Geschichten:Heitere Schwestern – Die Weihe
Hesinde-Kloster St. Ancilla, Kaiserlich Gerbaldsmark, Kaisermark Gareth. 30. Efferd 1047 BF:
Durch eine mit Schlangenornamenten verzierte Tür gelangten Selinde, Xeledane und Halmar aus dem sogenannten Cavaedium des Heiligtums in den Vorraum. An der Wand prangerte das steinerne Abbild des hohen Drachen Naclador, dem Alveranier der Wahrheit und Wachsamkeit gegen unhesindianisches Tun. In großen Lettern war der Schriftzug `Vor der Wahrheit kann keiner bestehen´zu lesen - eine Warnung an alle Irregeleiteten. Rechter Hand führt eine doppelflügelige Tür nach draußen vor die Klostermauern. Hier hatten sich die Verwandten der drei frisch Geweihten versammelt.
Sofort fiel Emer ihrer Schwester Selinde um den Hals. Es folgten ebenso liebevolle Umarmungen von Selindes Bruder Jast Gorsam und ihren Eltern Rimiona und Alrik Herdan. Die Heiterfelder waren sichtlich stolz. Die Allweise Hesinde hatte Selinde als ihre Dienerin angenommen.
Auch Xeledanes Familie empfing sie mit Stolz. Eine kleine Träne kullerte über die Wange der jungen Geweihten, denn es war das erste Mal seit vielen Götterläufen, dass ihr Vater Walthard und Ihre Mutter Selinde aufeinandertrafen – und es keinen Eklat gab. Nach einer kurzen, aber stürmischen Ehe hatten sich die beiden im Streit getrennt und gingen sich seither aus dem Weg. Voller Freude fiel Xeledane ihrer Schwester Canyreith in die Arme, die extra aus Rashia'Hal angereist war. Und auch ihr Onkel Reto ließ es sich nicht nehmen, der Weihe seiner Nicht beizuwohnen.
Halmar fühlte sich außerhalb der Klostermauern deutlich sichtbar unwohl. Daher fiel die Begrüßung mit seinem Zwillingsbruder Halvar eher unterkühlt aus. Seine älteren Geschwister Linnert und Selinde waren eigens aus dem Schlund angereist, wo Selinde seit den Tagen der Großen Fehde als Baronin über Hartsteen herrschte. Halmars Eltern, Prior Raulbrin und die Kirchgutsverwalterin Maline lebten ihrem Sohn beruhigend die Hände auf seine Schulter.
Abt Adran von Feenwasser schritt auf drei jungen Geweihten zu. Ihm folgten der Bewahrer des Wissens Hesindion von Rossreut, der Präfekt Bander Linderhold und die Prolucotorin Yurika Eorcaïdos von Aimar-Gor.
„Die Allweise hat euch erwählt, ihr zu dienen, meine Kinder. Auf euch warten nun große Aufgaben.“ Zuerst blickte der Abt zu Selinde. „Dein Wunsch ist es, in die Tiefen des Reichsforstes zu ziehen. Im Tempel der Künste wird dein Streben der Verfeinerung deiner Gabe der Bildhauerei gelten. Die Hohe Lehrmeisterin Nymara Hessinya AlbaranAlbaranDer für das Attribut „Briefspieltext mit“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Garetien:“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen. kann sich glücklich schätzen.“ Nun blickte der Abt zu Xeledane. „Dein Weg wird in die Lande der vier Eichen führen. In Hallklee wirst du den Bau der Sakrale der Erkenntnis begleiten, die Dank der großzügigen Spenden des Hauses Aimar-Gor dort entstehen wird.“ Der Abt nickte dankend Reto zu und wandte seinen Blick dann zu Halmar. „Dein Platz ist hier im Kloster. Du wirst als Subordinator der Klosterbibliothek den Bewahrer des Wissens unterstützen.“
Der Abt hob seine Hände und segnete die Anwesenden. „So folgt dem Weg, den die Allweise euch offenbart, denn ein jeder von euch hat seinen Platz in ihrem Herzen.“
Dann wandte sich der Abt Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor, Rimiona von Heiterfeld und Selinde von Hartwalden-Hartsteen zu. „Bitte folgt mir in den Schlangenpalas. Der Präfekt und die Prolucotorin würden sich über einen politischen Diskurs sehr erbaulich zeigen.“