Geschichten:Schauerlicher Mord erschüttert die Reichsstadt!
Aus der Rondra-Ausgabe 1047 BF der „Perricumer Postille“
Schauerlicher Mord erschüttert die Reichsstadt!
Reichsstadt Perricum. Erneut hat sich eine schreckliche Bluttat in der Capitale unserer Provinz ereignet: Ihre Hochwürden Urda Hornstiegel, Vorsteherin des "Tempels der strahlenden Sonne" zu Brendiltal, wurde am 1. Praios tot an den Gestaden des Darpats in Efferdgrund aufgefunden!
Die weithin bekannte und geschätzte Dienerin des Götterfürsten galt seit dem 27. Rahja des vergangenen Jahres als vermisst. An diesem Tage hatte sie sich nach einem Besuch des Klosters Praiseneck, wo sie mit ihrem Glaubensbruder Abt Sulman von Greifenwacht zusammengekommen war, aufgemacht, um in die Stadt Brendiltal zurückzukehren. Dort kam sie jedoch niemals an. Eine Suche in den folgenden Tagen blieb erfolglos und wurde mit Beginn der Tage des Namenlosen abgebrochen. Mit dem Auffinden der sterblichen Überreste der Geweihten hat sich somit jede Hoffnung zerschlagen, Hochwürden Hornstiegel noch lebend aufzufinden.
Ist es schon schrecklich genug, dass eine Hochgeweihte der Zwölfe während der Namenlosen Tage allem Anschein nach in Perricum ermordet wurde, so ist die Art und Weise, wie sie vom Leben zum Tode befördert wurde, noch schauerlicher. Wie uns zugetragen wurde, hatten die götterlosen Mörder der Unglücklichen sowohl das Herz als auch die Zunge herausgeschnitten und ersteres durch eine der Sphärenkugeln vom Ornat Ihrer Hochwürden ersetzt sowie im Mund ihr Sonnenamulett platziert. Das Sonnenzepter hingegen soll bis dato immer noch verschollen sein. Ganz offenkundig scheinen hier einige niederhöllische Paktierer oder Anhänger des zwölfmal verfluchten Gottes ohne Namen die Priesterin so zugerichtet, erniedrigt und letztlich getötet zu haben.
Doch soll diese ebenso schändliche wie frevlerische Tat nicht ungestraft bleiben: In großer Eintracht haben die Vorsteher der zwölfgöttlichen Tempel der Stadt sowie deren Rat die enorme Summe von zwölfmal zwölf Dukaten für die Ergreifung oder zumindest Identifizierung der Mörder ausgesetzt. Zudem wurden sowohl die Stadtgarde als auch die in der Stadt stationierten Truppen der Provinz in einer gemeinsamen Anordnung der Seneschallin Perrica von Alxertis und des Heermeisters Baron Zivko von Zackenberg angewiesen, gemeinsam Augen und Ohren offenzuhalten sowie „jeden noch so kleinen Stein umzudrehen, unter denen sich die götterlosen Mörder versteckt haben könnten und sie darunter hervorzuzerren.“, wie es seine Exzellenz von Zackenberg formulierte und hinzufügte, dass er gleiches auch von jedem aufrechten Bürger der Stadt erwarte.
Ob des gemeinsamen Vorgehens von Kirchen, Rat, Stadtwache und Militär dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die ruchlosen Mörder aufgespürt und der Gerechtigkeit überantwortet werden können.
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Mord an Hochgeweihter aufgeklärt | ▻ |