Geschichten:Tsas Tränen - Auf in die Schlacht!

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Vor Morgendämmerung am 10. Peraine, im Feldlager nördlich von Appelhof


Tiefste Nacht. Verschwommene Sterne am Himmelszelt verschwinden immer wieder hinter unsichtbaren Wolken. Es ist, als griffe die Hand Phexens nach seinen Goldstücken und er polierte sie. Sie tauchen wieder auf und scheinen leuchtender zu funkeln als zuvor.

Duft von Apfelhainen. Ein Bote des Frühlings, bisher kaum bemerkt neben der Anspannung des nahenden Tötens und Getötetwerdens. Doch jetzt durchdringt der zarte Duft den stechenden Schweiß des schnarchenden Nachbarns. Nur wenige Stunden der Ruhe.

Hunderte von Männern und Frauen, die ihr Leben in die Waagschale werfen. Es ist nicht ihre Schlacht, sie würden lieber bei ihren Lieben sein, die jetzt wohl mutiger sind als sie. Angst vor den kommenden Stunden. Alte Bilder. Schwankende Leichname, dämonisches Kreischen, Angst. Angst.

"Hochgeboren?"

"Ja?"

"Hochgeboren, die fünfte Stunde ist angebrochen."

"Danke. Geh und wecke die anderen. Beginne mit Helmar und seinen Leuten."

"Ja, Hochgeboren."

"In einer Stunde müssen alle bereit sein. Sie müssen vorbereitet sein."

"Gut, ich kümmere mich darum."

"Bei Sonnenaufgang sollen alle bereit sein. Die Praioten dulden keine Unpünktlichkeit. Der Moment ist heilig. Der Sonnenaufgang. Der Anfang des Tages. Geh und sage das den Leuten!"

"Ja, Hochgeboren. Mögen die Götter uns gnädig sein."

Schweigen.



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