der die Konsequenzen für diesen Vorfall trägt um seine eigene Autorität nicht zu verlieren.
Und wer würde sich hierzu besser anbieten als eine neue ächterin vom Darpat, die ihm mit ihren Forderungen nach immer mehr Ausgaben für einen hirnrissigen Stützpunkt ohnehin schon ein Dorn im Auge ist?"

"Ich hasse Leute, die sich gerne selbst reden hören.", entgegenete Yanda trocken als der Efferd-Geweihte ausgesprochen hatte.
"Kein Wort von dem was Ihr gesagt habt ist mir neu. Wenn ich die Zwickmühle nicht bereits durchschaut hätte, wärt ihr jetzt schon barfuß auf dem Weg nach Rommilys.
Wir alle wollen hier etwas. Was Ihr wollt weiß ich nicht und es ist mir auch herzlich egal. Aber ich weiß was Ihr auf jeden Fall nicht wollt und das ist, dass ich diese Briefe verschicke.
Und ich weiß auch, dass Eure Lage bedeutend schlechter ist als meine, also spart euch die Luft. Ihr werdet hier nicht raus kommen ohne, dass es euch weh tut.
Lasst uns also verhandeln wie sehr.