Benutzer:VolkoV/Briefspiel

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Am Sandkasten - Helmine

Ihre Hand donnerte in den Sand und beförderte alle Figuren durch die Luft. Wie konnte dieser Magus es wagen.

Dramatis Personae

Leobrecht von Ochs, Reichsvogt auf der Efferdsträne

Giselda von Ochs, Kronvögtin auf der Mardershöh

Helmine von Hartwalden-Hartsteen, ehemalige Vögtin der Viehwiesen

Anaxios Illosos von Ochs, Baron auf der Viehwiesen

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TODO: Hier fehlt natürlich ein Text von Tommy

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Brief des Reichsvogtes Leobrecht von Ochs an seine Schwester Giselda von Ochs.

Meine liebe Schwester,

betrübt erreichte mich die Nachricht der Absetzung Helmine von Hartwalden-Harsteens durch unseren Neffen Anaxios.

Genaue Hintergründe und Details, die seine Entscheidung begründen, liegen mir nicht vor und entziehen sich meiner Kenntnis.

Ich bedaure das Vorgehen, welches die stets treue Helmine sicherlich nicht verdient hat. Dennoch bin ich sicher, dass Anaxios tiefgreifende Gründe hatte diesen Schritt zu vollziehen.

Durch meinen Verlust Korhildas, die mir stets eine Stütze, sowie treue und hervorrangende Verwalterin war, biete ich mich an Helmine eine Anstellung auf der Efferdsträne anzubieten.

Die Fülle meiner verwalterischen Angelegenheiten benötigen eine korrekte und erfahrene Person, die sich diesen widmet. Vor allem, da ich diplomatisch stets eingebunden bin.

Hochachtungsvoll,

Leobrecht von Ochs Reichsvogt auf der Efferdsträne


Ende einer Ära

Ende einer Ära – Ein neuer Kronvogt?

1033 BF, Burg Mardershöh, Königlich Mardershöh

Dramatis Personae


Giselda saß in ihrem großen Ohrensessel im Rittersaal und genoss den Blick über Mardershöh. Sie dachte an viele schöne Erinnerungen die sie mit ihrer zweiten Heimat verband, als ein Diener sich räusperte. „Euer Neffe ist erschienen.“

Die alte Dame nickte und winkte. „Bittet ihn herein und versorgt seine Kutsche, er wird schnellstmöglich weiterfahren.“

Wolfaran, der noch sichtlich angeschlagen von seiner schweren Verwundung war, die er sich in Bärenau zugezogen hatte, betrat den Raum. Giselda wies ihm eine Gondole direkt neben ihrem Sessel zu. „Gut, dass Du schnell hierher gefunden hast. Es gibt wichtige Angelegenheiten, die ich mit Dir zu besprechen habe.“

Der junge Ritter setzte sich, stehen wäre ihm lieber gewesen, denn vor allem die Bauchverletzung schmerzte niederhöllisch nach der hinter ihm Fahrt.

Giselda, deren Gesichtsausdruck sehr nachdenklich war, erhob bedacht ihr Wort.“Wolfaran, Du bist nun ein vollständiges Mitglied unseres Hauses mit allen Rechten und auch Pflichten. Wie Du sicher erkennen kannst, werde ich nicht jünger und auch nicht gesünder. Bunsenhold, Dein Großonkel, wird leider weiterhin in Diensten der Kaiserin in der Wildermark benötigt und steht mir nicht als mein Nachfolger zur Verfügung.“

Während sie kurz unterbrach und ihre Augenpaare auf Wolfaran lasteten, schluckte dieser bedrückt. „Ich habe mich mit Graf Ingramm unterhalten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass Du meine Nachfolge antreten sollst, so denn die Königin diesem Wunsch entspricht.“

Ungläubig blickte Wolfaran zu seiner Tante. „Ich? Ich soll Dir nachfolgen?“

Fast milde und gutmütig schaute Giselda zu ihm. „Ich weiß es wird schwer, denn Du bist noch sehr jung, aber das war ich auch und hast das Zeug dazu. Du wirst daher von nun an den Titel Edler von Ochsenfeld führen und mein Gut übernehmen. Es soll dem Adel zeigen, dass ich Dich als meinen Nachfolger gewählt habe.“

Sie legte ihre knöchrige Hand auf seine. „Nachdem wir das geklärt haben, möchte ich Dich um eines bitten. Wie Du weißt hat Dein Onkel noch immer keine Frau gewählt. Mit seinen Mitte vierzig wird es aber bald Zeit, sonst denke ich, wird ihm die Herrin Tsa keine kleinen Ochsen mehr schenken. Es liegt an Dir und Deinen Geschwistern, dass unser einst kinderreiches Haus wieder erblüht. Du und Deine Verlobte seid noch jung, ich bitte Euch daher schon frühzeitig an Erben zu denken. Nicht ein oder zwei – ich denke an viele.“

Wolfaran sah sie erstaunt an.

„Wolfaran hast Du das verstanden? Wenn Anaxios kinderlos irgendwann in Borons Hallen treten sollte, denke ich wird Dein Vater ebenfalls den Weg dorthin angetreten haben. Dann wirst Du das Oberhaupt des Hauses und Baron von Viehwiesen sein. Bitte Wolfaran, denk an den Fortbestand der Familie.“

Der junge Ritter schloss ihre Hand in seine. „So uns die Herrin Tsa wohlgesonnen ist, werden Iralda und ich uns bemühen und das Haus Ochs wieder zu einem Haus mit vielen Erben machen. Ich verspreche es.“ Ein bubenhaftes Grinsen überzog sein Gesicht. "Nun, ich bin wahrlich meines Vaters Sohn... Iralda hat bereits Tsas Segen empfangen, auch wenn wir den Bund der Herrin Travia noch nicht geschlossen haben."

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Dann solltet ihr beizeiten das Ehegelübde ablegen, auf dass Dein erster Nachkomme und die wohlmöglich Folgenden den Namen Ochs tragen werden... Dein Vater wird alsbald meinen Platz als Oberhaupt des Hauses einnehmen müssen, an dem Tag an dem ich sterbe. Er wird sicherlich Entscheidungen treffen, die Dir zu wider sind und gegen die Du Dich auflehnen möchtest. Bedenke jedoch immer, dass er das Beste für das Haus Ochs zu erreichen sucht. Ein einzelner Ochs zieht nur den Pflug, aber ein Gespann von Ochsen kann selbst die schwersten Lasten ziehen. Versuche Deinem Vater eine Stütze zu sein.“

Wolfaran war unwohl bei dieser Unterhaltung. Giselda war für ihn immer die große alte Dame des Hauses gewesen, jetzt über ihren möglichen Tod zu sinnieren, viel ihm sichtlich schwer. „Ich werde es versuchen.“

Giselda strich mit ihrer Hand sanft über sein Gesicht. „Sag es nicht nur einfach, meine es auch so. Er braucht einen Sohn, der ihn unterstützt und keinen aufmüpfigen Rebellen, so schwer es Dir auch manchmal fallen möge. Das feurige Blut der Sturmfelser und das breite Kreuz der Ochsen ist eine gefährliche Mischung - Mache Sie gefährlich für die Feinde unseres Hauses.“

Er nickte. „Ich werde mich bemühen und mein Bestes geben.“

Ihre Augen schauten lange in die seinen. „Fahre weiter nach Wandleth, der Graf erwartet Dich. Er wird mit Dir weiter an den Königshof reisen. Die Zeit eilt.“

„Ich werde mich eilen, so schnell die Pferde ziehen.“ Wolfaran stand auf und wollte sich Richtung Tür begeben.

„Eine Umarmung für eine alte Frau?“ schmunzelte ihn Giselda an.

Wolfaran kam diesem Wunsch nach, als seine Tante ihm leise etwas ins Ohr flüsterte. „Sei Dem Haus Ochs ein guter Sohn. Ich wünsche Dir und Iralda alles erdenklich Gute und bitte befolge meine Anweisungen.“

Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Kein Joch zu groß, Tante.“

So sehr er ihre herrische Art immer verabscheute, so schwer fiel es ihm nun diese Burg zu verlassen. Denn er war sich nicht sicher, ob er sie jemals wiedersehen würde.

Ende einer Ära – Finstere Gesellen

Wolfaran grübelte, als er die Kutsche im Burghof bestieg. Seine Tante und er hatten immer ein zweigespaltenes Verhältnis. Auf der einen Seite zürnte er ob der jahrelangen Zurücksetzung seiner Mutter und seines Bastardstatus, auf der anderen Seite war er überwältigt von ihrem Charisma und ihrer Durchsetzungsfähigkeit. Es war eine Art Hassliebe.

Die Bilder der schwerkranken und hinsiechenden alten Dame projezierten sich immer und immer wieder in seine Gedanken. Er hatte ihr vergeben.

So schnell die Kutscher konnten, trieben sie die neuangespannten Pferde auf der Straße gen Torbelstein. Der Weg war steil und nur ein Kutscher der sich hier auskannte, konnte in dieser Geschwindigkeit reiten.

Spät Abends, die Praiosscheibe war schon untergegangen, tauchte der Markt Torbelstein in der Dunkelheit in Sichtweite auf. Als ein krachendes Geräusch die Kutsche erschütterte und sie ins Schleudern geriet.

Der Kutscher schrie auf und fiel vom Kutschbock. Wolfaran klemmte sich mit all seiner Kraft fest, als die Kutsche sich auf die Seite legte und hunderte Meter rutschte. Die Pferde hatten sich losgerissen und er konnte sie im Vorbeischlittern sehen.

Nach Sekunden der Angst hielt das Gefährt an und der junge Schlunder Ritter kletterte sichtlich erleichtert und dennoch konsterniert aus der umgekippten Kutsche. Oben vom Weg kam ihm der Kutscher wild gestikulierend entgegen. Die Kutschpferde liefen nervös umher.

Ein Achsbruch verhinderte die Weiterfahrt und auch der angeschlagene Kutscher sah nicht so aus, als wäre er in der Lage weiter gen Wandleth zu reisen.

Wolfaran dachte einen Moment nach. Klug war es sicherlich nicht, was er nun tun würde. Aber wo kein Kläger, da kein Richter. „Sattelt ein Pferd, eines was nicht allzu geschädigt ist. Es ist nachts in Torbelstein und eine lange Wartezeit kann ich mir nicht erlauben. Bis zum Grafenpalast werde ich auch noch reiten können.“

Der Kutscher wollte ein Wort der Warnung heben, doch der sture Gesichtsausdruck des jungen Ochsen, hielt ihn davon ab.

Übermütig, wie es einem Ochsen mit Sturmfelser Blut wohl zugestanden werden muss, durchquerte er den Markt Torbelstein weiter Richtung des Grafenpalastes in Wandleth. Er ritt in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, so dass er sein Umfeld nur schemenhaft wahrnahm.

Die Hufe seines Hengstes klackerten über der kleinen Holzbrücke, die den Torbelbach überquerte. Als Pfeifen, oder ein Zischen durch die Luft getragen wurde. Ein Bolzen rammte sich in die rechte Schulter des jungen Ritters, der schmerzverzerrt die Zügel los lies. Er keuchte vor Schmerz und blickte sich schnell und beängstigt um. Wieder ein Pfeifen und Zischen hallte durch die Luft und traf sein Pferd an der Vorderbrust.

Aufgeschreckt bäumte sich der Hengst auf und Wolfaran fiel hinunter, direkt mit dem Kopf auf die Holzbalken. Benommen nahm er noch wahr, dass es nass um ihn herum wurde, als er sein Bewusstsein verlor.

Hinter einem Busch traten zwei in schwarz gekleidete und maskierte Gestalten hervor. „Verdammt, wir sollten ihn nur aufhalten, nicht töten.“

Das breite Grinsen eines Mannes mit einem kaum mit Zähnen bestückten Mund folgte. „Nun es ist auch eine Form von aufhalten. Wenn ihm Efferd und Phex gnädig sind, wird er schon überleben.“

Der andere Mann verwischte die Spuren. „Lass uns verschwinden, bevor man uns hier noch erblickt. Du verschwindest Richtung Osten, ich gen Westen.“

Ende einer Ära – Zorn und Verzweiflung

Der Reichsvogt stand fassungslos in der Wechselstation in Torbelstein. „Ja, es ist ein Pferd aus unserer Zucht. Verdammt. Was ist passiert? Gibt es eine Spur von ihm.“

Leoderich von Sennenberg-Ruchin, einst der Schwertvater Wolfarans, streichelte beruhigend den Hengst. „Wir wissen es nicht genau. Er war auf dem Weg von Mardershöh nach Wandleth. Seine Kutsche hatte einen Unfall. Wenn wir es richtig beurteilen, waren die Achsen angesägt, so dass es zwangsläufig zu einem Achsbruch führen musste. Euer Sohn hat sich ein Pferd satteln lassen und ist weitergeritten. Die Stadtwachen von Torbelstein können sich noch an ihn erinnern, doch danach verliert sich sein Weg.“

Wolfarans Vater strich sich beunruhigt durch sein Haar und zupfte an seinem Bart. „Dummer Junge. Er sollte mit der Bauchverletzung nicht reiten. Das war unverantwortlich. Es düngt mich, dass jemand es verhindern wollte, dass er je den Weg nach Wandleth finden sollte. Doch wer?“

Fragend blickte er zu Leoderich, als ein Gardist die Scheunentür öffnete. „Euer Hochgeboren, Hoher Herr.“ Er verbeugte sich kurz in beide Richtungen. „Wir haben einen Mann aufgreifen können, der eventuell etwas über den Verbleib des jungen Ritters berichten kann.“

Leobrecht von Ochs deutete ihm an ihn zu ihnen zu bringen. Die Hände auf dem Rücken gebunden brachte er den nach Schnaps stinkenden und erbärmlich aussehenden Mann hinein.

„Hat er was mit dem Überfall auf meinen Sohn zu tun?“ fragend blickte der Reichsvogt zum dem Gardisten.

„Wir gehen davon aus Herr. Die Ausführungen, die er in einer Schenke fallen lies, lassen darauf schließen. Wir konnten bisher nichts aus seinem Munde erfahren. Er stellt auf stur.“

„Gut, ihr könnt ihn hierlassen. Leoderich ich denke es ist besser, wenn Du ebenfalls draußen wartest und schließt hinter Euch die Tür.“ Während er das sprach knöpfte er sich seine Reichsuniform auf, zog sie aus und krempelte seine Hemdärmel hoch.

Der Mann schaute zu dem Reichsvogt hoch, als dieser seine Stimme erhob. „Ein junger Ritter in den weiß-schwarzen Farben des Hauses Ochs soll Deinen Weg gekreuzt haben. Was weißt Du darüber?“

Der Kniende schwieg.

„Ich wiederhole meine Frage.“ Sagte der Reichsvogt sehr bestimmt.

Der Mann spuckte auf die blitzblank geputzten Schuhe Leobrechts, während dessen dieser zu einem Schlag ausholte. Der Mann keuchte auf. "Sprich, was weißt Du über den Verbleib des jungen Mannes?" schrie ihn der Reichsvogt an.

Mit einem zahnlosen Lächeln quitterte er Leobrechts Frage. Wolfarans Vater schüttelte den Kopf. "Du willst es scheinbar nicht anders. Irgendwann wirst Du mir antworten." Schlag um Schlag dröhnte nach draußen, genauso wie die Schmerzensschreie des Gefolterten.

Leobrecht ersetzte seine Verzweiflung durch pure Brutalität. Er konnte es sich nicht leisten, eine lange Suchaktion zu starten.Zu viel Zeitverlust könnte das Leben seines Erstgeborenen kosten.

Außerhalb der Scheune trafen sich die Blicke des Ritters und des Gardisten.

Leoderich von Sennenberg-Ruchin prustete durch, würde der Reichsvogt weiter voller Härte durchgreifen, war er sich nicht sicher, dass der Mann dieses überstehen würde. Doch wäre es sein Sohn, würde er nicht anders handeln.

Das Stöhnen in der Scheune wurde stärker, jedesmal wenn Knochen knackten, röchelte der Mann umso mehr.

„Aufhören, aufhören.“ Winselte der Gefolterte entkräftet. „Die Brücke über dem Torbelbach. Er fiel vom Pferd in den Fluss.“

Die Hände des Reichsvogtes griffen ihn nochmals fester und er zog ihn zu seinem Gesicht. „Wer? Warum?“

Zitternd und stockend redete der Mann weiter: „Rosskuppel. Eine zwielichtige Taverne. Ein Mann, viel Geld. Mehr weiß ich nicht. Bitte habt Gnade.“

Leobrecht ließ den blutüberströmten Mann fallen. „Bete zu den Göttern, dass mein Sohn noch lebt.“

Der Reichsvogt schaute auf sich hinunter. Sein weißes Hemd war blutrot getränkt, genauso wie seine Arme und Hände, die wiederum durch die harten Schlagbewegungen stark mitgenommen waren. Er wusch sich das Blut ab, zog das Hemd aus und die Reichsuniform wieder an.

Leobrecht trat vor die Scheune. "Sattelt die Pferde. Wir reiten zu Torbelbrücke und beginnen unsere Suche.Beeilt Euch."

Ende einer Ära – Die alte Girta

Benebelt war es um ihn und er fror. Der Winter war zwar schon vergangen und der Sommer stand vor der Tür, doch die durchnässte Kleidung ließ ihn zittern. Wolfaran öffnete seine Augen, er lag an einem Flußrand, ein Frosch direkt vor ihm quakte ihn an.

Er versuchte sich auf seinen Händen hochzustemmen, doch voller Schmerz brach er wieder zusammen. Wolfaran drehte sich auf den Rücken. In seiner Schulter steckte ein Bolzen, Blut lief von seiner Stirn herunter und seine alte Bauchverletzung war wieder aufgebrochen.

Erneut versuchte er Halt zu bekommen und aufzustehen, er hatte nicht mehr ausreichend Kraft. Sein Blick wandte sich Richtung Himmel, der Sonnenaufgang stand bevor.

Das Wasser des Torbelbaches um ihn herum färbte sich blutrot und sein Atem wurde schwächer. Ein lautes Quaken, dieses verdammten Frosches direkt neben seinem Ohr, hielt ihn wach.

Sein Kopf wurde leicht angehoben und er schaute verschwommen in das Gesicht einer greisen, voll Warzen überzogenen Frau. Wolfaran setzte zum Sprechen an, doch er spuckte einzig Blut. Sie strich ihm sanft über sein Haar und er verlor sein Bewusstsein.

„Trinkt das, er wird Euch gesunden lassen.“ Voller Barmherzigkeit kümmerte sich die alte greise Frau, um den jungen Mann den sie am Ufer des Flusses fand.

Wolfaran, dessen Kopf noch immer vom Sturz auf die Holzbrücke schmerzte, versuchte die Orientierung zu gewinnen. Doch alles um ihn herum war verschwommen. Die Tage vergingen und seine Gesundheit besserte sich.

Nach und nach kam er zu sich. Er war in einer kleinen Hütte, in der eine buckelige alte Frau namens Girta sich um ihn kümmerte. Eine große Kröte saß immer in seiner Nähe und er fühlte sich sehr beobachtet, vor allem wenn die greise Frau die Hütte verließ.

Sein Körper war noch schwach und er lag wie die Herrin Tsa ihn schuf unter einer Decke, nah am wärmenden Feuer.

Wolfarans Wunden waren mit Kräutern versorgt, dennoch pulsierte der Schmerz und zwang ihn zur Bettruhe.

Im Schlund gab es viele Märchen über die Kräuterfrauen, dennoch konnte er sich nicht daran erinnern jemals bewusst auf sie getroffen zu sein.

Er hielt die alte Frau fest, als sie ihm die Verbände wechseln wollte. „Ich bin ein Ritter des Grafen, er erwartet mich. Bitte schickt Nachricht nach Wandleth, dass ich lebe.“

Sie nickte mit einem begleitenden Lächeln. „Im Wald streunen einige Gardisten herum, ich war mir sicher, dass sie nach Euch suchen. Ich habe ihnen eine Nachricht zukommen lassen.“

Die Kräuterfrau hatte ihren Satz kaum beendet, als die Tür hinter ihnen aufging. Umringt von einigen Gardisten stand Wolfarans Vater Leobrecht von Ochs, der besorgt auf seinen Sprößling schaute. "Habt Dank alte Frau."

Er marschierte schurstracks auf seinen Sohn zu und setzte sich neben sein Schlaflager. "Was bei den Göttern ist geschehen? Wie geht es Dir?"

Wolfaran war froh, gefunden worden zu sein. "Schützen aus dem Hinterhalt. Ich konnte sie nicht sehen. Ich bin wohl in den Torbelbach gestürzt. Die alte Dame hat mich gerettet.Ich bin spät dran, bitte bring mich so schnell Du kannst zum Grafen."

Besorgniserfüllt schaute er zu seinem Sohn. "Ich werde eine Kutsche kommen lassen, wir werden Dich liegend transportieren. Du musst Dich erholen und gesunden, tot hilfst Du niemandem."


Ende einer Ära - Ein neues Oberhaupt

Ende 1003 BF, Königlich Mardershöh

Dramatis Personae


Er zog sich die Reichsuniform glatt, richtete seine Frisur und stutzte seinen Bart zurecht. Seine Atmung war schwer und ihm unwohl in seiner Haut. Der Reichsvogt legte sein Gesicht in seine Hände und prustete tief durch.Er schaute bedrückt zu seiner Frau, anschließend öffnete er die schwere Holztür und schritt in die Kemenate.

Warm war es hier und es roch nach unzähligen unterschiedlichen Kräutern. Leobrecht schritt auf das Bett zu, in dem seine Schwester Giselda lag und schwer atmete.

Schwerfällig richtete sich seine Schwester ein wenig auf, um mit einem Lächeln ihren kleinen Bruder heranzuwinken. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben die alte Dame. Seine Hand beschützend über der ihren, während sie sich wieder in die Matratze sinken ließ und ihre Stimme flüsternd erhob. „Schön, dass Du gekommen bist.“

Die Mittsiebzigerin sah entkräftet und verzehrt aus. Ihr Atem war röchelnd und schwach. Leobrecht nahm die Hand seiner Schwester hoch und küsste sie sanft. „Es ist nur Dumpfschädel, Du hast schon viel schlimmeres überstanden…“

Giselda schüttelte den Kopf und fasste seine Hand so stark, wie es ihre Kraft noch zuließ. „Ich hatte ein erfülltes Leben, jetz bin ich alt und und Golgari fordert mich zu recht auf, meine Sachen zu ordnen. Es kommt nun die Zeit, in der Du meinen Platz einnimmst, und das Haus Ochs führst.“

„Nein, sag das nicht, ich werde gute Medicis kommen lassen.“ Verzweiflung war in sein Gesicht geschrieben.

„Ach mein kleiner Bruder. Als Vater und Mutter starben, warst Du noch ein kleines Kind. Du bist mehr Sohn als Bruder für mich. Ich kann nicht mehr, meine Zeit ist vorbei. Ich spüre es und ich kann es nicht aufhalten.“ Eine Träne lief ihr über das Gesicht.

Leobrechts Gesicht gefror und er starrte auf das Bett und schwieg.

„Ich möchte Dich auf Deine weiteren Aufgaben vorbereiten. Das Haus braucht eines starken Anführers.“ Giselda war in ihrem Element, sie wollte alles regeln, um hohen Hauptes Dere verlassen zu können. „Siegel und Klinge des Hauses habe ich aus Taburs Nachlass erhalten. Wo allerdings die Ugdalfsche Urkunde liegt, die unseren alten Stand beweist, ebenso wie die der Faldras'schen Belehnung, konnte er mir nicht mehr sagen. Such bitte danach auf Ox und den anderen Gütern, aber weihe niemanden ein, nichtmal Anaxios.“

Der Reichsvogt schaute mitfühlend zu seiner Schwester.

„An Dir liegt es nicht, aber das Haus Ochs ist nicht mehr gerade zahlreich. Sorge dafür, dass Anaxios eine Gattin mit ausreichendem Stand erwählt und schnellstmöglich Kinder in die Welt setzt.“ Ihre Augen lagen mahnend auf ihrem Bruder, dann wurde sie von einer Hustenattacke unterbrochen.

„Sollte Dein Neffe keine Kinder mehr bekommen sollen, achte darauf, dass Wolfaran entsprechend für die vor ihm liegende Aufgabe gewappnet ist. Er hat all das Zeug, was ihn befähigt ein guter Baron von Viehwiesen und Oberhaupt des Hauses zu werden, aber ihm fehlt eine Ausbildung. Wir hatten schließlich immer gehofft, dass Tabur eines Tages Kinder bekommt. Bring ihn in einer Reichskanzlei oder am Kaiserhofe unter, da solltest Du genug Leute kennen, die Dir noch einen Gefallen schulden. Bei Bunsenhold in der kaiserlichen Armee könnte er sicher mehr lernen, aber ist es dort zu gefährlich. Wir können dem Kaiserhaus nicht noch mehr Ochsen auf dem Schlachtfeld opfern - zumindest sollte Wolfaran zuerst Tsa und dann erst wieder Rondra dienen.“ Giselda strich mit ihrer Hand wohlwollend über seine Wangen, währenddessen er seine Tränen nicht mehr unterdrücken konnte. "Und noch etwas. Gebe alsbald seine Verlobung bekannt und setze einen Vermählungstermin in naher Zukunft fest. Dein Sohn hat einen Erben gezeugt, der schon bei seiner Geburt den richtigen Namen tragen soll."

Er hatte erst interessiert ihren Ausführungen gelauscht um beim letzten Satz ein überraschten Gesichtsausdruck zu zeigen. „Ich verstehe, was Du meinst.“

Die Kronvögtin nickte zufrieden. „Kommen wir nun zu politischen Dingen. Das Haus Ochs ist Mitglied der Allianz der alten Häuser. An dem Tag als der Schneck zum Staatsrat ausgerufen wurde, riefen Graf Luidor und Graf Danos die alten Häuser Hartsteen, Streitzig, Hischfurten und Luring zusammen. Und auch uns wurde diese Ehre zu teil. Ich möchte Dich bitten den Treffen beizuwohnen und Dich wohlwollend für das Königreich einzusetzen. Wir müssen uns gegen die Neubelehnten wehren."

„Den Rest wirst Du alleine meistern müssen. Ich weiß, dass Du ein gutes Oberhaupt werden wirst. Ich war immer sehr stolz auf Dich und Deine Erfolge. Verzeih mit bitte, dass ich mich vorher nicht mehr für Dich und Korhilda einsetzen konnte. Es war wohl ein Fehler - sie ist die Richtige für Dich und Dir eine große Stütze, das hat sie nicht zuletzt am Sturmfels gezeigt. Ich liebe Dich, mein kleiner Bruder und wünsche Dir nur alles erdenklich Gute.“ Ihre Zeit näherte sich dem Ende, das war ihr bewusster als je zuvor, so ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Fast schon milde war sie im Alter geworden.

Leobrecht beugte sich vor und nahm seine Schwester in seine breiten Arme, während er wie ein Schlosshund weinte. „Ich liebe Dich und werde Dich nicht enttäuschen.“

Ende einer Ära - Ein hesindegefälliger Neffe

1033 BF, Königlich Mardershöh

Tage, gar Wochen hatte sich Anaxios auf sein Landgut ein Oxenweiher zurückgezogen. Mit seinem Scholaren igelte er sich in sein alchimistisches Labor ein. Irgendein Wundermittel, musste es doch geben, um seiner Tante zur Gesundheit zu verhelfen. So versiert seine Fähigkeiten auch waren, er musste sich zugestehen, dass er gegen das Alter nichts aufbringen konnte. Die einzigen Möglichkeiten die ihm in den Sinn kamen, würde ein hesindegefälliger Magus nicht mal in seinen kühnsten Alpträumen anwenden. Mit dieser ernüchternden Erkenntnis kam er endlich dem Wunsch Giseldas nach, um nach Burg Mardershöh zu reisen.

Mulmig war ihm eigentlich immer gewesen, wenn die alte Dame das Haus zusammenrief, doch hatte es dieses Mal einen faden Beigeschmack.

Die Dienerschaft geleitete den Magus in ihr Schlafgemach, das immer stärker nach Kräutern roch und von seiner feuchten Hitze einem Dschungel glich. Er nahm neben dem Bett der erschöpften und aufgezehrten Giselda Platz, die ihn mit ihren müden Augen fixierte.

„Schön Dich zu sehen…“ Sie stockte und verlangte nach ein wenig Wasser, das ihr Anaxios reichte. Zum Trinken musste er sie stützen.

Anaxios war nie ein Mann der großen Worte gewesen, er war immer ein Eigenbrötler, der sich gerne zu Studierzwecken zurück zog. So schwieg er auch hier, ihm fehlten die passenden Worte.

Giselda hustete stark und es verlangte ihr einiges an Kraft ab, das Gespräch weiter zu führen. „Du machst Dich gut als Baron von Viehwiesen. Dein Geist musste nur in anderen Wegen denken, Du bist ein intelligenter junger Mann, Anaxios. Höre bitte weiter auf die gute Helmine, sie kann hervorragend ein Gut leiten.“

Der Baron von Viehwiesen nickte, sagte aber kein Wort.

Giselda setzte noch einmal ihren gefürchteten Blick auf, der kein Wiederwort duldete, „Leobrecht wird Dir eine neue Braut suchen.“

Anaxios' Gesichtsausdruck sagte alles, er wollte seine Braut selber auswählen, aber hier war weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort zum Disput. Er würde mit seinem Onkel reden, bisher verstanden sie sich immer gut.

Giselda schloss ihre Augen und atmete sehr schwer. „Geh nun, ich brauche ein wenig Ruhe.“

Ende einer Ära - Golgaris Schwingen

Eine bedrückende Stimmung lag über dem Schlafgemach der Kronvögtin von Mardershöh. Giselda von Ochs lag in ihren großen Bett, ein Borongeweihter saß neben ihr und nahm ihr die letzte Beichte ab.

Leobrecht von Ochs stand an der Fensterfront und blickte über das Tal, welches friedlich danieder lag. Tränen liefen über seine Wangen und er unterdrückte sein Schluchzen.

Der Boroni, der mittlerweile hinter ihm stand, räusperte sich. "Hm, Eure Schwester bittet darum, dass ihr sie bei ihrem letzten Gang stützt."

Giseldas jüngerer Bruder pustete durch. "Gewiss." Er schritt an ihr Bett, setzte sich direkt neben sie und nahm ihren Körper hoch. Sie schmiegte sich an ihren Bruder und streichelte sanft über seinen Handrücken.

Der Geweihte des Totengottes verließ den Raum, um ihnen eine der letzten verbleibenden Augenblicke zu lassen.

Leobrecht küsste sanft Giseldas Stirn. "Du hattest ein erfülltes Leben und ich danke Dir aus ganzen Herzen, was Du für mich getan hast. Wenn Du gehen musst, geh! Ich lasse Dich los. Aber ich werde Dein Vermächtnis in allen Ehren halten."

Er spürte wie sich ihre Hand langsam senkte und ihr Atem stockte.

Leobrecht umarmte seine Schwester fest mit seinen breiten Armen und ließ einen trauernden Schmerzensschrei entweichen.


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Verlautbarung


Am xx.xx.xxxx BF verstarb die Kronvögtin Giselda von Ochs im Alter von 7x Götterläufen nach schwerer Krankheit auf Burg Mardershöh in der Königlichen Vogtei Mardershöh.

Das Haus Ochs und ihre Angehörigen trauern um ihr geliebtes und allseits anerkanntes Familienoberhaupt.

Die borongefällige Beisetzung und Trauerfeier findet am xx.xx.xxxx auf Burg Ox, die Stammburg derer von Ochs, in der Baronie Viehwiesen statt.

Boron habe sie seelig!

[SIEGEL] Leobrecht von Ochs, Reichsvogt auf der Efferdsträne

Ende einer Ära - Gefallen unter Freunden

Als würde der Herr Efferd der Toten sein Geleit spenden, regnete und stürmte es unentwegt, während die ersten Gäste der Trauerfeier ihren Weg auf die Burg Ox in der Baronie Viehwiesen gefunden hatten.

Leobrecht von Ochs, der Reichsvogt der Efferdstränen und nun das Oberhaupt des Hauses Ochs, stand vor dem Fenster in seinem Gemach und beobachtete den Trubel im Innenhof. In Gedanken versunken genoss der den Torbelsteiner Brand, den er im fernen Perricum so vermisste.

Korhilda von Sturmfels, seine Gattin, kümmerte sich währenddessen um die Ankömmlinge als eine zarte Frauenhand sich auf seine Schultern legte. „Mein Beileid, die Nachricht hat mich tief getroffen.“

Leobrecht wandte sich seinem Besucher zu. „Elea meine treue Freundin, danke für Deine Anteilnahme.“

Elea von Ruchin stellte sich neben den Reichsvogt und blickte aus dem Fenster heraus in die Schlunder Landschaft. „Warum sind es bloß immer die traurigen Ereignisse, die mich in die Heimat reisen lassen?“

Nach einem tiefen Schluck redete Leobrecht weiter. „Der Adel des Schlundes musste in letzter Zeit viel bluten – der Tod Taburs, Thalionmels und Giseldas haben auch hier in der recht ruhigen und genügsamen Grafschaft Spuren hinterlassen. Und vor allem mein Haus hat es besonders hart getroffen.“

Er stockte kurz, bevor er seine Rede fortsetzte und sein Blick auf Elea endete. „Die Gerüchte gehen um, dass die Königin sich für einen Kandidaten entschieden hat. Ist das richtig?“

Sie schaute ihn mitfühlend an. „Ja, sie hat eine Wahl getroffen. Es tut mir leid, dass Wolfaran nicht ausgewählt wurde.“

Leobrecht lächelte gequält. „Meine Liebe, wir beide wissen, dass ein zwanzigjähriger Jüngling nicht für einen solchen Posten in Frage kommt. Stimmt es, dass der Auserwählte auch noch recht jung an Jahren ist?“

Elea nickte bedrückt. „Es soll jemand aus einer Kaisermärker Familie sein, soweit ich weiß soll er Mitte dreißig sein. Ein Name ist noch nicht gefallen, zuminest nicht in meinem Beisein.“

Der Reichsvogt schüttelte den Kopf. „Da hat Giselda jahrelang hervorragende Leistung abgeliefert und das Haus Ochs dem Kaiserhaus stets die Treue gehalten und dann wird uns die Tür für Mardershöh versiegelt. Hätte die Königin die Arbeit meiner Schwester wohlwollend betrachtet, hätte sie einen alternden Übergangskandidaten wählen können, um unserem Haus die Rückkehr auf den Posten zu ermöglichen, wenn mein Sohn alt und erfahren genug gewesen wäre.“

Die Zahlmeisterin des Kaiserhofes bediente sich am Torbelsteiner Brand und goss sich ebenfalls einen Becher ein. „Irgendetwas ist dort heimtückisch über die Bühne gegangen. Der neue Kronvogt hat einen Hintermann, da bin ich mir sicher, doch ich konnte noch nicht herausfinden wer. Du kennst mich und kannst Dir sicher vorstellen wie sehr mich das wurmt.“

Leobrecht prostete ihr zu. „Eine Intrige. Ich hätte damit rechnen sollen.“

Elea nahm einen tiefen Schluck des Schlunder Brandes. „Ich selbst habe noch ein gutes Wort für Deinen Sohn eingelegt, doch vergebens. Die Entscheidung schien auf lange Sicht hin vorbereitet gewesen zu sein.“

Leobrecht wirkte sehr gefasst und blickte fast stoisch durch das Butzenglasfenster, als sich sein Gesichtsausdruck aufhellte. „Dort unten, das ist mein ältester. ... Wenn man mich herausfordert, werde ich ihr Spiel, wer immer sich auch dahinter verbirgt, mitspielen. Doch ich agiere lieber, als dass ich reagiere. “

„Ah, das Kämpferherz ist erwacht.“ Schmunzelte Elea.

„Elea, so wie ich Dich kenne, so solltest Du auch mich durchschauen. Du bist mir stets eine treue Freundin gewesen, wir kennen uns seit Kindesbeinen und auch in den Erwachsenenjahren haben sich unsere Wege immer gekreuzt. Ich möchte meinen Sohn aufbauen, so dass die Königin ihn bei möglichen noch zu treffenden Entscheidungen nicht so einfach übergehen kann, ohne sich allmählich den Zorn des alten garethischen Adels zuzuziehen. Wolfaran ist immerhin der Sohn eines Reichsvogtes und einer Baronin, die beide samt Oberhäupter ihrer Familien sind. Im Moment kann sie noch sein Alter und seine mangelnde Erfahrung gegen ihn verwenden. Doch auch er wird lernen und erwachsen werden. Würdest Du ihn unter Deine Fittiche nehmen und ihm lehren, wie der Hase läuft?“ Leobrechts Augen warteten neugierig auf ihre Entscheidung.

„Ein Ochs in meinem Gefolge?“ …. „Warum nicht? Denkst Du er kann sich auf das höfische Leben, welches ich führe, einstellen?“ Die Baronin von Ruchin erwiderte recht ermutigend.

Ein breites Grinsen zog über sein Gesicht. „Es wird ihm sicher nicht einfach fallen, da ich weiß dass er lieber täglich auf dem Schlachtfeld stehen würde. Dennoch ist er ein intelligenter, junger Mann, der einiges an Organisationstalent von seiner Mutter geerbt hat. Wolfaran wird Dir ein guter Schüler sein und Du kannst Dich auf seine Treue und Loyalität verlassen.“

„Treue und Loyalität hört sich gut an. Er ist erst zwanzig, also noch formbar, alles was er noch nicht kann wird er lernen. Teile Deinem Jungen mit, dass er in meinem Gefolge willkommen ist. Er wird einiges an Zeit mit mir auf Reisen verbringen, doch ich denke ich werde ihn zu gewissen Aufträgen auch einmal Freiluft schnuppern lassen. Aber nun genug der Politik.“ Elea von Ruchin füllte ihr Glas erneut und setzte sich.

Den Abend verbrachten die Beiden mit kurzweiligen Geschichten. Ein jeder Schwank aus der Jugend musste bei freudigem Gelächter erneut aufgewärmt werden.

Ende einer Ära - Tränen in Mardershöh

Die Beerdigung.

Weitere Planungen

  • Kronvogt Kanditat des Grafen, Wolfaran von Ochs, wird abgelehnt [Intrige]
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Rabenbrücke

An unsere Königin und Kaiserin, Rohaja von Gareth

Eure Majestät,

mit Bedauern erfuhren wir vom Einsturz der Rabenbrücke, dem uralten zwergischen Meisterwerk, das beide Ufer der Natter miteinander verbindet.

Wir haben unverzüglich, Euer Einverständnis nach der Landzünfteverordnung Eures seligen Urgroßvaters voraussetzend, die Wandlether Baumeisterzunft unter der Führung von Feraxa mit der Untersuchung von Unfallstelle und Fundamenten beauftragt.

Mit großem Bedauern müssen wir jedoch melden, dass die tausendjährigen Fundamenten irreparabel von den schnellen Fluten der Natter unterspült worden sind. Wir haben bereits mit der Beseitigung von Schutt und Fundamenten begonnen.

gesiegelt und gezeichnet, Ingram, Häuptling der Zweihammersippe, Graf vom Schlund