Heroldartikel:Brunis Bunter Bilderbogen Herold 24

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Brunis Bunter Bilderbogen


Wir sind Helden!


Monde sind vergangen, Wunden geleckt und so mancher scheint in der letzten Zeit, ohne es zu wollen, in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Die Greifin scheint nach der schweren Geburt auf dem Wege der Besserung zu sein und auch das Greifinkind erfreut sich bester Gesundheit. Die Amme berichtete, es habe einen Appetit, der für zwei andere Säuglinge ausreichen möchte, und auch in allen anderen Bereichen, scheint das Kind seinen Eltern alle Ehre zu machen. Folgsam schließt es des abends die Augen, um den Tag mit einem lauten Schreien zu begrüßen, wie man es vordem auch über den Greifingemahl berichtete.

Der Blutige Habicht treibt weiter seinen Spott mit dem Adel und bedient sich immer dreister an anderer Hände Verdienst (wir berichteten), doch soll es einigen wackeren Streitern gelungen sein, ihm eine empfindliche Schlappe zugefügt zu haben.

Indes haben die Ereignisse der letzten Monde unser Land eingeholt. Eben noch wurde auf dem Konvente zu Trallop lobend der Einsatz der Greifenfurter bei der Befreiung Nordhags erwähnt, schon kommt mit den Hufen der Pferde weitere gute Nachricht in die markgräfliche Residenz. Wurde der Greifingemahl eben noch durch die Hand der Reichsbehüterin für seinen Einsatz mit einem Orden ausgezeichnet, so soll die Befreiung des Rhodenstein weitere Ehrenzeichen bringen. Diesmal sind neben Edelbrecht von Eberstamm zu Greifenfurt auch der Baron von Nebelstein, der Baron von Dunkelsfarn und der Baron von Orkenwall im Gespräch. Und als sei dies der Ehrung für unsere Provinz nicht genug, so scheinen es die Götter mit einem der verdientesten Barone der Mark besonders gut zu meinen. Laut gut informierten Kreisen plant die Kirche der Leuin eine Untersuchung, ob Baron Argaen Düsterfluss von Orkenwall in die Liste der rondragefälligen Recken aufgenommen werden soll. Dies wäre über die Ehre hinaus, die dies für unsere Provinz bedeuten würde, eine längst überfällige Anerkennung der Heldentaten, die dieser Mann erstritten hat. Seine Siege über die Orken und sein Einsatz für die Mark sind legendär (siehe frühere Berichte) und sein Leumund ist über jeden Zweifel erhaben.

Hintergrund der Überlegungen der Rondrageweihtenschaft kann aber noch etwas anderes sein. Man munkelt bereits seit geraumer Zeit, die Kirche der Leuin klage über einen eklatanten Mangel an jungen Leuten, die sich für die Sache der Kirche verdingen wollen. Die Bemühungen Bodar von Reiffenbergs um die Akademie „Lechdans Erbe“ haben zwar in der Mark dazu geführt, die Sache dieser Kirche ins Gespräch zu bringen, und mittlerweile sollen auch einige Abgänger der Kriegerschule den Rondrakamm genommen haben, doch immer noch ist dieses Land eher dem Praios und dem Bannstrahl zugetan. Die Erhebung eines Greifenfurters könnte hier durchaus eine spürbare Veränderung bedeuten.

Nach guter Tradition wurden zumindest schon einmal die Advocaten ausgerufen, die die Untersuchungen im Namen der Kirche durchführen sollen. So soll Bodar von Reiffenberg höchstselbst die Taten des Barons verzeichnen und bewerten, die für eine Aufnahme des Barons sprechen. Dies dürfte dem Waffengefährten des Düsterflußers in vielen Gefechten während der Orkenkriege keine schwere Aufgabe sein.

Sein Widersacher als Advocatus Daimonii, so ist unlängst bekannt geworden, wird die rechte Hand der Meisterin des Bundes Süd sein, Baccan al Ketach. Der hagere Mann mit der Hakennase und der fliehenden Stirn gilt in eingeweihten Kreisen als Fundamentalist und Verfechter der reinen Lehre. Sein asketisches Leben und seine Kampfeswut sind gefürchtet und nicht umsonst nennen ihn manche seiner Untergebenen hinter vorgehaltener Hand den „Baccanaq“, was wohl die Bezeichnung einer tödlichen Waffe der Waldmenschen ist. Obwohl kein Tempelvorsteher, hat der Mann als rechte Hand Bibernell von Hengisfords den Rang eines Schwertbruders.

Mit ihm dürfte der von Reiffenberg kein leichtes Spiel haben, wird er doch alles daran setzen, Beweise zu finden, die gegen eine Aufnahme des Barons von Orkenwall in die Liste der Recken sprechen.

Dieweil hat sich der so von überall Geadelte in seine einsame Burg verkrochen, betrauert den Tod des Sohnes und verweigert selbst engen Freunden das Gespräch. Der Baron von Finsterrode selbst soll hierüber so bestürzt sein, dass er sich aus seiner Baronie trotz der immer noch dräuenden Gefahr durch Orken und Blutigen Habicht auf den Weg gemacht hat, Argaen Düsterfluß von Orkenwall aus seiner Trübsal zu reißen. Was diese Gespräche erbringen werden? Wir werden davon berichten.


  • Autor: V. Weinzheimer