Greifenfurt:Greifdan von Kieselholm
Greifdan von Kieselholm war ein praiosfrommer Mann. Bereits in sehr jungen Jahren erbte er, nach dem Tod seines Vaters und der älteren Geschwister im Kampf gegen Schwarzpelze, die Baronswürde von Kressenburg, was ihm die gewünschte Laufbahn in der Kirche des Götterfürsten verbaute. Trotzdem ließ er keine Gelegenheit aus in Praios’ Sinne zu handeln und war seinen Untertanen ein zwar gerechter aber auch harter und gnadenloser Herr.
So begab es sich an seinem Hochzeitstage, dass seine Mannen eine alte Frau aufgriffen, die der Hexerei bezichtigt war. Ohne viele Umstände ließ Greifdan einen Scheiterhaufen errichten um durch diese praiosgefällige Tat des Götterfürsten besonderen Segen auf seine Vermählung herabzurufen. Als man die Frau schließlich an den Baumstamm kettete um den herum das Reisig aufgeschichtet war, richtete sie ihre Hand auf Greifdan und seine Braut um einen Fluch auf sie zu legen.
“Auf sieben mal sieben Generationen verfluche ich deinen Stamm! Niemals sollen deine Erben deinem blutlüsternen Gott wahrlich dienen! Er wird soll sein Angesicht von euch und euren Kindern wenden, denn sie werden sein wie ich und meine Schwestern!“
Sprachs und ging vor aller Augen in Flammen auf, ohne dass der Henker seine Fackel in ihre Nähe gebracht hätte.
Zuerst war man erleichtert, da sich die Verwünschung als machtlos herauszustellen schien. Greifdans Frau brachte im folgenden Frühling ein gesundes Kind zur Welt und alles schien seinen praiosgefälligen Gang zu gehen. Doch das Zweitgeborene stellte sich dann als von Mada verflucht heraus. Es wurde der Praios-Kirche zur Purgation überstellt, doch konnte es später auf Grund dieses Makels nicht mehr wie geplant die Weihe erhalten.
Auch unter Greifdans Kindeskindern stellten sich nach und nach immer mehr als magisch begabt heraus. Bei einigen wurde erneut die Purgation vollzogen um sie als Akoluthen in Praios-Klöster zu geben, andere verschwanden spurlos im Reichsforst. Nach und nach begann der Stern der Familie Kieselholm zu sinken und als bei einigen von Greifdans Urenkeln ebenfalls Madas Fluch in Erscheinung trat, verfiel der einst so praiosfromme Mann dem Wahnsinn. Die Praios-Kirche weigerte sich fortan Greifdans Abkömmlinge als Novizen aufzunehmen. Da bei seinem Tod ein magisch begabter Enkel in der Erbfolge ganz oben stand, wurde die Familie kurzerhand entlehnt, behielt nur das Familiengut Kieselbronn und wurde zu Vasallen in der Baronie, über die sie seit Horaszeiten geherrscht hatten.